Nachdem ich am Dienstag mein Assignment eingehändigt hatte (ich bekam 9/10 Punkten - wuhu!!!) und endlich ein australisches Konto bei der ANZ eröffnet habe, welches man hier echt zum Reisen braucht, weil man einfach ALLES mit dieser Kreditkarte ohne zusätzliche Kosten bezahlen kann und als Student ist solch ein Konto kostenfrei, gönnte ich mir einmal mehr am Abend ein leckeres Pizza-Dinner bei Eagle Boys mit Phoebe und Sanni. Allerdings konnte ich nicht all zu lange bleiben, denn ich musste am nächsten Morgen um 9 Uhr mit Alyssa meine erste Coaching Session durchführen über Taktiken im Touch Rugby. Oh ja, mein Special-Thema! Die Stunde verlief aber gar nicht so übel, wir erhieltenn 9,5/10 Punkten - wow! Dabei muss ich zugeben, dass ich unsere Session (wir mussten nur 10 Minuten unterrichten) eigentlich recht schlecht fand. So war es zum einen natürlich sehr schwer, Touch Rugby durchzuführen, denn der Kurs besteht zur Hälfte aus ausländischen Studierenden, die noch nie was von Touch Rugby gehört haben. Zur andern Hälte aus Australiern, die das quasi als ihren Landessport sehen und totale Profis sind. Nun ja, so erklärte ich zu Beginn erst einmal ein paar generelle Regeln, allerdings führte ich das "über den Ball steigen" erst einmal falsch vor - upsi! Aber Alyssa korrigierte mich sofort. Zudem fand ich, dass unsere Stunde nicht wirklich in Schwung kam und ich musste andauern unterbrechen und etwas ändern. Zudem erklärte mir mein Lehrer am Rand öfters irgendwelche Fachbegriffe bzw. sah einen Touch, den ich allerdings als Punkt zählte. Tja, ich habe halt nicht das geschulte Auge für diese Sportart, wo ich die Regeln selbst nicht mal wirklich kann. ABER ich denke gerade unsern Mut und eben die ständigen Reaktionen auf schlecht laufende Situationen fand unser Lehrer gut und deshalb staubten wir ordentlich Punkte ab! =)
Anschließend traf ich mich mit Gemma und Andrea zum Referat, welches wir am Donnerstag halten mussten im Kurs "Sports Coaching in Theory and Practice" und welches 30 % für unsere Endnote zählte. Oh mann, diese australische Arbeitsweise ist echt grausam!!! Darüber schreibe ich gewiss am Ende des Semesters noch einmal einen extra Blog Eintrag. So habe ich hier ja schon eine sehr angepasste laid-back Haltung, allerdings fand ich es dann doch etwas mutig, den Vortrag erst komplett Donnerstag Morgen als Power Point zu schreiben und die einzelnen Teile zu verteilen, wenn wir um 17.00 Uhr die Präsentation halten mussten. Schließlich wollte zumindest ich mir noch mal alles angucken und üben, da ich doch etwas bammel vor einem 45 minütigen Referat auf englisch hatte. Und auch die großartig angekündigten Treffen (5x jeweils 5 Stunden, wo ich schon dachte: "Hallo? Was wollen wir so ewig machen?", lösten sich ja immer wieder in Luft auf oder wurden verschoben auf Zeiten, wo ich dann Vorlesung hatte, da irgendeiner immer arbeiten musste oder ein Assignment schreiben musste. Sowas weiß man ja auch nicht vorher! Naja, ich war schon mal gut bedient. Für mich stand nur schon fest, dass ich keinen großartigen Theorieteil, sondern nur Gruppenarbeiten, etc. übernehmen würde. So hatte ich auch alle Materialien wie Bücher oder auch neueste Nachrichten verfolgt und viele relevante Themen für unser Referat gefunden, wohingegen die Australier sich nicht vorbereitet hatten, es aber vorher noch großartig angekündigt hatten ("Ich weiß schon genau, was wir machen können!"). Nun ja, auf jeden Fall dauerte dieses Treffen auch nur etwa eine Stunde statt wie angekündigt 5 Stunden. Mir sollte es recht sein - so hatte ich noch mehr vom Tag! =)
Am Donnerstag war es dann so weit und Gemma, Andrea und ich mussten einen Vortrag über den Einfluss des australischen Gesetzsystems auf den Schulsport halten. Und ja - so interessant wie das Thema klingt, war es auch - TOT LANGWEILIG!!! Zwar hatten wir uns extra vorher überlegt, möglichst viele die Lerngruppe einbindende Aufgaben zu machen und keine 20 Seiten Power Point, die man nur runterliest, ABER es sollte ja alles wieder anders kommen. So pochte besonders Andrea (die übrigens eine 40-jährige Klugscheißerin ist und mir als junges Küken alles besser sagen musste, was mir ziemlich auf die Nerven ging, weil sie nicht so hell ist, wie sie dachte) darauf, dass wir bloß nichts ablesen und alles frei erzählen. Super, dachte ich, denn ihr müsst wissen, dass die australischen Referate eigentlich immer nur daraus bestehen, einen Text, den man Zuhause geschrieben hat, vorzulesen. In der Präsentation schien dies aber alles vergessen zu sein. So war das erste, was Andrea von sich gab: "Ja, wir versuchen das Referat in 20 Minuten zu kriegen, wir wollen ja alle nach Hause!" (schön, wenn wir einen Vortrag über 45 Minuten halten sollen, wird uns das sicher nicht positiv angerechnet). Und dann ratterten die die Folien runter ala "bla bla bla - okay, fertig. Nächste Folie!". Ich schämte mich wirklich in Grund und Boden und war froh, als ich endlich nach Hause konnte, aber hey, wir haben ein B+ bekommen (sowas wie 2+). Ich glaub es nicht! Aber das spiegelt mal wieder das grottenschlechte Niveau von australischen Referaten wieder!
Am Freitag war dann die CSA Black & White Boots Party (CSA steht für die Canadische Studienvertretung in der Uni) und ich freute mich schon wahnsinnig, all den ganzen Frust der letzten Tage "herunter zu spülen" und mal wieder zu entspannen. Etwas verwundert war ich aber schon, dass die Party bereits um 17.30 Uhr losging. Das war dann für meinen Geschmack doch etwas zu früh. Aber was solls?!? Ich hatte ja keine Uni, da konnte ich den Tag ja lange genug ausnutzen. Also traf ich mich um 18.00 Uhr vor der Titanium Bar in Surfers Paradise mit Annika, Nannette und Sarah (eine Französin), wo die Vorparty stattfand. Wir bekamen lächerlicherweise nur einen kleinen Shot, wie man hier den Schnaps nennt, gereicht und bei den Preisen hier, nahmen wir auch nicht mehr. Ein Glück, dass ich auf dem Weg zur Bar schon etwas getrunken hatte - natürlich klugerweise in eine Cola Flasche umgefüllt, ich wollte ja keine Strafe einhandeln. =)
Um 19.00 Uhr ging es dann auf das Schiff - der Eintritt kostete im übrigen 20 Aud. Sanni war in der Zwischenzeit auch noch gekommen - dann konnte die Party ja losgehen. =)
Das Schiff bestand aus einem Unterdeck mit Bar und Disco (Tanzfläsche, Beleuchtung, DJ) sowie zwei offenen Decks (3 Etagen) und es waren schätzungsweise etwa 100 - 150 Leute auf dem Boot. So trafen wir auch Aja, Don, Annika und Gosi. Auf dem Boot erhielten wir einen weiteren Shot und es gab für jeden ein Stück Pizza. Die meiste Zeit hielten wir uns auf dem Deck auf (nur wenn Brücken kamen, mussten wir uns ducken), um die schöne Fahrt zu genießen. Allerdings konnte man oben nicht so laut die Musik hören, weshalb wir öfters auch nach unten zum Tanzen gingen. Auf dem Schiff lernte ich dann noch 2 Norweger kennen, wobei ich mich mit dem einen (Thomas) dann noch die ganze Fahrt über unterhielt und welcher uns dann später noch in andere Clubs begleitete. Könnt ihr euch vorstellen, dass er mich schüchtern genannt hat? hehe...ich wirke halt lieb und brav! =)
Die Fahrt verlief auf dem Nerang River bis zu Wavebreak Island und South Stradebroke Island (nicht auf dem offenen Meer, sondern auf Ablegern) und dauerte dann bis circa 23.00 Uhr und wir zogen alle gemeinsam weiter in eine Disco namens Shooters. Auch hier bekamen wir einen Drink unserer Wahl - diesmal sogar ein richtiges Getränk. Allerdings gehörte die Disco nicht so zu meinen Favouriten, weil sie super laut Musik spielte und man sich nicht mal mehr unterhalten konnte. Ich konnte ja nur gerade so Annika und Nannette (der Rest war nach der Bootstour nach Hause gegangen) verstehen AUF DEUTSCH! Wollte ich mich aber mit Thomas oder anderen Leuten unterhalten, verstand ich gar nichts...auf deutsch konnte ich immerhin raten, was sie von mir wollten, auf englisch nicht. Witzigerweise kam dann irgendwann noch Schaum von der Decke - wo ich schon dachte: "Ach du scheiße, nun gehts hier aber ab!", allerdings weiß ich bis heute nicht, ob es gewollt oder ein Versehen war, denn es stoppte genauso schnell, wie es angefangen hatte und es kam auch kein neuer Schaum. However, wir zogen es dann vor, in eine andere Bar zu gehen und dort etwas weiter zu feiern bei Musik, die unserem Geschmack mehr zusagte als Techno.
Thomas zeigte uns das Avenue. Ein Bar mit Tanzfläche, welche echt gute Musik spielte. Das witzige hier ist auch, dass es wirklich alle Altersklassen gemischt sind. So waren auch 50-jährige voll am Abdancen wie 18-jährige. Später wollten wir dann noch ins Fidlers Green, dieses hatte allerdings schon zu und da es schon nach 3.00 Uhr war und wir somit in keinen Club mehr reinkamen (wenn man nach 3.00 Uhr aus einem Club rausgeht, kommt man nirgends mehr rein, auch wenn man bereits drin war und einen Stempel hat), gingen wir dann schließlich nach Hause - um 4.30 Uhr war ich dann Zuhause. Fazit des Abends: Super witzig!
Den Samstag verschlief ich eigentlich vollkommen, schaffte es gerade noch so zum Einkaufen, um dann mit meinen Liebsten aus Deutschland zu telefonieren: Nils und Julia! Oh, es war so schön, mal wieder mit euch zu telefonieren!!! Hab euch so lieb! Und als ich quasi schon ins Bett wollte, schrieb mir Sanni, dass sie voll Bock auf Weggehen hat und joa, das hatte ich auch. Also holte sie mich um 23.30 Uhr noch mit ihrem Scooter ab und wir fuhren zu ihr nach Chevron Island (sie war umgezogen und wohnte nun in der Nähe von Surfers). Eigentlich wollten wir nur ein paar Drinks haben und dann sofort losziehen, allerdings zögerten sich unsere Drinks immer weiter raus und schließlich fuhren wir erst um 1.30 Uhr los. An diesem Abend nutzten wir fast alle meine Free-Entry Karten, die ich am Anfang des Semesters erhalten hatte. So gingen wir erst ins Shooters (da wurde aber wieder schlechte Musik gespielt), dann ins Bedroom, Ruby Drink und landeten letztendlich wieder im Sin City. Und wieder einmal durften wir feststellen, dass die Australier kein Cola-Bier kennen. Ihr hättet deren Blick sehen sollen, als wir "Beer mixed with Coke" orderten. Die Bedienung fragte 3x nach, bevor sie das kostbare Bier dann wirklich mit Alkohol mixte. =)
Um 3.30 Uhr kamen wir dann wieder bei Sanni Zuhause an, ich schlief bei ihr. Aber da wir beide noch nicht müde waren, sprangen wir noch einmal bei ihr im Pool. Wie genial sowas ist - man kommt nach Hause und kann einfach im eigenen Pool baden, sogar mit einem kleinen Wasserfall! Dazu hörten wir dann schön Wolle Petry und dem Pur Party Hitmix. Jiha!
Am Sonntag war dann mal wieder richtig gutes Wetter, sodass ich eigentlich nur in der Sonne lag und Musik hörte. So besonders ging es mir nach 2 Partynächten auch nicht, sodass ich mich nach der biblischen Regel "Sonntags Ruhetag" verhielt. =) Weniger schön war noch, dass Richie's (Sannis Vermieter und Mitbewohner) etwas Ärger von dem Nachbarn bekam, was denn bei ihm losgewesen wäre, dass dort kreischende Mädels im Pool geplanscht hätten. Upsa! Ich hoffe mal, er hat uns nicht gesehen, denn...ihr könnt es euch sicher selbst denken! =)
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