Montag, 26. April 2010

Neue Fotos vom Moreton Island Trip

W - O - W !!!! I am back from Moreton Island and it was amazing!!!

Ihr könnt es euch wirklich nicht vorstellen: Wir waren in der zweitteuersten Unterkunft der ganzen Insel, haben 120 Aud Champagner getrunken und eine Reihe cooler Aktivitäten gemacht und super leckeres Essen gehabt: BBQ am Strand oder auf der wunderschönen Terasse!

Ich war Kajak fahren, bei den Schiffwracks schnorcheln, Delphine füttern, habe die Pelikan-Fütterung gesehen, eine Rundfahrt um die Insel gemacht mit Cape Moreton und dem ältesten Leuchtturm Queensland!

Es war einzigartig! Und das alles für insgesamt 80 Aud für 2 1/2 Tage!!!

Die Fotos findet ihr in meiner Gallerie, der Bericht folgt noch!

Dienstag, 20. April 2010

Field Trip, Arielles Birthday, Jace Birthday and uni again

Ooooh nein! Ich werde diesen Eintrag nicht in englisch schreiben. So gut ist mein englisch immer noch nicht, auch wenn ich mich verständigen kann. Aber um so richtig flüssig sprechen und fehlerfrei schreiben zu können, muss ich sicher noch mehrere Jahre hier bleiben...

Und schon wieder ist eine Woche rum und ich habe so viel erlebt, obwohl ich nur an der Gold Coast war und nicht großartig rumgereist bin. So haben wir am Montag erst einmal mit unserm "Sport Development Systems" Kurs einen sogenannten Field Trip zur Gold Coast Hockey Association gemacht. Ziel war, dass wir praktisch erfahren sollten, wie solch eine Organisation finanziert wird, wie sie zu Volunteers steht, was sie bietet, etc. An sich gar keine schlechte Idee dachte ich mir, aber was uns dann erzählt wurde, interessierte mich dann doch nicht so brennend bzw. da frage ich mich echt, warum wir dann solch einen Trip machen. So wurde uns erzählt, dass sie auf diesem Platz 4 Umkleidekabinen besitzen und 2 Anzeigetafeln und xy-Liter Wasser für die Besprengung des Rasens benötigen...bla bla! Na super, ich dachte irgendwie wir würden detailliertere Sachen erfahren. Aber trotzdem fand ich den Trip wirklich gut, da natürlich zum einen so die Vorlesung und das Tutorium ausfielen - yes! und zum andern, weil es natürlich auch mal interessant war zu sehen, auf was die Australier bei solchen Trips wert legen. Es ist wirklich so: Manche Dinge sind in Deutschland genau gleich und manche himmelweit unterschiedlich. Ich denke, dass unsere Unidozenten in Sport eine ganz andere Fragerichtung eingeschlagen hätten...
Aber nun gut, ich fand den Trip gar nicht schlecht. Für mich war es schon mal interessant solch eine Institution vorgestellt zu bekommen (auch wenn ich eben keinen Nutzen für meinen Kurs sehe).

Was ich auch noch sehr witzig fand, war, dass die Dozenten für diesen Trip extra eine Safety Information rausgebracht haben. Da dachte ich auch gleich: "Ohoh, wo gehen die denn mit uns hin?", aber nein, gewarnt wurde einfach nur vor so simplen Dingen wie, dass man auf dem Hinweg keinen Blödsinn machen soll und auf Autos aufpassen soll, Regensachen dabei haben soll, dann die immer wiederkehrende Warnung vor der Sonne (Sonnencreme und Hut), etc. Was ich hingegen aber sehr nützlich fand, war eine sehr ausführliche Beschreibung, zu welchen Aspekten wir uns Notizen machen sollen, wann und wo wir sein sollen (sogar eine Google Maps Zeichnung), etc. Dafür wurde extra eine Power Point Show errichtet. Etwas übertrieben für unsern deutschen, eigenständigen Geschmack, aber gar nicht so unpraktisch.

Am Anfang erhielten wir dann auch noch von Melli unsere Noten für unser erstes Assignment (ich versuche es mal hier für alle die es interessiert zu veröffentlichen) über "The winning of (gold) medals at the Olympics and Worldchampionships outweight not the costs", wo ich eine 7,5 (von 10) erhielt und damit im oberen Drittel lag. Sarah, diejenige, mit der ich meine Pro-Contra Diskussion halten muss, erhielt eine 7,0. Das australische Notensystem ist so ausgelegt, dass man hier an der Griffith University mit einer 5,5 - 6,5 ein "passed" erhält, mit einer 6,5 - 7,5 ein "Credit", mit einer 7,5 - 8,5 Distinction und mit über 8,5 ein High Distinction. Melli sagte noch, dass dieses Assignment besonders gut ausgefallen ist und auch unser Tutor Thomas meinte, dass er nette Noten gegeben hat und unser Tutorium (ein sehr kleines, wo ich drin bin, weil es erst um 17 Uhr ist) den besten Durchschnitt hatte. Naja, mag ja sein, aber da frag ich mich dann doch: Ein Credit bis Distinction ist gut?!? Also da sind wir in Deutschland dann wohl doch anderes gewohnt...




Zurück Richtung Uni ging ich dann mit Jeff (einem Amerikaner) und Elliott (einem Franzosen). Ich meine, wir sind wirklich die einzigen drei Austauschstudenten in diesem Kurs. Und auch in meinem "Sports Coaching in Theory and Practice" Kurs sind neben mir nur noch zwei Schwedinnen, wohingegen der "Sports Coaching" Kurs nur so von Austauschstudenten wimmelt.

Da ich diesen Nachmittag kein Tutorium hatte, hatte ich mich mit meiner alten Mitbewohnerin Jodie verabredet. Sie wohnte ja nun, nachdem Marianne sie rausgeworfen hatte, in Runaway Bay in total dem Nobelviertel. Allerdings hätte ich dort nicht wohnen wollen, denn der Mann, der die Zimmer vermietete, wohnte mit im Haus und wollte sogar wissen, wenn jemand für eine Stunde zu Besuch kam. Aber es war echt nett bei Jodie und das Haus war auch echt super schön und vor allem die Lage war echt beeindruckend - total das Reichenviertel. Auf ihrem Bett sitzend und M&Ms futternd, unterhielten wir uns dann über all die Probleme, die ich nun mit den Vermietern hatte und somit erfuhr ich auch, dass nicht nur ich immer über Jodie ausgefragt wurde, sondern sie auch über mich ausgefragt wurde. Also wie ich so drauf bin, ob ich sauber bin, ruhig und wie es so ist mit mir zu leben. Hallo?!? Wie dreist ist das denn...solange wir hier alles sauber halten, was wir tun, brauchen die sich doch nicht in unser WG-Leben einmischen. Gut, es ist ja evtl. mal nett zu fragen, ob alles okay ist und wir uns gut verstehen, aber das wars dann auch. Ich finde es echt dreist, dass die da immer so neugierig und eben auch gehässig sind. So hat sich Marianne ja auch regelrecht gefreut, dass Jodie zum 2. Mal ihren Englischtest nicht bestanden hat und nun wohl nach China zurück muss. Sowas geht ja wohl gar nicht, auch wenn sie sie nicht mag. Und auch nun fragt sie mich immer aus, ob ich mal wieder was von Jodie gehört hätte, aber nun bin ich ja klüger und sage einfach immer "Nein!" oder "Keine Ahnung!". Ich will doch nicht alles ihr verraten, damit sie dann wieder darüber lästern kann...nenene...

Abends absolvierte ich dann noch schön im Dunkeln (aber da war wenigstens nicht mehr so viel Verkehr) meinen 20 km Lauf, den ich am Sonntag verpeilt hatte. Eigentlich hatte ich mir total die schöne Strecke rausgesucht: Am Broadwater, Main Beach und Surfers, aber ich verlief mich natürlich bzw. fand einfach nicht die Abzweigung und so lief ich einfach nur eine Straße komplett hinunter...aber war auch interessant. Durch das Laufen und Radfahren werden so langsam echt alle Stadtteile und Straßen in meinem Kopf zu einem großen Netz und nicht mehr nur einzelnen Bruchteilen verbunden. =)

Die nächsten Tage: Dienstag, Mittwoch und Donnerstag verliefen dann eher ruhig. Am Dienstag hatte Jace Geburtstag und Jasmin und ich hatten uns überlegt, ihn einen Kuchen zu backen. Jasmin hatte ein wunderbares Rezept für Kirsch-Joghurtkuchen rausgesucht. Allerdings gelang uns der Kuchen nicht so toll wie wir erhofft hatten, da wir uns ohne Messbecher (die haben hier nur Cups: 1/4 Cup, 1/2 Cup, etc. - ja toll, aber wieviel ist denn das?!?) und mit einem anderen Ofensystem (ich weiß immer noch nicht, wie dieses funktioniert, meine Pizza verbrennt immer noch jedes Mal) herumschlagen mussten. Aber nichts desto trotz schmeckte der Kuchen wunderbar, er war nur lediglich etwas platt (nicht aufgegangen). Aber ich glaube, Jace freute sich schon darüber, dass er einen hausgemachten Kuchen bekam. Denn auch dies ist hier ja nicht üblich. So wollte ich ja schon öfters einen Kuchen hier backen, wobei es aber daran scheiterte, dass wir zuerst keinen Mixer hatten (den brachte Lenn aus Deutschland mit) und anschließend, dass sie nicht mal alle Zutaten hatten. So gibt es hier kein Sahnesteif, kein Tortenguss, kein Schmand, kein Creme Fraiche, sondern nur Sour Cream und Whipped Cream (Schlagsahne) - that's all! Geschweige denn Mandarinen in Dosen. Bei uns das günstigste was es gibt, hier kaum vorstellbar! Nun ja, damit hatte sich meine Kuchenbackidee erledigt und ich sparte die 15 Aud für eine Kuchenbackform. Und auch die Backabteilung im Woolworth (wie bei uns Real) ist mikrig: Nur 1m breit - bei uns sind das mehrere Gänge! Aber die Australier backen einfach nicht, sondern kaufen ansonsten nur Kuchen, der aber wie in England immer sehr sahnig ist und mit Zuckerguss schrecklich bunt garniert - gar nicht mein Fall!

Aber gut, den einfachen Kuchen kriegten wir ja hin. Und somit verbrachten wir den Dienstagabend bei Jace mit noch zwei Freunden von ihm und Jasmin. Später kam Sanni noch mit zu mir und wir quatschten noch ein wenig. Auf dem Rückweg nach Hause sah ich dann ein Opossum in freier Wildbahn, übelst genial! Ich dachte erst, dass es eine Katze war, die einen Baum hochklettern wollte und dachte schon, die hat aber einen dicken buschigen Schwanz und fetten Körper und hielt an. Und dann sah ich, dass mich ein Opossum anstarrte. Doch als ich meine Kamera rausholte, rannte es dann ganz schnell davon und ich konnte im Dunkeln vollkommen blind nur noch ein weit entferntes Foto schießen.

Allgemein sehe ich nun viel öfter exotische Tiere wie Kakadus, Papageien, etc. Nur ein frei springendes Känguruh hab ich noch nicht gesehen, dafür wohnen wir wohl doch zu städtisch.

Am Mittwoch putzte ich nach der Uni das gesamte Haus. Schließlich war dies meine Putzwoche, wobei Sarah wieder zu geil war: Am Sonntag hatte ich gerade gefegt und sie sah das auch noch, guckte auf den Putzplan und meinte, sie sei ja dran mit putzen ("Nein, dies war meine Woche und Sonntag brauchst du damit auch nicht mehr anfangen!"), holt den Staubsauger raus und saugt noch mal alles, was ich gerade ordentlich gefegt hatte. Ah ja...ich dachte, ich guck nicht richtig. Das Wischen hier ist echt eine Qual. So haben scheinbar die meisten australischen Haushalte keinen Wischmob, sondern wischen ihr Haus nur mit einem Tuch und dann mit dem Fuß. Somit kniete ich also ne gute Stunde auf dem Boden, um den Boden einmal gründlich zu wischen. Oh mann, da wünsch ich mir einen Weleda Mob. =)

Abend kam dann Sanni vorbei und wir machten uns ein richtig schönes und ausnahmsweise Mal gesundes Abendessen (neben den Nutella Broten, hehe): Ganz viele Dips, frisches Brot und Gemüse (Gurke, Paprika, Tomate). Das war echt richtig lecker!
Allgemein muss ich sagen, dass ich hier sehr "mutig" bin, was das Essen angeht. So probiere ich häufig neue Dinge, die sich aber meistens als ungenießbar herausstellen und wo ich dann immer denke: "Warum hast du es überhaupt ausprobiert und bleibst nicht bei dem Bewerten?" So habe ich schon schleimigen Milchreis aus der Dose (man kann irgendwie keinen zum selbst machen kaufen) und völlig versalzene und absolut wiederlich schmeckende Vegemite gegessen. Nicht zu empfehlen!!!

Am Donnerstag traf ich mich dann mit Sanni nach schönen Ausschlafen und reichhaltigem Frühstück im Shopping Center Harbour Town, denn wir wollten noch für Arielle, unsere Tauchlehrerin, ein Geschenk für ihren morgigen Geburtstag kaufen, wo wir eingeladen waren. Das Geschenk war schnell gefunden und anstatt von 26 Aud zahlten wir nur 10 Aud, da im Moment super mega mäßiger Sommerschlussverkauf ist. Total genial. So kauften wir ihr ein Armband und ein sommerliches Tuch. Aber natürlich konnte ich es mir dann auch nicht nehmen, noch ein wenig zu shoppen und so kaufte ich mir schlussendlich auch noch 2 Gürtel von Billabong für jeweils nur 9 Aud, ha! Und hinzu kam, dass der eine Gürtel eigentlich auf 15 Aud runtergesetzt war und der andere auf 9 Aud, sie Kassiererin aber beide Gürtel für 9 Aud eintippte. Da sagte ich dann ja auch nichts und freute mich umso mehr, juhu! =)

Natürlich kam ich dann mal wieder zu spät zur Uni. Wer legt denn auch eine Vorlesung auf 17-20 Uhr, selbst Schuld und wenn eine Frau shoppen ist, dann vergisst sie eben mal die Zeit... =) Aber ich musste hin, schließlich hatte ich in dem Kurs schon 1 (oder sogar 2x???) gefehlt. Hier wurden wieder Präsentationen von Studenten gehalten, die jeweils zu 30% in die Endnote eingehen (oh Gott, ich muss auch noch!!!*angst*). Dadurch, da jeder Kurs und eigentlich auch jede noch so kleine Aufgabe der Studierenden bei den Australiern benotet wird, gibt es auch eigentlich keine richtig schlechten Referate. Man merkt, dass sich eigentlich alle Mühe geben und es manchen mehr und anderen weniger gelingt. Aber wie gesagt, ich habe noch kein wirklich schlechtes Referat gehört. Was mich allerdings echt wundert, ist, dass auch in jedem Kurs, die Studenten zur Hälfte die Noten vergeben (auf vorgefertigten Benotungsbögen) und zur Hälfte der Dozent. "Superklasse!", dachte ich, aber nichts da - ich war schon ganz schön erstaunt, was die Kommilitonen der Referenden denen für Noten reinwürgen. Ich habe natürlich immer "Excellent!" und so welche guten Noten vergeben, die andern Australier hingegen sind da nicht so freundlich. Und ganz im ernst. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass die ausländischen Studierenden hier keinen Ausländerbonus bekommen. Klar, eigentlich finde ich sowas auch echt blöd, aber man muss schon sagen, dass es zumindest mit der Sprache echt schwer ist. So habe ich ja für mein Assignment in "Sports Coaching" zum Thema "My personal Coaching Philosophy" auch nur 6,5 Punkte von 10 erhalten. Gut, der Durchschnitt lag bei 6 Punkten, also soll ich mich nicht beschweren, aber für dieses Assignment habe ich mir echt sehr viel Mühe gegeben und ich lasse meine Assignments auch immer noch von Peter, meinem australischen Vermieter, Korrektur lesen. So schlecht kann es demnach also nicht gewesen sein. Aber man merkt schon, dass eben keine Rücksicht auf die Nationalität und die Englischkenntnisse genommen wird, was ich wie gesagt auf der einen Seite fair, auf der andern Seite aber auch echt schwierig für mich selbst, finde. Naja, muss ich mich nun mit arrangieren und ich muss die Noten ja nicht transferieren, dann schreibe ich eben in Deutschland noch eine Hausarbeit, weil es ja so viel Spaß macht... =)




Abends durfte ich dann wieder einmal meinen 12 km Lauf absolvieren, schließlich war ich morgens zu faul dazu gewesen und hatte das ausschlafen bevorzugt.

Am Freitag hatte Arielle dann ja Geburtstag, zu dessen Geburtstagsparty Sanni und ich abends im Fidlers Green (ein Club in Surfers) eingeladen waren. Doch zuvor wartete noch allerhand Uni Arbeit, Blog schreiben (jaha, ich denke immer an euch!) und laufen auf dem Programm. So nahmen mich Peter und Marianne diesmal mit zu einem Park, wo es nach deren Aussage eine wunderschöne Laufbahn direkt am Wasser gab. Sie wollten dort in der Nähe mit ihren Hunden spazieren gehen (zwei Pudel Rose und Daisy - total die hässlichen Viecher). Angekommen (in der Nähe von der Australia Fair) stellte ich aber fest, dass sie nur ein kleines Rugby Feld meinten, um welches ich herumlaufen konnte. Dies hatte aber nicht mal einen Umfang von 200m, da hätte ich ja viele Runden drehen können, zudem brauchte ich für mein Training ja eine genormte Bahn. Naja, für dieses Mal war es nicht schlimm, denn ich musste sowieso nur Minutenläufe machen und die machte ich dann am schönen Broadwater und meine andern Bahneinheiten werde ich dann weiterhin in der Uni für 2,20 Aud pro Benutzung absolvieren. So viel ist das ja nun auch nicht, wenn ich 1-2x die Woche die Laufbahn nutze und die ist schon echt top - schöne 8 bahnige Tartanbahn!

Abends kam dann Sanni zu mir und wir machten uns mit ihrem Scooter, ich hinten drauf, auf den Weg zu Arielles Geburtstag ins Fidlers Green. Oh mann, ich bin hier ja ganz schön frech - so fahre ich hier auch mit dem Fahrradhelm bei Sanni auf dem Scooter mit - ein Glück, dass wir noch nicht angehalten wurden. Den Augenaufschlag für diese Situation übe ich schon jeden Abend vor dem Spiegel und die Ausrede, dass ich dachte, Helm sei Helm... =)
Das Fidlers Green stellte sich als total der schöne Pub heraus. Eine recht urige Kneipe mit einer großen Tanzfläche in der Mitte. Es spielte eine Live-Band, die total gut war und den Style ala ACDC, Bon Jovi, Eagle Eye Cherry, etc. hatte. Echt richtig zum Abrocken und in den Pausen wurde auch sehr gute Chartmusik gespielt. Witzig ist auch, dass die Hits hier annähernd gleich zu den Deutschen sind (Lady Gaga, Flo Rida, etc.), nur ab und zu gehen die Australier voll auf ein Lied ab, wo wir nur denken: Ah ja, das kennen wir nun nicht! Aber ich muss sagen, ich vermisse ja echt diese schönen deutschen Ballermann Schlager, zu denne man so richtig schön ausflippen und abspacken kann! =)

Arielle, unser Geburtstagkind (mit 19 kann man das ja noch so sagen =)) war bereits schon um 21.30 Uhr absolut betrunken und bester Laune. Sie nahm uns nur in Arm und rannte schon wieder weg, ohne allein unser Geschenk zu nehmen, das wir ihr dann noch hinterher trugen. Und auch Kieren und Mohamed waren da. Kieren erzählte erst mal allen den Mega-Brüller des Tages. Er hatte mir nämlich bei Facebook geschrieben: "You are smoking in your photo!" und ich habe ihm natürlich geantwortet: "Hä? Was? Ich rauche doch gar nicht", weil ich es voll nicht gerafft hatte und mir schon dachte, er meint irgenwas mit Rauch in dem Bild, aber nein: Ich hoffe, es wissen auch nicht so viele von euch und ich bin nicht die einzige Unwissende... =) Es bedeutet sowas wie: "You are looking hot". Danke, Kieren! =)
Auf der Feier lernte ich auch noch Trevors Mitbewohner kennen, wobei Trevor leider nicht da war. Damit wurde ich dann auch noch aufgezogen, dass ich mich an ein anderes Mädchen, die ich in Kierens Haus getroffen hatte, nicht mehr erinnern kann, aber an Trevor NATÜRLICH, haha...

Es war auf jeden Fall ein super lustiger Abend mit neuen Erkenntnissen: Die Australier kennen kein Cola-Bier und fragten uns 5x, ob wir wirklich Cola und Bier mischen wollen: JA!!! Den Club muss man sich echt merken, ich glaube, da spielt öfters eine Live-Band und wenn die immer so gut ist, dann ist das echt ein top Club, auch weil wir keinen Eintritt zahlen mussten. Wobei, ich habe hier als Frau eh noch nie Eintritt gezahlt... =)

Aber damit war meine Nacht noch nicht zu Ende...Nein! Ich habe mir nämlich ein neues schlechtes Hobby angewöhnt. So gucke ich zum Einschlafen nun immer eine Folge von Greys Anatomy und da ich schon so süchtig bin, bleibt es meistens nicht bei einer Folge. Ah! Ich kann echt noch so müde sein, aber sobald Greys läuft, bin ich hellwach. Ansonsten hatte ich ja immer zum Einschlafen mein Buch "Hummeldumm" von Tommy Jaud gelesen, welches mir meine Mami handsigniert geschenkt hatte (Danke!), aber dies habe ich nun durch und sorry Sanni, aber "Feuchtgebiete" kann ich einfach nicht lesen, das ist mir zu eklig...Also bleibe ich wohl bei Greys Anatomy, hehe!

Samstag wollte ich dann erst einmal ausschlafen, dann aber weiter etwas für die Uni machen. Also stellte ich mir keinen Wecker - erster Fehler des Tages, denn ich schlief bis 13.00 Uhr, upsa! Und das auch nur, weil ich dann angerufen wurde, ansonsten hätte ich noch um einiges länger durchgehalten. =) Um 17.00 Uhr war ich dann auch schon mit Yvette verabredet zum Laufen und da ich noch ein paar mehr Kilometer laufen wollte, lief ich also schon eher los (mit Yvette laufe ich meist 1 Std.). Aber es musste ja mal wieder alles anders kommen und ausgerechnet an dem Tag liefen wir eine größere Runde und waren 1:20 Std unterwegs - na super, dass ich extra mehr gelaufen war. Hatte ich also im Endeffekt 16-17 km. Der Lauf war aber total schön: Immer am Fluss entlang (Nerang River), z.T. auf echt einsamen Straßen, die man als Neuling niemals gefunden hätte. So zeigte sie mir auch, wo man gut picknicken konnte und welche Cafes am Wochenende "In" bei jungen Leuten sind. Das ist schon immer echt cool mit ihr. So erzählte ich ihr auch von meinem Problem mit meinen Vermietern und dass sie meinen Freund hier nicht haben wollen und Yvette regte sich sofort auf, dass das ja sexistisch sei und ich mich bei irgendeiner Organisation beschweren müsste. Außerdem bat sie mir gleich an, dass sie zwei Freunde von ihr, die ebenfalls Zimmer an Studenten vermieteten und auch in meiner Nähe wohnten, fragen wollte, ob die etwas zur Verfügung hätten. Zudem erzählte sie mir, dass sie am verlängerten "Anzac Day" - Wochenende nach Moreton Island fahren wollte. Ein Freund von ihr hatte nämlich dort ein Ferienhaus und hatte sie eingeladen. Das konnte ich mir doch nicht entgehen lassen, also fragte ich Yvette, ob sie nicht ihren Freund fragen könnte, ob ich auch mit dürfte. So würde ich für das Haus nichts bezahlen müssen und nur Verpflegung mitnehmen müssen und die Fähre bezahlen (50 Aud Return Ticket). Oh mann, das wäre wirklich sooo cool, wenn das klappen würde!!!

Nach dem Lauf holte mich Sanni ab und wir fuhren zu Jace Geburtstagsparty. Allerdings waren nur zwei Freunde von Jace dort, die restlichen 6 Leute hatte Jasmin mitgebracht. Wir waren somit fast komplett unter Deutschen. Hier ist es übrigens auch so üblich, dass man in einem Club seinen Geburtstag feiert und nicht zwangsweise alle Leute zu sich nach Hause einlädt - dabei liebe ich doch Hausparties! Mist! Nun ja, das Highlight des Abends war dann, als sich eine Deutsche, die ich nicht kannte, auf der Toilette übergeben hatte und die ganze Kotze unter der Tür durchfloss - und das nicht wenig. Die hatte gut und gerne 1x1m voll gegöbelt. Dazu sag ich nur: "Welcome to the Australian Parties!!!" So erzählte mir auch Sarah, eine Australierin aus meinem Sport Development Systems Kurs, dass sie ebenfalls eine Geburtstagsparty am Wochenende bei sich hatten und dort jemand mit der Faust durch die Außenwand des Hauses geschlagen hatte und da nun ein Loch drin sei, aber sie froh sei, dass nicht mehr passiert war. Ah ja, für mich klingt das schon ziemlich heftig und da frage ich mich auch: Sind die australischen Hauswände (nach draußen!!!) nicht so dick oder hat derjenige nun ne gebrochene Hand?!?
Nun gut, das Highlight war dann aber, dass die ganzen Partygäste das arme Mädchen (sie hatte ursprünglich eine weiße Hose an, die war aber komplett rot von der Kotze) alleine auf dem Flur liegen lassen haben und nach Surfers zum weiterfeiern gefahren sind. Immerhin lag sie nun auf dem Teppich im Warmen und nicht mehr draußen auf der Terasse. Tja, nun hatten Sanni und ich quasi die Verantwortung für das arme Mädchen. Wir waren echt richtig sauer, schließlich kannten wir sie nicht einmal. Nachdem wir uns aber versichert hatten, dass sie nur ihren Rausch ausschlief und mit großer Wahrscheinlichkeit nichts schlimmes mehr passieren würde, fuhren Sanni und ich dann zu mir. Sanni schlief dann auch hier. Tja, eigentlich wollten wir uns nen schönen Abend machen mit Party, anschließend (wenn alle nach Surfers gefahren waren) DVD gucken und dann einigermaßen früh ins Bett. Daraus wurde aber durch diese ganze Geschichte nichts und so waren wir erst um 2.00 Uhr im Bett. Schön, dass ich am nächsten Morgen so früh aufstehen musste. Eigentlich hatte ich ja mit Yvette verabredet, dass ich nach Burleigh Heads laufen wollte und ich sie dort treffe, damit ich auf meine 25 km komme, aber unter diesen Umständen skippte ich den langen Lauf und verabredete mich mit Yvette um 7.00 Uhr.

Apropro Alkohol. Ich habe ja schon öfters berichtet, dass der Alkohol (außer Wein und Sekt) hier seeehr teuer ist, aber bei meinem letzten Besuch im Bottle Shop habe ich sogar echt deutsche Alkoholika gefunden. Kennt die irgendjemand? Habe ich zumindest noch nie gesehen...sind aber auch nicht die günstigstens mit über 40 Aud.

Am Sonntagmorgen wurde ich dann von Yvette um 7.00 Uhr nach nur ein paar Stunden Schlaf durch die schreckliche letzte Nacht zum Laufen abgeholt. Diesmal trafen wir uns aber nicht unterwegs, sondern sie sammelte mich mit dem Auto ein und wir fuhren nach Burleigh Heads, um dort laufen zu gehen. Das ist echt cool, dass ich Yvette kennen gelernt habe, denn so kommt man echt viel rum und sie kennt total viele tolle Leute, die ein Ferienhaus hier und da haben. So reist sie auch total gerne und ist gerne unterwegs und unter Leuten. Jedenfalls gingen wir zunächst in einem Nationalpark laufen, wobei wir beide vom Vortag total kaputt waren und deshalb die Hügel hoch gingen. Von oben war es aber eine solch beeindruckende Aussicht und Yvette zeigte mir auch noch, wo der Marathon lang lief. So läuft man zunächst von Southport 15 km nach Burleigh Heads, dann 15 km wieder zurück und nun kommt das Schlimme: Am Ziel vorbei und dort noch die letzten 12 km.
Anschließend nahmen wir noch ein erfrischendes Bad im Meer. Das ist echt voll genial: Schön Laufen, dann im Meer Baden bei absolut genialen Wellen und dann ins Auto und zurück fahren - nur im Bikini und mit einem Handtuch bekleidet. =)

Zurück Zuhause wollte ich dann eigentlich noch ne Runde schlafen, weil ich sowieso nach dem Laufen immer total kaputt bin, aber unser Nachbar wollte mir scheinbar einen Strich durch die Rechnung machen. So hörte ich schon wieder seine Hupe und kurze Zeit später "Vicky, Vicky, Vicky!" (das ist deren kleiner Jack Russel Terrier). Alter, diese Familie hat echt so einen Schaden, das müsstet ihr vielleicht mal hören, die haben echt nicht mehr alle beisammen. Dies sind auch keine Australier, sondern die reden irgendeine andere Sprache. Peter und Marianne sagen immer zu mir, dass dies Zigeuner seien, aber ist natürlich auch nur wieder spekuliert. Aber damit nicht genug: Hieran anschließend fing dann auch noch der kleine, dicke Junge von denen an, Opernlieder zu singen. und er kann einfach nicht singen!!! Da wünsche ich mir ja regelrecht die Michael Jackson Lieder zurück, die er das letzte Wochenende gesungen hatte.
Nun gut, dann eben nicht schlafen: Ich hatte ja eh noch genug zu tun! Unikram, Wäsche waschen, Blog schreiben, einkaufen und mir mit dem ganzen eingekauften Obst schön einen riesigen Pott Obstsalat machen...mmh lecker!

Am Montag war dann mein Tag voller Euphorie, obwohl mein Tag erst mal nicht so gut gestartet war, denn ich hatte meine Vorlesung verschlafen. Dies kam dadurch, dass ich bereits um 5.45 Uhr mit Yvette laufen war. Als der Wecker um 5.25 Uhr klingelte und es stockdunkel war, dachte ich erst noch: "Will die mich veräppeln? Jetzt laufen?" Also schrieb ich ihr eine SMS, ob sie ernsthaft nun laufen wollte und insgeheim kreuzte ich die Finger und hoffte, dass sie schrieb: "Bleib ruhig liegen", aber natürlich erhielt ich ein "Yes, it will be light soon!", na super! Also raus aus dem Bett und auf gings. Nach dem Lauf legte ich mich dann aber - ja ich weiß, ein großer Fehler, aber ich mache ihn immer weider! - wieder hin und ja, so verschlief ich die Vorlesung. Aber wie gesagt, durch die folgende Nachricht konnte mein Tag durch nichts mehr getrübt werden: Yvette hatte mir geschrieben, dass ich mit nach Moreton Island kommen konnte! Das Haus liegt direkt in Tangalooma Beach, also quasi direkt dort, wo die Delfine gefüttert werden. Wie genial ist das denn!!! So holt sie mich am Samstag Morgen ab und wir gehen zusammen einkaufen. Anschließend fahren wir dann nach Brisbane und nehmen da die Fähre nach Tangalooma. Wow! Für 50 Aud nach Moreton Island, wie genial ist das denn?!? Touren dorthin kosten für eine 2-Tagestour immer so um die 230 Aud. Ja, eine bessere Nachricht hätte ich nicht kriegen können.

Und zudem konnte ich mir heute ein Zimmer bei Liesl, einer Lauffreundin von ihr angucken. Dies war quasi direkt auf der anderen Straßenseite. Eigentlich wollte ich Liesl schon immer mal zuvor beim Laufen kennen lernen, da Yvette und sie aber immer zu unmenschlichen Zeiten frühmorgens liefen, verzichtete ich dann kurzfristig doch meist. Und wenn ich dann mal mit war, dann war Liesl plötzlich nicht da, was mir den Spitznamen "Yvettes invisible friend" einbrachte. Also schrieb ich Liesl gleich erst einmal, dass ich wirklich existierte. =)
Abends guckten Sanni und ich uns dann das Haus an. Das Haus war echt super gelegen: In einer Nebenstraße und total ruhig, riesiger Garten und Pool, zwei große, süße Hunde. Zu dem zu vermietenden Haus musste man zwar deren Terasse überqueren, ansonsten war das Haus aber sehr abgeschattet gebaut worden, sodass die Vermieter nicht wie hier andauernd reingucken konnten, wenn sie beispielsweise wie hier zur Mülltonne gingen. Die Wohnküche war mega groß. Es gab sogar eine Tischtennisplatte drinnen und auch die überdachte Terasse war echt schön. Die Zimmer allerdings waren sehr spärlich eingerichtet und auch etwas abgeranzt. Zudem wollte Leisl als Wochenmiete 160 Aud haben plus 32 Aud im Monat für Telefon und Internet. Dies war mir dann doch etwas zu viel, auch wenn es echt schön dort ist, aber verglichen mit hier: Ich zahle nur 130 Aud und habe ein super Bett und alles neue Möbel. Einzig allein die Vermieter nerven ein wenig mit ihrer Kontrollarie. So haben sie nun ein Notice Board hier aufgehängt, wo Regeln draufstehen als "Keine Gäste über Nacht!", "Nur zu den normalen Essenszeiten kochen", "Die Internet Up- und Downloads begrenzen!", bla bla...das ist echt schon ziemlich einengend. Zudem fühlt man sich auch echt oft beobachtet, wenn sie eben bei unserer Wohnung vorbei zur Mülltonne gehen bzw. mein Zimmer liegt zu deren Terasse, sodass sie immer sehen und hören, was ich mache und ob ich da bin. Aber am meisten stört mich eben der Aspekt, dass mein Freund nicht kommen darf. Aber gut, es ist günstig und sauber. Und mit den unsozialen Mitbewohnerin komm ich auch schon zurecht - ist ja nur noch etwas mehr als ein Monat. Sarah ist ja auch echt ganz nett und ich unterhalte mich schon ab und zu mit ihr (sie ist aber viel bei ihrem Freund in Brisbane), aber man kann mit ihr eben nichts sonst machen: Kein Mädelsabend, Weggehen, etc., sondern es ist wirklich immer nur Küchen-Smalltalk, aber sie ist schon okay und damit kann ich leben. Aber nun ist eine neue Chinesin eingezogen: Mai. Und die ist bislang noch voll die Katastrophe. Die studiert Englisch, kann aber kein Wort sprechen und redet dementsprechend gar nicht mit einem! Eigentlich wollten Peter und Marianne ja auch keine neue Chinesin hier reinhaben, aber es hat sich scheinbar niemand anders gefunden. Von daher sehe ich es auch so: Das ich einfach das mache, was ich will (gut, ein wenig Rücksicht nehme ich natürlich) und wenn das denen nicht passt, dann sollen sie mich eben rausschmeißen, ich finde schon immer was! Das ist halt echt gut, weil ich glaube, die mögen mich schon echt und Marianne meinte auch mal, dass sie eigentlich gar keine Chinesinnen mehr haben will und wirklich froh war, als ich eingezogen bin als erste Europäerin und vorher immer alle abgesagt hatten, weil sie nicht mit Chinesinnen zusammen leben wollten. Tja und ich denke, die wissen auch schon, dass ich es hier größtenteils alleine sauber halte und einfach wissen, was sie an mir haben. Von daher kann mir eigentlich nichts groß passieren und wenn ich ausziehen soll: Na Bitte! Und solange wohne ich noch günstiger und wenn Ingo dann kommt, dann sehen wir weiter.

Aber noch einmal zu der neuen Chinesin Mai. Ich hatte ja erst verstanden, dass sie erst im Mai kommt und plötzlich stand sie dann schon vor der Tür. Die sitzt aber nur in ihrem Raum und redet wirklich gar nicht. Gestern habe ich sie eingeschlossen, weil ich dachte, sie sei nicht da gewesen. Also es stimmt wirklich: Chinesinnen sind nicht die saubersten (Sarah ist eine Ausnahme!) und auch total unsozial. Also als Zukunftstipp: Echt eine WG ohne Chinesen suchen!!!

Heute (Dienstag) habe ich mich das erste Mal gefragt, ob ich wirklich im Sunshine State Queensland war oder doch im Regenwald zur Regenzeit (nur ohne Regenwald). Ihr könnt euch einfach nicht vorstellen, wie doll es geschüttet hat. Unglaublich! So musste ich mich heute um 11.30 mit Alyssa, einer Australierin, zu einem Referat treffen - wir müssen morgen eine 10 minütige Coaching Session halten, die bewertet wird - und es schüttete nur so aus Eimern. So einen Regen habe ich wirklich das letzte Mal in Ecuador im Regenwald gesehen! Da ich ja nur ein Fahrrad hier habe, mit dem ich zur Uni fahre und der Bus eine Stunde zur Uni braucht (weil er einfach total beschissen fährt), wollte ich also erst mal abwarten, bis der Regen aufhörte oder zumindest weniger wurde, sodass ich nicht nach 30 Sekunden im Regen klitschnass war. Aber es war ja klar: Die Uhr tickte weiter und es war mittlerweile schon 11.25 Uhr und es regnete immer noch ununterbrochen. Also musste ich all meinen Mut zusammen reißen und ging rüber zu Peter und fragte ihn, ob er mich zur Uni fuhr. Und tatsächlich, er machte es! In so welchen Dingen sind die beiden auch echt nett und wie gesagt: Ich habe auch ein Rad von ihnen geliehen, wofür ich sonst 200 Aud ausgeben müsste! Es hat schon viele Vorteile hier zu wohnen!

Das witzige ist, dass ich mit Alyssa eine Coaching Session über Touch (Rugby) halte, was hier in Australien recht beliebt ist, in Deutschland aber - ich habe es gleich nachgeguckt - erst seit 2003 offiziell gespielt wird. Demnach kenne ich gar keine Spielideen, Regeln, etc, gab aber mein Bestes, um mich vorher hinein zu arbeiten. Immerhin spielte Alyssa Touch im Verein. So überlegten wir uns eine spielerische Übung (5 gegen 4) zur Verbesserung der Angreifer. Anschließend hatten wir dann auch gleich unser Sports Coaching Kurs zusammen. Alyssa ist echt super lieb und auch gar nicht so typisch australische 19-jährige leicht bekleidete Tussi, sondern super nett.
Als wir im Uni-Cafe saßen und unser Referat machten, ärgerte ich mich echt, dass ich meine Kamera nicht dabei hatte. Man hätte wirklich diese Wasserflüsse vom Dach filmen müssen. Das sah aus, als wenn man ein komplettes Schwimmbecken entleert. Unglaublich!

Nach dem Kurs hatte es aber endlich aufgehört zu regnen und so machte ich mich auf zu der schlimmsten Trainingseinheit in meinem Leben: 7x1000m in 3:50 Minuten mit nur 3 Minuten Pause. Die Einheit war wirklich so mega anstrengend und ich lief auch meist nur zwischen 4:04 und 4:11 Minuten (Schätzelein, du hast mich einfach zu gut eingeschätzt), aber als "Belohnung" durfte ich dann auch noch zu Fuß nach Hause laufen, schließlich hatte ich kein Rad da und so konnte ich wählen zwischen 40 Minuten zu Fuß laufen oder 1 Std verschwitzt wie ich war Bus fahren. Also lief ich lieber. Ich war allerdings so fertig, dass ich auf dem Sportparkplatz eine wildfremde Frau ansprach, in welche Richtung sie fuhr und ob sie mich mitnehmen könnte - leider war es genau die entgegengesetzte Richtung - mist! Also hatte ich einen 5 km langen Spaziergang vor mir! Juhu! Zuhause angekommen, erhielt ich dann aber meine wirkliche Belohnung: Meine Blue Card war endlich da. Nun kann ich endlich auch in Schulen hospitieren oder mit Kindern arbeiten. Hierfür benötigt man nämlich die Blue Card, eine polizeiliche Überprüfung.

Ja, ansonsten wird es hier langsam "kalt". Es sind nicht mehr 30° und mehr, sondern nur noch 26-27°. Also tagsüber ist es echt angenehm, aber nachts wird es schon so 18° und ich habe letztens schon einmal eine Jacke überziehen müssen, obwohl ich mich größtenteils aber immer noch tapfer dagegen wehre. =)

Ach so, und was ich schon immer berichten wollte: So habe ich erfahren, dass ich meinen Mathekurs, den ich hier belegen wollte, aber dann weggehauen habe, weil er so langweilig war, nicht in Deutschland anrechnen lassen kann. Total die blöde Begründung: Weil das Bachelor-Inhalte wären, aber keine Master-Inhalte! Als wenn bei uns für den Bachelor und Master unterschiedliche Kurse angeboten werden würden....da muss sich doch nur jemand wieder wichtig machen, aber ist mir ja auch egal, ich hab das richtige getan, als ich den Kurs weggeballert hab. Yes! Und mit 3 Kursen hat man auch wirklich genug zu tun, wenn man noch Freizeit haben will!

Zum Abschluss muss ich euch noch von ein paar Besonderheiten berichten, die mir aufgefallen sind: So ist das Ampelsystem hier echt witzig. So gibt es immer zwei Ampeln: Eine auf der gegenüberliegenden Straßenseite und eine auf der eigenen Straßenseite, was allerdings dazu führt, dass die Autos immer schon halb auf der Fahrbahn stehen bzw. zumindest über die Haltelinie rüber rollen, da sie die hintere Ampel ja noch haben. Zudem knattern die Fußgängerampeln, nachdem man gedrückt hat und sie grün werden, als Zeichen, dass nun grün ist und anschließend blinken sie noch ungefähr 10 Sekunden rot mit einem Piepton, was signalisiert, dass man die Straße noch überqueren kann, aber kein neues Überqueren starten soll. Sehr witzig!

Zudem habe ich mich schon in das Cookies and Creme verliebt. Weiß irgendjemand, ob es das auch in Deutschland gibt? Das ist echt ein Traum: Sahniges Vanille-Eis mit Oreo-ähnlichen Keksen drin. Boah, ist das lecker!
Und letztens saß ich schön brav an meinen Unisachen und nasche weiße Gespenster-Weingummi von Aldi und was sehe ich da?!? "Made in Germany"!!! Das ist echt witzig - voll viel von Aldi ist made in Germany, allerdings sind die Produkte bis auf einige wenige total unterschiedlich! Aber die Australier haben auch nicht so leckere Süßigkeiten. Bis auf bei Aldi, die ja wie gesagt aus Deutschland importierte Ware haben, sind die Süßigkeiten echt eklig und trotzdem nehme ich nicht ab! Menno! =)

Na gut ihr Lieben, ich muss mich nun noch mal an meine Coaching Session für morgen setzen! Hab bislang noch nichts dafür gemacht und es ist schon 23 Uhr und ich muss morgen früh raus, ohoh! Ich werde berichten, wie es war!
Dicken Kuss an alle meine fleißigen Leser! =)

Neue Fotos



Ich hab mal wieder ein paar neue Fotos von der letzten Woche online gestellt. Zwar nicht so viele wie letztes Mal ("Puh!", denkt ihr nun, was??? =)), aber von Jace sowie Arielles Geburtstag. Da seht ihr dann auch mal meine Tauchlehrer in Action, hehe... =)
Ganz liebe Grüße in die Heimat. So viele Sonnenstrahlen kann ich euch nun nicht mehr abgeben, denn man merkt: Es wird langsam Winter hier! ABER ich kämpfe noch tapfer dagegen an, mir lange Sachen anzuziehen... =)

Montag, 19. April 2010

Spring Break - man könnte ja mal was für die Uni machen...

...oder auch nicht. Schließlich waren ja Ferien zum Erholen, Entspannen und nichts tun...also genau das, was ich schon seit Wochen tat. =) So hatte ich mir zwar auch vorgenommen, in der freien Woche zumindest mal meine Uni-Unterlagen zu sortieren, denn ich war eigentlich bislang nur in der Uni anwesend, hatte darüber hinaus (bis auf meine zwei Assignments) aber noch nichts weiter gemacht. So stapeln sich meine Unterlagen mittlerweile kreuz und quer und durcheinander in meinem Zimmer..aber gut, zum Exam sind ja noch 6 Wochen!

Zudem war Lenn ja noch bis Donnerstag hier. Da wollte ich die letzten Tage noch einmal richtig mit ihm genießen! So machten wir uns letzte Woche Dienstag erst einmal mit dem Surfboard unterm Arm bewaffnet auf zum Strand. Allerdings hatten wir so blöde Wellen und eine recht dolle Strömung, sodass wir fast gar nicht weit ins Wasser konnten, aber nun gut - wir waren ja flexibel, dann bruzzelten wir eben in der Sonne. =) Abends ließen wir es uns dann noch mit einer schönen Pizza von den Eagle Boys gut gehen, denn dienstags ist Pizza Tag und da bekommt man jede Pizza für nur 6 Aud, ziemlich gut. Und eine witzige Simpsons Folge bei einer leckeren Pizza gucken, was will man mehr?!?
Später kam dann noch Sanni vorbei und wir ließen den Abend mit einem Talk über das Tauchen ausklingen, herrlich!

Aber halt: Um 23.30 uhr plagte mich dann doch mein schlechtes Gewissen, dass ich den Trainingsplan etwas vernachlässigt hatte und was tat ich?!? RICHTIG!!! Ich ging schön laufen. Voll verrückt. Aber es ist echt am Besten früh morgens oder spät abends laufen zu gehen, weil man hier wirklich fast nur an Straßen laufen gehen kann, wenn man nicht 30 Runden in einen der vielen winzigen Parks laufen möchte, weil ansonsten erstickt man fast von dem Gestank der Autos. Also ihr dürft nun nicht denken, dass es so schlimm wie in Equador oder einem anderen Entwicklungsland ist, aber beim Laufen ist man ja immer noch sensibler für so etwas. Darum bevorzuge ich die autofreien bzw. geringeren Zeiten zum Laufen und nach 20.00 Uhr sind die Straßen hier eh schon wie ausgestorben (um 18.30 Uhr ist es meist schon dunkel).

Am Mittwoch wollte Lenn dann eigentlich in Harbour Town shoppen gehen - eigentlich! Aber wir hatten absolut kein Geld mehr. Unglaublich! Und zwar hatte ich am Montag gemerkt, dass ich kein Geld mehr auf meiner Kreditkarte hatte. Ich muss nämlich bei dem DKB Konto immer Geld vom normalen Konto auf das Kreditkartenkonto transferieren, damit ich umsonst Geld abheben kann. Allerdings will ich auch nicht zu viel Geld auf der Kreditkarte haben, weil falls sie geklaut wird, habe ich dann nicht alles auf dieser Karte gehabt. Nun ja, da ich es ja aber schon am Montag bemerkt hatte, habe ich sofort das Geld transferiert und in der Regel dauert es dann immer einen Tag bis das Geld auf dem Kreditkartenkonto verfügbar ist. So nun aber leider nicht dieses Mal! Wahrscheinlich durch die Osterfeiertage hatte das alles etwas länger gedauert und somit saßen wir am Mittwoch nur noch mit 20 Aud da. Immerhin hatten wir noch genügend zu essen - aber mit Shoppen war da leider nichts. Total ärgerlich! Nun ja, also beschlossen wir, das Beste aus dem Tag zu machen und da wir ja Unlimited Entry zu Dreamworld und White Water World haben und beim letzten Mal zeitlich ja nur Dreamworld geschafft hatten, es aber nicht mehr in den Wasserpark geschafft hatten, machten wir uns nun also auf den Weg zu White Water World. Sparsam und gut durchdacht musste ich dann noch meine Buskarte aufladen und Lenn kaufte für seine Liebsten Zuhause noch Karten, sodass wir nun nur noch genau 2,05 Aud hatten - dies reichte ja wirklich für nichts mehr: Kein Essen, einfach gar nichts!!!

Aber nun gut, was sollten wir auch schon in dem Wasserpark für Geld brauchen, schließlich war der Eintritt umsonst und Essen und Trinken hatten wir uns eingepackt. Jaha, das dachten wir! ABER angekommen dort kam gleich die nächste böse Überraschung! Der Tag wollte einfach nicht besser werden...Wo sollten wir unsere Taschen hinstellen, schließlich war es ja ein Wasserpark und ich hatte Kamera, Kreditkarte, Schlüssel, etc mit. Zwar hatte ich mich schon beschränkt mit den Wertsachen, aber bei Dreamworld war es ja kein Problem gewesen mit den Taschen, weil man sie in den Achterbahnen einfach für kurze Zeit in Fächer hineintuen konnte, zu denen niemand Zugang hatte in dieser Zeit. Aber hier: Klar, das hätte uns auch vorher mal einfallen können! So konnte man zwar Schließfächer leihen, nur leider nicht für 2,05 Aud, sondern für 9 Aud pro Tag. Super! Da wir aber eine ganze Stunde hingefahren waren, wollten wir auch nicht sofort wieder fahren, also gingen wir das Risiko ein und ließen unsere Taschen einfach auf den Liegestühlen liegen. Allerdings mit einem sehr schlechten Gedanken, denn bei unserem Glück heute - wer wusste schon, wie lange unsere Pechsträhne noch andauerte?!?

Doch wir hatten Glück. Wir konnten ein paar echt lustige Rides mit Tubes oder Schlauchbooten, etc machen. So gab es auch eine Rutsche, in der man sich in eine Röhre reinstellen musste und bei welcher dann der Boden wegklappte und man geradezu senkrecht hinunterstürzte. Diese fuhren wir aber nicht, denn die Schlange hierfür war noch viel länger als für alle anderen. Das war echt ein wahrer Nachteil. So haben die Australier noch nicht herausgefunden, wie man effektiv möglichst viele Leute in kurzer Wartezeit bespaßen kann. Klar, muss man auch in deutschen Theme Parks warten, aber nicht sooo lange. So haben die Australier meist nur sehr kurze Fahrzeiten, aber die Wartezeit ist echt unverschämt lange. Ich glaube, man schafft eine Fahrt pro Stunde in etwa. Bei dem Wasserpark kann ich es ja noch fast verstehen, aber bei Dreamworld und den Achterbahnen verstehe ich nicht, warum sie nicht einfach größere Anlagen bauen, wo mehr als 10 Leute hinein passen. Oder bei dem Fallturm gab es an sich auch zwei Seiten, wo Leute Platz nehmen konnten, aber eine haben sie einfach geschlossen, weil scheinbar nicht genug Andrang war (wir haben aber schon mindestens 30 Minuten gewartet). Nun ja, da ist auf jeden Fall Verbesserungsbedarf!

Um 16 Uhr fuhren wir dann gen Hause. Zum einen, weil wir keine Lust mehr hatten und zum andern, weil wir hofften, dass nun endlich das Geld auf dem Konto war und wir vielleicht noch bis 17.30 Uhr shoppen gehen konnten (dann machten die Geschäfte in Harbour Town nämlich zu). Das ist auch so ein Punkt, der echt nervig ist. Meist macht alles um 18 Uhr zu - aber wann fällt es mir immer ein, einkaufen zu gehen: Nicht vor 17 Uhr. Vorher will ich ja schließlich das Wetter und den Tag genießen!
Und tatsächlich: Wir hatten Glück! Das Geld war da. Nun hieß es schnell machen! Zunächst guckten wir uns ein paar Läden in Helensvale (auch einem großen Shopping Center, allerdings nicht so viele Outlet Stores) an, danach schnell zu Harbour Town, wo wir witzigerweise Sanni trafen. So unterhielt ich mich ewig mit Sanni und Lenn ging in der Zeit shoppen. Anschließend gönnten wir uns dann (Sanni, Lenn und ich) endlich einmal, was wir schon die ganze Zeit über machen wollten: Das MC Donald Family Menü!!!

So gibt es hier bei Mc Donald 3 verschiedene Family Menüs, die man sich in der Zeit von 17-23 Uhr bestellen kann. Die erste Box, welche wir auch genommen haben, heißt Value Dinner Box und kostet 19,95 Aud und besteht aus 2 kleinen und 2 mittleren Getränken, 4 kleinen Pommes, 1x6er Chicken McNuggets, 2 Cheeseburger und 2 Big Mac. Die zweite Box wäre die Favourites Dinner Box für 24,95 Aud mit 4 mittleren Getränken, 2 mittleren und 2 kleinen Pommes, 1x6er Chicken McNuggets, 2x Big Mac und 2x Mc Pouder. Und dann gibt es noch für 29,95 Aud die Selections Dinner Box. Da sind dann 4 mittlere Pommes und Getränke sowie 1x6er Chicken McNuggets, 2x Mc Pouder und 2x Grand Angust Burger (wahlweise auch Mighty Angus stattdessen) drin.

Abends gerieten wir dann schön in Packstress: Alles packen, Fotos austauschen, etc. Und so ging auch der letzte Abend mit Lenn vorbei...

...am nächsten Morgen sollte Lenn dann um 6.40 Uhr von einem Unternehmen namens Coachtrans Australia abgeholt und zum Flughafen gebracht werden. Wir entschieden uns für diese Variante, weil sie einfach die günstigste und auch unkomplizierteste war. So kostete der Transport von der Haustür zum International Airport Brisbane 43,50 Aud. Ein Auto zu leihen wäre aber wieder um einiges teurer gewesen (Miete: 72 Aud, Sprit: 40 Aud, Straßenkosten: 7,70 Aud) und zudem hätte ich Lenn ja bei den Parkgebühren am Flughafen eh nur rausschmeißen können. Somit war dies der beste Weg, auch wenn er durch die blöden Abholzeiten dann natürlich statt 2 Stunden, 4 Stunden am Flughafen warten musste, aber bei dem ewig langen Trip machte das nun wohl auch nichts mehr...

Lenn wollte am Morgen noch kurz duschen und dann den Rest einpacken, wo ich ihm bei helfen wollte. Da ich so müde war, sagte ich Lenn, dass ich zum Frühstücken und Packen nach seiner Dusche mit ihm aufstehen wollte. Alles klar - wann erwachte ich? Als er mich weckte, um mir Tschüss zu sagen. Das kann doch nicht sein - so einen tiefen Schlaf kann doch nicht mal ich haben, oder? Das ich nicht mal gemerkt habe, dass er in unserm Zimmer packt? Oh mann, Lenn, das tut mir echt total leid. Immerhin konnte ich ihn aber noch draußen verabschieden. Ich wollte ihn echt nicht gehen lassen, auch wenn wir uns ab und zu schon auf die Nerven gegangen sind, die größte Zeit war es einfach super eine liebe, vertraute Person um mich zu haben. Vermiss dich ganz schön, Bruderherz!

Ja, und da nahm dann auch meine depressive Heimwehphase seinen Lauf. So fiel ich nach Lenns Abreise erst mal in ein großes Tief. Zwar räumte ich erst mal auf und packte sein Klappbett weg (vielleicht half es ja auch nicht mehr das leere Bett sehen zu müssen), aber irgendwie brachte das alles nichts. Ich raffte mich aber zunächst auch noch auf, trainieren zu gehen und absolvierte auf der Leichtathletikbahn noch mit vollem Einsatz eine harte Tempolaufeinheit, aber auch so konnte ich meinen Heimwehgefühlen nicht davon laufen.

Hinzu kam zu meiner schlechten Laune sicherlich auch noch der "Streit" mit meinen Vermietern. Die wohnen ja quasi direkt neben uns und sehen eigentlich alles, was man macht. Das ist hier in Australien in der Regel so üblich, dass die Vermieter entweder mit dir in einem Haus (also Zimmer in ihrem Haus vermieten) oder eben nebenan wohnen.

Naja, auf jeden Fall hatte ich sie bevor Lenn gekommen ist, gefragt, ob es okay sei, wenn mein Bruder mich besuchen würde und ich ihnen auch die Umkosten (Strom, Wasser, etc) zahlen kann. Da fand ich sie das erste Mal schon komisch, denn sie waren nicht so erfreut, wie man es ja erwarten würde ("Oh echt? Dein Bruder kommt dich besuchen?! Das ist ja toll! Was macht ihr denn?" etc), sondern eher unerfreut ("Ach so, dein Bruder kommt. Wie lange denn? 2 1/2 Wochen?!? Aha, okay!"). Das fand ich schon mal seeehr merkwürdig und dann meinten sie aber immerhin, dass ich wohl nichts extra zahlen sollte. Aus diesem Grunde sagte ich dann meiner Mutter, dass sie Lenn ein Gastgeschenk mitgeben soll, weil ich eben auch schon bei andern gehört hatte, dass dei für Besuch 10 Aud pro Nacht zahlen müssen. Im ernst - mit sowas spinnen die Australier echt voll, wobei man sagen muss, dass das auch von Fall zu Fall unterschiedlich ist, so muss eine andere Freundin nichts bezahlen, wenn ihr Freund sie besuchen kommt.

However, dann kam ja Lenn und es war Ostermontag und wir wollten einkaufen fahren (hier hatten die Geschäfte nur Karfreitag und Sonntag zu) und als ich dann Geld abheben wollte, habe ich festgestellt, dass ich Idiot vergessen hatte, mein Geld vom normalen Konto auf das Kreditkartenkonto (DKB) zu transferieren und kam somit nicht an mein Geld dran, musste aber zudem am Dienstag meine Miete zahlen (die zahlt man hier immer alle 2 Wochen in Bar und hat auch keinen Vertrag). Also transferierte ich sofort Montag Mittag Geld, allerdings war es Dienstag und Mittwoch Morgen immer noch nicht da - wahrscheinlich durch die Osterfeiertage. Da mir nichts anderes übrig blieb, bin ich dann eben zu den Vermietern hin und habe ihnen dies erklärt. Außerdem versicherte ich ihnen, dass ich das Geld so schnell wie möglich zahlen würde: Morgen oder Übermorgen. Und dann sagt Peter ernsthaft zu mir "Morgen ist noch ok!" Hallo?!? Was sollte ich denn machen, wenn das Geld nicht drauf wäre und zudem war ich immer sehr zuverlässig gewesen mit der Miete. Ich hatte ihnen das letzte Mal sogar für einen Monat anstatt für bloß 2 Wochen Miete gezahlt. Und dann sagt er im nächsten Atemhauch, dass ich für Lenn 5 Aud/Tag zahlen sollte. Da dachte ich auch nur: "Was seid ihr denn für Assis?!? Ich frage vorher noch und da heißt es nichts und dann kauft meine Mutter noch extra ein Gastgeschenk (Flasche Wein und Raffaelo) und dann kommt er nachher mit sowas?! Nun ja, ich war dann erst mal voll bedient. Hätten sie dies von Anfang an gesagt, dann wären dies ja die Bedingungen gewesen, aber mit sowas im Nachhinein bei seiner Abreise anzukommen, finde ich echt unverschämt.

Im Endeffekt stellte sich dann alles gar nicht als sooo dramatisch raus. Lenn handelte aus, dass er nur 3,50 Aud/Tag zahlte (also 50 Aud für 15 Tage) und ich zahlte alles am Mittwoch Abend (allerdings zahle ich nun wirklich nur noch 2 Wochen im voraus, wer weiß wie lange ich hier noch wohne.... Ist ja auch lächerlich, da er nicht jeden Tag geduscht hat und nur auf einem unbequemen Klappbett bei mir im Zimmer geschlafen hat. Strom hat er demnach nicht extra gebraucht - das Licht war ja in meinem Zimmer sowieso an, wenn ich da war. Nun ja und dann hatte ich halt gleich mal gefragt, wie es aussieht, wenn mein Freund im Juni kommt. Denn sie hatten sich ja dieses Mal schon so angestellt. Und da meinten sie klipp und klar, dass sie das nicht wollen und ich dann ausziehen soll. Und dies mit der geilsten Begründung, die ich je gehört habe: Meine Mitbewohnerinnen seien es nicht gewohnt, wenn ein Mann im Badezimmer ist. Hallo?!? Erstens können die das ja wohl immer noch selbst entscheiden und zweitens ist mein Bruder auch schon 18 ("Bei deinem Bruder war das ja eine Ausnahme, weil er ist ja dein kleiner Bruder" - aber auch schon 18, was nicht mehr klein ist). Als ich das Yvette erzählt habe, meinte sie gleich, ich sollte eine höhere Institution anrufen (hab den Namen vergessen), weil die sexistisch sind und das ist ja voll lächerlich - aber gut, ich wollte mir es ja noch nicht voll verderben, zumindest erst mal noch nicht. An den Tagen war ich ja auch sehr aufgebracht, evtl. würde sich das ja alles auch wieder legen, wenn man noch einmal rational über alles nachdachte.

Ja, aber deshalb war ich halt erst mal richtig fertig. Mein Bruder weg und ich wusste nicht, was ich machen soll, wenn Ingo kommt. Aber gut, da wird sich schon eine Lösung finden. Entweder wir mieten schon einen Camper für die Zeit (ist wohl das klügste) oder wir mieten einen Shared Room, wobei die meist unverschämt teuer sind (gleicher Platz wie für eine Person, aber doppelt so teuer).

Aber ohne Sandra wäre es mir sicherlich um einiges schlechter gegangen, denn sie war die ganze Zeit für mich da, wir haben viel zusammen gemacht, was mich dann schon abgelenkt hat und mir nicht das Gefühl gegeben hat, allein hier in Australien zu sein. Danke!!!
Zudem wurde ich noch von Sandras Mitbewohnerin Tracey zum BBQ bei Roxy mitgenommen (da, wo wir schon einmal waren), was dieses Mal auch wieder echt schön war. So lernte ich hier Aimee kennen (27 Jahre alt), die mit Jeff verheiratet ist, der bereits letztes Mal beim Grillen dabei war und ich hatte echt ein wirklich interessantes und langes Gespräch mit ihr. So erzählte sie mir von ihrer Kindheit und Jugend auf der Farm, wo sie ganz viele Schlangen hatten und ihre Mutter die immer mit einer Schaufel erschlagen hat. So musste sie auf dem Rückweg von der Schule immer schlangenlinien laufen (ha, was für ein Gag!), um um die ganzen Schlangen herum zu laufen. Schrecklich - ich wäre gestorben! Und einmal ist sie auch auf eine Brown Snake (super giftig!!!) draufgetreten, aber zum Glück hat diese sie nicht gebissen. Ich glaube, ich bin ein bisschen masochistisch veranlagt, denn ich finde es immer super interessant und spannend solche Geschichten zu hören, obwohl ich mich sowas von diesen Tieren ekele bzw. auch Angst habe. Aber Amy versprach mir, mich beim nächsten Mal, wenn sie ihre Eltern besucht (eine Stunde nord-westlich von hier), mitzunehmen. So sagte sie auch, dass ihre Eltern Koalas auf ihrer Farm in den Bäumen sitzen haben. Aber sie beruhigte mich auch, indem sie sagte, dass zu dieser Jahreszeit (Herbst - Winter) eigentlich keine Schlangen mehr dort sind, die verkriechen sich in irgendwelche Erdlöcher, puh! Ich hoffe mal, dass das dann alles klappt. =)

Weiterhin erzählte mir Aimee, dass die Australier hier wohl nicht so gut auf die Neuseeländer zu sprechen seien (aber andersrum genauso). Denn früher seien die australischen Straftäter nach Neuseeland geflüchtet und die neuseeländischen Straftäter nach Australien, da man als Australier zur Einreise nach Neuseeland kein Visum benötigt und andersrum und zudem die Straftaten dorthin nicht verfolgt werden können. Zudem nehmen die Islander, wie ein Teil der großen, kräftigen Neuseeländer genannt wird, den Australiern die Arbeitsplätze weg. Denn die Islander überzeugen einfach durch ihren großen und massiven Körperbau. Somit besteht häufig eine Rivalität zwischen den Australiern und Neuseeländern. Aimee erzählte sogar von Gangs, die sich gebildet haben: So hämmerten vor einer Woche junge Islander-Kinder an deren Autotür. Das klingt für mich alles so unglaublich, weil ich sowas eben noch nie mitbekommen hatte. Das klingt mir eher nach so einem New York Ghetto Film. Naja, auf jeden Fall waren sie dann auch zutiefst erschrocken, als ich meinte, dass ich alleine mit dem Rad nach Hause fahren will. Sie meinte, dass es nachts recht kriminell sei und man gekidnappt werden könnte, aber ich habe noch nie irgendwas kriminelles hier gesehen: Wie auch - die Straßen sind ja nach 21 Uhr wie leer gefegt. =)

Außerdem waren eben noch Chad, Roxy, Dan, Tracey, Sanni, Jeff und ein paar andere beim BBQ. War echt mal wieder total schön und eigentlich wollte ich auch schon recht früh Zuhause sein, lag dann aber erst um 1.00 Uhr im Bett, weil...

...am nächsten Morgen (Samstag) traf ich mich mit Annika an der Australia Fair, um in das 1 Std entfernte (Buszeit, mit Auto wäre man sicher in 20 Minuten da) Currumbin Wildlife Sanctuary zu fahren. Zwar war ich ja schon öfter in australischen Zoos, aber ich wollte einfach nicht alleine Zuhause hocken und deshalb entschied ich mich die 26 Aud gegen mein Heimweh zu investieren (eigentlich kostet der Eintritt 35 Aud ermäßigt, aber auf den Coles Bons gibt es auf der Rückseite ab und zu Ermäßigungen). Und es war die richtige Entscheidung! Der Park war echt gut und mit Annika war es echt witzig! So guckten wir uns sehr viele Shows an: Totally wild/Snake alive Show und Dingo Talk, Free-Flight Bird Show, Wombat/Koala Talk, Crocodile Talk, Kangaroo Feeding, Aboriginal Dancers und das Lorikeet Feeding.

Bei der Snake Show wurden eben verschiedene australische Tiere vorgestellt (nicht nur Schlangen, sondern auch ein Bilby, Opossum, verschiedene Vögel, Dingos), aber mein Ekelerlebnis war ja die Black Headed Python. Bah, ist die hässlich!!! Und das schönste: Am Ende konnte man sich die noch um den Hals hängen und ein Foto mit ihr machen - nein Danke! Die war wirklich so ekelerregend. Mir schauert es jetzt noch über den Rücken...aber - seid nun alle stolz auf mich!!! - später hielt ich eine andere Schlange, die aber auch noch recht klein (1m in etwa) und nicht so eklig aussah, in der Hand. Wow, ich bin sooo mutig! Aber als die Schlange dann meinen Arm hochkriechen wollte, hab ich mich schon etwas erschrocken. Der Körper an sich ging ja auch immer, aber der Kopf und dieses zischen ist so ekelerregend. Da meinte die Tierpflegerin gleich: "Die tut dir nichts!". Ja toll, das weiß ich selbst, meinen Ekel kann ich trotzdem nicht abstellen!

Auch fand ich es sehr interessant, mal die Death Adder und die Taipan, die zwei giftigsten Schlangen der Welt zu sehen - allerdings schön sicher hinter Glas. =)
Das war auch sehr interessant, dass die ganzen giftigen Schlangen meist gar nicht so groß sind (meist nur 1m lang) und dass die Death Adder (richtig eklige Schlange) nur einen halben Meter lang ist, aber total den dicken Körper hat. Darum kann man sie auch häufig mit einem Lizard verwechseln. Das gefährliche ist, dass diese Schlange die einzige ist, die nicht abhaut, wenn man sich nähert, sondern liegen bleibt und wenn man dann so Pech hat und auf sie drauf tritt, dann hat man ein Problem. So ist sie auch sehr gut getarnt und lebt meist zwischen toten Ästen, Blättern, Büschen, etc.

Die Free-Flight Bird Show, welche uns als beste Show verkauft wurde, war auch recht interessant. So wurde uns gezeigt, dass die Adler sehr schlau sind und sogar mit einem Stein ein Ei/Hülle knacken können, um den Inhalt zu fressen. Total beeindruckend zu sehen. Allerdings machte sich der Star der Show wortwörtlich aus dem Stau. Ein großer Adler sollte hereingeflogen kommen, er bevorzugte es aber, in die andere Richtung zu fliegen und sich in einem hohen Baum nieder zu lassen. Und auch jeder Versuch des Tierpflegers, ihn anzulocken, scheiterte. Aber gerade das machte die Sache schon wieder witzig - da merkt man doch, dass die Tiere eben noch wild sind und nicht alles machen, was man von ihnen verlangt.


Und auch auf der Kangaroo Wiese - man muss sich das wie die Streichelwiese bei uns im Zoo vorstellen, nur eben anstatt Ziegen hüpfen hier Känguruhs rum - haben wir wieder ordentlich Fotos geschossen. So waren hier auch wieder ganz viele Babykänguruhs: Entweder im Sack von der Mutter oder schon selbst am Rumhüpfen. Und auch liefen hier Emus rum, die uns aber mit ihrem gruseligen Blick etwas verschreckten. Und als bei der Känguruh Fütterung dann auch noch ein Emu zu mir ankam und in meine Kameratasche pickte, da war unser Verhältnis ganz gestört. Wir werden wohl nie die besten Freunde werden!

Beim Krokodil Talk wurde uns dann erzählt, dass ein Krokodil sein ganzes Leben lang wächst. So ist das Krokodil, was dort ausgestellt ist, bereits 5 m groß und erst 40 Jahre alt (die Tiere können bis zu 100 Jahre alt werden): Tja, da müsste man in 60 Jahren noch mal vorbeikommen und gucken, wie groß es dann ist. =)
Und im Anschluss hielt ich dann noch ein zwei-jähriges "Baby-Krokodil" in der Hand - das war nämlich noch total klein, etwas mehr als 1 m.

Das war auch echt gut hier, dass man die Tiere (bis auf Koala, hier musste man vorweg bezahlen) meist immer auf den Arm nehmen konnte, dann wurde ein professionelles Foto geschossen, es störte aber auch keinen, wenn man mit der eigenen Kamera noch ein zweites Foto schoss. Somit konnte man zumindest mal ein Gefühl dafür bekommen, wie sich die Tiere denn überhaupt anfühlten. Die Fotos lagen dann am Ausgang zum Verkauf bereit, mussten aber nicht gekauft werden.

Die Highlights für mich waren zum einen die süßen Koalas, dann der tasmanische Teufel, der allerdings nur faul in seiner Höhle lag (aber die waren trotzdem sooo kuschelig süß) und dann noch das Lorikeet Feeding, wo jeder, der wollte eine Schale mit verdünnter Honigmilch bekam, die man dann hochhalten musste und mit Glück setzten sich die Lorikeets dann auf deine Schüssel oder deinen Arm und tranken. Ich hatte sogar doppelt Glück und einer setzte sich auf meinen Kopf UND scheißte mir dann auf dem Arm. Juhu! Aber es gab für solche Fälle gleich ein Waschbecken nebenan.







Am Sonntag holte mich Jace mit Jasmin um 9.00 Uhr ab zum Surfen. Da ich mein Surfboard ja nie zum Strand schleppen konnte, war dies somit die ideale Möglichkeit mal wieder surfen zu gehen. So fuhren wie zum Spit - aber dort angekommen dämmerte es mir schon, dass dies evtl. nicht die beste Zeit zum Surfen war, denn es war kein anderer Surfer dort und ansonsten wimmelte es hier nur so von Surfern. Und so war es dann auch. Da Low Tide war brachen die Wellen direkt auf dem Strand ohne großartig auszulaufen. Aber gut, es war auch recht chillig einfach im Wasser auf dem Surfboard zu liegen. =) Und immerhin traute ich mich diesmal auch zusammen mit Jace ins Line Up (so weit raus, dass die Wellen hinter einem brechen) zu paddeln.

Anschließend versuchte ich mich dann wieder ein wenig meinen Vermietern anzunähern und ich fuhr mit Marianne einkaufen. Eigentlich war es auch ganz nett und ich glaube auch, dass sie keine Probleme mit mir hatte, ABER ich merkte, dass ich einfach nicht mehr so sein konnte wie vor dem ganzen Stress. Ich fühlte mich total unwohl.

Nun ja, abwarten, was die nächste Zeit so bringt und dann werde ich entscheiden, ob ich hier wohnen bleibe oder ausziehe...