Freitag, 16. April 2010

Padi Open Water Dive Licence - I got my Dive Licence!!!

Yeah Leute, ich habe meinen Tauchschein!!!! Ein weiterer Punkt, den ich auf meiner "Australien To Do Liste" abhaken kann. =)
So wollte ich ja schon immer einmal meinen Tauchschein machen, allerdings nicht in Deutschland im langweiligen Schwimmbad, wo man nur die Kacheln des Poolbodens begutachten kann, sondern irgendwo spektakulär, wo man gleich beim Erlernen des Tauchens die schöne Unterwasserwelt betrachten kann.

So hatte ich ja geschrieben, dass ich mich für den Griffith Uni Dive Club eingeschrieben hatte, dann mit Lenn meine Tauchtauglichkeitsuntersuchung absolviert hatte und am Wochenende vom 2. - 4.04. war es dann so weit. Der Tauchkurs stand vor der Tür! Ich war schon echt aufgeregt, bin extra nicht vorher clubben gegangen - ich wollte ja fit sein!

Netterweise holte uns Kieren bzw. seine Frau Jenn, da Kieren nämlich keinen Führerschein besitzt, am Freitag um 8.00 Uhr ab - ich will gar nicht dran denken, wann wir hätten aufstehen müssen, um nach Robina mit dem Bus zu fahren. Der Kurs bestand aus 4 Teilnehmern: Sanni, Lenn, mir und Line, einer norwegischen Austauschstudentin, die allerdings ihr komplettes 3-jähriges Studium hier in Australien absolvieren wollte (sie ist aber auch erst nach Australien gekommen und ist somit in ihrem ersten Jahr).
Angekommen in Robina durften wir es uns erst einmal bei Kieren im Wohnzimmer gemütlich machen, bekamen bei Bedarf Frühstück gereicht. Hier konnte Lenn auch endlich in den Genuss kommen, die widerliche Vegemite zu probieren: Und da auch gleich eine riesige Löffelspitze. Mir wurde schon vom Anblick schlecht...

Anschließend absolvierten wir unsere erste Poolsession, die eigentlich immer im Southport Olympic Pool stattfindet, da allerdings Karfreitag war, hatte dieser geschlossen. Nebenbei gemerkt, was ich auch sehr interessant fand, war, dass Lenn ja am Abend vorher in der Unibar bei der Togaparty war und danach aber kein Bus mehr wie sonst nach Surfers fuhr, weil alle Läden um Punkt Mitternacht wegen Karfreitag dicht machten. Da war also nichts mehr mit feiern.
Somit absolvierten wir die erforderlichen Skills also bei Kieren im Pool. Bevor wir allerdings ins Wasser durften, wurden wir erst einmal über das Material und wie man dieses verwendet aufgeklärt. So präperierten wir selbst unser Tauch-Equipment und führten anschließend den sogenannten Buddy Check (Partnercheck, ob alles okay ist) durch.

Gut, Kierens Pool war natürlich sehr viel kleiner als der Southport Olympic Pool und auch leider nicht tief, aber das war schon okay so. Als Aufgaben mussten wir dann diverse Brillenentleerungen machen (Wasser aus Brille entleeren, Brille unter Wasser abnehmen - aufsetzen und entleeren, etc.), diverse Atemreglerübungen (rausnehmen, fallenlassen, etc. - dabei war das höchste Gebot immer "Making Bubbles", also Luftblasen pusten, damit die Lunge nie vollständig gefüllt ist, was ja durch den Wasserdruck beim Hochkommen durchaus Probleme bereiten kann, wenn sich die Luft ausdehnt durch Verminderung des Drucks - darum nie die Luft anhalten). Zudem mussten wir noch unsern Gewichtegürtel abnehmen und wieder anlegen (über sowie unter Wasser), das gesamte Equipment abnehmen und anlegen (auch wieder über und unter Wasser) und noch einige vorgeschriebene Aufgaben erledigen. Kieren erklärte dies aber alles sehr gut, machte es dann noch einmal unter Wasser sehr deutlich vor und bat uns dann einem nach dem anderen, es zu wiederholen. Wenn ihm eine Demonstration nicht so gut gefiel, dann bat er uns, diese noch einmal zu wiederholen. An sich ging alles aber dann doch recht schnell, zumindest kam mir das rasend schnell vor, obwohl wir im Ende dann doch sicherlich 3 oder mehr Stunden im Wasser gewesen sind.

Als Helfer war diesmal, zumindest nicht von Beginn an, Arielle da, sondern Mohamed, ebenfalls ein Student, der allerdings schon seine Rettungsausbildung (Rescus Diver) hat und demnächst seinen Instructor machen möchte. Er ist 22 Jahre alt - alter, alle sind sie noch so jung, ich komm mir schon voll Oma vor! Sonst bin ich doch immer die jüngste gewesen...ich war noch gar nicht bereit, diese Rolle so schnell abzugeben, hehe! =)
Aber wie gesagt, Arielle kam dann später auch noch dazu und war auch noch die nächsten 2 Tage mit dabei, sodass wir echt ein mega cooles Betreuungsverhältnis hatten: 3 Lehrer und 4 Teilnehmer, wo gibs das schon?!?

Nach der Praxiseinheit hätte ich am liebsten nur etwas gegessen und hätte mich dann schlafen gelegt. Das kennt ihr ja auch nach dem Schwimmen: Sobald man länger im Wasser war, bekommt man total Hunger und ist kaputt. Aber nein, Kieren hatte andere Pläne mit uns. So fuhren wir zwar schon alle gemeinsam zu Mc Donalds (by the way: Unser Mädchenauto mit Arielle, Sanni und mir hat das Autorennen gegen die Jungs gewonnen! Aber Arielle hat auch alles dafür getan, um zu gewinnen - alte verwalter, ist die gefahren!!! Ich hab schon Stoßgebete zum Himmel gesendet!) und hatten dort ein nettes gemeinsames Mittagessen mit anschließendem Softeis. Apropro sorry, dass ich schon wieder ablenke, aber: Ein normales kleines Softeis kostet 0,50 Aud, ein kleiner MC Sundae 2,25 Aud, ein großer MC Sundae 2,75 Aud und ein MC Flurry 3,25 Aud. Wie assi ist das denn bitte?!? Ein Softeis ist ja super billig, aber ich liebe ja eigentlich die MC Sundae. Naja, aber da bestell ich mir lieber 5 Soft Serve Cone (kleines Softeis) anstatt einen MC Flurry. Zuhause bei Kieren zurück durften wir uns dann die Theorie reinziehen, schließlich stand am Ende auch noch ein Written Exam auf dem Plan. Die Theorie erfolgte in Form eines Videos, welches wie das Buch, was wir in unserm Tauch-Paket erhielten, in 5 Kapitel eingeteilt war. Kieren nannte dieses liebevoll: "This video is very boring, I am sorry but it is from the USA." Am Freitag sollten wir die ersten 3 Kapitel gucken, wobei wir nach jedem Kapitel einen kurzen Stop machten und die Check-up Fragen beantworteten. Nach allen 3 Kapiteln kam dann Kieren, um noch einmal alles mit uns durchzusprechen.

Nach dieser Einheit wurden wir dann von Arielle wieder nach Hause gebracht und waren dann ungefähr um 19.30 Uhr Zuhause und fielen müde in unsere Betten. Außerdem sollten wir am folgenden Tag bereits wieder um 9.00 Uhr abgeholt werden. Sandra schlief diese Nacht bei uns auf dem Sofa, damit Kieren am nächsten Tag nur zu uns fahren musste. Super, dass Sarah wieder aus Brisbane zurück war und wieder bis um 3.00 Uhr nachts oder noch länger laut telefonierte. Mich stört das ja echt nicht, ich schlafe ja wie ein Stein, aber Sandra lieh ich meine Ohropax. =)

Am Samstag wurden wir dann wieder von Jenn abgeholt und machten uns zunächst auf den Weg zu Dive Shop in der Nähe von der Australia Fair, um unsere Tauchflaschen aufzufüllen. Eine Füllung (circa 220 l) kostet etwa 15 Aud. Hieran anschließend machten wir uns in Richtung "The Spit" auf, um dort das erste Mal im Meer zu tauchen - das Gebiet nennt sich hier Southwest Wall am Seagate oder Seawall. Nachdem wir also wieder all unser Equipment ausgepackt hatten und es vorm Sand geschützt gelagert hatten, konnten wir dann wieder damit beginnen, alles zusammen zu bauen und letztendlich ins Wasser zu gehen. Heute waren auch wieder Kieren, Arielle und Mohamed mit. Das schöne an diesem Gebiet ist, dass Kieren uns zwar versicherte, dass hier keine Haie sind (gut, eine 100 % Gewissheit hat man nie), aber dies der Flussauslauf des Nerang Rivers war, wo man ja in keinem Fall schwimmen sollte, weil da so viele Bullsharks sind (da wimmelt es wohl nur von denen und die sind nur bis zu 2 m lang, greifen aber trotzdem Menschen an). Da frage ich mich ja auch: Irgendwie müssen die Haie ja aus dem Meer in die Flüsse kommen und da passieren sie zwangsweise diese Stelle! Später hörte ich dann auch noch von Jace, dass sie genau da das letzte Mal Bullsharks gesehen haben. Aber gut, er war auch Spearfishing und durch das Fischblut werden die Haie ja auch regelrecht angezogen. Nichts desto trotz fand ich es schon etwas merkwürdig, dass Kieren uns total versicherte, dass es dort keine Haie gebe. Aber nun ja - ich denk mir dann immer nur so: "Warum sollte ich gebissen werden, wenn auch noch 6 andere im Wasser sind?" =) Und ich glaube auch, dass ein Hai keine solch große Gruppe angreift, sondern eher einzelne Taucher. Auf jeden Fall vertraute ich Kieren und hatte auch keine Angst im Wasser. Es ist echt erstaunlich, wie schnell man sich hier anpasst: Vor Spinnen oder Schlangen hab ich auch gar keine Angst mehr. Gut, ich lauf nun auch nicht durch hohes Buschland, aber vorher hatte ich ja immer überall Angst, dass eine Schlange auf mich lauert, das ist nun nicht mehr so. Genauso wie bei den Haien: Wenn ihr mal auf folgende Internetseite geht (http://www.goldcoastaustralia.com/gold-coast-shark-attacks.html) dann seht ihr auch, dass hier kaum Haiangriffe im Meer waren, da eben auch eine sehr gute Shark Protection hier durchgeführt wird. So fliegen andauernd Hubschrauber über das Meer und halten Ausschau nach Haien. Diese Hubschrauber werden durch Spenden finanziert. Aber wenn ihr euch die Grafik mal genauer anschaut, dann seht ihr auch, dass die meisten Haiangriffe in Flüssen waren (unter anderem der Nerang River, von dem ich erzählt habe) und außerdem in der Dämmerung oder im Dunkeln, was ja eben die Jagdzeit der Haie ist. Wenn man all sowas berücksichtigt und sich nicht in Flüsse stürzt, wo es nur so von Haien wimmelt, dann lebt man hier schon sehr sicher.

Naja, zurück zum Tauchen. So gingen wir eben unter Wasser, recht langsam, weil eigentlich alle von uns sehr große Drcukausgleichprobleme hatten und demnach unsere Ohren total weh taten, was aber für den Anfang wohl normal sei und mit der Zeit besser, aber nie ganz weg, werden sollte (der Körper muss sich erst an diese neue Sache gewöhnen). So erzählte uns Jenn auch später, dass unser Instructor Kieren früher selbst ganz starke Ohrenprobleme hatte und sogar zum Arzt musste. Und hey, er taucht immer noch! Kann also nicht so dramatisch sein. Unter Wasser waren wir dann erst mal damit beschäftigt, uns mit den Armen wedelnd und an der Schnur der Boje (die markiert für Boote, dass Schwimmer unter Wasser sind) festhaltend, uns auf einer Stelle zu halten, denn wir trieben immer wieder hoch oder sanken zu Boden und wurden durch die leichte Strömung in alle Richtungen getrieben. Nun mussten wir noch einmal im Meer in einer Tiefe von etwa 8m noch einmal alle Skills, die wir im Swimming Pool geübt hatten, durchführen. Anschließend konnten wir die Unterwasserwelt das erste Mal so richtig genießen, denn wir machten noch eine kleine Tauchtour. Allerdings war dieser Bereich meines Erachtens nicht sooo spektakulär. Gut, es gab ab und zu ein paar hübsche bunte Fische und wir sahen auch einen circa 1m großen Wels (sah zumindest so aus, kann aber auch eine Haiart gewesen sein) und noch ein paar seltsame Fische, aber im Vergleich zum Great Barrier Reef war das nichts. Allerdings muss ich aber auch sagen, dass mich vielmehr die Ruhe unter Wasser beeindruckt hat. So hatten wir eine Sichtweite von 5m, was wohl ziemlich gut sein sollte und wir schwammen einfach ganz ruhig durch den Ozean. Das war total cool, wenn man sich mal vor Augen führt, dass man sooo lange "ohne Luft zu holen" unter Wasser bleiben kann. Das war schon genial! Zudem fühlte man sich echt richtig versteckt unter Wasser, weil wenn man nach oben zur Wasseroberfläche guckte, konnte man gar nicht mehr erkennen, wann diese denn endlich kam. Das war schon beeindruckend, man war wie in einer neuen Welt. Aber gut, irgendwann war dann eben unser Sauerstofftank alle (die tauchen immer so, dass man noch mindestens 50 l Rest übrig hat bzw. bei einer Tour wird umgedreht, wenn der erste Taucher 100 l erreicht hat) und wir mussten diese wunderbare Welt verlassen.

Und es stimmte: Sobald wir an der Wasseroberfläche waren und all die bekannten Geräusche von Leuten, Autos, etc. wieder hörte, fühlte man sich wieder zurück in seiner Welt. Dir Unterwasserwelt war einfach eine Art Refugium, ein Rückzug - etwas unberührtes und entspannendes!

Interessant war auch, dass wir ungefähr eine Stunde unter Wasser waren, mir es aber wie 20 Minuten oder noch kürzer vorkam. Ich wäre am liebsten noch viel länger unten geblieben.

Aber ganz aus dem Wasser raus durften wir noch nicht. So gehörte zu der Tauchlizenz auch, dass man 200m im Meer schwimmen und sich 10 Minuten im Meer auf einer Stelle halten konnte. Gesagt - getan, machten wir uns also auf ins Wasser. Line und Lenn versuchten die Abkürzung über die Felsen zu nehmen, gaben es aber dann doch auf, nachdem sie sich die Füße und Hände an den spitzen Steinen aufgeschnitten hatten. Schön, nun hatten wir auch noch blutende unter uns...hoffentlich lockte das keine Haie an. =)
Dies schien aber nicht der Fall zu sein, denn wir kamen heile und ganz wieder aus dem Wasser und machten uns dann auf zum Mittagessen und anschließend zur Theorie der letzten zwei Kapitel 4-5 in Kierens Haus auf. Mittagessen gab es heute für uns bei den Eagle Boys, einem Pizza Laden, denn ihr werdet es nicht glauben, aber es ist echt sowas von teuer, sich Take Away Food zu holen, da ist MC Donalds wirklich am günstigsten mit 7,50 Aud für ein großes Menü. So zahlt man für eine chinesische Nudelbox, die in Deutschland maximal 3-4 Euro kostet, hier 15 Aud. Für die Pizza mussten wir eigentlich jeder 10 Aud löhnen (hatten so ein Spezialangebot mit 3 Pizzen und 2 l Cola bestellt), da aber Feiertag war, kamen noch einmal 15% Zuschlag hinzu, was uns natürlich auch erst nach der Bestellung gesagt wurde. Nun ja, dann ließen wir uns die Pizza eben doppelt so gut schmecken.

Bei Kieren vollendeten wir dann unsere Theorie, am nächsten Tag sollte dann das Exam sein. Und auch hier waren wir erst wieder um 19.30 Uhr Zuhause. Aber trotzdem ließ ich mich nicht von meinem Trainingsplan abhalten und rannte noch 10 km. Das Tauchen war ja auch schließlich nicht anstrengend, dass man Muskelkater kriegt, sondern durch die lange Zeit im Wasser und den langen Tag unterwegs, war man einfach nur müde.


Am Sonntag wurden wir dann morgens von Jenn angerufen, dass Kieren krank im Bett liegt und wir unseren Ocean Dive nicht durchführen konnten, denn mit einer Erkältung darf man ja nicht tauchen wegen dem Druckausgleich. Auch ich hatte mich ja schon gefragt, ob ich überhaupt tauchen konnte, weil ich ja die letzte Woche vor dem Kurs noch ordentlich krank war und flach lag, aber es ging dann ja doch ganz gut, wobei es bei mir auch sein kann (da meine Nase doch noch etwas verstopft war trotz des 100-maligen Inhalierens), dass mein Druckausgleich ohne Erkältung zuvor noch besser funktioniert hätte. However, auf jeden Fall wurden wir trotzdem von Arielle abgeholt, denn wir konnten ja immerhin schon das schriftliche Examen schreiben. Sobald wir bei Arielle ins Auto stiegen, rief sie gleich "Happy Easter" und hielt uns eine Tüte mit Schokoeiern hin. Aus Nettigkeit - ich find die australischen Süßigkeiten ja nicht so Bombe - griff ich zu und kurze Zeit später bereute ich es schon gleich. Denn ich hatte so ein Schokoei mit Füllung gezogen. An sich auch gar nicht so schlecht, dachte ich, aber das war ja sooo abartig. Und das Highlight: Von Jenn bekamen wir das gleiche dann noch einmal in groß - das verschenkte ich dann gleich. =)

Arielle machte dann mit uns zunächst ein Quiz, was uns auf die Tauchabschlussprüfung vorbereitete. Bzw. sie besprach die Fragen am Ende mit uns und wir machten den Test alleine und fanden dann glücklicherweise noch das Exam am Ende, was wir auch noch einmal durchsprachen, hehe. Aber immerhin sprachen wir nur Exam A durch und nicht Exam B und hatten dann aber Glück, auch Exam A zu bekommen.

Kieren meinte schon, dass diejenigen mit voller Punktzahl einen Preis gewinnen, ich dachte aber, dass sei nur Spaß, aber ich erhielt als diejenige mit den meisten richtigen Fragen (mit 49/50 richtigen Fragen) ein Buch mit Unterwasserfotografien geschenkt. Total cool! Und alle bestanden natürlich das Examen, wobei ich sagen muss, das manche Fragen doch ein wenig tricky waren, aber da wir uns heimlich beraten konnten, ging es. Arielle spielte nämlich drin mit Kierens 3-jährigen Sohn Carter. Nur einmal musste sie uns einen bösen Blick zuwerfen. =)

Apropros Carter: Das ist vielleicht ein Süßer, aber auch total sturköpfig, wenn er irgendetwas haben will. So hat er die ganze Rückfahrt am Samstag im Auto rumgeschrien (er wollte unbedingt mitfahren, aber wollte nicht angeschnallt sein), bis Jenn ihm Schokolade gegeben hat.
Kieren trug zudem noch mit uns unsere Tauchgänge in unser Dive Log Book ein. Dieses ist dafür da, dass Veranstalter, Tauchverleihshops, aber auch man selbst sieht, wieviel Erfahrung man im Tauchen hat. So mussten wir eben die länge unseres Tauchganges (1 Std.), die Tiefe (8m), die Sichtweite (5m), die Wassertemperatur (24°), wieviel Gewichte wir hatten (12 kg), unsere Druckgruppe nach dem Tauchgang (L, sagt aus, wieviel Stickstoff du noch im Blut hast durch das Tauchen) und auch unser verwendetes Material und die durchgeführten Skills angeben. Kieren unterzeichnete das ganze schlussendlich noch.

Diesen Sonntag hatte ich ja auch wieder einen langen Lauf auf dem Plan gehabt, somit entschied ich mich dazu mit einem Umweg von Robina zurück zu laufen, um mal etwas Neues zu sehen. 25 km standen auf dem Plan! So hatte ich mir bei googlemaps die Route rausgesucht und auf einen kleinen Zettel geschrieben. Allerdings muss man auch richtig abschreiben können...so lief ich Idiot, weil ich statt rechts links aufgeschrieben hatte, also gleich zu Beginn erst mal voll in die falsche Richtung und merkte das aber auch noch nicht mal, sondern erst nach circa 6 km. So lief ich nicht Richtung Strand, sondern landeinwärts und durfte dann, als ich es bemerkt hatte, schön alles wieder zurück laufen, herrlich. Außerdem ging es mir natürlich auch gerade an dem Tag super schlecht, was sich am Anfang aber noch nicht herausstellte und so rief ich (ich hatte ja glücklicherweise mein Handy zum Musik hören mit) Lenn an, dass er mir zumindest etwas zuckerhaltiges zu trinken brachte. Ich hatte den ganzen Tag über ja auch nicht viel gegessen, weil ich unterwegs war. Lenn war so lieb und brachte mir dann auch das trinken undich hielt den Weg zurück dann doch noch durch und kam, obwohl ich am Ende abgekürzt hatte (gut, ich war ja auch schon viel zu weit am Anfang gelaufen) auf über 2 Stunden Laufzeit und ungefähr 25 km. Nun war ich aber wirklich ausgeknockt für den Tag!

Am Montag sollte dann unser Abschlusstauchgang, den wir Sonntag ausfallen lassen hatten, stattfinden. Da Kieren aber immernoch krank im Bett lag, sollte also Trevor, ein Freund von Kieren, der auch Instructor ist, den Tauchgang durchführen. Nichts desto trotz holte uns Jenn wieder ab - voll der coole Service! Wir füllten wieder die Tanks und fuhren diesmal zu "The Spit", etwas weiter östlich der letzten Tauchstelle, um dort unsern letzten Tauchgang zu absolvieren. Allerdings verschätzte sich Jenn etwas mit der High Tide (man geht meist immer bei High Tide tauchen, da dann das ganze Frischwasser vom Meer da ist und die Sicht besser ist), sodass wir schon um 10.00 Uhr bei der Tauchstelle waren, die High Tide aber erst um 12.00 Uhr war. Dies machte aber nichts, denn es war so super Wetter, da konnte man auch einfach mal in der Sonne entspannen. Zudem waren echt super nette Leute da: Line, Jenn, Trevor (der war noch recht jung - maximal 30 Jahre alt und hot!!!) sowie später noch Arielle, die an dem Morgen das Beach Cleaning leitete. So organisiert Kieren öfters Beach Cleanings (auch manchmal mit Tauchen und Müll aufsammeln vom Seegrund), da er aber krank war, musste Arielle das nun leiten. Nun ja, und um 12 gingen wir dann ja auch ins Wasser.

Trevor war total lässig oder laid-back, wie man es hier so schön formuliert. Ganz nach dem australischen Motto "No Worries!" verbreitete er eine "Es kann überhaupt nichts passieren" Atmosphäre. So mussten wir über eine rutschige, moosüberwachsene Pipeline und Felsen in das Wasser einsteigen und ich dachte schon: "Oh mein Gott!", aber er half uns super nett ins Wasser, war total der Gentleman und trug unsere Gewichte, etc. Das war schon echt cool! Da dort überall die Steine waren, konnten wir auch erst unsere Flossen im Wasser anziehen, wo Line sie erst einmal prompt verlor. =) Aber Trevor fand sie dann wieder. Da wir schon fast alle Skills am Samstag erledigt hatten, fehlte uns eigentlich fast nichts mehr. So mussten wir nur noch über Wasser sowie später noch unter Wasser mit dem Kompass schwimmen - oh Gott, ich bin da ja so Grotte drin. Ich hab immer bisschen geschummelt... =) Und als wir dann unter Wasser waren: Alter, beim runtergehen dachte ich, gleich platzt mein Trommelfell. Das war echt richtig schlimm, aber ich habe das dann auch immer wieder Trevor gezeigt und so lange auf einer Stufe gewartet, bis es besser wurde. Aber das hat schon ganz schön heftig gezogen und ich dachte schon, ich müsste aufhören, weil ich den Druckausgleich nicht hinkriege. Aber es ging dann ja doch alles gut.

Dann mussten wir noch den Notausstieg üben, wo wir von 15 m Tiefe langsam hochschwimmen mussten (18m pro Minute) und die ganze Zeit Blasen auspusten mussten. Line und Lenn mussten dies mehrere Male probieren, aber ich schaffte es gleich beim ersten Mal. Trevor war ganz erstaunt und meinte, dass ich die erste gewesen sei, die es beim ersten Mal geschafft hat, schakka! Aber nun durfte ich mich wieder auf den schmerzhaften Weg nach unten freuen...oh ne! Es war auch nicht besser als beim ersten Mal! =(
Aber das Runtergehen hatte sich in jedem Fall gelohnt, denn wir schwammen nun nur noch herum und guckten uns die UNterwasserwelt an und die war hier um einiges schöner als am Samstag, denn hier verlief eine große Pipeline, die wie gesagt überwachsen war und an derer sich sehr viele hübsche bunte Fische ernährten. So schwamen wir sehr viel herum, unter der Pipeline hindurch und sahen ganz viele bunte Fische: knallblaue, gelb-schwarz gestreifte, etc. War schon cool! Vor allem weil die Sicht heute noch besser war: 6-7 m!

Plötzlich meinte Trevor dann, dass wir wieder mit dem Kompass schwimmen sollten in Paaren ("Buddy up") und zum Glück war ich mit ihm in einem Team. So schwamm ich einfach mal drauf los, hatte aber nicht mitbekommen, wie weit wir wegschwimmen sollten, bis ich dann irgendwann ein Ziehen an meiner Flosse merkte. Okay, so weit also nicht. =) Aber den Rückweg verkackte ich dann ein wenig...ich weiß auch nicht, ich raffe diese Kompasse nicht!
Als wir dann schon wieder hoch mussten, war ich aber sogar ein bisschen froh, weil mein Ohr zwar weniger drückte, aber immernoch permanent. Allerdings nahm es mit dem Hochschwimmen auch nicht ab, was es ja eigentlich sollte, ganz komisch. Nun ja, ich hatte dann aber auch noch über wasser ein ziehen im Ohr und noch 5 Tage danach Wasser im Ohr und fühlte mich ein wenig taub (wie in Watte eingepackt auf dem rechten Ohr). Aber gut, nun ists weg, dann kann ich ja mal wieder tauchen gehen! =)

An sich sollten wir dann auch noch einmal einen Skill über Wasser durchführen, den wir am Samstag schon durchgeführt hatten, da Lenn aber total schlecht war (seekrank?!) gingen wir direkt aus dem Wasser. Das war schon ein genialer Tauchgang! Aber wie gesagt trugen wir alle so unsere kleinen Wehwehchen davon: Lenn war noch Tage danach schlecht, ich hatte mein Wasserohr, aber nun gut, nichts, dass einen umbringt. =)

Also wie gesagt, ich kann nur jedem empfehlen, der die Chance dazu hat, so einen Tauchschein zu machen! Das Geld lohnt sich in jedem Fall (385 Aud Tauchschein, 80 Aud für die Arztuntersuchung)! Nun kann ich theoretisch in alle Tauchläden gehen und mir Material ausleihen und alleine tauchen. Gut, das würde ich mich nie trauen, erst mal will ich das noch mit einem Guide machen, aber theoretisch wäre es möglich. Auf jeden Fall habe ich mich schon in den nächsten Tauchgang nach Byron Bay im Mai eingetragen. Der Spaß kostet 170 Aud! Aber in Byron Bay gibs die ganzen größeren Meertiere: Oktopusse, Schildkröten, Haie, etc. Da bin ich ja schon mal gespannt. Außerdem überlege ich, ob ich mal einen Night-Dive mitmache, aber ich glaube, das ist mir noch zu gruselig. So bietet Kieren auch einen Dive an, der nennt sich Southwest Rocks und da muss man durch einen 120 m langen Tunnel tauchen, wo aber immer nur einer zur gleichen Zeit tauchen kann und wo man wohl sehr viele Haie sieht. Das ist mir dann doch zu gruselig. Ich will erst einmal die ganzen hübschen Fischchen sehen. =) Aber Byron Bay lasse ich mir trotzdem nicht entgehen!

Ich hoffe, ich konnte euch überzeugen, dass jeder nun nach Australien fliegt und einen Tauchschein macht! Und ich hätte es mit Kieren echt nicht besser treffen können!

P.S.: Ich hoffe mal, ich bekomme bald noch ein paar Fotos von unserm Tauchkurs (er hat auch eine coole Unterwasserkamera), die stell ich hier dann noch nachträglich rein!

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