Donnerstag, 24.06.2010: Am Morgen begaben wir uns erst einmal um 7.00 Uhr zum Bird Feeding des Caravan Parks, wo Lorikeets gefüttert wurden. Schließlich mussten wir eh früh aufstehen, um viele Kilometer Richtung Sydney zu fahren. Da wir aufgrund der Klausur und des Marathons zwei vorgegebene Termine an der Gold Coast hatten, war unsere Reise nach Süden zeitgebunden und unterbrochen. Für Sydney und Umgebung sowie Blue Mountains veranschlagten wir allein eine Woche, weshalb wir uns dazu entschieden hatten, in Reisephase 1 erst einmal nur den Weg bis Sydney zu erkunden (das habt ihr ja schon gelesen) und nun wollten wir uns noch einmal Sydney anschauen. Leider mussten wir wegen der Klausur die 1000 km bzw. 2000 km (Hin- und Rückfahrt) noch einmal in Kauf nehmen! Deshalb versuchten wir nun, wo die Klausur vorbei war, so schnell wie möglich nach Sydney zu kommen und ordentlich Kilometer zu schaffen. Dementsprechend bestand unser Tag nur aus "im Auto hocken" und einer kurzen Einkaufs- und Mittagspause in Grafton. Am Abend kamen wir dann in Bulahdelah (Campingplatz 20 Aud unpowered) an, das heißt, wir sind von 9.00 - 17.30 Uhr gerade einmal 600 - 650 km gefahren. Total wenig in 8.30 Std.!!! Aber durch andauernde Bauarbeiten ("Roadwork ahead" ist Ingos Lieblingsschild!) und da der Highway durch viele kleine Ortschaften durchführt, in welchen man natürlich nur 50 kmh fahren darf, ging unsere Fahrt leider nur sehr langsam voran. Aber morgen sollten wir in Sydney ankommen! =)
Freitag, 25.06.2010: Heute ist Mama's Geburtstag! Aber erst einmal abwarten, denn in Deutschland ist es ja noch Donnerstag! Und wo ihr in Deutschland geschlafen habt, fuhren Ingo und ich weiter gen Sydney, wo wir um 12.00 Uhr beim Caravan Park ankamen. Camping in Sydney ist recht umständlich, da alle Campingplätze sehr weit außerhalb liegen. Unser Campingplatz war mit 30 km vom Stadtzentrum entfernt der nächste. Zudem sind die Campingplätze hier in Sydney überdurchschnittlich teuer im Vergleich zum Rest von Australien. Mit 35 Aud unpowered pro Nacht lagen wir dann doch noch ganz gut im Rahmen. Natürlich deutlich teurer, aber die andern Campingplätze, die wir angerufen hatten, kosteten zumeist über 40 Aud unpowered. Der Campingplatz (Lane Cove) stellte sich auch als wirklich super heraus - direkt neben einem Nationalpark lockte er viele Tiere an zur Freude von MIR! =) Und außerdem bot er drei Mal die Woche eine kostenfreie Guided Night Tour an, um einheimische Tiere aufzuspüren. Der richtige Campingplatz für mich! =)
Da der Tag noch jung war, entschieden wir uns, gleich in die Stadt zu fahren. Allerdings nicht mit dem Auto, denn das ist wohl Wahnsinn mit überteuerten Parkplätzen bzw. überhaupt Parkplätzen und mit dem Rad wurde uns auch dringstens abgeraten, weil das durch die verrückt fahrenden Autos wohl Lebensmüde wäre. Nun ja, dann eben Bahn! Super, sogar meine australische Studentenkarte wurde für den Studententarif nicht akzeptiert, denn ich war kein Student in NSW, sondern in QLD; international zählte natürlich noch weniger. Wie bescheuert! Also kauften wir uns die Erwachsenentickets und los gings. Die Fahrt dauerte ungefähr 30 Minuten, ewig lang, aber sie führte direkt über die Harbour Bridge. Vom Hunger getrieben suchten wir zunächst einen Food Court auf. In den Kaufhäusern in großen Städten gibt es immer eine ganze Etage nur mit Essensständen wie Chinesisch, Mc Donalds, Subway - einfach alles! Schon ziemlich cool, aber hatte ich diese deutlich günstiger in Erinnerung! Unter 8 Aud bekam man eigentlich gar nichts! So teilten wir uns für den ersten Hunger erst einmal einen Teller und wichen dann doch auf Woolworth fertig gebackene Brötchen um. Weiter gings in den Botanischen Garten - ich hatte extra Brot mitgebracht. So machten wir uns auf die Suche nach den Kakadus. Wo waren sie nur? Wir liefen echt alles ab, aber keiner war auf dem Boden oder in Bodennähe. Na toll, dann fütterten wir eben andere Vögel. Der Brotkrümel war nicht mal auf den Boden gefallen, schon stürzten etliche Vögel: Ibisse, Lorikeets und ein Haufen Kakadus auf uns zu. Sie mussten uns die ganze Zeit beobachtet haben und wir liefen wie die Blöden durch den riesigen Garten. Schnell drückte ich Ingo das Brot in die Hand und lief einige Meter davon, um ihn in sicheren Abstand zu fotografieren. Denn er war innerhalb von Sekunden von Kakadus und Lorikeets übersäht, die sich überall auf seinem Körper niederließen (Kopf, Schulter, Arm, Hand) und sich ums Futter stritten, was sehr schmerzhaft sein kann bei en Krallen oder wenn sie "daneben" in die Hand picken. Aber auch ich hatte scheinbar nicht genug Sicherheitsabstand gehalten und wurde "angefallen". Ein Muss bei jeder Australienreise: Bloß nicht das Brot vergessen! =) Zudem hängen in den Bäumen im Botanischen Garten eine ganze Kolonie von Fruit Bats, an die man auch sehr nah heran gehen kann. Man kann direkt unter dem Baum stehen, wo sie in circa 4 m Höhe hängen.
Vom Botanischen Garten aus liefen wir zu Mrs. Macquaires Chair, einem Aussichtspunkt auf die Oper und die Harbour Bridge und entlang des Wassers zur Oper. Ihr glaubt nicht, was bei der Oper immer für Menschenmengen rumlaufen! Nach der ganzen einsamen Ruhe in Australiens Busch ist das echt ganz schön nervig. Aber nun ja, das war ja vorher klar! Wir gingen weiter, schon völlig geschafft, zu The Rocks, dem "alten Sydney". Erkennt man eigentlich nicht, wenn man es nicht wüsste! The Rocks liegt direkt am Fuße der Harbour Bridge. Mit letzter Kraft schleppten wir uns hier in die Touristeninformation, um für die nächsten Tage besser informiert zu sein. Dann gings nach einem kurzem Stop im Supermarkt zurück zum Campingplatz, wo wir nach kurzer Verschnaufpause gleich zur geführten Nachtwanderung des Campingplatzes aufbrachen. Zunächst führte uns die Rangerin in ihr kleines Büro, um auf Bildertafeln die einzelnen Tiere, die in Australien heimisch und auf diesem Campingplatz anzutreffen sind, zu erklären. Unter anderem waren hier dabei: Brush Tail Opossum, Ring Tail Opossum, Sugar Glider, Fruit Bat, Wallabies, Lorikeets, andere Papageien und Lizards (u.a. mein Wasseragame). Allein diese Erklärung dauerte mindestens 1,5 Std, da noch eine wilde Diskussion über den Nutzen und die Funktion der Fledermäuse ausbrach. Anschließend ging es dann hinaus auf einen Spaziergang über den Campingplatz, wo wir gleich zu Beginn ein seltenes Ring Tail Opossum sahen. Ein Baby war das - süß! Und diese Dinger sind so ulkig, dass sie, sobald sie merken, sie wurden entdeckt (z.B. durch die Taschenlampe) zu Tode erstarren und sich nicht mehr bewegen. Das tuen sie dazu, da sie hoffen, dass Raubvögel sie dann aus den Augen verlieren, wenn sie sich nicht mehr bewegen. Gut für uns, so konnten wir ganz nah rangehen und das Tier begutachten, ohne das es floh. =)
Keine 5 Minuten später hatten wir bereits drei Brush Tail Opossums gesehen. Der Campingplatz war quasi damit übersäht - das sollten wir später auch noch feststellen. Unser Guide warnte uns schon davor, dass wir tagsüber auf unser Essen acht geben sollten, da dort die Kookaburra auf unser Essen lauerten und schon öfters eine ganze Bratwurst vom Grill geklaut hatten. Auch berichteten zwei andere, dass ihnen am Vortag das Würstchen in der Hand im Sandwich in Sekundenschnelle von einem Kookaburra geklaut wurde. Witzig! Nachts hingegen musste man sich dann gegen die Brush Tail Opossums durchsetzen, die dann dafür sorgten, dass das Essen nicht sicher war. Naja, so ganz konnten wir uns das noch nicht vorstellen, denn die Tiere wirkten recht scheu, aber wir sollten in Kürze eines besseren belehrt werden.
Die Brush Turkeys, die kaum fliegen können, sich aber trotzdem bis in den Gipfel des höchsten Baumes zum Schlafen begeben, haben wir leider nicht gesehen. So fliegen die Tiere von einem Ast zum andern, im Zick-Zack-Modus, bis sie ganz oben im Baumgipfel angekommen sind. Ein paar Tage später konnten wir dies dann auch mal beobachten: Es sah gruselig aus und hörte sich auch Furcht einflössend an. Bereits 1 Std. vor der Dunkelheit beginnen die Tiere ihren "Weg" nach oben, so lange dauert es nämlich, bis sie oben angekommen sind mit den dutzenden "Verschnaufspausen". Wie die Tiere wieder runterkommen mag man sich da gar nicht vorstellen.
Nachdem wir noch etliche weitere Brush Tail Opossums gesichtet hatten, verabschiedeten Ingo und ich uns frühzeitig nach 2,5 Std. von der Führung. Eine sehr gute und ausführliche Führung, die zu empfehlen ist! Mittlerweile war es schon recht spät und zusätzlich durch die ganzen Wanderungen durch Sydney hatten wir einen Bärenhunger. Ich machte mich daran den Obstsalat - lecker, lecker Nachtisch - zu schnippeln, Ingo kochte Nudeln. Wir saßen gerade einmal 10 Minuten in der Camp Kitchen, als wir ein Opossum aus dem Baum herunterkrabbeln sahen und in unsere Richtung watscheln. Da wir gelernt hatten, dass Brot für die Tiere schädlich ist und man ihnen Früchte und Gemüse geben sollte, lockte ich es mit einem Stück Apfel. Und tatsächlich, es kam, nahm das Stück Apfel aus meiner Hand und rannte ganz schnell davon, um es in Baumnähe zu fressen. Wie niedlich, dachte ich da...NOCH!!! Denn es dauerte nicht lange, da hatten sich vier Opossums um uns versammelt und bettelten aufdringlich nach Futter. Das schlimme ist, dass die Tiere fast blind sind und deswegen das eine Opossum mir in den Schuh beißen wollte. Danach war ich dann doch etwas ängstlich, meine Füße unter dem Tisch zu lassen...Und sie kamen immmer und immer wieder - der Hunger schien nie gestillt zu sein! So langsam wurde es nervig und ich hörte auf sie zu füttern. "Dann holen wir uns das Futter eben selbst", dachten die Opossums und schwupps waren sie vom Boden auf die Bank gekrabbelt und wollten gerade weiter hoch auf den Tisch. Ah!!! Die Führerin hatte Recht behalten - man musste tatsächlich um sein Essen kämpfen und es verteidigen. Aber es war witzig - zumindest am ersten Abend! Aber wir hatten ja noch zwei weitere Nächte vor uns...Fight No. 1 hatten wir zumindest gewonnen und konnten unser Abendessen genießen, mjamm!
Samstag, 26.06.2010: Nachdem unser Guide die letzte Nacht schon Recht gehabt hatte mit den Opossums, waren wir heute etwas vorsichtiger. Schließlich wollten wir nicht unser Frühstück an einen Kookaburra verlieren. Und tatsächlich, oben im Baum konnten wir schon den ersten Kookaburra erspähen, der geduldig darauf wartete, dass wir ihm sein Essen servieren. Aber nichts da...wir waren vorsichtig - einer holte das Essen aus dem Auto, der andere wartete am Frühstückstisch, um ihn im Notfall zu verteidigen. Trotzdem mussten wir zwei Angriffe eines Kookaburras abwehren, der über unsern Teller schoss und uns unser Brot stibitzen wollte. 1:0 für uns! Aber dann war ich doch so nett und warf ihm eine Scheibe Salami hin. Aus der Hand wollte ich dieses Tier mit dem riesigen Schnabel dann nicht füttern... =) Da mein schlechtes Gewissen mich plagte, begaben wir uns dann noch auf einen Lauf in den Nationalpark für 1:10 Std. Ingo mit Rad, ich laufenderweise. Aber so tolle Laufwege für Rad und Laufen gab es hier gar nicht. Zunächst hatten wir einen kleinen Trampelpfad eingeschlagen, der aber etliche Stufen hatte zur Freude Ingos und dann endeten wir in einer Sackgasse. Schlussendlich liefen wir dann auf der einzigen Straße, die durch den Nationalpark führte.
Heute fuhren wir in Sydney zunächst nach Chinatown und anschließend zu Paddys Market, einem riesigen Markt mit Souvenirs und Obst. Boah, war das Obst hier günstig - da musste ich einfach zuschlagen! Bepackt mit drei Tüten Obst ging es dann weiter zum Darling Harbour...super, dass wir die zu Beginn unser Sightseeing Tour gekauft hatten. Beim Darling Harbour war eine riesige Fläche mit Riesenleinwand für das Fifa Fanfest aufgebaut worden. Schade nur, dass Australien gleich in der Vorrunde ausgeschieden war - da hatte sich der ganze Aufwand ja gar nicht gelohnt, hehe. =)
Von Darling Harbour wollten wir die Fähre zurück zum Circular Square nehmen und von dort nach Hause fahren. Dummerweise fanden wir heraus, dass man an dieser Station keine Tickets kaufen konnte UND das eine Fährenfahrt allein schon 15 Aud gekostet hätte. Wir hatten ein normales Return Ticket für die Bahn für 6,80 Aud gekauft und kein Daytripper Ticket, womit man alle Fähren, Busse und Bahnen einen Tag lang nutzen kann, für 20 Aud. Dumm gelaufen! Deshalb entschieden wir uns dafür, heute noch einmal zu laufen und den nächsten Tag ein Daytripper Ticket zu kaufen und dann nur auf den Fähren zu chillen. =) Doch wie es dann immer so kommt: Eigentlich wollten wir direkt nach Hause fahren, weil wir beide schon sehr kaputt waren, da meine Augen aber immernoch rot waren und weh taten, gingen wir noch einmal in die Apotheke. Diese schickte uns zum Optiker, der mich noch mal untersuchte und feststellte, dass die Röte an den Kontaktlinsen liegt, da diese nicht mehr für meine Augen geeignet sind. So darf ich nun 2 Wochen keine Kontaktlinsen mehr tragen, muss Augentropfen nehmen und anschließend kann ich dann hoffentlich neue, andere Kontaktlinsen verschrieben bekommen. Hammer! Dabei hasse ich ja meine Brille und die darf ich nun den Rest des Urlaubs tragen, bis ich wieder in Deutschland bin und zum Augenarzt kann! Immerhin wusste ich nun, woran es lag. =(
Diesen Abend gewannen die Opossums Fight No. 2, denn wo wir so schön am Essen waren und uns schon ein wenig wunderten, wo die ganzen Opossums waren, räumten die unser Auto "aus". Denn als Ingo zurück zum Auto ging, stellte er fest, dass ein Opossum bereits versuchte, in unser Auto zu klettern. Folglich lernten wir Lektion 2: Schließe auch immer dein Auto zu, wenn du es nicht beaufsichtigst! Die Opossums untereinander können auch ganz schön böse sein. So erlebten wir doch recht viele Kämpfe untereinander, wo das eine Opossum das andere jagte. So verkroch sich ein Opossum dann auf die Ablage der Camp Kitchen zwischen Toaster und Mikrowelle und schließlich auf das Gerüst des Zeltes. Erst einmal war das ja recht süß, doch irgendwann dachten wir, dass es dort nicht mehr alleine runterkommt, denn es saß da recht hilflos. Als es dann aber noch von dort oben herunter pinkelte, war die Freundschaft aus. Zwar pinkelte es nicht auf unsern Kopf, aber dafür auf die Mikrowelle...na lecker, dann werde ich in Zukunft nur noch die andere Mikrowelle benutzen...
...auch als wir noch zwei Stunden später kurz vorm Schlafengehen guckten, saß das Opossum immer noch auf seiner Gerüststange. Mal gucken, ob es morgen früh immer noch dort saß...
Sonntag, 27.06.2010: ...am nächsten Morgen ging unser Blick sofort zur Camp Kitchen, aber das Opossum war verschwunden. Glück gehabt! Aber der Kookaburra wartete schon wieder auf sein Frühstück. Mittlerweile war auch noch ein anderes Päarchen angekommen, welches ebenfalls die Camp Kitchen benutzte. Das Mädchen kam aus Brasilien und der Junge aus Italien. Die beiden hatten ebenfalls einen Camper gekauft und reisten durch Australien. Allerdings erzählten sie uns, dass ihr Camper schon nach einer steilen Bergauffahrt einen Motorschaden hatte und sie anschließend mehr für den neuen Motor, als für das gesamte Auto gezahlt hatten. Toi, toi, toi...deren Auto war aber auch aus den 1980-igern, also ungefähr 16 Jahre älter als unseres.
Heute war unser Sydney-Faulenzer-Tag. So kauften wir für 20 Aud ein Daytripper Ticket und fuhren den ganzen Tag Fähren. Von Circular Square aus ging es zunächst auf die Fähre nach Watson Bay (das Reichenviertel, wo auch Nicole Kidman ein Haus hat). Anschließend nahmen wir die Fähre von Circular Square nach Manly Beach (Mädels, die Fähre erinnerte mich an die aus Greys Anatomy, die Sheppard immer nehmen muss, hehe). Hier gingen wir von Board und liefen zum bekannten Strand von Manly Beach (hört man auch oft bei Haiangriffen neben Bondi Beach), wo die Surfer regelrecht bei perfekten Wellen einen Battle austrugen. Und das Beste: Es gibt im Hafen von Manly Beach auch eine Max Brenner Schokoladenbar. Aber ich ließ mich dann doch noch mit frischen Erdbeeren statt Schokolade ködern. Denn es gibt auch einen Aldi im Hafen, der gerade "günstig" Erdbeeren anbot - Erdbeeren sind hier irgendwie immer teuer: 3 Aud für 250 g sind noch günstig...
Gerade noch rechtzeitig schafften wir es auf die Fähre zurück zum Circular Square und zurück zum Campingplatz. Mittlerweile gingen uns die Opossums mit ihrer sehr aufdringlichen Art schon auf die Nerven. Aber es war ja auch nur noch eine Nacht...
Montag, 28.06.2010: Heute sollte unsere Reise weiter in die Blue Mountains gehen. Den Wetterbericht zufolge waren die Blue Mountains verdammt kalt und nachts fiel das Thermometer sogar unter den Gefrierpunkt. Na schön, dass wir bereits die letzten Tage bei 10 Grad wärmer, nachts immer schon gefroren hatten. Zum Glück hatten wir von zwei anderen den guten Tipp bekommen, dass es bei dem Supermarkt um die Ecke einen Heizlüfter gerade im Angebot für 15 Aud gab - nichts wie hin und schon bald waren auch wir frohe Besitzer solch eines Heizlüfters. Wie sich bald herausstellte, waren diese 15 Aud eine sehr gute Investition gewesen!
Die Blue Mountains liegen ungefähr eine Autostunde entfernt von Sydney, dementsprechend früh waren wir bereits dort. Zunächst stoppten wir bei den Wentworth Falls, um einen Blick auf diese Wasserfälle zu erhaschen. Leider floss hier nicht wirklich viel Wasser, was natürlich immer ein Konlikt ist: Entweder es regnet viel und die Wasserfälle führen schön viel Wasser oder es ist trocken und die Sonne scheint und die Wasserfälle sind spärlich. Bei den Gordon Falls begaben wir uns auf eine kleine Wandderung, die wie wir erst am Ende sahen, aufgrund von Regen nicht empfohlen wurde. Wir hatten uns schon gewundert, wie matschig der Weg eigentlich war. Laufend mussten wir über kleine Steine oder Holzstöcke balancieren, um nicht völlig im Matsch zu stehen. Auf dem Weg zu den Three Sisters, dem Wahrzeichen der Blue Mountains hielten wir noch beim Honeymoon Lookout an, welcher einen schönen Ausblick auf das gesamte Blue Mountains Gebiet gab. Klugerweise parkten wir unser Auto 200 m entfernt von den Three Sisters, wo wir nichts für das Parken bezahlen mussten. Keine 50 m weiter ging die bezahlte Zone dann schon los. Die Three Sisters sind drei kleine spitze Felsen auf der Ecke eines großen Berges. Früher einmal konnte man sogar einen von ihnen herauflaufen, wobei ich mich wirklich frage, wie das möglich gewesen ist. Wenn man die Steinfelsen sieht, dann kann man sich dies wirklich nicht vorstellen. Wir liefen nur den Wanderweg zum Fuße der Three Sisters hinunter. Als wir auf englisch einen andern (in unserem Alter) männlichen Touristen fragten, ob er ein Foto von uns machen konnte, antwortete er uns auf deutsch. Ich war etwas überrascht und fragt, ob er auch deutsch sei, weil er zuvor mit seinen Eltern eine andere Sprache gesprochen hatte, worauf er meinte: Er lebt zwar in Deutschland, aber ist Pole. "Ihr wisst ja, Polen, Türken, Russen, alles die gleichen...". Oh mann, ich konnte nicht mehr vor Lachen bei dem Sarkasmus. Auf dem Rückweg, wo Ingo und ich uns ein Wettrennen an all den verwunderten Touristen vorbei gaben, überholten wir alle!
Die Campingplätze in den Blue Mountains sind alle sauteuer. Wir entschieden uns für den am nächsten gelegenen zu all den Attraktionen in Katoomba. 33,60 Aud durften wir für powered zahlen und das in der Nebensaison. Der Campingplatztyp war super unfreundlich und auch der Campingplatz war nicht gerade der Sauberste. However, so langsam wurde es dunkel und kalt, sodass wir uns entschlossen noch schnell laufen zu gehen (45 Minuten). Die Serpentinen im Dunkeln waren zwar etwas gruselig zum Laufen, aber immerhin auch abwechslungsreich. Oh mann, ich freue mich so, wenn erstens der Marathon vorbei ist und ich nicht den Zwang zum Laufen habe und zweitens ich in Deutschland wieder auf schönen Waldwegen mit Lara laufen kann. Zurück beim Campingplatz entdeckte ich dann auch den sprechenden Kakadu, der eingesperrt am Eingang des Campingplatzes in seinem Käfig saß und uns mit "Hello" begrüßte. Der war einfach zu cool, wie er hin und her wippte und dabei seine gelben Federn auf dem Kopf aufplusterte und wieder zu machte. Man konnte ihn auch ganz gut beeinflussen, wenn man selbst hin und her wackelte, dann ging er noch mehr ab. Voll das coole Tier! Ich hätte ihn kidnappen sollen...
Nachdem ich meine Brille geholt hatte (ich bin ja Blindi) gingen wir dann noch im Dunkeln zu den Katoomba Falls, welche auch oder besonders im Dunkeln sehr gut zu besuchen sind, denn der weg ist mit kleinen Lichtern beleuchtet und die Falls an sich werden auch angestrahlt. So super beeindruckend, wie es immer erzählt wird (z.B. bei der Touristeninformation) ist es zwar nicht, aber ganz nett. Mittlerweile war es nun auch ganz dunkel und die Kälte brach herein. Mit Sonne tagsüber ist es im Pulli immer ganz gut aushaltbar, aber nachts wird es wirklich frostig kalt. Aber wir hatten ja den Heizlüfter gekauft. Ich wusste jetzt schon, dass der Heizlüfter und ich noch ganz dicke Freunde werden würden! =) So nahm ich ihn auch mit in die abgeranzte Camp Kitchen, um in seinem wärmenden Strahl zu Abend zu essen. Ich glaube, ohne Heizlüfter wären wir echt ganz schön am zittern gewesen, aber so war es ganz gut aushaltbar.
Dienstag, 29.06.2010: Oh ja, der Heizlüfter ist mein bester Freund! Nach einer echt kalten Nacht mit Frost warfen wir am Morgen zunächst erst mal unsern Heizlüfter an, um auf die wärmeren Sonnenstrahlen zu warten und beobachteten die Familie neben uns, die mutigerweise mit ihren vier kleinen Kindern in einem winzigen Zelt geschlafen hatte. Wahrscheinlich hatten sie übereinander geschlafen. Auf jeden Fall war ich sehr erstaunt, als immer noch ein Kind aus dem Zelt kroch. Die Frau lief überall Freude strahlend umher und verkündete, dass sie die Nacht überlebt hatten, witzig!
Für heute hatten wir uns den Scenic World Pass vorgenommen. Dieser besteht aus vier Aktivitäten in den Blue Mountains. So fährt man zuerst mit einer Glasboden-Seilbahn, danach mit der steilsten Bahn der Welt in den Regenwald, kann dort einen ausgeschilderten Weg entlanglaufen und fährt mit einer Cableway Bahn wieder zum Ausgangspunkt zurück. Zunächst ging es also in den "Skywalk auf air", einer Gondel, die über eine Schlucht der Blue Mountains fuhr. Auf der anderen Seite angekommen konnte man nun diverse Wanderungen machen oder zu einer Aussichtsplattform gehen. Wir entschieden uns aufgrund des super kalten Windes (hier brauchte man echt dicke Wintersachen und wir hatten ja nur dünne Sommerjacken) nur zu dem Aussichtspunkt zu gehen. Allerdings hielten wir es noch weniger aus, denn hier pfiff der Wind erst richtig, sogar die Pfützen hier waren gefroren. Oh ja, in Australien ist gerade Winter! Nun merke ich es auch! Also liefen wir schnell zurück zur Gondel, die uns wieder zurück zur Station fuhr. Das Glas der Gondel ploppte während der Fahrt immer mehr auf, sodass man auf dem Glas hinunter in die Schlucht gucken konnte. Als nächstes nahmen wir die "steppest railway", die steilste Bahn der Welt, um in die Schlucht und in den Regenwald hinunter zu fahren. Wenn man mag, kann man den ganzen Weg auch hinunter wandern, das ist dann aber wirklich sehr anstrengend. Da die eine Bahn gerade schon sehr voll war, warteten wir auf die nächste und hatten das Glück, ganz vorne sitzen zu können. Man sah zwar vor sich schon die Öffnung, wo man hinunter fahren sollte, aber keinerlei Schienen, es musste echt ganz schön steil sein! Los gings - und wahrhaftig, es ging fast senkrecht nach unten, allerdings sehr langsam. Wir hatten uns zuvor schon etwas gewundert, warum die Sitze in der Bahn so angebracht waren, dass man fast lag in normaler Position. Nun wussten wir Bescheid, denn jetzt bei der Steigung saßen wir normal. =) Der Regenwald Spaziergang folgte mit vielen Erläuterungen und Ausstellungen von ehemaligen Goldgräber Schachten. Schlussendlich nahmen wir den Cableway, eine einfache Gondel wieder hinauf zur Ausgangsstation. Alles in allem war es schon ein cooles Erlebnis, wenn auch nicht unbedingt nötig.
Einen halben Tag hatte uns die Scenic World gekostet, aber wir lagen alles in allem noch gut in der Zeit. Trotzdem brachen wir nun möglichst schnell auf, um wieder Richtung Norden zu fahren und nicht noch eine kalte frostige Nacht in den Blue Mountains verbringen zu müssen. Da wir nicht den gleichen Weg an der Küste zurück nehmen wollten, entschieden wir uns für einen Abstecher durch das Hunter Valley, einem großen Weinanbaugebiet Australiens. Allerdings hatten wir nicht damit gerechnet, dass die Fahrt dort entlang so bergig und kurvenreich war, weshalb wir es nur in ein bekanntes Weingebiet nach Singleton schafften. Komisch ist aber, dass wir wirklich keinen einzigen Weinanbau sahen. Wo bauten die Bauern denn dann ihren Wein an?! Wenn man durch Süddeutschland fährt, sieht man ja quasi an jeder Ecke eine Weinrebe, aber hier? Wir überlegten auch noch, ob wir zu einem Weintest fahren sollten, da wir aber beide nicht die großen Weintrinker sind, es recht teuer gewesen wäre und es zudem schon wieder ungemütlich kalt wurde, entschieden wir uns doch dazu, uns lieber in unsern Camper zu kuscheln. Der Campingplatz hier war mit 30 Aud powered für meinen Geschmack echt überteuert, weil hier auch hauptsächlich Residentials, also richtige Australier dauerhaft lebten und er dementsprechend nicht so das nette Klima ausstrahlte. Wir sahen sogar ein Mädchen in unserem Alter, die dauerhaft in ihrem kleinen Wohnwagen lebte. Schrecklich! Ich frage mich da nur, ob sich das überhaupt rentiert, da ein Zimmer ja schon ab 100 Aud pro Woche zu haben ist. Ein vernünftiges schon ab 130 Aud pro Woche. Aber gut, man weiß ja nicht, wieviel Discount solche Dauercamper erhalten...auf jeden Fall ist es schon sehr erschreckend!
Allerdings nutzten wir hier, nach Tagen von der Außenwelt abgeschnitten, noch kurz das kostenlose Internet in der Bücherei. Echt cool: In fast jeder Bücherei und bei jeden MC Donald gibt es kostenloses Internet, wenn auch langsam. Aber erstaunt war ich echt, dass es in dem kleinen Ort Singleton erst einmal eine Bücherei gibt und dann noch kostenloses Internet, genial! Und als wir feststellten, dass heute Dienstag war, sparten wir uns dann auch das Kochen und machten noch einen Abstecher nach Eagle Boys, den es auch in Singleton gab! Oh mann, ich frage mich gerade, ob wir überhaupt einen Dienstag ohne Eagle Boys hatten?!
Mittwoch, 30.06.2010: Unser heutiger Tag bestand nur aus "Kilometer fressen", da ich am nächsten Tag in South West Rocks einen Tauchgang gebucht hatte. Dementsprechend verbrachten wir den kompletten Tag im Auto. Lediglich mit einem kurzen Stop in Taree, unserm neuen Lieblingsort zum Einkaufen. Schlafen taten wir in Hat Heads für 21 Aud unpowered (es war ja nun schon etwas wärmer und man konnte ohne Heizlüfter schlafen), da in South West Rocks selbst die Campingplätze total teuer waren. So schliefen wir eben im Nachbarort und fuhren am nächsten Morgen nach South West Rocks.
Donnerstag, 1.07.2010: Heute war es so weit: Mein Tauchgang mit den Haien stand an, nachdem er das letzte Mal wegen zu geringer Beteiligung abgesagt wurde. Da hatte ich mich nur alleine eingebucht und es hätte noch mindestens einer mehr sein müssen, damit sie hinaus fuhren. Aber diesmal hatte es geklappt, juhu! Über den Tauchgang an sich könnt ihr noch in einem extra Eintrag lesen - da hab ich sooo viel zu erzählen. Es war echt einfach nur genial!!!
Nach dem Tauchen fuhren wir dann noch weiter nach Moonee Beach, einem kleinen Örtchen, um wieder einmal etwas Geld für den Campingplatz zu sparen. Hier kostete eine unpowered Site 23 Aud. Und das zu Recht, denn der Campingplatz war direkt am Strand und hatte eine Badewanne! Jiha! Und wer nutzte diese nach dem kalten Tauchgang gleich erst einmal? Natürlich ICH!!! Schön ne Stunde relaxte ich in der Badewanne und ließ das Wasser zwei Mal neu einlaufen, damit es auch schön heiß war. Nebenbei spielte schöne Musik im Radio - ach ja, das sind dann die herrlichen Momente beim Campen! =) Aber zuvor ging ich noch einmal für 40 Minuten laufen. Am Sonntag stand ja schon der Marathon an...oh mann, hatte ich eine Angst. Ich war die ganze letzte Zeit so faul gewesen! Dieser Lauf hier war aber total cool: Zunächst durch den Sand zu einem Lookout am Strand über die ganze Bucht und dann noch einmal am nassen Strand, der zunächst so trocken aussah, entlang. Hier kam auch plötzlich ein klitschnasser brauner Labrador angeschossen, der mit mir spielen wollte. Voll süß! Weiter ging es dann laufend durch den ganzen Ort (was dann nicht mehr wirklich weit war), wo wir aber noch neben einem Haus Känguruhs grasen sahen. Die wollten sich aber leider nicht von mir einfangen lassen... =)
Freitag, 2.07.2010: Heute stand dann das letzte Wegstück zurück zur Gold Coast auf dem Programm. In Moonee Beach machten wir uns aber zunächst noch auf den Weg zum einkaufen. Anschließend wollten wir unsere Postkarten einwerfen, wo ich feststellte, dass ich Dummi aus Versehen zehn Briefmarken zusammen mit den alten Bons in meinem Portemonnaie weggeschmissen hatte. Oh nein, 14,50 Aud - ich bin so dämlich! Aber es half alles nichts - sie ließen sich nicht wieder auffinden, sodass wir schlussendlich neue kaufen mussten.
In Tweed Heads wählten wir wieder unsern bekannten Campingplatz mit dem unlimitierten Internet aus, welcher sogar noch drei Aud günstiger geworden war (22 Aud unpowered) und machten uns auf einen 10 km Lauf zum Point Danger. Diesmal ließ sich sogar Ingo dazu überreden, auch zu laufen! Point Danger ist ein Küstenpunkt, an dem sich erfahrene Surfer sehr wohl fühlen, denn hier brechen an einigen Felsen die Wellen ideal fürs Surfen. Ich würde mich dort aber niemals aufgrund der ganzen Felsen hinein trauen. Wir sahen aber leider keine Surfer. Trotzdem konnten wir einen schönen Lauf am Strand und durch den kleinen Burleigh Heads Nationalpark genießen. Ein bisschen bergig war das ganze aber schon, sodass ich schon ein bisschen Angst hatte, schwere Beine zu bekommen. Nur noch zwei Mal schlafen, dann war es so weit: Der Marathon stand an!
Samstag, 3.07.2010: Noch einmal schlafen, dann stand mein erster großer Marathon vor der Tür - ich an der Startlinie. Oh mann, mir zitterten heute schon die Knie und mir war schon schlecht. Wie sollte das bloß morgen werden?!? Sollte ich heute noch mal locker laufen gehen oder nicht? Was war die richtige Taktik? Ich entschied mich dafür, einen ruhigen, erholenden Tag einzulegen - bislang hatte es mir immer besser getan, am Tag vorher nicht zu laufen. Doch den ganzen Tag auf dem Campingplatz rumzugammeln, wollte ich auch nicht. Da würde ich ja bekloppt werden. Ein Glück mussten wir aber eh los und die Startnummer abholen. So machten wir uns nach erholsamen Ausschlafen und Frühstück (plötzlich war es so wichtig geworden, was ich aß - die letzten Tage hatte ich mich noch nicht so penibel darum gekümmert) auf zum Gold Coast Convention und Exhibition Centre, wo die Startunterlagen ausgegeben wurden sowie eine Laufmesse stattfand. Die Organisation hier war recht gut: Eingeteilt in die unterschiedlichen Läufe, wurde man einen Gang entlang zur Startnummernausgabe geleitet und auch, obwohl ich "vergessen" hatte meine Bestätigungs Email auszudrucken (Wo sollte ich das denn machen?) und mitzubringen, wurde ich freundlichst und ohne Probleme bedient. Danach wurde man automatisch gleich auf die Laufmesse geleitet, wo ebenso wie in Deutschland jegliche Produkte rund ums Laufen angepriesen wurden: Klamotten, Laufsocken, Gels, Power Riegel, andere Läufe, etc. Zudem gab es noch einen Informationsstand, wo man sich über den Marathonlauf informieren konnte. Witzigerweise traf ich hier Xenia, eine Deutsche wieder, die sich aufgrund ihres Studiums (Event-Management) überredet lassen hatte, als Volunteer zu arbeiten. Oh mann, mir schlotterten ganz schön die Knie und ich war schweiß gebadet, als ich von der Expo runter ging. Das ganze Marathon-Feeling hatte mein Herz doch schon höher schlagen lassen.
Da nun meine letzten Tage an der Gold Coast waren, wollte ich noch einmal zu meinem alten Zuhause fahren und die Post abholen, denn Lennart hatte mir eine Karte geschrieben, die ich vor meiner Abreise nicht mehr erhalten hatte. Und wann hatte mir mein Bruder schon mal eine Karte geschrieben? Die musste ich einfach haben. Also rief ich Peter an, der meinte, dass ich ruhig vorbei kommen könnte. Er empfing uns aber gleich mit den Briefen in der Hand an der Gartenpforte. Total merkwürdig und bat uns nicht herein, was mich schon mal stutzig machte und zudem hatten sie all meine Post "Return to Sender" geschickt (bis auf zwei Briefe). Wie dämlich war das denn? Dabei hatte ich ihnen extra gesagt, ich würde meine Post noch abholen kommen. Und bei einer Postkarte war es ja auch total dämlich diese zurück zum Absender zu schicken. Ich war stinksauer! Das hatten die doch mit Absicht gemacht! Diese olle Hexe! Und dann versuchte er mich auch noch auszufragen, was wir denn alles gemacht hatten und NATÜRLICH wieviel alles gekostet hat. Das ging die gar nichts mehr an (bzw. sowieso noch nie!)! Als er dann noch meinte, warum wir die Ostküste reisen, da gebe es ja nichts zu sehen, lief das Fass über. Wie bescheuert war der Alte denn?!? Auf Wiedersehen! Bin ich froh, dass ich ausgezogen war! Aber ich war echt ganz schön traurig, dass ich die Karte von meinem Bruder nicht bekommen hatte.
Die beiden Briefe, die ich bekommen hatte, waren total sinnlos. Einer von der Bank, der andere war ein Strafzettel von März für unser Auto. Na super, nun durften wir uns auch noch mit Strafzetteln der alten Autobesitzer rumschlagen. Dummerweise muss man (logischerweise) eine australische Adresse bei der Auto Anmeldung angeben, wohin dann die ganzen Strafzettel geschickt werden können. Darum verstehe ich auch immer noch nicht, wie Backpacker ihr Auto hier anmelden. However, auf jeden Fall bekommen wir ja alle Strafzettel nie zu Gesicht, da die immer an die alte Adresse geschickt werden. Ich hoffe mal, dass wir dadurch keine Probleme kriegen werden, wenn mein blöder Vermieter die immer wieder zurück schickt. Aber eigentlich bin ich mir auch sicher, dass wir noch nir geblitzt worden sind oder einen Strafzettel fürs falsch Parken bekommen haben.
Weiter ging mein Entspannungsprogramm. Zwar war ich immer noch etwas grummelig wegen des Briefes (ich konnte es einfach nicht begreifen, wie gemein manche Menschen sein können), aber man konnte es ja leider nicht mehr ändern.
Sonntag, 4.07.2010: Siehe Extra Eintrag!