Samstag, 29. Mai 2010
Springbrook Nationalpark
Am Montag, den 3.06. hatten wir auf Grund des "Labour Days" einen Public Holiday und frei. Was ich an Australien sehr gut finde und in Deutschland nur begrüßen würde, ist, dass die Australier keinen Feiertag ausfallen lassen, das heißt, wenn meinetwegen der Anzac Day auf einen Sonntag fällt, wie dieses Jahr, dann wird der Feiertag am Montag nachgeholt. Damit meine ich, dass er nicht wie in Deutschland einfach ausfällt ("Pech, dass es ein Sonntag ist!"), sondern dafür ist dann eben der Montag frei, auch wenn es kein besonderer Tag ist. Leben wir nicht in einer Demokratie? Lasst uns abstimmen - wer ist dafür? Ich glaube, wir würden gewinnen, hehe =)
Auf jeden Fall nutzen Annika, Nannette, Sarah, Sanni und ich den Tag, um in den Springbrook Nationalpark zu fahren, der nur circa 50 km entfernt von uns lag. Gesagt - getan: Mieteten wir uns also ein Auto bei Avis und da wir einen Fahrer über 25 Jahre alt hatten, bekamen wir das Auto sogar günstiger, dass jeder mit Benzinkosten am Ende nur auf 15 Aud kam. Also fuhren wir los - allerdings brauchten wir nicht wie geplant 1 Stunde in den Nationalpark, sondern ganze 2 1/2, denn wir verfuhren uns am Anfang erst mal komplett. Aber ich muss sagen, dass war auch wieder ein witziges Erlebnis, denn wir waren auf einer Straße, die immer schmaler wurde und es gab immer weniger Häuser an der Straße. Dabei dachten wir uns zuerst aber nichts, schließlich wollten wir ja in einen Nationalpark - erst als das Schild kam, dass die Straße in 500m endet, merkten wir, dass wir uns verfahren hatten. =) Und nun waren wir irgendwo in der Pampa ohne Straßenkarte und ohne die leiseste Idee, wo wir waren. Also blieb uns nur eine Möglichkeit - wir fragten uns durch und da die Australier besonders auf dem Dorf ein sehr nettes Volk sind, fanden wir dann auch irgendwann zum Nationalpark.
So fuhren wir zunächst ins Springbrook Plateau (der Nationalpark ist in vier Teile aufgeteilt) und machten dort die Wanderungen zu den Purling Brook Falls, die mit 100m Höhe die höchsten Wasserfälle hier in der Gegend sind, sowie weitere Wanderungen zu den Twin Falls und anderen kleineren Wasserfällen. Die Wanderungen waren alle so in etwa 4 km lang, manche auch kürzer. Die Wege waren alle eigentlich sehr ausgebaut, zwar nicht asphaltiert, aber zumindest hatte man keinerlei Schwierigkeiten beim Wandern.
Anschließend fuhren wir zum Best of All Lookout, welchen ich persönlich aber nicht sooo atemberaubend fand. Okay, man konnte bis Surfers Paradise gucken, aber das hatten wir zuvor bei einem andern Look Out auch gekonnt. Witzigerweise trafen wir hier aber eine deutsche Familie, die nach Australien ausgewandert war und mit der wir noch etwas quatschten. Dafür liebe ich Australien - überall, wo man Leute trifft (besonders in Nationalparks und Campingplätzen) kommt man sofort ins Gespräch.
Als es nun schon fast etwas dämmerte, machten wir uns nach unserm Mittagessen (eigentlich wollten wir dafür einen schönen Platz finden, schlussendlich aßen wir dann doch am Auto, weil es im Wald zu kalt war!) auf zur Natural Bridge, die wir zunächst noch im Hellen sehen wollten, anschließend im Dunkeln für die Glühwürmchen. Auf dem Weg dahin hätte ich fast einen Herzstillstand bekommen, denn in etwa 5m Entfernung hoppste ein Känguruh vor uns auf die Straße. Ich glaube, meinen Schrei hat man bis nach Surfers gehört. Aber Sarah, unsere Fahrerin zeigte gute Reaktion und bremste rechtzeitig. Ein Glück, dass wir vorher nicht wirklich schnell unterwegs waren, sondern nur mit 60 kmh. Das war wirklich sau knapp - ich hab auf meiner Seite noch den Schwanz am Auto streifen sehen. Aber so kamen wir und auch das kleine Känguruh noch einmal mit einem Schrecken davon. Ein Glück, denn wir hatten ja auch nur die Standardversicherung gewählt, die Personenschäden für andere Autos, wenn wir Schuld am Unfall sind, abdeckt, aber nicht mehr. Puh!
Die Wanderung zur Natural Bridge war nur 500m lang (plus 500m zurück) und wir kamen in eine kleine Höhle, wo von oben durch ein Loch ein Wasserfall hineinfiel. In dieser Höhle gibt es zudem eine der größten Glühwürmchen Kolonien Australiens. Da es noch nicht richtig dunkel war, sah man nur ein paar wenige. So gingen wir zu unserm Auto zurück und warteten auf die Dunkelheit. Neben uns parkten bereits mehrere Backpacker in umgebauten Autos und schliefen oder entspannten im Kofferraum. Sehr cool - da packte mich ja bereits mein Reisefieber! =)
Als es dann endlich dunkel war, gingen wir mit einer kleinen Taschenlampe und meiner Handytaschenlampe bewaffnet los. Und bereits auf dem Weg leuchtete der Weg schon vor lauter Glühwürmchen. Das war echt cool. Die Höhle sah aus wie ein Sternenhimmel mit den ganzen kleinen Glühwürmchen, das war echt romantisch!
Hiernach ging es dann wieder nach Hause und Nannette kam gleich noch mit zu mir zum Pfannkuchen Essen und Fotos austauschen. Solch lange Wochenenden sollte es öfters geben!
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