Mittwoch, 3. März 2010

Wochenende und Unistart an der Griffith University

Es haben sich sicher viele von euch gefragt, ob ich es wirklich geschafft habe, noch am Sonntag morgen, mich um 6.30 Uhr zum Laufen aufzuraffen. Ich muss zugeben, dass es mir nicht wirklich leicht gefallen ist, als nach guten 6 Stunden um 5.45 Uhr mein Wecker geklingelt hat und ich mich an das Laufen erinnert hat. Zunächst wollte ich einfach liegen bleiben, da ich aber wusste, dass ich mich alleine sicher nicht aufraffen konnte, bin ich dann doch aufgestanden und hab mich laufend zu dem 4 km entfernten Treffpunkt gemacht. Der Club nennt sich "Southport Runners and Walkers" (http://www.southportrw.org/), trifft sich jeden Sonntag um 6.30 a.m. und jeden Mittwoch um 6.00 p.m. zu einem Lauf. Die Gruppe besteht aus allen Altersklassen: Von Jugendlichen bis hin zu Senioren (circa 30 Leute). Gelaufen werden immer unterschiedliche Strecken, meist aber nicht mehr als 15 km, an diesem Tag standen 20 Minuten Return Run (also 20 Minuten in eine Richtung laufen und zurück) auf dem Programm. Ich bin zusammen mit Evette gelaufen, die so schätzungsweise knapp unter 40 Jahre alt ist. Sie hat mir erst mal erzählt, was ich schon von mehreren Australiern gehört habe, dass sie schon etliche Abschlüsse an der Uni absolviert hat: In Education, Business, Nutrition, etc. So langsam frage ich mich dann doch, wie die das alle machen: Zum einen mit der Finanzierung, zum andern aber auch mit der Zeit (die studieren ja alle mehrere Dinge nacheinander). Nun ja, ich habe zwar schon von zwei Australierinnen herausgefunden, dass diese nicht wie wir 5445 Euro an Studiengebühren bezahlen, sondern sie bezahlen pro Kurs in etwa 650 Aud (ungefähr kann man immer 2000 Aud pro Semester rechnen). Aber trotzdem häufen sie sich ja einen großen Berg an Schulden an. Zudem hat mir Evette noch erzählt, dass sie normalerweise wegen der Hitze immer schon um 5.30 Uhr trainiert...alter falter. Die haben alle so einen Knacks weg. Da habe ich es mit 6.30 Uhr ja noch ganz gut getroffen und ganz im ernst: Bevor ich immer so früh aufstehe, laufe ich entweder lieber in der Hitze oder wechsel die Sportart! =)
Naja, nach dem Lauf, welcher uns nach Surfers Paradise führte, liefen wir dann wieder alle zum Clubhaus zurück, wo wir auch unsere Schlüssel, Taschen, etc. abgegeben hatten und uns in eine Mitgliederliste eingetragen hatten und bekamen hier noch Getränke, Obst (Melone, Ananas, Banane) und Weingummi. Dafür, dass die Mitgliedschaft einmalig 5 Aud kostet und man dann für jeden Lauf, wo man mitläuft 1 Aud zahlt, ist das ja vollkommen in Ordnung! Das werde ich also wohl am Sonntag abschließen. Das witzige war, dass die zwei Damen, die sich auch um das klein schnibbeln des Obstes kümmern, während wir laufen, auch noch ganz viele Gartenstühle in einem Kreis aufgebaut haben, damit man sich nach dem anstrengenden Lauf hinsetzen kann, hehe...so anstrengend fand ich es nicht und war doch recht weit vorne. =)
Was auch wieder typisch australisch ist: Als ich meinte, ich laufe noch nach Hause (ich war ja 4 km hingelaufen, dann circa 8 km dort und hatte noch 4 km Rückweg), meinten gleich alle: "Nein, wir fahren dich nach Hause! Du kannst doch nicht so weit laufen". Das ist echt typisch australisch, die machen echt alles mit dem Auto.
Nächste Woche gehe ich wieder hin und da gibt es dann schön morgens nach dem Laufen ein BBQ - lecker! Aber ich hab mir mal erkundigt, weil ich das etwas strange fand und die meinten, dass das nur ein Würstchen im Brötchen sei (die machen dieses BBQ immer 1x im Monat) - trotzdem krieg ich das sicher nicht runter... =)
Nun ja, also nächsten Sonntag werde ich wieder hin, wenn es dann nicht immer noch in Strömen regnet, was es hier seit einigen Tagen tut, und da wollen sie dann ein 5km Race machen. Muss dann auch so schnell wie möglich mal andere Leute dort kennen lernen, mit denen ich mich mal privat zum Laufen treffen kann, ich möcht ja für den Marathon trainieren. Aber ich kann euch sagen, die Australier sind auch in dieser Hinsicht etwas komisch: So laufen viele von dem Club den Marathon, trainieren aber nie mehr als 15 km und deren Proberennen sind auch nur maximal 15 km. Keine Ahnung, wie das dann möglich ist, das zu laufen. Ich schlage mal den "German-Way" ein. =)
Auf dem Rückweg vom Laufen habe ich dann auch noch zwei weiße Kakadus im Baum gesehen (es war ja immer noch nichts los auf den Straßen).
Als ich nach dem Lauf dann wieder Zuhause war, habe ich mich erst einmal wieder ins Bett gelegt, es war ja immernoch vor meiner normalen Aufstehzeit auf einen Sonntag (8.00 Uhr). Anschließend hab ich mich dann mal dazu aufgerafft, endlich mein Zimmer mal aufzuräumen und Wäsche zu waschen. Hier in Australien wird ja immer nur kalt gewaschen, die Sachen werden bei stärkeren Verschmutzungen auch nicht sauber, sodass man sie vorher mit einem Extra-Spray behandeln muss oder gleich per Hand waschen muss. Nun ja, auf jeden Fall war die letzten Tage ja immer solch ein tolles Wetter gewesen, aber ausgerechnet, als ich die Wäsche rausgehängt habe (wir besitzen aufgrund des meist immer guten Wetters gar keine Wäscheständer für drinnen), fängt es natürlich richtig an zu schütten. Das war ja klar...und es hat auch bis gestern Nacht ununterbrochen geregnet. Allerdings ist es heute (Mittwoch) echt wieder ganz gut. Es ist zwar windig, aber die Sonne scheint und es regnet nicht. Die letzten 3Tage bin ich sicherlich 5x klitschnass geworden, aber dazu später mehr... =)
Am Sonntag kamen dann auch noch Freunde von Marianne und Peter zu Besuch, die mir erzählten, dass die Strände von Surfers Paradise gesperrt seien, aufgrund der Tsunami-Gefahr nach dem Erdbeben in Chile (siehe: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,680765,00.html, vom 28.02.2010). Er riet mir, mal zum Strand zu fahren und mir die Wellen mal anzusehen. Da ich eh zum Mittagessen bei einer Freundin eingeladen war, machte ich also diesen Abstecher zum Strand. Die Wellen waren hier aber gar nicht das Problem (circa 1-2m hoch), sondern die Lifeguards warnten vor den starken Strömungen. Nichts desto trotz gingen natürlich wieder einige Menschen ins Wasser (obwohl sie von den Lifeguards gewarnt wurden) und auch Surfer sah man im Wasser (das waren ja auch coole Wellen zum Surfen!). Man konnte also den Strand schon betreten, wurde aber mit einem Warnschild darauf hingewiesen, dass der Strand gesperrt ist. Sowas gibt es wohl auch nicht alle Tage hier in Australien!
Danach fuhr ich dann zu Gosi nach Parkwood (Univiertel). Sie hatte uns zu einem KLEINEN Snack am Nachmittag eingeladen. Statt einem kleinen Snack tischte sie allerdings ein ganzes Mittagessen auf: Reis, 2 verschiedene Soßen, Chicken Nuggets, Chicken Stäbchen, Salat, ... total krass und lecker! Hier traf ich dann auch wieder Camilla, Aja, Phoebe (eine Australierin), Don (wohnt mit Gosi zusammen) und Cihan sowie Vivien. Das war echt ne coole Runde. Haben zunächst ewig lange draußen bei ihr im Garten gesessen (da habe ich auch meinen Freund und Helfer, den Kookaburra gesehen, er frisst nämlich Schlangen, hehe) und danach noch drinnen Schummeln gespielt. Die erste Runde hab ich erst mal total verloren - ich kann einfach nicht lügen...
Als ich dann nach Hause kam, lernte ich auch meine neue Mitbewohnerin (Penny war ja Samstag ausgezogen) Sarah (auch Chinesin) kennen. Sie ist auch so in Jodies Alter und echt sehr sehr nett. Allerdings kann sie wie Jodie nicht ganz so gut englisch sprechen, sodass die beiden sich öfters auf chinesisch unterhalten. Das klingt dann immer so lustig, das ich anfange zu lachen udn schwupps fragen sie mich auf englisch, warum ich lache. Die beiden sind echt sehr warmherzig.
Ja und am Sonntag Abend musste ich mich dann ja auch noch auf die Uni vorbereiten. Ich hatte ja schon geschrieben (glaube ich zumindest! =)), dass es für jeden Kurs sogenannte "Course Outlines" gibt, wo jeder Professor auf 8-12 Seiten seinen Kurs beschreibt, was die Ziele sind, welche Literatur benutzt wird, einen Semesterplan mit allen Arbeitsanweisungen gibt und auch schon genau alle notenrelevanten Informationen und Daten gibt. Tja, sowas sollte man sich wohl mal durchlesen, bevor man die Kurse wählt - ich hatte das aber nicht getan! =) Wusste bis vor einiger Zeit noch nicht mal, dass es sowas gab. Allerdings wollte ich dann doch nicht 100 % unvorbereitet in die ganzen Kurse gehen, zumal auch viele Professoren schon vor Semesterstart Mails mit Hausaufgaben für die erste Sitzung rumgeschickt hatten, sodass ich mir die Outlines dann am Sonntag Abend zum ersten Mal durchlas...
...und doch schon ein wenig geschockt war! Ihr glaubt einfach nicht, wieviel man hier schon während des Semesters machen muss. So zählt die Endklausur meist nur zu 40-50 % als Endnote, die andere Hälfte der Note wird während des Semesters erreicht. Man muss in jedem Kurs etwa 3 zusätzliche Ausarbeitungen mit bis zu 2500 Wörtern schreiben. Krasse Action! UND mein erstes Assignment muss ich schon am 30.03. abgeben...supi! Naja, immerhin kann man dann nicht alles mit einer einzigen Klausur verkacken und mit den Hausarbeiten haben wir Austauschstudenten ja auch evtl. etwas Glück, die kann ja noch jemand Korrektur lesen (Nicci hatte sich angeboten, yes!). Nun ja...also hatte ich an dem Abend nun auch noch ein paar Lesehausaufgaben auf. =(
Am Samstag (springen wir noch mal zurück - darüber will ich auch noch mal kurz berichten) hatte ich einen echt wunderbaren Tag Zuhause. So hab ich zunächst Penny beim Umzug geholfen. Sie geht ja sobald sie ihre australische Staatsbürgerschaft hat, zurück nach China und wohnt solange noch bei Peter und Marianne im Haus. Da sie ja seit 2005 in Australien gelebt hat, hatte sie natürlich einen Haufen an Dingen angesammelt, die sie nun aussortierte. Ihr glaubt gar nicht, was ich alles von ihr bekommen habe: Alle möglichen Kosmetiksachen, Nagellack, Ohrringe, einen Taschenrechner, Notizblock UND einen Drucker. Total genial!!! Muss ich nun nicht immer in die Bücherei zum Drucken rennen, da ist es natürlich - wer hätte es auch anders erwartet - nicht wirklich günstig: 10 australische Cent pro Kopie. Hat sich das Helfen auf jeden Fall sehr gelohnt. Ich bin zwar etwas traurig, dass Penny auszieht, weil ich mich echt immer sehr nett mit ihr unterhalten habe, sie eben auch fast nur noch englisch geredet hat und auch diejenige war, die Jodie in Hintern getreten hat, wenn es nicht sauber war, aber gut, ich kann sie eben auch verstehen. Sie hat mir auch angeboten, dass ich jederzeit zu ihr kommen kann.
Am Abend saßen Penny und ich dann noch bei Peter und Marianne und haben Pizza bestellt (Peter hat bezahlt, also ist echt sehr sehr cool und familiär hier) und nen Film geguckt. Die Australier haben alle immer total die DVD Sammlung. Scheinbar kosten DVDs hier nicht so viel. Zuvor hatte ich noch ein sehr langes Gespräch mit Peter über mein Lieblingsthema hier in Australien: Schlangen, Haie und Spinnen! ;o)
Er meinte, dass er gehört hat, dass wenn eine Taipan (giftigste Schlange der Welt) dich in den kleinen Zeh beißt, du den sofort abschneiden musst, ansonsten hast du eigentlich keine Chance zu überleben. Zudem: Hier kommen nun die Praxis-Tipps für alle, die von einer Schlange gebissen werden, hehe: Man soll nichts mit der Bissstelle machen (nicht auslutschen oder ähnliches), sondern nur wenn möglich einen Druckverband anlegen und schnellstmöglich ins Krankenhaus fahren. Die können nämlich an der (unverfälschten) Bissstelle sehen, welche Schlange dich gebissen hat und ansonsten haben sie auch noch so ein Allheilmittel, was zumindest bei den meisten Schlangen hilft. In Australien leben nämlich zehn der zwölf giftigsten Schlangen der Welt, für nähere Informationen siehe: http://www.australien-panorama.de/fakten/ausfauna_gefahr_schlangen.html
Zum Thema Haie: An unserer Küste hier gibt es überall Hainetze und zudem werden die Strände auch noch von Hubschraubern und Lifeguards überwacht. Peter meinte, dass es seit 1960 an der Gold Coast keinen Haiangriff mehr gab. Die meisten Haiangriffe passieren nämlich eher in den Flüssen und nicht am Meer, wie viele denken. So sammeln sich in Flussabschnitten häufig viele Haie und besonders bei dreckigen Flüssen sollte man eher nicht baden gehen.
In Australien leben ungefähr 1500 Spinnenarten, wovon 30 giftig sind, aber nur 2 dem Menschen gefährlich werden können: Die Trichternetzspinne (Funnelweb Spider) und die Rotrückenspinne (Redback Spider). Mit letzterer hat Caro, auch eine deutsche Studentin gleich in der ersten Nacht in Australien Erfahrung machen können, denn diese hat sich in der Nacht über ihrem Kopf abgeseilt. Zum Glück hat Caro das noch bemerkt, danach haben sie sie mit einem Glas eingefangen und dem Hausmeister gezeigt, welcher bestätigte, dass es sich um die Redback Spider handelt. Auch ein schöner Einstand in Australien! =) Ich hingegen hab noch keine Spinne, noch keine Schlange und noch keinen Hai gesehen. Nur niedliche Tiere: Kakadus, Kookaburra und Papageien (die fliegen hier überall herum und krächzen einen wach - aber von sowas wache ich doch gerne auf).
Aber auch unsere Uni liegt total im Grünen: Überall sind Bäume und Wiesen. Man fühlt sich echt eher wie in einem Ferienresort als in der Uni. Am Freitag hatte ich mir noch allerlei Sportanlagen angeguckt: Die haben zwei Tennis-Courts, ein Beachvolleyball Feld und ein Basketball Feld. Gleich nebenan liegt hier eine BBQ Area. Da werde ich aber sicherlich nicht so häufig zu finden sein, denn dort steht auch ein Warnschild, dass hier öfters Schlangen gesichtet werden: Schön! Ich glaube, ich kaufe mir einen Kookaburra an der Leine... =)
Die Leichtathletik Anlage gehört allerdings leider nicht mehr der Uni, sondern der Regierung, sodass man nach jeder Benutzung 2,50 Aud zahlen muss. Ich habe mich aber schon erkundigt, wann dort Trainingsgruppen trainieren und werde die nächsten Tage mal gucken, was mir da so zusagt.
Bevor ich euch nun noch was zum Unistart am Montag und Dienstag erzähle, muss ich noch einmal kurz zurückschwingen und über meinen Donnerstag berichten: Da hatte ich euch ja schon erzählt, dass ich im Unikino war (da gab es schon das zweite Mal nach der GoCard etwas geschenkt: Ein T-Shirt!), aber habe vorher noch was wichtiges vergessen: So bin ich tapfer am Morgen mit Marianne und Peter um 7.00 Uhr losgefahren zur Church. Sie helfen dort nämlich bei einem Wohltätigkeitsverkauf als Volunteere. Dort können nämlich die armen Leute zu sehr günstigen Preisen Essen (was bald abläuft) und Klamotten (Second Hand) kaufen. Da Peter und Marianne schon viel Geld haben, wollen sie durch diese Volunteer Tätigkeit der Gesellschaft etwas zurück geben.
Dort traf ich noch ein anderes deutsches Mädchen, was ausnahmsweise auch mit war und Travel and Work macht. Sehr lustig. Ich half Marianne dabei die Klamotten herauszutragen, aufzureihen und zu verkaufen und später Peter bei dem Lebensmittelverkauf. Auch kaufte ich selbst ein paar Kartoffeln, Aprikosen und Kaugummis (für insgesamt 1,50 Aud). Im Supermarkt hättest du locker 7 oder mehr bezahlt. So werden als Lebensmittel immer verschiedene Dinge angeboten. Und zudem darf sich jeder, der dort einkäuft, eine Tüte voll Brot (wird von der Bäckerei gespendet) und einen Liter Milch mitnehmen. War ich also auch schon gut mit Lebensmitteln eingedeckt. Und zudem habe ich noch von Marianne zwei englische Bücher geschenkt bekommen. War schon ganz cool. Das ganze ging dann bis circa 11 Uhr (von 9.00 Uhr an) und dann gings wieder nach Hause.
Ja und nun am Montag hat die Uni schon angefangen. Wie gesagt waren manche Professoren schon vorher total motiviert und haben uns E-Mails geschrieben, was wir für die erste Sitzung vorbereiten sollen. Das ist man ja aus Deutschland gar nicht gewohnt. Zudem sind die Professoren alle super nett - eher so Kumpeltyp, man erreicht sie immer per E-Mail und auch so meinten sie, dass wir immer zu ihnen kommen können und wenn sie da sind, helfen sie uns (nicht so wie in Deutschland, wo sie eine Stunde die Woche nur Sprechstunde haben). Also von den Profs bin ich echt sehr positiv überrascht.
Am Montag hatte ich meinen ersten Kurs: Sport Development Systems. Das war schon mal eine richtig gute Vorlesung. Der Prof war richtig witzig drauf, hat uns total in die Vorlesung einbezogen und es war eher wie ein Seminar mit einer richtig lockeren Atmosphäre als eine Vorlesung. So haben wir auch Anwesenheitspflicht in den Vorlesungen, allerdings wird dies in den meisten Vorlesungen nicht kontrolliert, aber der Prof meinte nach der Hälfte: "So, wir gucken nun noch einen Film, also wer gehen muss, weil sein 2-Stunden Parkticket gleich abläuft, der geht am besten jetzt". Die Australier sind schon witzig drauf. =)
Außerdem war ich sehr von mir selbst überrascht, denn ich habe sogar zwei Mal was in der Vorlesung gesagt, total ungewöhnlich für mich, weil ich doch in einer andern Sprache eher schüchtern bin, man mag es kaum glauben... =) Aber ich konnte mein Wissen, was ich in Lorenz Olympiaseminar (danke!) erlangt habe, einfcah nicht zurückhalten. So wusste ich, dass seit 1984 die Olympischen Spiele kommerziell sind und zum Thema Doping in der DDR (als das Wort Doping fiel, wurde sofort die DDR genannt - ich wusste gar nicht, dass dies sogar bis nach Australien vorgedrungen ist =)) konnte ich nach meinem Referat vor etwas mehr als einem Monat auch noch alle Dopingmittel aufzählen, hehe. =) Der Prof fragte mich dann auch gleich, aus welchem Teil aus Deutschland ich komme. War schon eine coole Vorlesung. Hier lernte ich auch noch einen Franzosen und einen Ami kennen. Der Franzose begleitete mich dann wieder zurück zur Bücherei, weil ich total verloren war auf dem Campus. =)
Hieran anschließend fuhr ich dann mit dem Bus nach Hause (Marianne und Peter hatten mich mit dem Auto hin gefahren, nachdem ich morgens auch mit ihnen zum Einkaufen zu Aldi gefahren war), weil es ja wieder total geschüttet hat (und in Australien ist Regen nicht so Nieselregen, sondern da geht es dann echt ab und man ist innerhalb von 2 Minuten pitschnass. Allerdings verpasste ich dummerweise an der Australia Fair, wo ich umsteigen musste, den Bus (die Busse fahren hier ja auch immer, wann sie wollen) und da ich nicht 40 Minuten auf den nächsten warten wollte, entschloss ich mich dazu (ich hatte bei Coles noch eingekauft) einen andern Bus zu nehmen, der ungefähr in meine Richtung fuhr und von dort aus zu laufen. Das war aber eine der blödesten Entscheidungen, die ich seit meiner Ankunft in Australien getroffen hatte, wie sich dann herausstellte. So hatte ich eine Tasche, 2 volle Einkaufstüten und noch eine Tüte mit Büchern (ich hab 72 Aud für nur einen Kurs für Bücher ausgegeben - die sind hier echt arschteuer, das muss man wirklich einrechnen, wenn man hierher geht: Ich habe Gott sei Dank nur 2 Kurse, wo ich Bücher kaufen muss: Bei dem einen leihe ich sie mir aus der Bücherei, bei dem andern musste ich sie aber kaufen, da man die Bücher immer nur für 4 Tage leihen kann). Der Weg zurück, der auf der Karte ja nur sooo kurz ausgesehen hatte, entpuppte sich allerdings als doch nicht so kurz (mindestens 2 km) und zudem schüttete es wie aus Eimern. Immerhin hatte ich einen kleinen Regenschirm. Das es nicht schon scheiße genug war, riss dann auch noch nach und nach meine Einkaufstüte durch alle Dinge purzelten heraus. Ich war echt super gelaunt, als ich hier ankam. Immerhin hatte ich mir eine Pizza gekauft, damit ich nicht mehr großartig kochen brauchte, aber die verbrannte auch noch halb im Backofen und schmeckte nach nichts...hammer Tag!
Gestern (am Dienstag) bin ich dann zunächst zu einem Kurs, welcher sich Coastal Environments nennt. Der Prof hier war fast noch geiler als der vom Montag, denn er lief einfach mal barfuß rum...Mein Prof am Montag hatte Anzug an und sah total schick aus und der am Dienstag lief einfcah mal barfuß rum. Ich wusste zwar, dass das hier viele Australier machen, aber in der Uni und dann noch als Prof?! Naja, ich fand es witzig...der hatte schon mal ein Stein im Brett bei mir.
Allerdings stellte sich der Kurs als nicht so spannend, wie ich es mir erhofft hatte, heraus. Nun ja...ich werde mal schauen. Eigentlich wollte ich ja etwas typisch australisches hier belegen (ich guck mir noch Australian History und Wildlife Management an), aber ich denke, ich habe auch noch genug zu tun mit meinen andern Kursen, also mal schauen (außerdem will ich ja nicht nur studieren hier...).
Anschließend hatte ich noch einen Kurs namens Sports Coaching. Dieser war auch echt gut, aber auch nicht besonders schwer. Keine Ahnung, war natürlich erst die erste Vorlesung, aber wenn das so bleibt, dann kann mir höchstens nur noch die Sprache Probleme machen.
Aber ich muss sagen, dass ich mit der Sprache echt super klar komme. Ich habe in allen Vorlesungen wirklich 90 % und mehr verstanden. Bei der Sport Development Vorlesung dachte ich zunächst "Ach du scheiße!", weil der Prof echt einen derben Akzent hat und super schnell redet, aber man gewöhnt sich echt super schnell daran, das hätte ich gar nicht erwartet.
Ja also mit der Uni bin ich echt mehr als zufrieden. Ich hoffe mal, das bleibt auch so (heute habe ich Mathe...ohoh).
Joa, nachdem ich gestern auch noch mal auf der Busfahrt zurück - die Hinfahrt allein war schon der Horror, weil ich extra einen Bus rausgesucht hatte, der um 10.40 da sein sollte, weil ich um 11 Uni hatte, er aber erst um 11.05 ankam - die Busse sind hier eine reine Katastrophe, darum hat auch jeder ein Auto - total nass geworden bin, scheint nun heute auch mal wieder die Sonne. Gut für meine Wäsche! =) Gestern hatte ich auch wieder ein Pech mit den Bussen: So hatte ich mich schon gewundert, dass der Bus an der Uni pünktlich war (die kommen ja immer zu spät, am Morgen ist der BUs einfach mal 40 Minuten zu spät gewesen), allerdings hat er unterwegs so viel Zeit vertrödelt, dass ich den andern Bus beim Umsteigen gerade so verpasst habe. Statt 40 Minuten zu warten, bin ich dann in die Australia Fair hinein und 5 Minuten bevor der Bus fährt, wieder zur Haltestelle: Der Bus war ausnahmsweise mal zu früh und fuhr mir vor der Nase weg. Unglaublich! Also weitere 40 Minuten warten! Und dann bin ich auch noch zu früh asgestiegen, als ich endlich im richtigen Bus saß...so ein Pech muss man mal haben. Aber gut, aus Fehlern lernt man und das nächste Mal weiß ich dann Bescheid. =)
So, ich werd nun mal raus und die Sonne etwas genießen und zudem hab ich auch noch Putzdienst diese Woche. =(
Ich hab ja nun auch wieder einiges erzählt...meine Finger tun mir schon ganz weh, hehe! =)
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Drück euch! :-*

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