Zudem war Lenn ja noch bis Donnerstag hier. Da wollte ich die letzten Tage noch einmal richtig mit ihm genießen! So machten wir uns letzte Woche Dienstag erst einmal mit dem Surfboard unterm Arm bewaffnet auf zum Strand. Allerdings hatten wir so blöde Wellen und eine recht dolle Strömung, sodass wir fast gar nicht weit ins Wasser konnten, aber nun gut - wir waren ja flexibel, dann bruzzelten wir eben in der Sonne. =) Abends ließen wir es uns dann noch mit einer schönen Pizza von den Eagle Boys gut gehen, denn dienstags ist Pizza Tag und da bekommt man jede Pizza für nur 6 Aud, ziemlich gut. Und eine witzige Simpsons Folge bei einer leckeren Pizza gucken, was will man mehr?!?
Später kam dann noch Sanni vorbei und wir ließen den Abend mit einem Talk über das Tauchen ausklingen, herrlich!
Aber halt: Um 23.30 uhr plagte mich dann doch mein schlechtes Gewissen, dass ich den Trainingsplan etwas vernachlässigt hatte und was tat ich?!? RICHTIG!!! Ich ging schön laufen. Voll verrückt. Aber es ist echt am Besten früh morgens oder spät abends laufen zu gehen, weil man hier wirklich fast nur an Straßen laufen gehen kann, wenn man nicht 30 Runden in einen der vielen winzigen Parks laufen möchte, weil ansonsten erstickt man fast von dem Gestank der Autos. Also ihr dürft nun nicht denken, dass es so schlimm wie in Equador oder einem anderen Entwicklungsland ist, aber beim Laufen ist man ja immer noch sensibler für so etwas. Darum bevorzuge ich die autofreien bzw. geringeren Zeiten zum Laufen und nach 20.00 Uhr sind die Straßen hier eh schon wie ausgestorben (um 18.30 Uhr ist es meist schon dunkel).
Am Mittwoch wollte Lenn dann eigentlich in Harbour Town shoppen gehen - eigentlich! Aber wir hatten absolut kein Geld mehr. Unglaublich! Und zwar hatte ich am Montag gemerkt, dass ich kein Geld mehr auf meiner Kreditkarte hatte. Ich muss nämlich bei dem DKB Konto immer Geld vom normalen Konto auf das Kreditkartenkonto transferieren, damit ich umsonst Geld abheben kann. Allerdings will ich auch nicht zu viel Geld auf der Kreditkarte haben, weil falls sie geklaut wird, habe ich dann nicht alles auf dieser Karte gehabt. Nun ja, da ich es ja aber schon am Montag bemerkt hatte, habe ich sofort das Geld transferiert und in der Regel dauert es dann immer einen Tag bis das Geld auf dem Kreditkartenkonto verfügbar ist. So nun aber leider nicht dieses Mal! Wahrscheinlich durch die Osterfeiertage hatte das alles etwas länger gedauert und somit saßen wir am Mittwoch nur noch mit 20 Aud da. Immerhin hatten wir noch genügend zu essen - aber mit Shoppen war da leider nichts. Total ärgerlich! Nun ja, also beschlossen wir, das Beste aus dem Tag zu machen und da wir ja Unlimited Entry zu Dreamworld und White Water World haben und beim letzten Mal zeitlich ja nur Dreamworld geschafft hatten, es aber nicht mehr in den Wasserpark geschafft hatten, machten wir uns nun also auf den Weg zu White Water World. Sparsam und gut durchdacht musste ich dann noch meine Buskarte aufladen und Lenn kaufte für seine Liebsten Zuhause noch Karten, sodass wir nun nur noch genau 2,05 Aud hatten - dies reichte ja wirklich für nichts mehr: Kein Essen, einfach gar nichts!!!
Aber nun gut, was sollten wir auch schon in dem Wasserpark für Geld brauchen, schließlich war der Eintritt umsonst und Essen und Trinken hatten wir uns eingepackt. Jaha, das dachten wir! ABER angekommen dort kam gleich die nächste böse Überraschung! Der Tag wollte einfach nicht besser werden...Wo sollten wir unsere Taschen hinstellen, schließlich war es ja ein Wasserpark und ich hatte Kamera, Kreditkarte, Schlüssel, etc mit. Zwar hatte ich mich schon beschränkt mit den Wertsachen, aber bei Dreamworld war es ja kein Problem gewesen mit den Taschen, weil man sie in den Achterbahnen einfach für kurze Zeit in Fächer hineintuen konnte, zu denen niemand Zugang hatte in dieser Zeit. Aber hier: Klar, das hätte uns auch vorher mal einfallen können! So konnte man zwar Schließfächer leihen, nur leider nicht für 2,05 Aud, sondern für 9 Aud pro Tag. Super! Da wir aber eine ganze Stunde hingefahren waren, wollten wir auch nicht sofort wieder fahren, also gingen wir das Risiko ein und ließen unsere Taschen einfach auf den Liegestühlen liegen. Allerdings mit einem sehr schlechten Gedanken, denn bei unserem Glück heute - wer wusste schon, wie lange unsere Pechsträhne noch andauerte?!?
Doch wir hatten Glück. Wir konnten ein paar echt lustige Rides mit Tubes oder Schlauchbooten, etc machen. So gab es auch eine Rutsche, in der man sich in eine Röhre reinstellen musste und bei welcher dann der Boden wegklappte und man geradezu senkrecht hinunterstürzte. Diese fuhren wir aber nicht, denn die Schlange hierfür war noch viel länger als für alle anderen. Das war echt ein wahrer Nachteil. So haben die Australier noch nicht herausgefunden, wie man effektiv möglichst viele Leute in kurzer Wartezeit bespaßen kann. Klar, muss man auch in deutschen Theme Parks warten, aber nicht sooo lange. So haben die Australier meist nur sehr kurze Fahrzeiten, aber die Wartezeit ist echt unverschämt lange. Ich glaube, man schafft eine Fahrt pro Stunde in etwa. Bei dem Wasserpark kann ich es ja noch fast verstehen, aber bei Dreamworld und den Achterbahnen verstehe ich nicht, warum sie nicht einfach größere Anlagen bauen, wo mehr als 10 Leute hinein passen. Oder bei dem Fallturm gab es an sich auch zwei Seiten, wo Leute Platz nehmen konnten, aber eine haben sie einfach geschlossen, weil scheinbar nicht genug Andrang war (wir haben aber schon mindestens 30 Minuten gewartet). Nun ja, da ist auf jeden Fall Verbesserungsbedarf!
Um 16 Uhr fuhren wir dann gen Hause. Zum einen, weil wir keine Lust mehr hatten und zum andern, weil wir hofften, dass nun endlich das Geld auf dem Konto war und wir vielleicht noch bis 17.30 Uhr shoppen gehen konnten (dann machten die Geschäfte in Harbour Town nämlich zu). Das ist auch so ein Punkt, der echt nervig ist. Meist macht alles um 18 Uhr zu - aber wann fällt es mir immer ein, einkaufen zu gehen: Nicht vor 17 Uhr. Vorher will ich ja schließlich das Wetter und den Tag genießen!
Und tatsächlich: Wir hatten Glück! Das Geld war da. Nun hieß es schnell machen! Zunächst guckten wir uns ein paar Läden in Helensvale (auch einem großen Shopping Center, allerdings nicht so viele Outlet Stores) an, danach schnell zu Harbour Town, wo wir witzigerweise Sanni trafen. So unterhielt ich mich ewig mit Sanni und Lenn ging in der Zeit shoppen. Anschließend gönnten wir uns dann (Sanni, Lenn und ich) endlich einmal, was wir schon die ganze Zeit über machen wollten: Das MC Donald Family Menü!!!
So gibt es hier bei Mc Donald 3 verschiedene Family Menüs, die man sich in der Zeit von 17-23 Uhr bestellen kann. Die erste Box, welche wir auch genommen haben, heißt Value Dinner Box und kostet 19,95 Aud und besteht aus 2 kleinen und 2 mittleren Getränken, 4 kleinen Pommes, 1x6er Chicken McNuggets, 2 Cheeseburger und 2 Big Mac. Die zweite Box wäre die Favourites Dinner Box für 24,95 Aud mit 4 mittleren Getränken, 2 mittleren und 2 kleinen Pommes, 1x6er Chicken McNuggets, 2x Big Mac und 2x Mc Pouder. Und dann gibt es noch für 29,95 Aud die Selections Dinner Box. Da sind dann 4 mittlere Pommes und Getränke sowie 1x6er Chicken McNuggets, 2x Mc Pouder und 2x Grand Angust Burger (wahlweise auch Mighty Angus stattdessen) drin.
Abends gerieten wir dann schön in Packstress: Alles packen, Fotos austauschen, etc. Und so ging auch der letzte Abend mit Lenn vorbei...
...am nächsten Morgen sollte Lenn dann um 6.40 Uhr von einem Unternehmen namens Coachtrans Australia abgeholt und zum Flughafen gebracht werden. Wir entschieden uns für diese Variante, weil sie einfach die günstigste und auch unkomplizierteste war. So kostete der Transport von der Haustür zum International Airport Brisbane 43,50 Aud. Ein Auto zu leihen wäre aber wieder um einiges teurer gewesen (Miete: 72 Aud, Sprit: 40 Aud, Straßenkosten: 7,70 Aud) und zudem hätte ich Lenn ja bei den Parkgebühren am Flughafen eh nur rausschmeißen können. Somit war dies der beste Weg, auch wenn er durch die blöden Abholzeiten dann natürlich statt 2 Stunden, 4 Stunden am Flughafen warten musste, aber bei dem ewig langen Trip machte das nun wohl auch nichts mehr...
Lenn wollte am Morgen noch kurz duschen und dann den Rest einpacken, wo ich ihm bei helfen wollte. Da ich so müde war, sagte ich Lenn, dass ich zum Frühstücken und Packen nach seiner Dusche mit ihm aufstehen wollte. Alles klar - wann erwachte ich? Als er mich weckte, um mir Tschüss zu sagen. Das kann doch nicht sein - so einen tiefen Schlaf kann doch nicht mal ich haben, oder? Das ich nicht mal gemerkt habe, dass er in unserm Zimmer packt? Oh mann, Lenn, das tut mir echt total leid. Immerhin konnte ich ihn aber noch draußen verabschieden. Ich wollte ihn echt nicht gehen lassen, auch wenn wir uns ab und zu schon auf die Nerven gegangen sind, die größte Zeit war es einfach super eine liebe, vertraute Person um mich zu haben. Vermiss dich ganz schön, Bruderherz!
Ja, und da nahm dann auch meine depressive Heimwehphase seinen Lauf. So fiel ich nach Lenns Abreise erst mal in ein großes Tief. Zwar räumte ich erst mal auf und packte sein Klappbett weg (vielleicht half es ja auch nicht mehr das leere Bett sehen zu müssen), aber irgendwie brachte das alles nichts. Ich raffte mich aber zunächst auch noch auf, trainieren zu gehen und absolvierte auf der Leichtathletikbahn noch mit vollem Einsatz eine harte Tempolaufeinheit, aber auch so konnte ich meinen Heimwehgefühlen nicht davon laufen.
Hinzu kam zu meiner schlechten Laune sicherlich auch noch der "Streit" mit meinen Vermietern. Die wohnen ja quasi direkt neben uns und sehen eigentlich alles, was man macht. Das ist hier in Australien in der Regel so üblich, dass die Vermieter entweder mit dir in einem Haus (also Zimmer in ihrem Haus vermieten) oder eben nebenan wohnen.
Naja, auf jeden Fall hatte ich sie bevor Lenn gekommen ist, gefragt, ob es okay sei, wenn mein Bruder mich besuchen würde und ich ihnen auch die Umkosten (Strom, Wasser, etc) zahlen kann. Da fand ich sie das erste Mal schon komisch, denn sie waren nicht so erfreut, wie man es ja erwarten würde ("Oh echt? Dein Bruder kommt dich besuchen?! Das ist ja toll! Was macht ihr denn?" etc), sondern eher unerfreut ("Ach so, dein Bruder kommt. Wie lange denn? 2 1/2 Wochen?!? Aha, okay!"). Das fand ich schon mal seeehr merkwürdig und dann meinten sie aber immerhin, dass ich wohl nichts extra zahlen sollte. Aus diesem Grunde sagte ich dann meiner Mutter, dass sie Lenn ein Gastgeschenk mitgeben soll, weil ich eben auch schon bei andern gehört hatte, dass dei für Besuch 10 Aud pro Nacht zahlen müssen. Im ernst - mit sowas spinnen die Australier echt voll, wobei man sagen muss, dass das auch von Fall zu Fall unterschiedlich ist, so muss eine andere Freundin nichts bezahlen, wenn ihr Freund sie besuchen kommt.
However, dann kam ja Lenn und es war Ostermontag und wir wollten einkaufen fahren (hier hatten die Geschäfte nur Karfreitag und Sonntag zu) und als ich dann Geld abheben wollte, habe ich festgestellt, dass ich Idiot vergessen hatte, mein Geld vom normalen Konto auf das Kreditkartenkonto (DKB) zu transferieren und kam somit nicht an mein Geld dran, musste aber zudem am Dienstag meine Miete zahlen (die zahlt man hier immer alle 2 Wochen in Bar und hat auch keinen Vertrag). Also transferierte ich sofort Montag Mittag Geld, allerdings war es Dienstag und Mittwoch Morgen immer noch nicht da - wahrscheinlich durch die Osterfeiertage. Da mir nichts anderes übrig blieb, bin ich dann eben zu den Vermietern hin und habe ihnen dies erklärt. Außerdem versicherte ich ihnen, dass ich das Geld so schnell wie möglich zahlen würde: Morgen oder Übermorgen. Und dann sagt Peter ernsthaft zu mir "Morgen ist noch ok!" Hallo?!? Was sollte ich denn machen, wenn das Geld nicht drauf wäre und zudem war ich immer sehr zuverlässig gewesen mit der Miete. Ich hatte ihnen das letzte Mal sogar für einen Monat anstatt für bloß 2 Wochen Miete gezahlt. Und dann sagt er im nächsten Atemhauch, dass ich für Lenn 5 Aud/Tag zahlen sollte. Da dachte ich auch nur: "Was seid ihr denn für Assis?!? Ich frage vorher noch und da heißt es nichts und dann kauft meine Mutter noch extra ein Gastgeschenk (Flasche Wein und Raffaelo) und dann kommt er nachher mit sowas?! Nun ja, ich war dann erst mal voll bedient. Hätten sie dies von Anfang an gesagt, dann wären dies ja die Bedingungen gewesen, aber mit sowas im Nachhinein bei seiner Abreise anzukommen, finde ich echt unverschämt.
Im Endeffekt stellte sich dann alles gar nicht als sooo dramatisch raus. Lenn handelte aus, dass er nur 3,50 Aud/Tag zahlte (also 50 Aud für 15 Tage) und ich zahlte alles am Mittwoch Abend (allerdings zahle ich nun wirklich nur noch 2 Wochen im voraus, wer weiß wie lange ich hier noch wohne.... Ist ja auch lächerlich, da er nicht jeden Tag geduscht hat und nur auf einem unbequemen Klappbett bei mir im Zimmer geschlafen hat. Strom hat er demnach nicht extra gebraucht - das Licht war ja in meinem Zimmer sowieso an, wenn ich da war. Nun ja und dann hatte ich halt gleich mal gefragt, wie es aussieht, wenn mein Freund im Juni kommt. Denn sie hatten sich ja dieses Mal schon so angestellt. Und da meinten sie klipp und klar, dass sie das nicht wollen und ich dann ausziehen soll. Und dies mit der geilsten Begründung, die ich je gehört habe: Meine Mitbewohnerinnen seien es nicht gewohnt, wenn ein Mann im Badezimmer ist. Hallo?!? Erstens können die das ja wohl immer noch selbst entscheiden und zweitens ist mein Bruder auch schon 18 ("Bei deinem Bruder war das ja eine Ausnahme, weil er ist ja dein kleiner Bruder" - aber auch schon 18, was nicht mehr klein ist). Als ich das Yvette erzählt habe, meinte sie gleich, ich sollte eine höhere Institution anrufen (hab den Namen vergessen), weil die sexistisch sind und das ist ja voll lächerlich - aber gut, ich wollte mir es ja noch nicht voll verderben, zumindest erst mal noch nicht. An den Tagen war ich ja auch sehr aufgebracht, evtl. würde sich das ja alles auch wieder legen, wenn man noch einmal rational über alles nachdachte.
Ja, aber deshalb war ich halt erst mal richtig fertig. Mein Bruder weg und ich wusste nicht, was ich machen soll, wenn Ingo kommt. Aber gut, da wird sich schon eine Lösung finden. Entweder wir mieten schon einen Camper für die Zeit (ist wohl das klügste) oder wir mieten einen Shared Room, wobei die meist unverschämt teuer sind (gleicher Platz wie für eine Person, aber doppelt so teuer).
Aber ohne Sandra wäre es mir sicherlich um einiges schlechter gegangen, denn sie war die ganze Zeit für mich da, wir haben viel zusammen gemacht, was mich dann schon abgelenkt hat und mir nicht das Gefühl gegeben hat, allein hier in Australien zu sein. Danke!!!
Zudem wurde ich noch von Sandras Mitbewohnerin Tracey zum BBQ bei Roxy mitgenommen (da, wo wir schon einmal waren), was dieses Mal auch wieder echt schön war. So lernte ich hier Aimee kennen (27 Jahre alt), die mit Jeff verheiratet ist, der bereits letztes Mal beim Grillen dabei war und ich hatte echt ein wirklich interessantes und langes Gespräch mit ihr. So erzählte sie mir von ihrer Kindheit und Jugend auf der Farm, wo sie ganz viele Schlangen hatten und ihre Mutter die immer mit einer Schaufel erschlagen hat. So musste sie auf dem Rückweg von der Schule immer schlangenlinien laufen (ha, was für ein Gag!), um um die ganzen Schlangen herum zu laufen. Schrecklich - ich wäre gestorben! Und einmal ist sie auch auf eine Brown Snake (super giftig!!!) draufgetreten, aber zum Glück hat diese sie nicht gebissen. Ich glaube, ich bin ein bisschen masochistisch veranlagt, denn ich finde es immer super interessant und spannend solche Geschichten zu hören, obwohl ich mich sowas von diesen Tieren ekele bzw. auch Angst habe. Aber Amy versprach mir, mich beim nächsten Mal, wenn sie ihre Eltern besucht (eine Stunde nord-westlich von hier), mitzunehmen. So sagte sie auch, dass ihre Eltern Koalas auf ihrer Farm in den Bäumen sitzen haben. Aber sie beruhigte mich auch, indem sie sagte, dass zu dieser Jahreszeit (Herbst - Winter) eigentlich keine Schlangen mehr dort sind, die verkriechen sich in irgendwelche Erdlöcher, puh! Ich hoffe mal, dass das dann alles klappt. =)
Weiterhin erzählte mir Aimee, dass die Australier hier wohl nicht so gut auf die Neuseeländer zu sprechen seien (aber andersrum genauso). Denn früher seien die australischen Straftäter nach Neuseeland geflüchtet und die neuseeländischen Straftäter nach Australien, da man als Australier zur Einreise nach Neuseeland kein Visum benötigt und andersrum und zudem die Straftaten dorthin nicht verfolgt werden können. Zudem nehmen die Islander, wie ein Teil der großen, kräftigen Neuseeländer genannt wird, den Australiern die Arbeitsplätze weg. Denn die Islander überzeugen einfach durch ihren großen und massiven Körperbau. Somit besteht häufig eine Rivalität zwischen den Australiern und Neuseeländern. Aimee erzählte sogar von Gangs, die sich gebildet haben: So hämmerten vor einer Woche junge Islander-Kinder an deren Autotür. Das klingt für mich alles so unglaublich, weil ich sowas eben noch nie mitbekommen hatte. Das klingt mir eher nach so einem New York Ghetto Film. Naja, auf jeden Fall waren sie dann auch zutiefst erschrocken, als ich meinte, dass ich alleine mit dem Rad nach Hause fahren will. Sie meinte, dass es nachts recht kriminell sei und man gekidnappt werden könnte, aber ich habe noch nie irgendwas kriminelles hier gesehen: Wie auch - die Straßen sind ja nach 21 Uhr wie leer gefegt. =)
Außerdem waren eben noch Chad, Roxy, Dan, Tracey, Sanni, Jeff und ein paar andere beim BBQ. War echt mal wieder total schön und eigentlich wollte ich auch schon recht früh Zuhause sein, lag dann aber erst um 1.00 Uhr im Bett, weil...
...am nächsten Morgen (Samstag) traf ich mich mit Annika an der Australia Fair, um in das 1 Std entfernte (Buszeit, mit Auto wäre man sicher in 20 Minuten da) Currumbin Wildlife Sanctuary zu fahren. Zwar war ich ja schon öfter in australischen Zoos, aber ich wollte einfach nicht alleine Zuhause hocken und deshalb entschied ich mich die 26 Aud gegen mein Heimweh zu investieren (eigentlich kostet der Eintritt 35 Aud ermäßigt, aber auf den Coles Bons gibt es auf der Rückseite ab und zu Ermäßigungen). Und es war die richtige Entscheidung! Der Park war echt gut und mit Annika war es echt witzig! So guckten wir uns sehr viele Shows an: Totally wild/Snake alive Show und Dingo Talk, Free-Flight Bird Show, Wombat/Koala Talk, Crocodile Talk, Kangaroo Feeding, Aboriginal Dancers und das Lorikeet Feeding.
Bei der Snake Show wurden eben verschiedene australische Tiere vorgestellt (nicht nur Schlangen, sondern auch ein Bilby, Opossum, verschiedene Vögel, Dingos), aber mein Ekelerlebnis war ja die Black Headed Python. Bah, ist die hässlich!!! Und das schönste: Am Ende konnte man sich die noch um den Hals hängen und ein Foto mit ihr machen - nein Danke! Die war wirklich so ekelerregend. Mir schauert es jetzt noch über den Rücken...aber - seid nun alle stolz auf mich!!! - später hielt ich eine andere Schlange, die aber auch noch recht klein (1m in etwa) und nicht so eklig aussah, in der Hand. Wow, ich bin sooo mutig! Aber als die Schlange dann meinen Arm hochkriechen wollte, hab ich mich schon etwas erschrocken. Der Körper an sich ging ja auch immer, aber der Kopf und dieses zischen ist so ekelerregend. Da meinte die Tierpflegerin gleich: "Die tut dir nichts!". Ja toll, das weiß ich selbst, meinen Ekel kann ich trotzdem nicht abstellen!
Auch fand ich es sehr interessant, mal die Death Adder und die Taipan, die zwei giftigsten Schlangen der Welt zu sehen - allerdings schön sicher hinter Glas. =)
Das war auch sehr interessant, dass die ganzen giftigen Schlangen meist gar nicht so groß sind (meist nur 1m lang) und dass die Death Adder (richtig eklige Schlange) nur einen halben Meter lang ist, aber total den dicken Körper hat. Darum kann man sie auch häufig mit einem Lizard verwechseln. Das gefährliche ist, dass diese Schlange die einzige ist, die nicht abhaut, wenn man sich nähert, sondern liegen bleibt und wenn man dann so Pech hat und auf sie drauf tritt, dann hat man ein Problem. So ist sie auch sehr gut getarnt und lebt meist zwischen toten Ästen, Blättern, Büschen, etc.
Die Free-Flight Bird Show, welche uns als beste Show verkauft wurde, war auch recht interessant. So wurde uns gezeigt, dass die Adler sehr schlau sind und sogar mit einem Stein ein Ei/Hülle knacken können, um den Inhalt zu fressen. Total beeindruckend zu sehen. Allerdings machte sich der Star der Show wortwörtlich aus dem Stau. Ein großer Adler sollte hereingeflogen kommen, er bevorzugte es aber, in die andere Richtung zu fliegen und sich in einem hohen Baum nieder zu lassen. Und auch jeder Versuch des Tierpflegers, ihn anzulocken, scheiterte. Aber gerade das machte die Sache schon wieder witzig - da merkt man doch, dass die Tiere eben noch wild sind und nicht alles machen, was man von ihnen verlangt.
Und auch auf der Kangaroo Wiese - man muss sich das wie die Streichelwiese bei uns im Zoo vorstellen, nur eben anstatt Ziegen hüpfen hier Känguruhs rum - haben wir wieder ordentlich Fotos geschossen. So waren hier auch wieder ganz viele Babykänguruhs: Entweder im Sack von der Mutter oder schon selbst am Rumhüpfen. Und auch liefen hier Emus rum, die uns aber mit ihrem gruseligen Blick etwas verschreckten. Und als bei der Känguruh Fütterung dann auch noch ein Emu zu mir ankam und in meine Kameratasche pickte, da war unser Verhältnis ganz gestört. Wir werden wohl nie die besten Freunde werden!
Beim Krokodil Talk wurde uns dann erzählt, dass ein Krokodil sein ganzes Leben lang wächst. So ist das Krokodil, was dort ausgestellt ist, bereits 5 m groß und erst 40 Jahre alt (die Tiere können bis zu 100 Jahre alt werden): Tja, da müsste man in 60 Jahren noch mal vorbeikommen und gucken, wie groß es dann ist. =)
Und im Anschluss hielt ich dann noch ein zwei-jähriges "Baby-Krokodil" in der Hand - das war nämlich noch total klein, etwas mehr als 1 m.
Das war auch echt gut hier, dass man die Tiere (bis auf Koala, hier musste man vorweg bezahlen) meist immer auf den Arm nehmen konnte, dann wurde ein professionelles Foto geschossen, es störte aber auch keinen, wenn man mit der eigenen Kamera noch ein zweites Foto schoss. Somit konnte man zumindest mal ein Gefühl dafür bekommen, wie sich die Tiere denn überhaupt anfühlten. Die Fotos lagen dann am Ausgang zum Verkauf bereit, mussten aber nicht gekauft werden.
Die Highlights für mich waren zum einen die süßen Koalas, dann der tasmanische Teufel, der allerdings nur faul in seiner Höhle lag (aber die waren trotzdem sooo kuschelig süß) und dann noch das Lorikeet Feeding, wo jeder, der wollte eine Schale mit verdünnter Honigmilch bekam, die man dann hochhalten musste und mit Glück setzten sich die Lorikeets dann auf deine Schüssel oder deinen Arm und tranken. Ich hatte sogar doppelt Glück und einer setzte sich auf meinen Kopf UND scheißte mir dann auf dem Arm. Juhu! Aber es gab für solche Fälle gleich ein Waschbecken nebenan.
Anschließend versuchte ich mich dann wieder ein wenig meinen Vermietern anzunähern und ich fuhr mit Marianne einkaufen. Eigentlich war es auch ganz nett und ich glaube auch, dass sie keine Probleme mit mir hatte, ABER ich merkte, dass ich einfach nicht mehr so sein konnte wie vor dem ganzen Stress. Ich fühlte mich total unwohl.
Nun ja, abwarten, was die nächste Zeit so bringt und dann werde ich entscheiden, ob ich hier wohnen bleibe oder ausziehe...
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