Joa, was hab ich die letzte Zeit so gemacht?!? Viel!!! Starten wir mal wieder chronologisch von da an, wo ich das letzte Mal aufgehört habe...
...am Freitag, den 19.03.2010 traf ich mich schon früh morgens um 8.00 Uhr mit Sandra an der Australia Fair, um nach Robina zu Kieren (unserm Surflehrer) zu fahren und sein nettes Angebot, einmal das Tauchen in seinem Pool auszuprobieren, anzunehmen. Ja, wie ihr merkt: Der Tag hier in Australien verläuft ein wenig anders zu dem in Deutschland. Da die Sonne immer schon um ca. 5.30 aufgeht, aber schon um 18.00 Uhr untergeht, ist der Tagesablauf der Australier etwas verschoben, aber nicht bei jedem! Die jungen Leute schlafen auch durchaus lange und gehen abends feiern, aber ich kann mir vorstellen, dass es im richtigen heißen Sommer schwer ist, soo lange zu schlafen. Aber ich schaffe es hier ganz gut, egal wann zu schlafen, ich hab da ja keine Probleme mit - ich kann zu jeder Zeit und egal wo gut schlafen. =) Aber es ist auch einfach herrlich früh morgens, wenn noch nicht viele Leute unterwegs sind und das Tierleben mit seinen ganzen Papageien erwacht und um dich rumfliegt und zwitschert, laufen zu gehen. Das ist echt ein komplett anderes Gefühl: Man fühlt sich so frisch und frei! Einfach unbeschreiblich! Das muss jeder - vor allem jeder Lauffreund - mal selbst erlebt haben. Eventuell schaffe ich es ja auch in Deutschland diese Routine beizubehalten, wobei ich bezweifle es ja... ;o) Aber auch an das vor dem Frühstück mal eben 20 km laufen, hab ich mich ganz gut gewöhnt, in Deutschland wäre ich ja schon gestorben vor Hunger, wobei mir hier auch noch öfters schwarz vor Augen wird, aber es wird... =)
Nun gut, zurück zu Freitag! Nachdem ich mich dann also mit Sandra getroffen hatte und wir auch endlich in dem richtigen Bus nach Robina saßen und diesen auch noch erfolgreich in Robina wechselten und nach einer Station zu weit gefahrenen Station dann endlich bei Kieren in Robina ankamen, erwartete uns eine sehr, sehr freundliche und familiäre Atmosphäre. Ich muss dazu sagen, dass Kieren ursprünglich aus England in der Nähe von Manchester kommt und erst vor 4 Jahren nach Australien immigiert ist und das Tauchen als eine Art Hobby und Nebenberuf betreibt. Aus diesem Grund findet die Theorie eben bei ihm Zuhause statt, da in den Anfängerkursen auch nur maximal 4 Personen teilnehmen dürfen bei 2 Instructors, also ein sehr schönes Betreuerverhältnis. Wir haben Kieren in der Griffith University beim Einschreiben in die Sportkurse kennengelernt und dort hat er Sandra und mir eben das nette Angebot gemacht, in seinem Pool umsonst das Tauchen einmal auszuprobieren. Das haben wir eben am Freitag genutzt, denn 385 Aud sind ja doch eine Stange Geld und wir wollten uns sicher sein, dass uns das Tauchen gefällt, denn viele sagen ja: Entweder man liebt es oder man hasst es! Aber: Ich liebe es! =)
Kieren (der übrigens den witzigen Nachnamen Curry trägt) bat uns also erst einmal in seinem Wohnzimmer Platz zu nehmen. Hier lernten wir dann eine seiner Helferinnen kennen, die lustigerweise Arielle heißt. Was für ein Zufall! ;o)
Mit ihr unterhielten wir uns dann also in der Zeit, wo Kieren, der gerade einen anderen Tauchkurs zu Gast hatte, beschäftigt war. Als diese Gruppe dann aber ein Video für die Theorie sah, gingen wir dann also in den Pool, bepackt mit der Tauchausrüstung. Hierzu gehörte die Flasche, aber auch schon Gewichte, Flossen, Maske, etc. Alter, wir liefen wirklich nur geschätzte 70 m zum Pool, aber dies reichte, dass ich schon Rückenschmerzen von den Tauchequipment bekam, welches auf meinem Rücken geschultert war. Sobald wir aber im Wasser waren, merkte man echt gar nichts mehr von den Gewichten - ein Hoch auf den Auftrieb!
Kieren und Arielle nahmen sich wirklich sehr viel Zeit für uns, wir waren sicherlich 20 - 30 min im Wasser und die beiden brachten uns erste "Skills" bei, begonnen mit: Einfach den Kopf unter Wasser halten, herumschwimmen, Mundstück unter Wasser aus dem Mund nehmen und zurück in den Mund tuen, Brille entleeren, etc. Wir wollen gar nicht mehr raus aus dem Pool! =)
Anschließend saßen wir noch ein wenig bei Kieren (by the way: Er ist 37 Jahre alt) im Wohnzimmer rum und unterhielten uns mit Arielle, da die beiden eh in ein paar Minuten nach Southport mit deren jetziger Tauchgruppe aufbrechen wollten, um dort im Pool die ersten Erfahrungen mit dem Tauchen zu sammeln und Kieren uns anbot, dass er uns dann irgendwo auf dem Weg absetzen konnte. Perfekt! Nichts gegen die Australier - aber ich habe ja schon oft genug über das australische Bussystem geflucht! - und joa, warum nicht die einfachere Variante nehmen? ;o)
Somit fuhren wir also mit Arielle mit und sie erzählte uns ein paar sehr interessante Fakten über das australische Führerschein-Erwerbssytem. Sie ist 18 Jahre alt und von daher wusste sie noch genau darüber Bescheid. Ich hoffe, ich gebe es nun richtig wieder oder zumindest teilweise, weil an alles kann ich mich nicht mehr erinnern, aber ihr werdet auch so schon merken, dass auch dies viel lockerer als in Deutschland ist. Und zwar darf man nun seit kurzer Zeit mit 16 Jahren mit dem Auto fahren beginnen (vorher war es mit 16,5 Jahren). Zu aller erst muss man einen Theorietest bestehen und erhält dann als blutiger Anfänger ein "L" an sein Auto, welches Learner bedeutet. Mit diesem L an seinem Auto muss man dann 100 Fahrstunden mit einer Person, die einen Führerschein besitzt, fahren. Diese Fahrstunden müssen in ein Logbuch mit Kilometeranzahl, etc. eingetragen werden, sodass man angeblich nicht schummeln kann. Des weiteren muss man 3 Fahrstunden mit einem richtigen Fahrlehrer nehmen, welche ungefähr insgesamt 150 Aud kosten. Hieran anschließend muss man wieder einen Theorietest schreiben (nur Multiply Choice) und erhält dann ein rotes "P" für Practise an sein Auto. Mit diesem fährt man dann ein Jahr herum, bis man ein grünes "P" erhält, was für 2 weitere Jahre gilt. Bis hier hin klingt ja alles noch recht logisch und nun kommt das ganz merkwürdige: Mit dem roten "P" darf man keinerlei Alkohol trinken (logisch!) und von 23 - 7 Uhr niemanden mitnehmen in seinem Auto und ansonsten nur zwei weitere Passagiere (hä???). MIt dem grünen "P" hingegen darf man alle Stunde ein akoholisches Getränk trinken. Das geht dann wohl in Ordnung. Naja, wie gesagt, ich weiß nicht, ob ich alles 100% richtig wiedergebe, aber im Großen und Ganzen stimmt dies. Das witzige war auch, dass bei der Uni eigentlich nur Autos mit einem "P" stehen, weil eben alle Studenten noch in deren Probezeit sind und ich zunächst aber immer dachte, dass das "P" für Parking steht und mich schon gewundert hatte, woher die Autos dieses metallerne Schild hatten. Aber gut, bei der Uni reißen sich die Leute um Parkplätze, weil jeder mit dem Auto kommt (ich hab ja schon erzählt, dass Daniel aus meinem Kurs mit dem Auto fährt, 3 km weit weg parkt und dann mit seinem Rad, was er noch mit hat, zur Uni fährt - die Australier wissen wohl auch um das hervorragende BUssystem, hehe) und deshalb dachte ich, dass wären extra Schilder für Anwohner. Nun ja, nun weiß ich es ja besser... ;o)
Arielle musste auch noch mal einen Stop beim Einkaufszentrum Pacific Fair machen - auch ein sehr großes Einkaufszentrum, das aussieht wie eine riesige Sandburg (pastellfarben) aus Aladin. Jaja, meine Phantasie! =) Auf jeden Fall gingen Sandra und ich, während Arielle bei Toys 'r us eine Fußmatte für das Schwimmbad (müssen sie haben wegen den Schwimmflossen, die sonst den Boden kaputt machen können) zu einem Tierladen. Hier halten die kleine Welpen, z.B. Labrador-Welpen oder Golden Retriever Welpen in einer Glasbox zum Verkaufen. Das ist so sünde! Als wir da waren, waren 6 Golden Retriever in einer 2 x 1 m Box aus Glas eingesperrt und ich habe von meinen Vermietern erfahren, dass sie diese auch übers Wochenende darin lassen. Die Box ist nur mit geschredderten Papier ausgelegt, das bricht einem echt das Herz. Am liebsten hätte ich alle mitgenommen. Sowas ist echt ganz, ganz schrecklich! Also für jeden, der so etwas nicht sehen kann, tut es euch besser nicht an - wir waren entsetzt! Und ich muss jetzt immer noch an die armen kleinen süßen Hunde denken... =(
Schlussendlich angekommen in Surfers Paradise, wo Arielle uns raus warf, machten wir uns erst einmal auf den Weg zu MC Donald. Oh Gott, das wird hier noch zu meiner Standard Take-away Essensstelle, aber es ist einfach eines der günstigstens Läden hier - believe it or not! Anschließend ärgerten wir uns mal wieder, dass wir bei bestem Wetter wieder einmal keine Zeit für den Strand hatten (wir wollten nur kurz ein paar Erledigungen machen und dann weiter an unseren Assignments arbeiten) und gingen zunächst mir eine Leash für mein Surfboard kaufen. Bei Ripcurl wurde ich fündig und da ich vorher schon mal bei ebay gegoogelt hatte, was so etwas ungefähr kostet, wusste ich, dass ich schon 25 Aud blechen musste. Letztendlich entschied ich mich dann aber für eine bessere, für die ich dann 40 Aud berappen musste. Aber gut, zur Not könnte ich diese ja sogar mit nach Hause nach Deutschland wieder nehmen. Des Weiteren guckten wir uns an den etlichen Touristenständen die ganzen Ausflüge an und informierten uns über die Preise. Hiernach machten wir uns auf den Weg zur Australia Fair und weiter zur Ferry Road, wo wir für Sandra nach Scootern guckten. Mit einem deutschen Führerschein darf man hier Maschinen bis 50 cc fahren. Aber die verkaufen dir auch jeden anderen Scooter, den du haben willst (sieht man ja an Jodie!). Wenn du erwischt wirst von der Polizei musst du auch nicht wirklich viel Strafe zahlen. Aber im Bus essen oder in der Öffentlichkeit Alkohol trinken, dafür berappen sie dir 200 Aud - komische Gesetze!
Nach dieser mal wieder viel zu langen Shopping-Tour - wir mussten uns ja wieder irgendwie von der Arbeit fernhalten... =) - baute ich Zuhause dann schon mal für Lenn das Bett auf (ein Klappbett) und arbeitete tatsächlich noch ein wenig an meinem Assignment. Unglaublich!
Am Samstag, den 20.03.2010 musste ich dann sehr früh raus, denn ich sollte Lenn um 9.00 Uhr am Flughafen abholen. Allerdings gibt es - zumindest habe ich das noch nicht rausgefunden - keine wirkliche erschwingliche Möglichkeit ihn vom Flughafen abzuholen, außer mit dem Auto. Denn Zug oder Shuttle-Busse sind beide sehr teuer, demnach war es nun so weit: Das erste Mal (für diesen "Urlaub") musste ich auf der linken Seite der Straße fahren. So mietete ich ein Auto (einen schönen kleinen roten Hyundai Getz) bei Avis, welches ich um 7.30 Uhr abholen konnte. Und nun kommt der Haken: Wenn man unter 25 Jahre alt ist, zahlt man pro Tag noch mal etwa das doppelte der Miete drauf. So hat das Auto etwa 33 Aud gekostet, mit Steuern und allem dann 40 Aud, aber hinzu kamen noch mal knapp 30 Aud für den Zuschlag unter 25 Jahre. Dadurch kam ich eben auf 70 Aud pro Tag. Aber nun gut, diese Variante war immer noch günstiger als alles andere, vor allem, weil Lenn und ich ja noch weiter nach Byron Bay fahren wollten. Nun gut, also mietete ich das Auto und fuhr dann los in Richtung Brisbane International Airport.
Die Fahrt verlief gut. Ich hatte echt keinerlei Probleme mit dem Fahren auf der linken Straßenseite. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich zuvor schon 1 Monat lang mit dem Rad auf der (für uns) "falschen" Straßenseite gefahren war und schon öfters als Beifahrer mit dem Auto mitgefahren bin, aber mir fiel es nicht schwer auf der linken Seite zu fahren oder den Abstand meines Auto einzuschätzen. UND auf manchen australischen Straßen muss man auch eine Gebühr für deren Benutzung zahlen, so auch auf dem Highway zum Flughafen. So mussten wir für unser Auto für den Hin- und Rückweg 7,70 Aud zahlen. Angeblich werden die Autos durch Kameras gescannt und man hat nachdem man die Straße befahren hat, 3 Tage Zeit die Gebühr zu entrichten - ansonsten erhält man einen Strafzettel. Aber wir haben die Gebühr ja brav entrichtet. =)
Angekommen beim Flughafen klappte mir erst mal meine Kinnlade herunter. 15 Minuten parken kostete 2 Aud und 1 Stunde parken 13 Aud. Hallo?!? Die spinnen ja echt ein wenig. Allerdings ist nur ein Flughafen Pick Up, wo man am Eingang vorbeifährt und nicht länger als 2 Minuten steht, kostenlos. Somit parkte ich auch erst mal auf dem Seitenstreifen hinter einem anderen Auto, das scheinbar auch die Taktik verfolgte, nichts bezahlen zu wollen. Dies ging auch glatte 20 Minuten gut, bis ein Flughafen-Mitarbeiter in einem Auto hinter uns ankam und uns weghupte. Ich bin dann ausgestiegen und hab auf dumme Blomdine gemacht ala "Oh, ich will meinen Bruder nur kurz aufsammeln, weiß aber gar nicht, wo man da lang muss" und dann ist der Flughafenmitarbeiter vorgefahren und ich hinterher. Lenn war aber leider noch nicht da, weil die Fahrt doch schneller ging als auf google maps berechnet (Nein, ich bin nicht zu schnell gefahren!). Und somit wartete ich nur, bis der Mitarbeiter gefahren war und drehte dann eine neue Runde. Part 2 meines umsonst parkens startete ich dann bei der Tankstelle, die direkt am Flughafen ist. So stand hier, dass Kunden nur 10 Minuten hier parken durften, da ich aber eigentlich nichts kaufen wollte, stellte ich mich wieder auf dumm und fragte nach dem Bezahlen der Toll Road. Ich wusste aber, dass das an dieser Tankstelle nicht ging, sondern nur an ein paar andern - egal! Die beiden jungen Verkäufer waren super nett und erklärten mir, wo ich die Plakette kaufen konnte (was ich ja auch schon wusste) und baten mir danach auch an, weil ich sie fragte, ob man irgendwo günstiger parken konnte, dass ich ruhig bei ihnen stehen bleiben konnte. Yes! Umsonst parken, hehe! =) Und das erwies sich auch als sehr gut, denn ich war nicht nur zu früh da, sondern Lenns Flieger hatte auch Verspätung und ich durfte in etwa 1 Stunde warten. Wobei man aber dazu sagen muss, dass wir dann auch noch ein paar Handy Probleme hatten und er mich mit seinem deutsche Handy nicht anrufen konnte, dass er da war. Darum wartete ich eigentlich länger als gemusst.
Irgendwann hatten wir es dann aber doch geschafft und ich konnte ihn aufsammeln ohne Parkgebühren zu zahlen, ha! =) Das witzige war auch noch, dass Lenn einen Flugzeug-Aufseher, der dort steht und aufpasst, dass man auch ja nicht zu lange dort oben parkt, gefragt hat, ob er mal von seinem Handy mich anrufen kann, weil es eben mit seinem deutschen Handy nicht funktioniert hat und als ich dann dort ankam und Lenn dort nicht stand, dachte ich schon: "Oh nein! Was mache ich denn nun?!?" Weil ich konnte ja schlecht aussteigen und ihn suchen gehen, dafür war diese Aufsammelstelle ja nicht gedacht. Nun gut, also fragte ich zufälligerweise den dicken Flughafenmitarbeiter, ob er meinen Bruder gesehen hatte und ja, er hatte. Er meinte, ich solle kurz warten und er holt ihn raus. Weil Lenn war in der Zeit gerade wieder in den Flughafen gegangen und wollte mich mit einem Dollar anrufen, den er von diesem Mann geschenkt bekommen hatte, um mich anzurufen. Voll lieb! Das verrückte hier war, dass mein Handy zu dem Zeitpunkt ein bisschen gesponnen hatte (evtl weil es bei dem krassen Regen am Strand nass geworden war) und er genau dann versuchen wollte, mich anzurufen, als mein handy gerade aus war - somit war das Geld weg und er hatte mich immer noch nicht erreicht. Aber es war ja der nette Flughafenangestellte da, der uns dann zusammen führte. =)
Joa, alles eingeladen, gings dann auch schon los Richtung Byron Bay - wuhu! Lennart verbrachte die ganze Fahrt damit irgendwelche Dinge zu fotografieren (Straßenschilder, etc), wobei er seine Kamera immer dann wegpackte, als sein favourite Schild ("Bicycles Crossing" schön auf dem Highway) kam und er es immer wieder verpasste. Aber am Ende bekam er dann doch noch ein Foto hiervon.
Angekommen in Byron Bay fuhren wir erst mal zur Touristen Information, um uns einen Plan und ein paar weitere Informationen zu holen. Ich wollte mir ja auch eigentlich noch ein 2. Surfboard (jaja, der Trend geht zum Zweitboard =)) holen, welches größer sein sollte und mehr für Anfänger geeignet war. Und da alle immer sagen, dass Byron Bay ein perfekter Ort ist, um sich ein Surfboard zu holen (günstig und große Auswahl), fragte ich also mal an der Touristen Information, ob sie irgendwelche Auskünfte darüber haben oder es irgendwelche schwarzen Bretter hier gab. Und diese gab es! Also machten wir uns auf die Suche nach diesen und klapperten auch noch recht viele Backpacker, die ja häufig auch schwarze Bretter haben, ab. Allerdings wurden wir nicht fündig: Entweder sehr teuer oder zu klein! Aber es gab nun auch nicht solch eine große Auswahl, wie angekündigt, also ich würde eher sagen, dass es bei mir hier am Surfers eine größere Auswahl gibt - eindeutig ja! Aber auf der Suche nach dem Surfboard erschraken wir gleich zu Beginn, als wir aus einem Hostel rauskamen, erst einmal gewaltig, denn direkt vor uns lief wieder ein australischer Wasseragame lang. Oh Gott, diese Tiere sind ja echt so witzig, wie die laufen...Aber dies war nicht der einzige, den wir sahen: An jeder zweiten Ecke war ein weiterer...schon komisch: Da war ich schon 2x vorher in Australien und wollte immer solch eine Echse sehen und hatte nie Glück und nun laufen die hier rum wie Sand am Meer. Unglaublich! Nun ja, somit war Lenn auch schon in das australische Tierleben eingeführt. =)
Nachdem wir unsere enttäuschende Suche nach dem Surfboard aufgegeben hatten, gingen wir an Strand und entspannten erst einmal. Lenn holte uns noch eine Pizza zum MIttagessen und musste gleich erst mal mit zwei fetten Blasen bezahlen, weil er seine Flip Flops nicht angezogen hatte. Aber wie genial: Schön ne Pizza am Strand schlemmen! Hach, herrlich! Und was musste natürlich auch noch passieren?!? Wir beide schliefen ein und holten uns einen schönen Sonnenbrand. Juhu! Aber der Strand von Byron ist echt super. Man, das ist so unglaublich, dass ich hier nun für eine längere Zeit wohne - bei perfektem Wetter und Strand und Meer direkt vor der Tür!
Als die Sonne dann schon etwas untergegangen war, machten wir uns dann wieder auf den Weg zu unserm roten Flitzer und fuhren zum Leuchtturm von Byron Bay, wo wir dann merkten, dass unser Hyundai Getz wohl doch nicht so viele PS hatte - wir hatten schon fast Angst rückwärts den Berg wieder runter zu rollen! Vom Leuchtturm aus gingen wir dann noch zum "The Most Easterly Point of the Australian Mainland" und weiter zu ein paar beeindruckenden Felsklippen, wo wir noch richtig schöne Fotos machten. Der Weg dorthin war zwar asphaltiert, aber doch recht schmal und bewachsen, sodass Lenn und ich uns immer erschreckten, wenn etwas im Gebüsch raschelte. Das witzige war, dass Lenn das eine Mal meinte: "Guck mal da" und auf den Boden zeigte, weil da irgendeine Wasserratte oder Maus langlief und zur gleichen Zeit aber eine Walkerin vorbeikam und sich sowas von erschreckte, weil sie dachte, dass wir eine Schlange gesehen hätten. Das war schon lustig.
Nach dieser schönen kurzen Wanderung wurde es dann auch schon langsam dunkel und somit machten wir uns auf den Weg zu unserm Auto und auf den Heimweg. Und da es schon dunkel war, brachen wir auch hier gleich wieder eine intern festgelegte australische Regel: Fahre niemals im Dunkeln! Nun ja, immerhin lagen noch keine toten Känguruhs am Rand, das beruhigte mich doch ein wenig, dass es ja nicht sooo schlimm hier sein konnte, aber ein bisschen Bammel hatte ich schon, weil auf den Straßen fast nichts mehr los war und ich dann nach einiger Zeit doch ein totes Känguruh am Rand liegen sah. Lenn hingegen schlief fast die ganze Fahrt, weil er so erschöpft vom Flug war. Aber es ging alles gut und so kamen wir heile Zuhause an.
Mein Rad stand allerdings immer noch bei der Autovermietung und eigentlich wollte ich dieses auch bis zum nächsten Morgen da stehen lassen und es, wenn ich das Auto abgeben sollte, mitnehmen. Da ich aber doch ein komisches Gefühl hatte, es über Nacht dort stehen zu lassen und Mama mir auch riet, es nicht dort stehen zu lassen, schließlich war es ja auch nicht mein eigenes, fuhr ich dann mit Lenn doch noch mal los, um es zu holen. Und nun kommt der Hammer: Es stand da nicht mehr! Nur noch das Schloss hing an dem massiven Holzpfeiler, allerdings - und dies machte mich echt stutzig - noch zusammen geschlossen und nicht durchgetrennt. Komisch! Da hier ein kleiner Freizeitpark ist, ging ich dorthin, um zu fragen, ob sie irgendetwas gesehen hatte und da entdeckte ich es: Mein Rad! Es stand angelehnt an den Zaun. Puh! Glück gehabt! Ich habe zwar immer noch nicht verstanden, wie die es abgekriegt hatten und vor allem warum, aber nun gut, ich hatte es wieder! Ein Glück, dass ich dann doch noch einmal abends hingefahren war und es abholen wollte!
Abends fielen wir dann beide total erschöpft ins Bett, in weiser Voraussicht, dass wir am nächsten Morgen (Sonntag) zum Laufclub wollten. Da ich an diesem Tag von meinem Personal Trainer (thanks for that, darling! :-*) 22 km auf dem Trainingsplan hatte und die Leute beim Runners Club aber meist nicht mehr als 10 km laufen, starteten wir schon um 5.30, um bereits 12km vorher hinter uns zu bringen - Lenn mit Rad, ich joggend. Hier sah Lenn auch das erste Mal Surfers Paradise und anschließend Main Beach (angrenzend an Surfers Paradise). Beim Runners Club wurde uns dann verkündigt, dass sie heute bis zu 15 km zu "The Spit" laufen wollten. Ja super! Nach bereits 12km in den Beinen: Nein Danke! Also liefen wir mit einer andern Australierin, die allerdings ursprünglich aus Sri Lanka kommt ungefähr 10 km und drehten einfach eher um. Anschließend konnten wir die reichliche Obstauswahl mit Melone, Honigmelone, Ananas, Erdbeeren, Weintrauben, etc. genießen. Aber wir mussten uns dann aber wahnsinnig beeilen, um das Auto rechtzeitig zurück zu geben. Ich hatte nämlich eine weitere Stunde für umsonst raushandeln können - trotzdem mussten wir es um 8.30 Uhr spätestens zurück geben. Da ich sowas von fertig nach dem langen Lauf war, wir aber nur ein Rad hatten, aber blöderweise keiner von dem Laufclub in unsere Richtung fuhr, nahm ich also das Rad und fuhr schnell nach Hause, um Lenn dann mit dem Auto einzusammeln, welcher aber mir schon entgegen ging. Nachdem wir das Auto abgegeben hatten, machten wir uns dann auf den 4 km entfernten Heimweg, mit einem Stop beim Supermarkt und viel zu überfüllten Einkaufstaschen, sodass wir den Bus zurück nehmen mussten.
Am Nachmittag waren wir dann bei Aja zum Geburtstag eingeladen. Sie wohnt, wie die meisten Studenten, in Parkwood. Nachdem ich Lenn erst einmal recht lange davon überzeugen musste, dass er doch mitkommen soll, machten wir uns dann auf dem Weg. Wir schenkten Aja recht niedliche blaue Blumenohrringe, die ich ein paar Tage zuvor mit Sandra ausgesucht hatte. Aja hatte sich echt super viel Mühe gegeben: Gaanz viel indisches Essen, was richtig lecker war und anschließend noch Kuchen. Später spielten wir noch Tabu auf englisch - oh mann, ich bin ja so ein Loser auf englisch! In deutsch kann ich es ja schon recht gut, aber auf englisch...ich hab natürlich dummerweise immer die Begriffe genannt, die verboten waren, weil ich die immer wieder vergessen habe. Man, man...aber es war super witzig und hat super viel Spaß gemacht. So waren auch Gosi, Don, Cihan, Nanette, Camilla, Ajas Freund (er besuchte sie für 3 Tage) und noch mehrere Freunde von ihr sowie Vithushan da. War echt cool.
Am Montag war dann wieder Uni für mich angesagt. Oh ne! So fuhr ich um 12 zu meinem Unikurs, währenddessen sich Lenn schön am Pool in der Sonne räkelte. Man, das ist doch nicht fair! Da ich ja aber von 14-17 Uhr immer frei habe am Montag, traf ich mich anschließend also mit Lenn und wir fuhren nach Harbour Town, ein großes Shopping Center mit vielen Outlet Stores wie Adidas, Nike, Hilfiger, Ripcurl, ... Dort bummelten wir ein wenig rum und Lenn stellte entsetzt fest, dass die Frauensachen alle echt günstig waren (es war zudem noch Sommerschlussverkauf), die Herrensachen allerdings nun nicht besonders günstig waren. Tja, ich liebe es eine Frau zu sein, hehe! =) Lenn kaufte sich dann auch noch Guthaben für seine australische Prepaid Karte bei Optus. Und hier lernte er dann auch kennen, dass es nicht nur nette Asutralier gab, denn die verarschten ihn auch ordentlich mit dem Tarif. So hatte er zig Mal vorher gefragt, ob er, wenn er 30 Aud auflud, die 120 Aud Cab erhielt und die Verkäuferin stimmte immer zu. Als e das dann aber nicht erhielt nach dem aufladen und noch mal nachfragte, stellte sich heraus, dass er im falschen Tarif sei und das könnte man nun aber auch nicht mehr rückgängig machen. Also da kann man mir sagen, was man will, aber das wusste die 100 % und wollte nur mal wieder dumme Touristen verarschen und gut, wir sind drauf reingefallen. Super! Aber im nachhinein stellte sich das ganze dann als doch nicht so schlechter Tarif heraus. Allerdings frage ich mich da manchmal echt, was die für einen schlechten Servise teilweise haben, denn ich meinte, dass ich ihm dann eine Simkarte bei Vodafone kaufe, wenn die uns so verarschen und die meinte: "Gut, dann macht das doch!" Sowas hätte es in Deutschland niemals gegeben, da ist der Kunde dann doch meist König und es wird versucht, ihn bloß zu behalten, hier scheinbar nicht. Nun ja, aber wie gesagt, es stellte sich später doch als ganz guter Tarif heraus. Hieran anschließend machten wie eine Mittagspause bei Mc Donald. Alter, ich kann es schon nicht mehr sehen, aber mit 8 Aud für ein Menü ist MC Donald mit Abstand noch der günstige Take Away Shop. Total blöd! Aber allein eine Nudelbox vom Chinaman kostet knapp 15 Aud, das kann doch nicht wahr sein! Nun ja, also wenn es möglich ist: Immer schön etwas mitnehmen von Zuhause! Anschließend musste ich ja noch einmal in die Uni und Lenn begleitete mich, da der Kurs ja eh nur eine Stunde lang war. Mein Dozent Thomas ist auch schätzungsweise nur so 25 Jahre alt, richtig gutaussehend (ha!=)) und Lenn meinte, er sehe wie Will Turner in Fluch der Karibik (Orlando Bloom) - naja, evtl ein wenig. =) Nachdem wir den Kurs hinter uns gebracht hatten und ich auch mein Thema für mein Assignment nun endlich bekommen habe ("The benefits of winning gold medals at the Olympics and WorldChampionchips outweigh the costs" und ich sollte Contra Argumente finden), fuhren wir nach Hause und sahen auf dem Weg eine tote (wie sich später herausstellte) Fledermaus am Strommast hängen, die wir liebevoll Graf Dracula tauften. Ein paar Tage später lag sie dann tot auf dem Boden und dafür hing ein paar Meter weiter eine weitere Tote an dem Strommast - keine Ahnung,ob das so eine Art Friedhof für die dort ist. Lenn war nur beeindruckt, wie wie riesig diese Fledermäuse sind, die wir dann auch noch recht tief über unsere Köpfe fliegen sahen. Die hatten sicherlich eine Spannweite von 1 m. Schon beeindruckend. Aber man soll die Viecher bloß nicht anfassen, weil die die Fledermaustollwut übertragen, wenn sie einen beißen, gegen die es sogar wohl noch nicht mal ein Gegenmittel gibt. Denn die Erkrankung verläuft als Enzephalitis (Entzündung des Gehirns) mit Todesfolge. Also aufgepasst!
Oh mann, das klingt alles schon wieder so: Alles ist ganz gefährlich und man kann hier gar nichts machen, aber so ist es wirklich nicht. Man sollte zwar die Gefahren kennen und sich evtl auch nicht extra in Gefahr begeben, aber es ist nun echt nicht so, dass hinter jeder Ecke irgendein Tier lauert, dass einen umbringen will. Eine Schlange habe ich zum Beispiel noch gar nicht gesehen, geschweige denn einen Hai oder sowas. Also macht euch keine Sorgen um mich! =)
Am Dienstag, den 23.03.2010 machten wir uns früh morgens auf dem Weg zum Strand, das Surfboard unterm Arm und leichten Krämpfen im Arm bei der Ankunft durch das Surfboard unterm Arm. Aber hey: Wir waren bei Sonnenschein am Strand und dann noch lässig mit einem Surfboard - da kann man die Schmerzen ja wohl ertragen. Allerdings stellte sich mein 6 feet Surfboard als recht schwer heraus. Und dadurch, dass es so kurz war und sehr viel Wachs drauf hatte, musste man auch über die Knie aufspringen und ich bin ja froh, wenn ich das über die Füße hinkriege. Auf jeden Fall war Lenn gleich viel besser als ich, tztztz. =) Ich musste dann um 13 Uhr zur Uni und Lenn blieb noch am Strand. Da ich aber die Zeit voll vergesse hatte, kam ich also erst mal schön zu spät mit verwuschelten nassen Haaren und Sand an den Beinen und Füßen in den Klassenraum. Oh mann, das muss auch ein schönes Bild abgegeben haben. Nach dem Kurs verschlug es mich dann auf die Leichtathletikbahn, um fleißig mein Training zu absolvieren. Diesmal standen ätzende Windsprints (3 km Einlaufen, 2x 5 Runden 100m Windsprints, 3 km Auslaufen) auf dem Programm. Als ich das hinter mich gebracht hatte, fuhr ich schnell nach Hause, um mich mit Lenn zu treffen und dann gleich weiter nach Mermaid Beach zu fahren. Hier wollte ich mir nämlich ein 7,6 feet Surfboard anschauen, welches bei ebay angeboten wurde, aber nicht versteigert wurde und ich somit privat Kontakt mit dem Verkäufer aufgenommen hatte. Die Verkäufer stellten sich als eine 4er Kanadier WG heraus, die ebenfalls ein paar Jahre in Australien gelebt hatten und nun zurück nach Hause gehen wollten. Zudem war diejenige, der das Surfboard gehörte schwanger und konnte deshalb nicht mehr surfen. Die waren so super lieb und erklärten uns noch, wo man gut surfen gehen kann. Auf jeden Fall kaufte ich das Board dann für 175 Aud statt für 200 Aud, was sie eigentlich haben wollten mit super Leash und allen. Echt ein gutes Angebot, denn solche Boards kosten zwischen 300-400 Aud gebraucht. Da werde ich auf jeden Fall keinen Verlust machen, wenn ich es wieder verkaufen will, ebenso mit meinem kleinen Board, welches ich für 50 Aud plus 40 Aud Leash gekauft hatte. Bepackt mit dem neuen Surfboard gings dann zurück in den Bus (oh Gott, es passte gerade so rein, puh!) und nach Hause.
Abends trafen wir uns dann noch mit Sandra, Phoebe und Lexi im Uni Village. Eigentlich dachten wir, dass wir nur zusammen sitzen wollten bei ein paar Drinks, aber Lexi und Phoebe waren schon total aufgestylt für den Partybus, der jeden Dienstag vom Village nach Surfers fährt. Und der hammer: Jeden Dienstag ist in Surfers Ladies Night, sodass wir beim Village VIP Armbänder bekommen und dann im Surfrs freien Eintritt plus Freigetränke die ganze Nacht. Männer hingegen kriegen freien Eintritt und ein Freigetränk. Hallo?!? Warum ist man darauf noch nicht in Deutschland gekommen?! Allerdings waren wir auch vollkommen falsch angezogen, so hatte ich Flip Flops an und damit kommt man hier nicht in einen Club und Lenn hatte eine kurze Hose an. Allerdings müssen Männer lange Hosen tragen. Somit fuhren wir also nicht mit, Lexi und Phobe allerdings schon und Sandra, Lenn und ich fuhren dann noch zu Sandra, um bei ihr mit Tracey noch ein wenig draußen zu sitzen und zu quatschen. Oh Gott, ich habe wieder x-Mosquitostiche davongetragen, trotz heftigem Einsprühen.
Am Mittwoch verabschiedete sich Lenn dann für 4 Tage nach Sydney, wo er Thimo Meyer besuchte und sich Sydney anschaute. Ich konnte ja leider nicht mit - dumme Uni und dumme Assignments. Aber gut, mir bleibt ja noch ein wenig Zeit, alles zu entdecken und anzusehen! Ich hingegen ging abends nach der Uni mit Sandra und ihrer Mitbewohnerin Tracey zu einem typischen BBQ bei Traceys Freundin Roxy. Das war echt witzig, weil einfach alle Altersklassen gemischt waren, wobei ich wohl die jüngste war mit meinen 23 Jahren. Aber so waren auch ältere Verwandte dort. Die Namen habe ich aber alle wieder komplett vergessen - man, und ich will Lehrerin werden! =) Nein, aber man lernt echt so viele Leute kennen, da ist es wirklich schwer, sich jeden Namen zu merken. Nur Johnny habe ich noch in Erinnerung, weil ich mit ihm recht lange und witzig gesprochen habe. Aber australisches BBQ hin oder her: Man muss ja sagen, dass sie doch hier teilweise echt ekliges Fleisch essen - sehr sehnig und zäh. Nun ja, aber man kann ja sich auch selbst aussuchen, was man für sich selbst kauft, dann passt das schon. Und ich gewöhne mich langsam ans Wein trinken - man muss ja Geld sparen und das ist das einzig günstige alkoholische Getränk hier. Und nun ja, so eine Weißweinschorle schmeckt auch gar nicht so verkehrt... =)
Am Donnerstag durfte ich dann noch einmal intensiver das australische Arztsystem kennenlernen, denn meinem Auge ging es wieder etwas schlechter bzw immer noch nicht viel besser. Alter falter: Das ist echt eine Katastrophe hier. Also man denkt ja eigentlich, man hat eine Versicherung abgeschlossen, aber trotzdem darf man alles bezahlen. Das ist echt ne Katastrophe. So muss man immer einen gewissen Anteil selbst zahlen (20 Aud) und kann aber auch nicht direkt zu einem Facharzt, sondern muss immer zu einem Allgemeinmediziner, der einen dann überweisen kann, was er aber nur selten macht. Nun ja, auf jeden Fall verschrieb er mir dann irgendwelche Tropfen gegen Bakterien (Antibiotika), allerdings bin ich mir nicht wirklich sicher, ob er wirklich wusste, was er da macht. Sorry an alle Ärzte, aber in Deutschland ist das ja auch so, dass echt viele Allgemeinmediziner keine Ahnung haben und besonders, wenn es um so etwas kompliziertes wie die Augen geht, da trau ich dem Allgemeinmediziner doch nicht übern Weg. Nun ja, aber ich hab dann mal Selbstdiagnose gemacht und hab die Tropfen erst mal nicht geholt, wollte mir dann doch nicht irgendein Antibiotikum in die Augen ballern. Und so schlimm war es ja noch nicht. Aber da stellte ich auch erst mal fest, dass diese OSHC Versicherung voll die scheiße ist, um es mal direkt zu sagen. So gibt es eine Hotline, die einem helfen soll, allerdings hatte nach 10 MInuten immer noch keiner abgenommen und da mein Guthaben dann auch fast alle war, habe ich aufgenommen. Also da lobe ich mir echt das deutsche Arztsystem. Das hier ist doch ganz schön kacke, weil man eben auch 3x überlegt, ob man zum Arzt geht, denn es kostet halt auch einfach nicht wenig. Nun ja, aber immerhin bin ich um eine weitere Erfahrung reicher!
Den Rest des Tages verbrachte ich dann damit in Selbstmitleid zu versinken und Filme zu gucken bzw. im Bett zu liegen. So schwänzte ich auch meinen Unikurs, weil der Dozent eh keine Anwesenheitsliste hat und wir immer nur Referate hörten, da konnte ich auf zwei auch mal verzichten, so dachte ich. Aber es musste ja mal wieder so kommen, dass genau an dem Tag eine wichtige Assignment Besprechung war. So erzählten mir zwei schwedische Studentinnen (Anna und Ulrika), die noch einen andern Kurs mit mir hatten, ein paar Tage später, dass unser Assignment, welches wir eigentlich erst am 27.04. mit 2000 Wörtern abgeben sollten, vorgezogen wurde auf nächste Woche. Aber sie hatten das alles nicht richtig verstanden und waren sich auch nicht so sicher, was wir machen sollten. Super! Einmal gehe ich nicht hin und dann sowas...also schrieb ich Gemma, einer Australierin aus dem Kurs, aber sie war zufälligerweise die Woche auch nicht da gewesen, weil sie auf Bali war. Nun ja, also abwarten und Tee trinken: Der Dozent antwortete schließlich auch nie auf E-Mails.
Am Freitag hatte ich dann meine erste Surfstunde im australischen Meer, welche von dem Surfclub der Uni war. Aber auch dies war wieder ein Privatunternehmen. So gibt es hier, wie ich schon erzählt habe, keinen hochschulsport und schon gar nicht Sport for free, sondern man kann sich zu Beginn des Semesters in Sport Clubs eintragen, die aber wie bei uns von Vereinen betrieben werden und für die man auch normal zahlen muss (allerdings bekommen Studenten ein wenig Ermäßigung). Unser Surflehrer hieß Shane und händelte es sehr gut sowohl Fortgeschrittene als auch ganz blutige Anfänger unter einen Hut zu bekommen. Sandra, Gosi, Nannette und noch 2 weitere Jungen und ich nahmen an dem Kurs teil, sodass wir 6 Leute pro Instructor waren. Ich bekam ein 8'0 Surfboard (in Frankreich hatte ich immer 7'4 oder 7'6) und stürzte mich in die Wellen. Man muss dazu sagen, dass besonders an Surfers Paradise sehr starke Strömungen herrschen und wenn man nicht aufpasst, kann man recht schnell raus ins Meer gezogen werden. Die Strömungen merkt man alleine schon so, wenn man nur so im Wasser ist. Am Ende der Surfstunde schaffte ich es dann auch endlich wieder aufzustehen und zu surfen, aber ich muss sagen, dass ich doch schon recht viel verlernt habe und nicht an den Stand vom letzten Jahr anknüpfen kann. Aber die Australier haben auch eine andere Art zu surfen bzw. zu unterrichten. Wobei ich sagen würde, dass diese sogar besser ist, man hat schneller Erfolge. Aber gut, ich bin nun eben schon recht fixiert auf die Art und Weise wie wir es in Frankreich gelernt haben. Aber es hat auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht. Nun muss ich mir nur noch überlegen, wie ich mein Surfboard ohne Lenn an Strand kriege. Untern Arm klemmen kann ich es mir jedenfalls keine 5 km und mit dem Bus ist es auch sehr kompliziert. Mal schauen, was mir so gutes einfällt...
Hiernach wollten Sandra und ich nur ganz kurz noch etwas essen gehen und einkaufen, weil wir ja am Montag beide recht viel für die Uni abgeben mussten (ich zwei Assignments über je 500 Wörter). Aber wie man das so kennt: Muss man was für die Uni machen, so hat man IMMER tausend wichtigere Sachen zu tun. So war es für uns nun am aller wichtigsten nach neuen Schuhen zu gucken. =) Schließlich brauchte ich noch ein neues Paar, um ausgehen zu können - ich hatte ja immer nur Flip Flops oder geschlossene Schuhe. Ja und wir wurden fündig. So gibt es hier sehr oft Angebote, wie auf das zweite Paar Schuhe (das günstigere) gibt es 50 % Rabatt und das war ja super, da wir beide ein paar hübsches Paar Schuhe fanden. Jaja, Frauen und Schuhe. Aber diesmal war es wirklich ein Pflichtkauf. =)
Nun ja, so kam ich dann nicht mittags, wie erwartet nach Hause, sondern erst abends und setzte mich dann aber auch gleich an mein Assignment, weil ich eigentlich beide Assignments vor Lenns Rückkehr am Samstag Abend fertig haben wollte, wobei ich dafür die Hoffnung eh schon aufgegeben hatte. Aber gut, man konnte es ja mal versuchen und sein bestes geben! =)
Am Samstag merkte ich dann schon, dass ich mir eine Erkältung zugezogen hatte. Sarah, meine Mitbewohnerin war krank und ich hatte mich scheinbar angesteckt. Auf jeden Fall war meine Nase komplett dicht, ich hatte Hals-, Ohren- und Kopfschmerzen - also das volle Programm. Na super! Das musste ich möglichst schnell loswerden, schließlich wollte ich das nächste Wochenende einen Tauchkurs machen und den durfte man nur ohne Erkältung machen. Zudem musste ich ja vorher noch zum Arzt und da musste ich ja schon wieder fit sein. Trotzdem ließ ich es mir nicht nehmen und nahm am Morgen an einer 2-stündigen MTB-Tour durch "Southports Bush- and Wetlands" teil. Das war echt ein cooles Angebot. Und zwar wurde es von der Gold Coast City Council organisiert und war eben auch sowas wie bei uns von der Regierung und somit sehr günstig mit 5 Aud. Das Material wurde gestellt, was auch gut war, denn mit meinem Flitzer wäre ich nicht so weit gekommen bzw. es wäre um einiges anstrengender gewesen. Das witzige war, dass ich hier auch die gesamte Crew von Deutschen (Maren, Johannes, Rebecca, Kathrin) aus meinem Hostel wiedertraf, die sich witzigerweise auch hierfür angemeldet hatten. Und zudem noch Sarah und eine andere Deutsche aus der Uni und dann noch Nannette und ich. Die Deutschen hatten die Übermacht! Aber sehr witzig, weil wir uns alle ohne Wissen der anderen hier angemeldet hatten! Die Tour wurde von einem jungen Mann geleitet, der genauso wie unser Unidozent in Hannover für Räder und Rollen (MTB, Inliner, etc) aussah. Total witzig, da musste ich erst mal ein Foto machen!
Ich hatte ja schon etwas Angst, dass die Tour recht langeilig wird und nur an Straßen langgeht und recht langsam ist, dem war aber nicht so. Natürlich machten wir schon recht viele Pausen, um auch die hinteren der Gruppe einzusammeln, aber die Strecke war doch ein sehr gutes Anspruchsniveau. SO fuhren wir an einem Berg durch die Wallachei, wo ich nicht mal gedacht hätte, dass das ein durchgehender Weg ist und ich aus Angst vor Schlangen wirklich niemals reingegangen wäre. Aber mit Rad und einem Guide - da fährt man einfach mal hinterher und es war wirklich super! Total cool! Nur ich schwitzte mir mit meinem Schal doch schon sehr einen ab, aber gut, ich musste gesund werden und das so schnell wie möglich! Wie ätzend das auch ist: Schön bei 30 Grad krank zu sein, das glaubt ihr echt nicht!
Abends kam dann Lenn wieder und ich war natürlich noch nicht fertig mit meinem Assignment, aber egal - wir guckten schön entspannend einen Film, den er mir aus Deutschland mitgebracht und gebrannt hatte. Super nur, dass mein australischer DVD Player die nicht abspielt, aber gut, auf dem PC geht es ja. An dieser Stelle auch noch mal ein großes Danke an Mama für das Buch, den Malibu, die ganzen Pflegeprodukte, etc! Vielen, vielen Dank! :-*
Am nächsten Tag (Sonntag) gammelten wir nur am Pool rum und ich schrieb dort eben mein Assignment weiter. Aber erst nachdem wir ein kleines Pool-Shooting hatten. So sprang Lenn immer von der obersten Stufe des Pools und machte witzige Figuren, die ich fotografierte. Das Problem war nur: Damit fluteten wir wirklich alles! Da Peter und Marianne nicht da waren (sonst hätten wir uns besser benommen!) und ich aber wusste, dass sie es nicht mochten, wenn alles nass ist wegen Rutschgefahr, sie aber jeden Moment wiederkommen mussten, nahmen wir also ein sowieso schon schmutziges Handtuch und wischten zumindest grob alles auf. Und wir wurden gerade rechtzeitig fertig! 5 Minuten später kamen die beiden wieder, im Schlepptau 2 japanische 10-jährige Jungen, die sie nun für eine Woche hatten und auf die sie aufpassen mussten (10 Jahre alt). Das schöne war, der eine konnte nicht schwimmen, sodass Peter gleich am ersten Tag eine Rettungsaktion durchführen musste und komplett angezogen in den Pool springen musste (er tropfte nur so) und später musste Lenn den Jungen auch noch mal vorm Selbstmord retten - er legte es regelrecht darauf an zu ertrinken, wie er immer seine Schwimmnudeln wegwarf und dann hinschwimmen wollte.
Zum Runners Club ging ich an dem Tag noch nicht, da ich mich immer noch nicht besser fühlte und mein Immunsystem nicht noch weiter schwächen wollte. Zumindest den Arzt Check musste ich erst mal safe über mich ergehen lassen. =)
Am letzten Montag fuhr Lenn wieder vor zum Strand und ich machte mich auf dem Weg zur Uni. Wir verabredeten uns dazu, dass ich in meiner 3 stündigen Pause ihn am Strand treffen wollte und wir zusammen das neue, größere Surfboard austesten wollten. Da Sandra auch nach Surfers Paradise musste, um den Dive Doctor Check zu machen (Lenn und ich hatten erst Dienstag einen Termin, weil die Arzthelferin zuerst meinte, man müsse keinen Termin machen, als ich dann aber am Montag 3 Leute anmelden wollte, hieß es plötzlich doch, dass man einen Termin für so viele Leute braucht und da Sandra dienstags ewig Uni hat, hat sie den Termin Montag genommen und Lenn und ich am Dienstag), traf ich mich um 14.00 Uhr mit ihr an der Uni und wir fuhren zusammen nach Surfers. Angekommen trennten sich unsere Wege, aber wir verabredeten uns, zusammen wieder zurück zur Uni zu fahren, weil wir beide wieder um 17.00 Uhr Uni hatten. Ich kaufte zunächst einmal Tickets für Dreamworld (ein Worldpass für Dreamworld und White Water World, der einen zu unlimitierten Einlass bis 30.06.2010 berechtigt für 69 Aud) und für eine Kajaktour, auf welcher man schnorcheln sollte und zu 80% Delphine sehen sollte (85 Aud). Anschließend ging ich zu Lenn an Strand und wir probierten das neue Board aus, welches viiiel besser funktionierte. Zwar ist es schon ein gewaltiger Unterschied, ob man ein Softboard oder ein Hardboard hat, aber es ging mit dem längeren Board um einiges besser. Leider vergaß ich im Wasser total die Zeit, sodass ich viel zu spät aus dem Wasser kam, Sandra schon ewig auf mich gewartet hatte und wir noch fast den Bus zur Griffith Uni verpassten, sorry Süße!
In der Uni gab ich dann noch meine Assignments ab! Nun stand unserm feiern gehen nichts mehr im Wege! =) Allerdings verschoben wir das auf den Ladies Night Tuesday! Wuhu!
Am Dienstag hatten dann Lenn und ich auch unsern Taucharzt Termin. Man, war das ein Schuppen. So kamen wir da rein und kurze Zeit später saß uns ein Drogenabhängiger, der seine Spritzen noch in der hinteren Hosentasche stecken hatte, gegenüber. Allerdings kann man dies nicht mehr sitzen nennen, denn er fiel immer wieder halb vom Stuhl, weil er so vollgedröhnt war und konnte auch nicht das Medical Sheet ausfüllen, sodass die Arzthelferin dann irgendwann die Security gerufen hat und der Typ mit Handschellen abgeführt wurde. Und auch der Arzt schien etwas leicht unter Drogen zu stehen, so langsam und merkwürdig, wie er sich benahm.
Die Tests waren auch der größte Witz überhaupt: Hörtest (der bei mir erst mal vergessen wurde), Sehtest mit Kontaktlinsen drin, Gleichgewichtstest (mit ausgestreckten Armen Augen zu), allgemeine Koordinationstest (auch voll der Witz), Urintest, Lungenvolumentest und Blutdruck messen. Das wars auch schon. Das er uns in die Ohren geguckt hat, kann man nicht behaupten, so leuchtete er nur einmal von weitem. Ja, aber dafür (20 Minuten ) schön 80 Aud verlangen, prima! Nun ja, wir mussten das ja machen, um tauchen zu können und durch andere Sporttest in Deutschland zuvor, wusste ich ja auch, dass ich nichts lebensbedrohliches habe und das Tauchen kein Problem sein sollte. Trotzdem ist es sehr merkwürdig gewesen. So musste man auch einen ewig langen Fragebogen zu Beginn ausfüllen, was man für Krankheiten hat, etc, der wirklich sehr ins Detail ging, aber weiter überprüft wurde sowas nicht, das war dem Arzt egal. Zudem weiß man ja auch nicht immer, ob man bspw. irgendetwas mit der Lunge hat, was einem fürs Tauchen behindert. So etwas müsste der Arzt ja untersuchen und rausfinden, aber hat dieser nicht gemacht. Naja egal - wie gesagt: Ich wusste durch etliche Sporttests aus Deutschland, dass ich eigentlich keine Beeinträchtigung haben düfte. Trotzdem würde es mich ja mal im Nachhinein interessieren, wie der Test in Deutschland verläuft, ob der auch so wischi-waschi ist. Also: Falls jemand von euch, den mal gemacht hat, meldet euch bei mir und berichtet mir! =)
Als wir dann mit dem Arzt fertig waren, gingen Lenn und ich noch an den Strand laufen: Der Trainingsplan rief! Hier absolvierten wir 20 Minuten einlaufen, 22 Minuten schnell, 20 Minuten auslaufen (4 km ein, 5 km schnell, 4 km aus). Das war vielleicht cool am Strand zu laufen, wenn auch etwas anstrengender. =) Unterwegs sahen wir noch eine schöne lila Qualle am Strand liegen, welche mich vielleicht auch am Tag vorher beim Surfen gestreift hatte, keine Ahnung. Auf jeden Fall brannte es am Tag vorher plötzlich ganz doll an meinem Bein, als ich im Wasser war und als ich raus kam, sah ich, dass ich an dieser Stelle total die roten Striemen hatte. Keine Ahnung, was mich da erwischt hatte.
Was auch richtig cool ist, ist - wie viele Tiere man eigentlich hier in der Stadt sieht: Fledermäuse, Papageien (Lorikeets und Rosakakadu), Kakadus. Das ist schon beeindruckend, weil es echt richtig viele hier gibt, wie bei uns Amseln, Spatz oder sonstiges. Und vor allem, wenn man morgens unterwegs ist, ist es richtig cool, wenn so ein Schwarm Papageien über einen hinweg fliegt oder aber auf der Wiese rumwatschelt und krächzt. Schon genial!
Abends sind Sandra, Lenn und ich dann zum Uni Village wieder gefahren, aber heute wollten wir mit dem Partybus nach Surfers mitfahren. Gesagt - getan! Um 21 Uhr standen am Village zwei große Busse, die uns nach Surfers abholen wollten, vorher wurden noch VIP Armbänder verteilt. Das schöne ist ja, dass dieses Angebot, glaube ich zumindest, eigentlich nur für die Bewohner des Village gilts (die blechen ja auch 200 Aud pro Woche, ich im Vergleich 130 Aud), allerdings weiß ja niemand, ob du dort wohnst oder nicht, von daher kann auch jeder andere umsonst mit und die ganzen Specials genießen. Die Busfahrt allein war schon richtig witzig: Das war total der Partybus und sogar der Busfahrer hat die Leute noch angeheizt und laut Partymusik aufgedreht. War schon genial. Lenn wurde dann auch gleich wieder von einer Norwegerin angequatscht - jaja, mein Sunnyboy. =)
In Surfers gingen wir dann erst einmal ins Sin City, was auch durch die zwei Busse recht schnell gefüllt war und bestellten uns den ersten Drink. Lenn hatte ja ein Getränk nur frei und wir Getränke für die ganze Nacht. Dies hatte der Club aber ganz klug geregelt. So bekamen die Frauen ein spezielles Glas, welches sie immer nur nachfüllen konnten, es ging aber nicht, dass man sozusagen zwei Gläser bekam und dann eines abgeben konnte. Somit teilte ich mir mit Lenn immer die Gläser, dass wir beide mit null Ausgaben rausgingen. Ihr glaubt aber gar nicht, was teilweise für Leute dort in den Clubs rumlaufen. Die Bedienungen bedienen alle im Bikini und auch die Clubbesucher sind zum Teil nicht viel mehr angezoben. Da komme ich mir mit meiner deutschen Mentalität wirklich vor wie eine Nonne. So hatten wir ein Mädchen beobachtet, dass mit einem Typ tanzte und die halb von ihm ausgezogen wurde bzw. so ein kurzes Kleid anhatte, dass man sogar ihren Schlüpfer sehen konnte. Also das ist echt unglaublich, wie die hier zum teil rumlaufen - bei uns in Deutschland würde man bei dem Outfit und den megahohen Schuhen schon eher auf Rotlichtviertel tippen, aber gut - andere Länder, andere Sitten!
Als wir dann keine Lust mehr im Club hatten (waren auch nicht wirklich gut dafür angetrunken), gingen wir also wieder standardmäßig zu Mecces und danach an den Strand, um ein paar witzige Fotos zu machen. Da wir allerdings nicht den Rückbus um 2.00 Uhr nehmen wollten (ich hab auch ausgerechnet immer mittwochs früh Uni und sonst immer spät), wollten wir also alleine mit dem Bus zurück zur Uni fahren, weil wir da unsere Räder geparkt hatten. Eigentlich war das auch alles kein Problem, außer natürlich die Pünktlichkeit der australischen Busse. So warteten wir ewig auf den Bus und waren schließlich nicht wie geplant um halb 1 Zuhause, sondern um 2.00 Uhr. Genial! Also husch, husch ins Bett, denn am nächsten Tag mussten wir - nein falsch: ICH - ja früh raus.
Nach einer kurzen Nacht quälte ich mich dann am Mittwoch aus dem Bett, denn nun kommt es: Ich hatte mich um 6.00 Uhr mit Yvette zum laufen verabredet, so dachte ich zumindest. Allerdings traf ich Yvette leider nicht, als ich ihr entgegenlief und so war mir klar, dass sie meine Email wohl nicht gelesen hatte (Mist! Umsonst aufgestanden!). Aber wo ich nun schon unterwegs war, da wollte ich dann auch meinen 12 km Lauf hinter mich bringen. Wenn man erst mal losgelaufen ist, dann ist es ja auch echt super und man vergisst schnell seine Müdigkeit, aber erst mal aufzustehen, vor allem nach solch einer kurzen Nacht, ist der Horror! Nun ja, Zuhause angekommen machte ich dann den Fehler mich wieder ins Bett zu legen, aber nur für eine halbe Stunde - leider stand ich viel zu spät wieder auf (was ja irgendwie vorauszusehen war), sodass ich wieder einmal zu spät zu meinem Unikurs kam. Toll und das auch immer nur bei dem gleichen Kurs, upsa. Der Kurs war aber echt wieder einmal sehr gut, denn wir mussten verschiedene Coaching-Methoden am Beispiel von Basketball durchspielen. So bekam jeder Student eine Aufgabe zugeteilt (ich sollte die Gruppe beispielsweise in 2 Kreise - einem Innen- und einen Außenkreis - einteilen), die er dann mit der Gruppe durchführen sollte und danach kritisiert wurde. So gibt es in dem Kurs immer eine sehr hohe Studentenbeteiligung, was den Kurs echt interessant macht. Abschließend haben wir dann noch Beach-Volleyball gespielt. Habe ich eigentlich schon erzählt, dass es hier in Australien in den Schulen verschiedene Regeln/Richtlinien gibt?!? So zum Beispiel die Sun Smart Policy, die vorgibt wie die Kinder in den Schulen vor den hohen UV Strahlen, besonders eben im Sportunterricht geschützt werden müssen, denn australien ist das Land mit der höchsten Hautkrebsrate. So müssen die Kinder Hüte beim Sport treiben und es fällt auch ab und zu der Sportunterricht wegen zu hoher UV Strahlung aus. Das könnte man sich in Deutschland gar nicht vorstellen, oder?!
Nach meinem Kurs traf ich mich um 11.00 Uhr mit Lenn an der Uni, denn wir wollten zu Dreamworld und White Water World fahren. Die Hinfahrt dauerte allerdings nicht wie geplant 40 Minuten, sondern über fast 2 Stunden, weil wir zunächst unsern Anschlussbus verpassten, da der erste Bus wieder viel zu spät war und zweitens stiegen wir dann nicht in den Expressbus nach Dreamworld ein, sondern in einen regulären Bus, der dann noch gefühlt jede einzelne Straße bis dorthin abklapperte, wo sowieso niemand einsteigen wollte. Angekommen in Dreamworld fings dann erst mal schön an zu schütten - juhu! Aber es hörte auch recht schnell wieder auf und da eben nicht so ein super Wetter war, war eben auch nicht sooo viel los, das war ja auch was! Zunächst machten wir uns erst mal auf den Weg in ein paar "High Thrill Ride" Fahrten, also diejenigen, die besonders schnell und angsteinflößend waren: The Giant Drop (ein freier Fall Turm), The Tower of Terror (da wurde man mit einer Achterbahn richtig schnell hochkatapultiert und fuhr dann ebenso schnell wieder zurück), Wipeout (eine Art Schiffschaukel), The Craw (da wurde man in alle Richtungen geschleudert, danach war uns richtig schlecht), Rocky Hollow Log Ride (Wildwasserbahn), etc. Zudem gingen wir noch zu der Känguruh Streichelwiese und guckten uns noch eine Tiershow an, die allerdings mega Amateur-mäßig gestaltet war. So wurden drei australische Tiere (eine Python, eine Eule und ein Bilby) vorgestellt. Außerdem machte Lennart noch ein Foto mit einem Koala auf dem Arm (25 Aud für ein großes Foto und 4 kleinen Fotos). In White Water World, einem Wasser-Erlebnispark, schafften wir es dann zeitlich gar nicht mehr, da wollen wir aber die Tage wohl noch mal hin.
Am Donnerstagmorgen war es dann so weit: Unsere Kajaktour stand an, auf der wir hoffentlich Delphine sehen würden, denn uns wurde ja schließlich gesagt, dass man auf der Tour zu 80% Delphine sehen sollte. Die erste negative Sache war dann aber schon, dass wir nicht, wie auf dem Flyer angekündigt, abgeholt wurden, sondern selbstständig hinfahren mussten - das freut einen dann ja schon, wenn man um 7.20 Uhr da sein soll! Insgesamt waren wir 6 Leute (ein Päarchen aus Hong Kong und 2 Amerikaner) plus dem Organisator und wurden dann auf Zweierkajake verteilt. Lenn und ich sicherten uns einen knallgrünen Flitzer. =)
Und schon gings los. Das erste Ziel war Wavebreak Island. Eine Insel recht in der Nähe. Allerdings kamen wir erst mal gar nicht voran, weil die zwei Leute aus Hong Kong überhaupt nicht von der Stelle kamen. Also wurden sie bei der nächstbesten Gelegenheit aufgeteilt und somit fuhr jeweils ein Ami mit einem Asiaten zusammen - puh! Ein Glück, dass Lenn und ich nicht aufgeteilt wurden, denn die Amis hatten nun richtig zu paddeln, weil die Asiaten fast gar nichts machten. Bei Wavebreak Island legten wir dann eine Pause ein, gingen schnorcheln und erhielten ein kleines Frühstück (Kelloggs, Orangen und Muffins). Hier sah man zwar schon ein paar schöne bunte Fische, aber im Vergleich zum Great Barrier Reef war das hier nichts. Da war ich schon sehr enttäuscht. Nach der Pause ging es dann weiter nach South Stradebroke Island, wo wir dann eine ca. 600 m lange Wanderung auf die andere Seite der Insel machten und uns unser Guide andauernd vor Schlangen warnte. Also entweder ist das nur so, weil wir Touristen sind oder es gibt hier echt mehr Schlangen, weil in meinen zwei Urlauben davor wurde ja nie so ein Hype um Schlangen gemacht. Gesehen haben wir trotzdem keine! Die Insel war zwar recht hübsch, aber nun auch nicht der Oberwahnsinn. Nach dieser zweiten Insel gings dann auch auf dem direkten Weg zurück nach Hause - und natürlich sahen wir keine Delphine! Also ich muss sagen: 85 Aud dafür haben sich gar nicht gelohnt. Naja, man macht eben auch mal negative Erfahrungen, aber das war auf jeden Fall eine! Vor allem war unser Guide auch sehr forsch und unfreundlich und wollte die Tour so schnell wie möglich hinter sich bringen und war überhaupt nicht so nett und freundlich wie die andern Australier. Und von wegen 80% Delphine sehen: Das wurde uns bei der Buchung gesagt, als wir ihn dann aber im Kajak gefragt haben, schien es eher so, als wenn man richtig Glück haben musste, hier Delphine zu sehen. Zudem wurde uns bei der Buchung auch gesagt, dass die Tour von 7.00 - 12.30 Uhr ging, im Endeffekt ging sie dann ja aber nur von 8.00 - 11.00 Uhr. Auch voll die Verarschung! Nun gut - solch eine Tour: Nie wieder!
Aber immerhin waren die beiden Amis, die mit waren, super witzig. So waren beide geschätzt ungefähr 30 Jahre alt und der eine machte beim Schnorcheln erst einmal super witzige Geräusche durch seinen Schnorchel, zum Beispiel die Batman Titelmusik! =) Und auch so waren sie immer zu Witzen aufgelegt. Am Ende erzählte uns der eine der beiden dann noch, dass er fast alle unsere Gespräche verstanden hatte, weil er früher 5 Jahre in Deutschland gelebt hatte: Ja super! Ein Glück, dass wir immer nur über die Hong Kong Leute gelästert hatten. =) Puh! Hätte er aber ja auch mal früher sagen können... hehe!
Hieran anschließend wollten wir dann eigentlich noch zur Pelikanfütterung, welche jeden Tag um 13.30 Uhr direkt dort (in Labrador bei The Grand Hotel, einem Fischrestaurant) stattfindet. So wird um diese Zeit immer das Geschäft gesäubert und die Pelikane bekommen die ganzen alten Fische. Das wissen die natürlich auch genau und deshalb waren bereits um 11.30 Uhr bestimmt 15-20 Pelikane dort und warteten auf ihr Futter. Da Lenn und ich schon super durchgefroren waren und auch keine Lust hatten, noch 2 Stunden auf die Fütterung zu warten und zudem die Pelikane ja auch schon dort waren, machten wir also nur so ein paar Fotos mit ihnen und fuhren dann nach Hause. Ich musste ja später auch noch in die Uni, jipieh!
Heute sollte ich dann ja auch noch erfahren, ob ich den Kurs nun voll vermasselt hatte, weil ich kein Assignment geschrieben hatte oder nicht. Aber wie sich rausstellte, hatte die Hälfte des Kurses oder noch mehr nichts gemacht, weil sie alle die Aufgabe nicht gerafft hatten. Zudem sollten wir nur einen Entwurf für unser Assignment mitbringen, damit der Dozent sehen konnte, dass wir angefangen haben. Wie ihr merkt, ist hier alles sehr verschult: Es wird immer darauf geachtet, dass man auch ja rechtzeitig anfängt, etc. (Das Assignment müssen wir zum Beispiel erst im Juni abgeben). Es ist also nicht wie in Deutschland, dass uns ein Termin gegeben wird zur Abgabe und man kann anfangen wann man will und man hat eben dann ein Problem, wenn man es nicht rechtzeitig schafft, sondern es wird alles 1000x erklärt, aufgepasst, dass man dies und jenes auch ja macht, etc. Hat halt Vorteile, aber auch Nachteile (man fühlt sich sehr uneigenständig, finde ich). Aber auf jeden Fall hatte ich nichts falsch gemacht, puh! Nach dem Kurs ging ich dann aber trotzdem noch mal zu meinem Dozenten und fragte ihn nach den ganzen Assignments, weil ich das doch alles sehr wirr fand (aber nicht nur ich, dass meinte auch meine australische Kommilitonin Gemma). Aber Rob, unser Dozent (man duzt hier übrigens auch jeden) war super nett und erklärte alles noch sehr genau und meinte auch, dass ich nach der Spring Break mit einem Entwurf dann noch mal zu ihm kommen soll und er hat einen Blick drauf, ob das in die richtige Richtung geht. Also es ist schon sehr nett alles hier. Nur Rob ist eben nur dieses eine Mal in der Woche in der Uni, weil er noch woanders arbeitet (komischerweise nicht in der Schule, obwohl er einen Sport Didaktikkurs macht und eigentlich auch so scheint, als hätte er viel Ahnung davon) und zudem antwortet er ja auch nie auf Mails. Naja, mal schauen, was das noch so wird...
In dem Kurs konnte ich aber auch feststellen, dass die Australier erst einmal ganz andere Sportarten wie wir in Deutschland als Hauptsportarten haben. So sind bei uns ja Basketball, Schwimmen, Leichtathletik, Volleyball und Fußball so die Hauptsportarten, würd ich mal tippen. Hier hingegen ist es Rugby, Australian Football oder aber auch Touch Rugby. Das ist schon komisch, wenn die da immer drüber reden, weil man sich halt auch einfach gar nicht gut in diesen Sportarten auskennt und quasi auch gar nicht mitreden kann. Zudem kenne ich nicht einen einzigen Spieler mit Namen, was auch immer witzig ist, wenn die irgendwelche Beispiele nennen sollen und dann solche Namen genannt werden. Zudem habe ich auch festgestellt, dass die Australier zwar sehr modern sind, was die Technik in der Uni angeht und auch in der Bücherei zig Computer zur Verfügung stellen, ABER damit gar nicht wirklich umgehen können. So wissen die meisten Dozenten nicht einmal, wie man die Bildschirmpräsentation bei einer Power Point Präsentation startet, sondern scrollen ihre Folien nur runter oder klicken dann irgendwann auf "Start from Beginning" und nicht von "Current Side", sodass sie sich noch einmal komplett durch alle Folien durchklicken müssen. Also ist etwas komisch: Einerseits alles sehr technisch-modern und gut und andererseits können sie aber nicht damit umgehen.
Ein anderer Dozent wusste nicht, wie er mir einen Anhang per E-Mail schicken soll, also es sind wirklich die einfachsten Dinge, die sie nicht beherrschen, schon komisch! Aber es wird wirklich JEDE Vorlesung und jeder Workshop, Tutorium, etc mit Power Point gehalten.
Naja, ich werd nun mal zum Strand fahren und über mein Wochenende, was ja sehr cool und spektakulär war, später noch berichten, lasst euch überraschen... =)
Vermiss euch alle! :-*
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