Freitag, 19. März 2010

Party in Surfers Paradise und Tafe-Restaurant

Am Freitagmorgen entschied ich mich erst einmal dafür schön auszuschlafen und gegen das Intervalltraining. Irgendwie brauchte ich einfach mal wieder etwas längeren Schlaf, wobei ich mich vielleicht besser an den anderen Tagesrhythmus gewöhnen sollte?! Nichts desto trotz "verschlief" ich dann meinen ersten Wecker erst mal total (ich wollte um 8.00 Uhr aufstehen, um noch etwas zu machen) und stand letztendlich erst um 11.00 Uhr auf. "Naja, ich bin ja hier im Urlaub!", dachte ich mir und machte mir erst einmal ein ausgiebiges Frühstück mit Ei und allem was dazu gehört. =)

Wenn du schon verschläfst, dann den Tag richtig genießen! Anschließend fuhr ich dann endlich einmal zur Uni, um zu klären, ob es noch einen anderen Mathefachdidaktik Kurs für höheres Lehramt gibt, denn den "Mathematics Education 1" konnte ich einfach nicht mehr weitermachen, der war zu langweilig. Die zuständigen Büroangestellten waren total freundlich und schickten mich zu der Verantwortlichen für alle Lehramtskurse, die sich sehr viel Zeit für mich nahm. Das Problem war allerdings, dass es am Gold Coast Campus eigentlich nur Primary School Kurse gab und keine Secondary School Kurse, da die alle am Mount Gravatt Campus waren. Allerdings fand sie doch einen Kurs, der mir etwas mehr zusagen sollte, Schwierigkeit war hier, dass der Kurs schon zwei Wochen lief und insgesamt nur sechs Wochen lief und ich somit schon 1/3 des Kurses verpasst hatte. Sie wollte trotzdem noch einmal mit dem Dozenten reden und sich für mich einsetzen, aber insgeheim riet sie mir doch davon ab, den Kurs zu belegen und ehrlich gesagt, hatte ich auch nicht so ne Lust so super viel nachzuholen. Ich war ja auch ein bisschen dämlich, denn ich bin erst am Freitag (Ende Woche 2) zu ihr gekommen, also am letzten möglichen Termin, um Kurse hinzuzufügen. Nun gut, ich entschied mich dazu, abzuwarten, bis sie mir telefonisch noch einmal versicherte, dass ich den Kurs nicht nehmen sollte und den andern Mathekurs noch bis Woche 4 zu behalten (bis dahin kann man nämlich noch Kurse abwählen, nach diesem Termin muss man sie durchziehen, ansonsten stehen sie als "nicht bestanden" auf dem Zeugnis. Ich hoffte nämlich, dass ich bis dahin eine Antwort vom deutschen Uniangestellten bekommen werde, der entschied, ob ich den Kurs als Mathefachdidaktik anerkannt bekomme. Dies wäre super, weil die Mathefachdidaktiker in Deutschland nicht so pralle sind. Allerdings denke ich nun schon, dass ich das gar nicht mehr alles aufholen kann, aber erst mal die deutsche Antwort abwarten...

Nichts desto trotz erkundigte ich mich schon einmal, ob es irgendeine Möglichkeit gäbe, in einer australischen Schule zu hospitieren, um mal deren Schulsystem und lehrweise kennen zu lernen. Ich hätte nämlich in dem Mathekurs ein 2-wöchiges Schulpraktikum absolvieren müssen, wobei ich mich immer noch frage, ob die mich überhaupt unterrichten lassen hätten - da hätte ich mich auch sehr unwohl gefühlt. Nun ja, aber auch hier wurde mir sehr nett weitergeholfen. So beantragte ich eine sogenannte "Blue Card", welche jeder braucht, der mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeitet - sei es als Lehrer, Student, Trainer, Gastfamilie, etc. Dies ist eine polizeiliche Überprüfung und ist - juhu! - für Lehramtsstudenten kostenfrei. Darum habe ich das Formular dann mal schnell ausgefüllt. Ob ich dann letztendlich mich noch an die Schulen wende und nach dem Hospitieren frage, ist noch eine andere Sache. Aber auch hier war die Uniangestellte sehr freundlich und gab mir Kontaktadressen von Schulen und hierzu Ansprechpartner. Allerdings dauert die Ausstellung dr Blue Card circa 6 Wochen, Beamte halt... =)

Abends wollten wir dann zur Uniparty, welche dieses Mal das Thema "White Party" hatte und danach wollte ich mich dann endlich einmal selbst davon überzeugen, wie abgedreht die Australier in Surfers Paradise feiern.

So schön wie der Tag angefangen hatte und versprach noch zu werden, verlief er dann aber leider nicht, denn meine Mitbewohnerin Jodie erhielt ihre Kündigung und war nur noch am Heulen.Den Grund hierfür verstehe ich bis heute noch nicht. Denn sie wollte ihren neuen Scooter, den sie für 4000 Aud gekauft hatte (total übertrieben, aber nun gut) nicht auf der Straße parken, weil sie Angst hatte, dass dieser geklaut wird und da bei Peter und Marianne in der Garage kein Platz mehr war, ging sie eben zum Nachbarn und fragte dort nach einer Unterstellmöglichkeit. Das wiederum fand Marianne total schrecklich, weil sie meinte, dass alle Nachbarn um sie herum etwas eigenartig seien und Jodie es denen nicht noch mit den letzten netten Nachbarn verderben sollte. Schließlich würden deren Hunde immer anfangen zu bellen, wenn Jodie ihren Scooter da parkt und das würde die andern Nachbarn aufregen und da die Nachbarn dort nur zur Miete wohnen, sollten sie so etwas vermeiden, um keine Probleme mit den Nachbarn und Vermietern zu bekommen. Nun ja, ich glaube nicht, dass das der entscheidende Punkt für die Kündigung war, sondern nur ein Auslöser, denn Marianne erzählte mir schon vorher immer, wieviel Angst sie davor hat, dass Jodie irgendwann mal das Haus abfakelt (weil sie immer vergaß den Ofen auszumachen, etc.) und zudem war sie eben sehr schmutzig und total sturrköpfig und ließ sich nie von Marianne und Peter helfen (sie hörte gar nicht zu). Dies missfiel Marianne meines Erachtens auch sehr, weil sie eben immer total dumme Sachen machte: Zum Beispiel kaufte sie sich den 4000 Aud Roller und noch ein zweites Vertragshandy, obwohl das alte noch mindestens 1/2 Jahr lief und nun muss sie beide bezahlen, weiß aber nicht, wie sie ihre Miete zahlen soll. Das ist dann natürlich auch nervig, wenn du das als Vermieter siehst und die Mieterin aber auch noch immer sagt "Ihr nehmt mir mein ganzes Geld weg. Nun bin ich pleite!"

Auf jeden Fall minderte das erst einmal meine Lust zu der Party zu gehen, weil ich eben erst mit Jodie reden wollte - sie war aber nur am Heulen.

Da ich eh nichts weiter für Jodie tun konnte bzw. auch noch eine japanische Freundin von ihr Tamoi zu uns kam, machte ich mich später am Abend (aber noch früh für deutsche Verhältnisse) um 20.00 Uhr auf den Weg zu Sandra, um dort mit ihr und Jace vorzutrinken.
Nach dem ganzen Mädelsgequatsche und ein paar weiteren Runden Kickern gegen Jace, die ich wieder verlor (diesmal war es aber schon knapper! So immer 4:10 =)), machten wir uns dann um 23.00 Uhr noch für eine Stunde auf den Weg zur White Party. Die Uni Parties gehen hier ja immer nur von 19 - 24.00 Uhr.

Eigentlich sollte diese Party ja immer nicht so toll sein, wurde uns bereits erzählt, doch wahrscheinlich auf Grund unseres hohen Alkoholspiegels fand ich sie echt richtig gut. Wir trafen uns dort mit Jasmin und Nick (australisch), den kannten wir ja von Phoebe vom BBQ. Außerdem trafen wir noch Annika und Nanette. Ich weiß gar nicht mehr so genau, was wir genau in der einen Stunde auf der White Party gemacht haben (ich lernte hier einen sehr netten Norweger namens Borge kennen), ich weiß nur, dass die Zeit sehr schnell rum ging und uns die Security Männer mal wieder sehr forsch richtig Ausgang gedrängt haben. Ich kann nur immer wieder betonen, wie krass die Sicherheitskontrollen und -maßnahmen hier sind: Kein (!!!) Eintritt ohne Ausweis, striktes Alkoholverbot außerhalb, sehr viele Sicherheitsmänner überall im Club und sehr bestimmtes und rapides Ende einer Party und dann auch das Räumen des Saals. Damit aber nicht genug, die Security wartete auch auf der Straße darauf, dass alle verschwinden und keine anderen Dummheiten machen (Free shuttle Bus zu Surfers Paradise) und sie achtete darauf, dass keiner auf der Straße stand. Auch wurde mir berichtet, dass bei Minderjährigen, die ja noch gar kein Alkohol hier trinken dürfen (alles erst ab 18 Jahren), bei den Uniparties vor dem Eintritt Alkoholkontrollen durchgeführt worden sind sowie beim Verlassen, sodass festgestellt werden konnte, ob diese etwas getrunken haben. Das finde ich dann schon etwas crazy, aber nun gut: Andere Länder - andere Sitten! =)

Statt den Shuttle-Bus zu nehmen, warteten Jasmin, Sandra und ich auf Jace und Tracey, Sandras MItbewohner, die uns mit dem Auto aufsammeln wollten und noch einmal Alkohol für die Fahrt eingepackt hatten. Die Fahrt allein dorthin war schon super (ich glaube, es gibt hier einfach keine Polizei bzw. ich treffe sie immer nur, wenn ich ohne Licht mit dem Rad unterwegs bin) und nachdem wir auf dem Parkplatz noch ein kurzes Fotoshooting abgehalten haben, folgten wir Tracey in einen der vielen Clubs von Surfers Paradise: Sin City! Surfers Paradise ist DAS Partyviertel überhaupt, da ist ein Club neben dem anderen, da ist es echt nicht schlecht, wenn man mit jemanden unterwegs ist, der weiß, wo man hingehen sollte. Und vor allem galt hier auch eine meiner zig (ich glaube, ich habe so ungefähr 15 Karten) VIP Karten, womit man als Frau umsonst in den Club kommt. Also hatten wir uns auch schon mal den Eintritt (meist so zwischen 10 - 15 Aud) gespart. Der Club war sowas von voll, die Musik war super (leider keine Mallorca Ballermann Musik - wäre mir da noch lieber gewesen, aber gut) und wie immer teure Preise. Ihr werdet es nicht glauben, aber Champagner war mit 6,50 Aud das günstigste Getränk. Aber es war echt super. Auffallend war auch hier wieder die australische Freizügigkeit auf Parties: So liefen - Männer, ein Paradies für euch - die Bedienungen nur im Bikini durch den Club. So konnte man von überall bestellen, man musste ihnen das Geld geben und nach kurzer Zeit kamen sie mit Getränk und Wechselgeld wieder. Echt ein guter Service!

Und auch hier wurde man sehr schnell von Männern angemacht und zum Tanzen aufgefordert - natürlich ist das schon etwas nerven, aber man kann das doch ganz gut lenken und da es eben so leicht ist, mit jedem ins Gespräch zu kommen, ist es auch echt cool - total interessant. Der Nachteil ist nur, dass man in den nächsten Tagen mehrere SMS von unbekannten Nummern kriegt und keine Ahnung mehr hat, wer wer ist. :o) Um 3.00 Uhr haben Nick, Sandra und ich dann wieder Hunger bekommen, wie das denn immer ist und sind zu MC Donalds gegangen. Das ist echt super in Surfers: Alle möglichen Essensläden haben auch noch mitten in der Nacht auf! Nach nem Stop bei Mecces gings dann NATÜRLICH noch an den Strand. Oh ich liebe sowas! Voll genial! Und wen treffen wir dort als erstes: 2 Polizisten, die den Strand entlang marschieren und gucken, ob auch ja keiner Dummheiten macht oder Alkohol trinkt. Also da ist echt nichts mit mal am Strand sitzen und nen Bierchen trinken, echt schade. Wobei, man könnte es mittags mal probieren. =)

Am Strand lernten wir dann noch ein paar Australier kennen, darunter Peter (voll witzig, so deutsche altertümliche Namen sind hier scheinbar "in"). Der war zunächst echt sehr nett, stellte sich dann aber doch als sehr dreist heraus, als er mich nach 5 Minuten fragte, ob ich mit ihm knutschen will. Ähm nein, danke?!? Das meine ich mit, die sind echt sehr forsch hier.
Dies war übrigens der erste Tag, wo ich eine lange Hose angezogen hatte, wobei ich sie nicht gebraucht hätte (nen Pulli habe ich noch nicht benutzt), wobei ich schon sagen muss, dass es nachts am Strand doch sehr runterkühlt.

Als wir dann irgendwann um 4.30 Uhr beschlossen hatten zu gehen, riefen wir also Jace und Jasmin an, um mit ihnen nach Hause zu fahren und ein Taxi zu teilen (Jasmin und ich schliefen beide bei Sandra und Nick wohnt in der Nähe). Wir trafen uns also wieder vor dem Club und stellten dort unglücklicherweise fest, dass Jasmins Tasche geklaut worden war mitsamt Handy, Kreditkarten, Kamera, Schlüssel etc. Sie hatte sie in einer Ecke des Clubs zum Tanzen abgelegt und als sie zurückkam war sie weg. Das dreiste war, dass die Tasche mit Studentenausweis abgegeben worden war, der Rest aber fehlte. Wurde also gut aussortiert: Die Frage war nur, was die Diebe mit dem Schlüssel wollten?! Als Jasmin noch einmal in den Club wollte, um noch einmal nachzufragen und zu gucken, ließen sie die unfreundlichen Türsteher aber nicht mehr rein, denn hier ist es so, dass nach 3.00 Uhr keiner mehr in den Club reinkommt, sobald er einmal draußen ist - egal, ob man vorher schon mal drin war oder nicht - an 3.00 Uhr wird niemand mehr reingelassen und um circa 5.00 Uhr ist dann ganz Schluss. Also fuhren wir dann mit dem Taxi nach Hause (übrigens auch sehr teuer!), um wenigstens Jasmins Kreditkarte zu sperren.

Zuhause angekommen traute ich meinen Augen kaum, als ich in den Spiegel guckte. Sie waren sowas von knallrot, das habt ihr echt noch nie gesehen. Das sah aus, als wenn ich komplett rote Kontaktlinsen drin habe, es war nichts weißes mehr da - alles knallrot. Ich sah echt aus wie ein blutrünstiger Vampir. Das komische war, dass es eigentlich gar nicht so weh tat. Nichts desto trotz machte ich mich dann ohne Umwege auf dem Weg ins Bett, um meine Augen zu schonen. Das witzige war noch, dass Sandra mich fragte, ob wir noch nen Film zum Einschlafen sehen wollten - ich wollte eh nichts mehr sehen, sondern nur meine Augen schließen, aber sie guckte noch ein bisschen. Und nun ratet mal, was sei für einen Film zum Einschlafen einschaltete?! Nicht irgendwas ruhiges, sondern mal schön "Alien vs. Predator 2". Joa, für manche scheinbar ein guter Film zum einschlafen... =)

Am nächsten Morgen wachte ich schon um 9.00 Uhr nach gerade mal 4 Stunden Schlaf auf und konnte nicht mehr weiterschlafen, weil meine Augen so brannten. Sandra war auch schon wach. Oh ja, der Alkohol! =) Meine Augen waren zwar nicht mehr so rot wie am Abend, aber trotzdem wollte ich zum Arzt und die mal checken. Das Problem war: Es war Samstag. Aber gut,wozu gab es denn die Notrufnummer meiner OSHC Versicherung?! Diese 24-NOtfallnummer stellte sich aber als Fake heraus, da sie nur von Montag bis Freitag ein paar Stunden besetzt war und man ansonsten mit einer Computerstimme abgespeist wurde. Super! Also versuchte ich selbst im Internet Ärzte aufzufinden. Doch nun sollte ich auch einmal Glück haben, denn mein Vermieter Peter rief mich an (ein Glück, dass ich wach war und zudem mein lautloses Handy in der Hand hatte) und erzählte mir, dass sie bei einem Garage Sell, wo sie traditionell jeden Samstag hingehen, ein Surfboard für mich gefunden haben. Das Surfboard sollte eigentlich 100 Aud kosten, Marianne handelte es aber auf 50 Aud herunter. Voll cool - auch vor allem, dass sie an mich gedacht hatten! Nun hatte ich also schon mal ein 6' Surfboard (ist eher ein Advanced Board, aber nun ja, für 50 Aud ist es echt ein Schnäppchen, weil es auch noch sehr gut erhalten ist). Und da ich die beiden schon mal am Apparat hatte, fragte ich auch gleich, was ich mit meinem Augen machen konnte. Marianne bat mir gleich an, mit mir zum Arzt zu fahren, sie wollte mich sogar abholen, aber so viel Umstände wollte ich ihr dann doch nicht bereiten und fuhr also gleich mit dem Rad nach Hause.

Angekommen fuhren Marianne und ich auch gleich zu einem Optiker, wo sie auch immer hingeht und der sie auch schon öfters behandelt hatte und für eine Augenoperation (auf diese musste sie ein Jahr warten und das soll eine kurze Wartezeit für einen gesetzlich Versicherten gewesen sein) zu einem Spezialisten überwiesen hatte. Dieser meinte, dass ich eine virale Augenentzündung hätte, wogegen man allerdings nicht viel machen kann, sondern nur warten muss. Für diese kurze Behandlung von maximal 10 Minuten (er war aber sehr freundlich und erklärte mir alles sehr genau) zahlte ich dann 28 Aud, weil das natürlich mal wieder die Versicherung nicht übernahm.
Den Rest des Tages machte ich dann nicht mehr viel, außer im Bett liegen und bloß meine Augen geschlossen halten (nun taten sie nämlich doch ganz schön weh). =(

Am Sonntag traf ich mich dann um 10.30 Uhr mit Verena und Caro, zwei Deutschen, vor Seaworld, um gemeinsam zum Spit (einer Meeröffnung, wo viele Surfstunden stattfinden) zu laufen, denn die beiden wollten ihre erste Surfstunde nehmen und ich wollte im Surfshop eine Leash für mein neu erworbenes Board kaufen. Allerdings fing es schon auf dem Weg dorthin sowas an zu schütten, dass wir schon klitschnass ankamen und dort dann noch herumirrten und den Surfshop suchten. Später stellte sich heraus, dass es dort gar keinen Surfladen gab, sondern die Surfschule ihr ganzes Material im Anhänger dorthin transportierte - na super. Aber nun war ich ja schon mal da, dann wollte ich auch den beiden ein wenig zugucken und mir zudem mal die australische Surftechnik angucken (methodischer Lehrweg). Dies hätte ich aber mal nicht machen können, weil kaum am Strand angekommen, schüttete es nach einer kurzen Pause wieder total heftig. Hier in Australien ist es nämlich meist so, dass es immer kurze, dafür aber sehr heftige Schauer gibt und keinen stetigen, leichten Regen. Bei dem Regen weiterzugehen brachte aber auch nichts, also kauerte ich mich an den Strand, meinen kleinen Schirm gegen den Regen und den heftigen Wind gestemmt. Das muss echt lustig ausgesehen haben. Das schöne war noch, dass neben mir eine Frau ohne Schirm oder anderen Regenschutz saß und sich einfach mal komplett nassregnen ließ ohne jegliche Regung. Als mein Regenschirm dann durch den Wind kaputtgedrückt wurde (alter, ich dachte, die Welt geht unter, so heftig war das), flüchtete ich dann unter einen nahe liegenden Steg, wo auch schon ein paar Menschen standen. Und scheinbar durfte man an diesem Strandabschnitt auch mit Hunden hingehen, zumindest liefen hier ganz viele rum und echt auch richtig süße Baby-Püppis. Die waren so niedlich. =) Aber der coolste Hund war immer noch einer, der immer mit seinem Herrchen ins Wasser lief (das Herrchen zog ein Bodyboard) und als der Hund nicht mehr stehen konnte, sprang er aufs Bodyboard, ließ sich noch ein Stück herausziehen und surfte dann auf dem Board zurück Richtung Strand. Total genial! Das war echt so witzig... =)

Nach ein paar weiteren Surfeinheiten des Hundes, machte ich mich dann in einer Regenpause auf den Rückweg zu meinem Rad, dass ich ja allerdings etwas weiter weg geparkt hatte, sodass ich klitschnass und voller Sand, der gegen mich geweht war (ich war ein einziger Matschklumpen und hatte wirklich überall Sand) wie ein begossener Pudel barfuß an der Straße entlang lief. Das muss auch ein schönes Bild für die vorbeifahrenden Autos gewesen sein - warum hat mich auch keiner mitgenommen?!? =)

Den restlichen Sonntag gammelte ich auch nur noch und wollte eigentlich noch was für die Uni machen, aber nun ja...es war ja Sonntag! =)

Am Montagmorgen fuhr ich mit Marianne mal wieder zum Einkaufen und kaufte erst einmal ordentlich Wasserflaschen ein. Zwar haben wir hier einen gefilterten Wasseranschluss und das Wasser schmeckt auch ganz gut, aber zu die Uni nehme ich dann doch lieber eine Mineralwasserflasche mit. Anschließend musste ich mich dann echt beeilen, um rechtzeitig zur Uni und meinem "Sport Development Systems"-Kurs zu kommen. Hier unterhielt ich mich mit Jeff, dem Amerikaner und er erzählte mir, dass er demnächst für 260 Aud nach Neuseeland fliegt, da wisst ihr ja schon, was ich als erstes gemacht habe, als ich wieder Zuhause war: Gegoogelt nach Flügen! =)

Aber zunächst ging ich erst einmal in die Bücherei, ein Mathebuch abzugeben, denn ich wollte nicht die hohen Überziehungsgebühren von 2 Aud pro Tag zahlen. Und hier muss ich ja mal sagen, haben die Australier ein richtig gutes und vor allem einfaches System für die Buchrückgabe entwickelt. Und zwar ist außerhalb der Bücherei ein 24-Stunden Rückgabe Briefkasten, der die Bücher automatisch scannt, sobald man sie einwirft. Ist echt total simpel, aber super!

Anschließend fuhr ich zu Sandra (sie wohnt übrigens in Parkwood) zum Mittagessen, wo wir ein richtig luxuriöses Mittagessen zu uns nahmen: Reis und Soße. =) Sandra war das scheinbar ein wenig peinlich, aber gut, sowas esse ich hier irgendwie nur: Man kocht ja nun auch nicht für eine Person so das Mega-Essen. Aber bald kommt ja mein Bruder, dann kann man ja auch mal was besseres machen. =)
Und dann durfte ich noch einmal zur Uni (am Montag ist mein einziger Tag mit 2 Veranstaltungen), aber da Sandra auch um 17 Uhr da sein musste, machten wir uns gemeinsam auf den Weg.

Diesmal war das Tutorium auch echt gut. Der Tutor Thomas ist recht jung (schätzungsweise 25) - apropro ich komme mir in Australien schon voll wie ne Oma vor, weil die ja mit 18 ihre Schule beenden und dann alle erst 18 - 20 Jahre alt sind, aber es gibt auch sehr, sehr viele ältere Studenten - und super nett. Den habe ich dann nach dem Tutorium erst einmal angesprochen, ob ich zu ihm kommen kann, wenn ich Probleme habe und sowas und er war super freundlich und hat sich noch total lange mit mir unterhalten, mir sogar eine Empfehlung ausgesprochen, über welches Thema ich am Besten meine Hausarbeit schreiben soll (über Baseball, denn in dem Bereich arbeitet er). Hab ich ja schon mal gute Startvoraussetzungen, hehe. =)

Am Dienstag hatte ich dann wieder erst um 13 Uhr Uni und habe das auch bei strahlendem Sonnenschein genossen. So habe ich mich mit meinen Unisachen - man muss ja wenigstens einen guten Willen zeigen - an den Pool zum Bräunen gelegt und was passiert natürlich: Ich bin eingeschlafen und habe meine angepeilten 5 Minuten etwas überschritten. Aber Gott sei Dank habe ich mir nicht so einen schlimmen Sonnenbrand wie das letzte Mal geholt. Nach ein paar Schwimmeinheiten im Pool musste ich mich dann auch zur Uni aufraffen. Hier lernte ich dann im Kurs noch zwei neue australische Kommilitonen kennen: Julia und Alissa.

Abends machte ich mich dann mit meiner Noch-Mitbewohnerin Jodie, die am Mittwoch Morgen ausziehen wollte, auf dem Weg zum Tafe-Restaurant. Jodie hatte mich nämlich ein paar Tage zuvor gefragt, ob ich sie dorthin begleiten möchte (sie wollte da mit mehreren Freunden essen gehen). Hierzu müsst ihr wissen, dass das Tafe so eine Art Fachhochschule ist und Bäcker, Friseure, Hotelfachangestellte und all diese praktischen Berufe ausbildet. Und von denen gibt es zum Beispiel neben einem Friseursalon, der sehr günstig und gut sein soll, auch ein Restaurant (von Studenten betrieben unter der Aufsicht ihrer Lehrer), zu welchem wir an diesem Abend hin wollten. Das Problem war nur wie ich dorthin kommen sollte, denn das Tafe liegt in Ashmore, was an sich nicht so weit weg ist, allerdings mit Rad im Dunkeln dann doch nicht die schönste Variante war. Also ließ ich mich von Jodie überreden, dass sie mich auf ihrem neuen 4000 Aud Roller mitnahm, wovon mir Peter und Marianne aber in jedem Fall abgeraten haben, weil Jodie keinen Führerschein hat und somit auch nicht versichert ist. Nun gut: No risk - no dinner! Also machte ich mich zusammen mit ihr auf den Weg - immerhin hatte sie einen zweiten Helm. Die Fahrt war eigentlich gar nicht so schlimm, wobei ich sagen muss, dass ich das erste Mal auf einem Scooter/Motorrad saß und das doch ein komisches Gefühl ist, wenn man dem andern so ganz ausgeliefert ist. Nun gut, wir kamen heile an (wenn auch voll zu spät, weil Jodie so getrödelt hatte und unbedingt noch einen Kuchen für den nächsten Tag backen musste und ihre Freunde uns schon 3 Mal angerufen hatten): Meine Abschiedsnachricht an Ingo "Ich liebe dich - egal, was passiert", war also bislang noch überflüssig, aber es sollte noch anders kommen...

Das Restaurant war ein voller Erfolg. Zwar stand am Eingang ein Schild ala "Wir üben hier und sind Auszubildende, darum kann es manchmal zu Verzögerungen kommen. Wir bitten dies zu entschuldigen", aber dies war solch ein edles Restaurant - total hammer! Man konnte dann aus jeweils vier Vorspeisen, Hauptgerichten und Nachspeisen wählen und erhielt vorweg noch ein lecker gebackenes Brot mit Kräuterdip und für das alles musste man 22 Aud zahlen. Die Getränke kamen noch extra hinzu, wobei Wasser inklusive war und die anderen Getränkepreise auch sehr günstig waren (z.B. eine Cola für 2 Aud). Ich bestellte mir einen nicht-alkoholischen Cocktail, der sich "Fruit Punsh" nannte und mit der Frucht des Tages zubereitet wurde. Ich hatte Glück: Es war Erdbeere! Boah, der Cocktail war soooo lecker und das nur für 2,50 Aud. Total genial! Ich bin begeistert von dem Restaurant.
Als Vorspeise hatte ich Nudeln mit einer Knoblauch-Pesto-Sauce, danach ein Rinderfilet mit Reis und überbackener Zucchini, die mit Tomate gefüllt war und als Dessert Windbeutel mit Haselnussfüllung (die waren nicht so geil, hätte lieber Panna Cotta nehmen sollen: Mist, da hat mich die Bedienung falsch beraten!). Das witzige war noch, dass die Bedienung nach dem Bringen der Speisen immer noch mit einer Pfeffermühle und einem Pott mit Parmesan rumgegangen ist und gefragt hat, ob sie das Essen nachwürzen dürfte, alles sehr edel. Also ich kann wirklich jedem nur raten, da einmal hinzugehen: Aber vorher reservieren, das scheint sehr beliebt zu sein!

Abgesehen vom Essen, von dem ich - wie ihr merkt - total begeistert gewesen bin, wobei man auch anmerken muss, dass dies das beste Essen war, was ich nun seit einem Monat hier in Australien gegessen habe, waren auch Jodies Freunde sehr nett und offen. So war ich zwar die einzige Europäerin, aber da Japaner, Chinesen, Koreaner, Taiwaner und auch ein Päarchen aus Südafrika da waren, musste zwangsweise englisch geredet werden, was mir sehr zugute kam. =) So lernte ich hier James aus Taiwan und Raqual aus Malaysia kennen sowie Tomoe und Shorta aus Japan, Julie und Jin aus Korea, Sarah aus China, Moniya und ihren Mann aus Südafrika und Lina aus Korea. Dies waren so die Leute, die an meiner Tischseite saßen - insgesamt waren wir etwa 14 Leute, wobei sogar Jodies Lehrerin da war.

Anschließend beschlossen Raqual, Lina, Jodie und ich noch in einen Pub zu gehen. Und hier machte ich 10000... Kreuze, dass ich die Fahrt überlebt habe, denn Jodie fuhr wie ne besenkte Sau (sorry, für den Kraftausdruck!). Als ihre Freunde uns mit dem Auto überholen wollten, gab sie Gas und fuhr nahezu 100 kmh mit mir hinten drauf und da sie die Maschine nicht richtig unter Kontrolle hatte, schlingerten wir schon ganz schön. Aber nun ja, ich hatte scheinbar Dutzende Schutzengel, denn auch diese Fahrt überlebte ich und wir kamen in Southport lebendig und unversehrt an. Also machten wir uns auf die Suche nach einem Pub. Allerdings mussten wir feststellen, dass Southport wohl nicht die beste Gegend ist, um Dientag Abends wegzugehen, denn in allen Pubs (und wir waren sicher in 6 Stück) waren nur alte Renter. Jodie wollte uns dann noch einen Pub zeigen, wo sie arbeitete, allerdings hatte sie uns angelogen, denn wir kamen bei so einer schäbigen Bäckerei raus, wo zwei vollkommen tatowierte und total unhygienisch aussehende Männer arbeiteten. Ich merkte mir sogleich den Laden: Nur damit ich wusste, wo ich sicherlich NIE etwas kaufen werde. Von Jodies Lüge angenervt, fanden wir dann doch noch einen Club, in dem wir blieben. Hier muss ich sagen, dass man echt merkt, dass man mit den Australiern echt reden kann, denn in dem Pub war ein Comedian, den wir allerdings gar nicht sehen wollten, sondern nur ein Getränk haben wollten und so kamen wir ohne Eintritt zu zahlen hinein, indem uns der Türsteher durch irrlose Hintertüren schleuste.

Allerdings hatte ich schon keine Lust mehr und Lina auch nicht, sodass wir nichts mehr tranken, Jodie hingegen trank nur 1/2 Glas Bier (ungefähr 0,2 - 0,3 l) und war danach total betrunken. Gut, vielleicht spielte sie dies auch nur. So sagten Lina und Raqual zwar, dass Jodie echt sehr schnell betrunken ist, aber ein halbes Bierglas klingt mir dann doch etwas wenig. Nun gut, nichts desto trotz hatten wir dann eine betrunkene (tuende) Jodie am Hals, die überall auf die Straße lief, nicht mehr gerade lief, andauernd hochwürgte und nur noch Blödsinn redete, wenn überhaupt (später lief sie mit geschlossenen Augen). Nachdem wir mit ihr noch etwas herumgegangen waren und Raqual eine Flasche Wasser gekauft hatte, um sie ihr ins Gesicht zu spritzen (Trinken wollte sie die erst nicht, weil sie - sorry Jungs, dass ich das nun schreibe, aber ich fand es sehr interessant - immer nur Wasser mit irgendeinem Pulver momentan trinkt, weil sie ihre Periode hat und das irgendeine Medizin gegen Schmerzen ist, nun ja: Ob das was bringt und warum sie nicht ab und zu Wasser pur trinken kann: Keine Ahnung?!?), kamen wir dann irgendwann bei Linas Haus an, wo wir Jodies Scooter geparkt hatten. Nun war die Frage, wie wir zwei nach Hause kommen sollten - eins stand fest: Ich würde in keinem Fall mit Jodie auf dem Roller nach Hause fahren!!!

Ich bat ihr an, dass ich fahren konnte (ich hatte noch nie in meinem Leben einen Scooter gefahren, aber besser, als wenn sie fuhr), dass wollte sie aber nicht, weil sie Angst hatte, dass ich einen Unfall baue. Nun ja, ein Taxi wollte sie auch nicht rufen, weil sie kein Geld hatte und somit standen wir dann noch knappe zwei Stunden vor Linas Haus, weil Jodie sich sowas von dumm benahm. Dann wollte sie weglaufen und Lina hielt sie fest. Nach mehrmaliger Warnung gab Lina ihr dann eine sachte Ohrfeige, weil sie meinte, Jodie sollte sich nicht so anstellen und aufwachen. Dies endete damit, dass Jodie anfing zu heulen. Irgendwann überließen wir Jodie dann die Schlüssel von ihrem Scooter, weil sie uns zeigen wollte, dass sie noch fahren konnte, aber nach etlichen Schlangenlinien raste sie fast in einen Gartenzaun. Dies bestätigte mich noch einmal darin, dass ich in keinem Falle mit ihr fahren werde. Nun ja, das Ende der Geschichte war dann, dass Lina ihren Mitbewohner weckte und der uns mit dem Auto nach Hause brachte.

Und nun kommt das Beste: Kaum sind wir Zuhause ist sie fast wieder normal (nach einem Sturz beim Schuhe ausziehen) und fängt an ihren Kuchen weiter zu backen. Ich dachte echt, ich guck nicht richtig...

Am nächsten Morgen stand ich erst einmal zum Laufen mit Yvette auf (6.30 Uhr). Hier erfuhr ich wieder einmal ein paar interessante Dinge, die ich euch nicht vorenthalten möchte. So ist das Schulsystem in Australien scheinbar so aufgebaut, dass es natürlich Privatschulen und öffentliche Schulen gibt, wobei man pro Kind pro Jahr an einer Privatschule etwa 6000 Aud zahlt. So gibt es zunächst die Pre-School für die 4-5-jährigen, daran anschließend den Kindergarten für 5-6-jährige und mit 6 Jahren werden die Kinder dann in der Regel in die Primary School eingeschult. Die Primary School geht dann von der 1. - 7. Klasse und anschließend folgt die Secondary School von Klasse 8. - 12. Es gibt allerdings kein gegliedertes Schulsystem. So können die Kinder zwar nach der 10. Klasse abgehen oder auf eine berufsspezifische Schule wechseln, aber an sich bleiben alle Schüler bis Klasse 12 zusammen und verlassen dann mit 18 Jahren die Schule.

Zudem gibt es in Australien ja sehr viele, aber kleine Parks und Yvette erklärte mir, dass ständig neue Parks gebaut werden, da die Regierung ein Gesetz herausgegeben hat, dass pro Einwohner so und so viel Quadratmeter Grünfläche/Park gebaut werden müssen. Keine schlechte Idee. Macht die Stadt um einiges schöner. So bin ich mit ihr auch durch den größten Park in der Gegend gejoggt und der war echt wunderschön mit Seen und Springbrunnen, etc. Und als wir dann an den Nerang River kamen, meinte sie schon wieder, dass man da auf keinen Fall baden sollte wegen den Bullsharks. Weiß auch nicht, ob es da so schlimm ist. Nun ja, ich will demnächst bei so ner Kanugruppe mitfahren und die fährt eben auf dem Fluss, dann kann es ja nicht sooo schlimm sein. Und zudem mache ich ja hoffentlich bald meinen Tauchschein und da gibt es auch einen Tauchgang, wo man in der Nacht in so einem Tunnel taucht, wo Jace meinte, dass da viele Bullsharks sind. Keine Ahnung, warum man das dann macht. Also den werde ich definitiv nicht machen, das ist mir zu gruselig im dunkeln und dann mit Haien, die dafür bekannt sind, dass sie zu denjenigen gehören, die Menschen angreifen.

Aber es ist echt cool, dass ich Yvette kennengelernt habe: Sie zeigt mir so viel Neues und hat immer Tipps für mich und nun meinte sie auch, dass ein Freund von ihr immer ein Mal im Monat eine Bootstour zu den ganzen Inseln hier in der Gegend macht und wenn das wieder so weit ist, sie mich mitnehmen will. Das ist echt super!

Nach dem 12 km Lauf (man fühlt sich so gut, wenn man sich erst mal aufgerafft hat morgens und den ruhigen Morgen beim Laufen genossen hat mit den ganzen Vögeln, etc) habe ich dann erst mal nicht schlecht gestaunt, dass Jodie schon wach war. Aber gut, sie hatte zwar schon einiges gepackt: Unser ganzes Wohnzimmer und unser Küchentisch stand voll, das war aber längst noch nicht alles und ihr neuer Vermieter wollten sie um 9.30 Uhr abholen. Anstatt weiter zu packen fuhr sie aber los, ihren Scooter abholen. Oh mann, diese Frau ist echt unglaublich! Und kam dann erst um 10.00 Uhr zurück, wobei ihr neuer Vermieter schon 1 Stunde draußen gewartet hatte und sich mit Marianne und Peter unterhalten hatte. Nun gut, anstatt alles ins Auto laden zu können und umzuziehen, musste nun der neue Vermieter Jodie noch beim Sachen packen helfen und dies dauerte bis 13.00 Uhr. Oh mann, die Frau ist so unglaublich dreist. Und dann rief sie ihn immer noch mit "man!". Ich bin fast durchgedreht. Der Höhepunkt war dann, als Marianne kam und sah, wie schmutzig ihr Zimmer war und alles andere auch, weil Jodie ja ihr Fach im Kühlschrank nie gesäubert hatte, einen kompletten Haufen Abwasch hatte, etc. Da fetzten sich die beiden noch einmal und Marianne meinte nur: "Jetzt hau endlich ab, Jodie! Ich mach das hier sauber, du kannst das ja eh nicht!"

Tja und was mit Jodies Scooter passiert ist, weiß ich auch noch nicht. Zumindest war er nicht da, als sie ihn abholen wollte und ein Mann hatte ihr gesagt, dass ein Mann vor einer halben Stunde damit weggefahren ist. Aber eigentlich denke ich nicht, dass der Scooter in einer Nacht geklaut worden ist, aber wer weiß. Wäre sehr ärgerlich, weil sie ihn eigentlich auch um keinen Preis da stehen lassen wollte, weil sie Angst hatte, dass er gestohlen wird, aber wir sie in ihrem Zustand auch nicht fahren lassen wollten.

Da mein Tutorium am Mittwoch ausgefallen ist, legte ich mich wieder an den Pool mit Unisachen und lass sogar ganze 5 Seiten bevor ich einschlief. =)

Um 18.00 Uhr traf ich mich dann mit Sandra und Jasmin beim Gym (Kraftraum), um an wenigstens einem freien Kurs in dieser Woche (das Student Guild bat diese Woche kostenfreie Kurse zum Ausprobieren an) teilzunehmen: Body Pump. Ich war schon gespannt, was sich dahinter verbarg...

...und als ich die Trainerin sah, wusste ich es! Man, die war ein Gerippe aus Haut, Knochen und jeder Menge Muskeln, wobei sie schon echt abartig aussah. Bei einer Übung war sie direkt vor mir und aus ihren Armen sprießen nur so die Adern. Das sah schon nicht mehr schön aus. Zudem war sie 100 % magersüchtig, wie übrigens viele hier. So dünn wie hier manche sind, dass ist echt nicht normal!

Auf jeden Fall mussten wir in dem Kurs alle möglichen Übungen mit einer Langhantel machen, was auch echt witzig war, allerdings machte sie hauptsächlich Übungen für die Arme und nicht für die typischen Problemzonen einer Frau. =)

Am Donnerstag Morgen konnte ich wieder einmal meinen inneren Schweinehund überwinden und machte mich wieder mit Yvette auf einen 12 km Lauf. Angekommen Zuhause legte ich mich dann nach einer Dusche aber erst einmal wieder schlafen, so viele Stunden Schlaf hatte ich dann doch nicht bekommen. Eigentlich wollte ich ja nur 1 Stunde schlafen und um 9.00 Uhr frisch und munter aufstehen, ein paar Dinge erledigen und dann in die Bücherei fahren, um ein wenig "Research" für meine Assignments zu betreiben. Allerdings stellte sich mein Wecker wahrscheinlich ganz von alleine wieder aus =) (ist klar!), sodass ich bin 10.30 Uhr schlief und da es dann sowieso schon viel später war, als ich eigentlich los wollte, trödelte ich also noch mehr. Jetzt war es ja eh schon zu spät! ;o)

Nach dem Durchblättern einiger Journale und der Entdeckung, dass es ja doch echt günstige Sportangebote oder auch Surfstunden (für 15 Aud) von der Regierung betrieben gibt, machte ich mich dann um 15.00 Uhr auf in die Uni. Immerhin hatte ich noch zwei Stunden Zeit Bücher zu finden und da ich für mein zweites Assignment noch kein Thema wusste, konnte ich mich ja eh erst um das eine kümmern.

Die Bücherei der Griffith University ist echt der hammer. Viel besser und schöner als bei uns, dafür aber auch um einiges voller. Man findet leider fast nie einen Platz! So ist die Bücherei über zwei Etagen aufgebaut, wovon die untere sehr viele Computer und Laptop-Areas hat, sowie eine Ecke hat, wo man Filme gucken und Wii zocken kann, aber auch sehr viele Gruppenarbeitsräume. Im oberen Stockwerk stehen dann die ganzen Bücher (sind nicht wirklich viele: Vielleicht 1/20 von unserem) und es gibt viele einzelne Arbeitstische für Stillarbeiten. Das Büchereisystem hatte ich recht schnell überblickt (wie in Deutschland) und so machte ich mich auf die Suche von einigen Titeln. Das Besondere hier ist, dass man viele Bücher nur 3 Tage und alle andern nur 14 Tage ausleihen kann UND das die Australier scheinbar nie Bücher ausleihen, denn zunächst einmal wusste keiner, wo ich mein Mathebuch zurückgeben konnte, weil sie, wie sie selbst sagen, nie etwas ausleihen und dann auch nicht wussten, was man ausleihen konnte und wo. Ist echt merkwürdig. Haben scheinbar alle ordentlich Knete hier und kaufen sich alles. Naja, ich habs auch ohne Hilfe hingekriegt und marschierte dann mit einer vollen Tüte Bücher hinaus zu meinem Kurs. Na hoffentlich benutze ich die Bücher auch und habe sie nicht nur pseudomäßig durch die Gegend getragen.

Der Kurs (Sport Coaching in Theorie and Practice) heute war recht langweilig, weil er sich mit den Versicherungen des australischen Schulsports befasste und ohne jeglichen Hintergrund konnte ich leider nicht so viel mitnehmen. Was ich sehr merkwürdig hier finde, ist, dass wir Präsentationen halten müssen, die bewertet werden. Allerdings bewerten einmal die Studenten und einmal der Dozent die Gruppe und es wird ein MIttelmaß von beiden Noten genommen. "Super!", dachte ich mir. Aber nein, die Studenten geben alle voll die schlechten Noten. Keine Ahnung warum! Ich hab trotzdem sehr gut verteilt, aber es war auch echt sehr gut.

Ja und nun sitze ich Zuhause und schreibe mir die Finger wund, weil ich endlich mal wieder den Blog aktualisieren wollte. =) Meine Mama hat mir gerade geschrieben, dass sie Lennart nun zum Bahnhof bringt und ich hole ihn am Samstag vom Flughafen ab. Ich freue mich schon total! Werde schon ganz nervös, wenn ich dran denke! =) Aber das Auto leihen ist hier für unter 25-jährige ja echt unverschämt teuer. So muss ich die doppelte Mietgebühr zahlen, nur weil ich unter 25 Jahre alt bin, Frechheit!

Morgen früh fahren ich dann nach Robina mit Sandra zu unserem Tauchlehrer Kierren Curry (ha!), da dürfen wir nämlich einmal kostenlos tauchen in seinem Swimming Pool und gucken, ob uns dies zusagt. Wenn ja, dann mache ich demnächst meinen Tauchkurs. Und anschließend erwarten mich dann - welch Freude - meine Bücher. Da muss ich dann mein Assignment schreiben und ihr habt noch Ferien in Deutschland, Gemeinheit!

Am Wochenende soll ein starker Cyclon dann die australische Ostküste erreichen (der in Fiji schon war). Da sollen dann ganz gute Surfwellen hier rüber kommen, die allerdings 4-5m hoch sind, also bisschen too much für mich! ;o) Aber mal schauen, ob es echt so schlimm wird, aber ich habe eben im Fernsehen ein paar Ausschnitte gesehen von den Megawellen, wo Ruderer rübergeflogen sind, das sag schon heftig aus...

So, ich werde nun mal langsam ins Bett! Ich wünsch euch noch einen schönen Resttag und ganz liebe Grüße aus der Sonne! :-*

Donnerstag, 11. März 2010

Neue Fotos

Da aus - mir nicht erklärbaren Gründen - meine neuen Fotos nicht oben in der Picasa Gallerie angezeigt werden, möchte ich euch nun so mitteilen, dass ich bei Picasa neue Fotos reingestellt habe! Einfach auf "View my gallery" klicken. Enjoy! =)

Australian BBQ, Quiksilver Pro Surf Competition & Brisbane Trip

Am Mittwoch war es nun endlich so weit: Ich war das erste Mal zu einem richtigen australischen Barbecue eingeladen worden. Sandras Mitbewohner Jace hatte eingeladen. Aber zuvor musste ich erst einmal noch in die Uni und mich durch die wohl langweiligste Mathe Vorlesung quälen, die ich jemals in meinem ganzen Studium gehabt habe (wobei - wartet kurz - es ist wohl mit Modellbildung vergleichbar). Der Unterschied war nur, dass die Mathe Vorlesung hier in Australien sowas von einfach war, dass ich beinahe eingeschlafen bin, in Hannover hingegen war es so langweilig, weil ich nicht gerafft hatte.
Die Mathe Vorlesungen hier bestehen aus einem einstündigen Workshop, einer zweistündigen Vorlesung und einem zweistündigen Tutorium. Am Mittwoch hatte ich den Workshop, wo ich dann auch noch feststellen musste, dass sich der Kurs namens "Mathematics Education 1" wirklich nur auf die Primary School (Grundschule) bezieht und demnach nur auf das Thema Addtion und Subrtraktion eingegangen wurde. An sich war der Workshop sehr nett gemacht: Die Dozentin rechnete vorne an der Tafel die Aufgaben vor, z.b. schriftliche Addition, weil sie meinte, dass wir den Schülern nur etwas vermitteln können, wenn wir es selbst verstanden haben, welchem ich ja auch vollkommen zustimme, allerdings dachte ich eigentlich, dass solche Dinge als gegeben vorausgesetzt werden können?! Scheinbar war dies aber nicht der Fall! So wussten mehrere Studenten nicht einmal was eine Primzahl ist. Da frage ich mich doch schon: "Hallo? Was lernt ihr bitte in der Schule?!" So wurden Aufgaben vorgestellt, die wohl für die 7. Klasse geeignet seien, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass dieser Stoff schon in Klasse 3 in Deutschland behandelt wird. Nun gut, ist ja auch egal...auf jeden Fall habe ich mich sowas von gelangweilt in der Vorlesung.
Anschließend habe ich mir dann die Leichtathletikbahn näher angeschaut. Ihr glaubt gar nicht, was um 18 Uhr dort alles los ist: Da wimmelte es nur von Sportlern. Dadurch noch mehr angespornt, kaufte ich mir also eine Trainingskarte für 2,30 Aud (muss man bei jeder Benutzung des Platzes zahlen) und absolvierte das Trainingsprogramm, was mir Ingo geschickt hatte: Laufpyramide 200-400-600-800-600-400-200. Boah, war das anstrengend in der Hitze. So wirkliche Bekanntschaften konnte ich allerdings nicht schließen. Es trainierte doch eher jeder für sich, ohne großartige Interaktion mit andern Sportlern. Nur wenn ich welche angesquatscht habe, wurde mir nett und höflich geantwortet. Dafür blieb mir aber in meinen Pausen nicht viel Zeit und Luft. =)
Nach der Trainingseinheit (ich war die allerletzte auf dem Platz und beim Auslaufen fing es erst mal schön an zu schütten, dass ich klitschnass war), fuhr ich dann also zu Jace und Sandras Haus, wo wir mit Jasmin (auch deutsch), Sandra, Jace und Tracey (Sandras andere australische Mitbewohnerin) unser BBQ hatten - ich konnte Gott sei Dank bei Sandra duschen und sie lieh mir ein Oberteil, ich war ja klitschnass - DANKE! Das BBQ bestand nur aus Brot und Fleisch - "Super!", denken nun sicher alle Männer! =) Aber ich fands auch ganz gut.
Als ich dann wieder erst um 24.00 Uhr nach Hause gekommen bin (eigentlich wollte ich ja nur eine Stunde bis 20.00 Uhr bleiben und noch was für die Uni machen), erhielt ich eine SMS von Annika (deutsch), ob ich am nächsten Morgen mit nach Coolangatta fahren möchte zu den Quiksilver Pro Surfmeisterschaften. Na klar, wollte ich! Endlich mal eine Aktion, die was mit Surfen zu tun hatte. Dabei dachte ich, es wäre so einfach in Surfers Paradise ein Board zu finden und einfach zu surfen. Dies ist es aber nicht UND die richtigen Surfer, die Locals (ui...kenn ich Fachbegriffe...hehe) gehen eigentlich auch immer zu anderen Spots und nicht nach Surfers, sondern der Name wurde nur aus kommerziellen Gründen erfunden (damals wollte ein Investor seine ganzen Appartements verkaufen, also brauchte er einen attraktiven Namen).
Also trafen Annika und ich uns am Donnerstag morgen um 9.00 Uhr bei der Australia Fair, um nach Coolangatta zu fahren. Die Fahrt dauerte natürlich wieder viel länger als erwartet (ca. 1 Std 20 Min), aber der Bus fuhr wirkich direkt am Strand entlang, sodass wir noch viele andere Traumstrände sehen konnten.
Der Strand von Coolangatta ist echt wunderschön. Viel leerer, aber auch größer als der bei uns in Surfers. Aber wir wollten uns ja - zumindest nicht sofort :o) - an den Strand ballern, sondern suchten erst mal nach den Surfmeisterschaften. Hier hefteten wir uns einfach an die Füße von 3 Jugendlichen, die definitiv so aussahen, als wenn sie sich auch die Surfer angucken wollten. Und wir hatten recht! Nach einem schönen Spaziergang direkt an einer Strandpromenade entlang, wo ich noch so eine riesige Echse entdeckte (man, war ich stolz - sonst sehe ich sowas ja nie und bin immer total blind), die direkt am Wegesrand auf dem Stein hockte, kamen wir dann bei den Quiksilver Pro an.
Verwunderlicherweise gab es hier nicht Tribühnen oder sonstige Absperrungen für Zuschauer, sondern man konnte sich überall hinstellen, wo man wollte (auch ins Wasser - ganz viele Kinder badeten vor den Augen der Zuschauer). Und auch, obwohl es Donnerstag Morgen war, war ein riesen Publikum anwesend - keine Ahnung, wann die immer arbeiten?!?
Da es super heiß war, stellten wir uns also in die erste Reihe ins Wasser.
Der Wettkampf verlief dann folgendermaßen: Es surften immer zwei Surfer gegeneinander und erhielten Punkte dafür (in einer gewissen Zeit durften sie surfen). Der Gewinner kam eine Runde weiter, der Verlierer schied aus. Als vollkommener Noob in Surfwettkämpfen erkannte ich nicht einmal Kelly Slater, den neunfachen Weltmeister im Surfen aus den USA, aber es gab ja genug Menschen dort, die mich darauf aufmerksam machten, wer da nun gerade Prominentes surft. Aber Kelly schied dann auch leider aus. Allerdings muss ich echt sagen, dass ich total beeindruckt war, wie genial diese Leute surfen können. Das muss man echt mal mit eigenen Augen gesehen haben, andernfalls kann man es gar nicht glauben. Das witzige war auch, dass die Surfer an einem gewissen Punkt hinter einer Felsklippe ins Wasser gegangen sind, dann die Welle gesurft sind (ich glaube, man nennt das Pointbreak, wenn ich mich richtig an meine Wellenreiten Exkursion erinnere ;o)) und hieran anschließend von einem Jet-Ski eingesammelt worden sind und an den Wellen vorbei wieder ins Line Out (die Stelle, bevor die Wellen brechen und man als Surfer auf die guten Wellen wartet) gebracht worden sind, um wieder neu zu starten.
In der Mittagspause der Meisterschaften schauten wir uns denn bei den Ständen, die drumherum aufgebaut worden waren, um. Hier gab es - wie in Deutschland auch - natürlich viele Stände von den Sponsoren, die Preise waren aber nicht gerade anziehend. Teurer oder gleich teuer wie im Laden. Vor dem Roxy-Häuschen entdeckte ich dann aber ein Schild mit "Free Surf Lessons". Annika und ich dachten uns dann - fragen kostet ja nichts - und tatsächlich waren noch exakt 2 Plätze frei für eine kostenlose Surfstunde mit all dem Material inklusive, das Problem war nur, sie war erst um 14 Uhr! Ich musste allerdings schon um 14.37 Uhr den Bus zurück nach Hause nehmen, um pünktlich um 17 Uhr zu meinem Unikurs (Sports Coaching in Theory and Practice) zu erscheinen. Toll, was sollte ich nun machen? Den Kurs gleich beim ersten Mal ausfallen lassen und die kostenlose Surfstunde mitnehmen (eingetragen hatte ich mich zumindest) oder doch zur Uni gehen (war ja schließlich die erste Std, die ich nicht einfach ausfallen lassen konnte). Haha, Megaquiz - aber wer mich kennt, der weiß, dass ich dann doch ein zu schlechtes Gewisse gehabt hätte, wenn ich nicht zur Uni gegangen wäre, also entschied ich mich dafür zur Uni zu gehen. Natürlich ärgerte mich das alles total - warum konnte es nicht einfach ne Stunde eher sein?! Aber gut, da es ja höchstwahrscheinlich nur eine Anfängerstunde war, hätte es mir - so blöd es auch klingt - wahrscheinlich nichts gebracht.
Die Zeit bis zur Busabfahrt und Annikas Surfstunde (sie ging ja hin, hatte ja keine Uni) gammelten wir dann noch bei MC Donalds - reichhaltiges Mittagessen - und am Strand. Eine seeehr gute Entscheidung! =)
Auf der Rückfahrt mit dem Bus schlief ich dann erst mal voll ein, aber Gott sei Dank war die Australia Fair die Endhaltestelle... =)
Nach einem kurzen Stop Zuhause gings dann also zur Uni. Und ich muss sagen: Es war gut, dass ich mich so entschieden hatte, denn 1. lernte ich hier eine supernette Australierin namens Gemma kennen, mit der ich nun mein Referat zusammen mache und 2. war der Dozent echt ein wahrer Oberleutnant (benahm sich zumindest so) und ich weiß nicht, was für eine gute Ausrede ich ihm in der nächsten Woche hätte auftischen sollen, damit er mich nicht aus dem Kurs rausgehauen hätte (die Australier müssen ein ärztliches Attest vorlegen, wenn sie in der Uni fehlen). Also der Kurs an sich klang echt recht interessant, aber mit dem Dozenten (voll der Befehlston) bin ich noch nicht so warm geworden. So bat ich ihm auch an, das Referat "Sport in anderen Ländern" zu übernehmen, weil ich dachte, dass es ja für alle ein Vorteil wäre, wenn eine Ausländerin aus ihrer Sicht von ihrem Sportsystem berichten würde. Das fand er aber total scheiße und hat mich gleich voll angemacht und abgewimmelt - naja, ich wollte ja nur nett sein, dann eben nicht!
Am Freitag hatte ich dann um 8.00 Uhr meine Mathevorlesung zu Mathematics Education 1 (warum muss Mathe immer so früh sein?!) und anschließend das Tutorium hierzu. Und ich kann euch sagen: Das war noch 100x schlechter als der Workshop am Mittwoch. Oh Gott, ich geh da nicht mehr hin! Das Tutorium bestand daraus, dass wir uns in Tischgruppen zusammen fanden und dann einen sinnlosen Arbeitszettel aus dem Internet abarbeiteten. Der Dozent hatte sich nicht einmal vorgestellt und saß auch nur vorne und war mit irgendetwas anderem beschäftigt, aber kümmerte sich gar nicht um die Gruppe. Das einzige, was er von sich gab und damit machte er sich noch unbeliebter bei mir, war folgendes: "Ich wollte eigentlich auch immer Lehrer werden, aber dafür waren meine Noten zu schlecht. Ich weiß nun aber auch warum - ich hab es nämlich früher total falsch gemacht. Ich habe mir in den Mathetests die Aufgaben angeguckt und gesehen: Aufgabe eins ist zu einfach, Aufgabe zwei auch, Aufgabe drei ebenfalls, aber Aufgabe vier ist zum Knobeln, dann beginne ich mal mit dieser, die anderen Aufgaben sind ja zu einfach. Damit erreichte ich dann nur 40 %, die anderen aus meiner Klasse machten aber nur alle einfachen Aufgaben und nicht die schwierige und hatten dann aber 60% und waren besser als ich!"
Alter, sorry, aber sowas geht ja mal gar nicht. Naja, wir machten dann schön unsere blöden Aufgabenzettel, z.B. mussten wir mit drei Würfeln würfeln. Auf dem einen waren Zahlen von 2 - 8, auf dem anderen stand immer +2 oder -2 und auf dem dritten +1 oder -1. Nun sollten wir würfeln und das Ergebnis ausrechnen und anschließend dann folgende Fragen beantworten: "Was wird hiermit gelernt? Thema?" (allerdings stand das schon immer über der Aufgabe in der Überschrift), "Wie hilft diese Aufgabe den Kindern?" (war auch immer sehr einfach), "Fragen an die Kinder oder an die Aufgabe?" und "weiterführende Aufgaben". Also ich muss sagen, der Kurs hat mich nun nicht so überstrapaziert. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass auch hier wieder nicht so die hellsten Köpfe drinsaßen, weil sie sich schon etwas schwer taten mit den Aufgaben. Naja, wir waren jedenfalls nach 50 Minuten mit allem fertig, wobei man hinzufügen muss,dass wir nun auch nicht nur gearbeitet hatten, sondern auch noch viel Blödsinn gemacht haben und saßen dann noch eine Stunde rum und haben uns unterhalten. Hammer Kurs - da werde ich nie wieder hin!!!
Den Rest den Tages gammelte ich noch ein bisschen bei uns am Pool rum - das ist echt so schön gemacht hier - und abends bin ich dann noch mal 14 km am Strand joggen gewesen. Herrlich!
Am Samstag musste ich dann noch früher raus als am Freitag zur Mathevorlesung, denn wir (Annika, Don, Aja, Gosi, Camilla, Nannette und ich) trafen uns bereits um 7.29 Uhr an der Zughaltestelle, um nach Brisbane zu fahren und den Tag mit Sightseeing zu verbringen. Ich radelte im Regen zu dem Bahnhof nach Nerang, die anderen stiegen alle erst eine Station später ein. Die Bahnfahrt nach Brisbane dauerte in etwa so 1 Stunde und angekommen in Brisbane gingen wir erst einmal frühstücken in einem Foodcourt. Der Großteil von uns bestellte sich einen Pancake (für circa 5 Aud) mit Beeren, Rührei oder wie ich mit Schokolade. =) Das nächste Mal werde ich aber auch den Beeren-Pancake nehmen, der sah richtig lecker aus! Danach gingen wir zum "Internationalen Studententag", welcher genau am Samstag in Brisbane stattfand. Und das war eine super Idee, denn es gab so viele Dinge geschenkt...hehe!Stifte, Bonbons, Trinkflaschen, Taschen, Popcorn, Kondome und sogar eine Simkarte! Die kriegen denn all jene, die mich besuchen kommen, geliehen, ha! Mein Bruder als allererstes! Freu mich schon auf dich! :-*
Anschließend machten wir uns dann nach einem kurzen Stop in der Touristen-Information (ein sehr guter Tipp - denn hier gibt es Stadtpläne, etc alles umsonst und man erhält gute Anregungen, was man noch so machen kann in der Umgebung durch all die vielen Flyer) auf zu unserm Sightseeing.
Nachdem wir bereits durch DIE Shoppingmeile Brisbanes, die Queen Street, gegangen waren, schauten wir uns den Brisbane River an, überquerten die Victoria Bridge, um das Wheel of Brisbane aus der Nähe zu begutachten und liefen durch Southbank am Fluss entlang. Hier in Southbank sahen wir dann auch noch eine für die Öffentlichkeit angelegte Poollandschaft (wunderschön und kostenlos!), aber anstatt dadurch nass zu werden, überraschte uns ein sehr starker Regenfall, sodass wir uns, wie auch alle andern, schnell unterstellten. Hier kamen wir ins Gespräch mit einem andern Deutschen namens Jan, der aus Kiel kommt und nun für 3 Monate durch Australien reisen wollte und der sich uns anschloss, da er noch 3 Stunden überbrücken musste, um dann eine Freundin, die mit ihm reiste, abzuholen vom Flughafen.
Nach dem Schauer gings dann also weiter: Auf dem Weg sah ich dann schon die zweite Rieseneidechse - was war denn mit mir los?! Sonst bin ich doch immer die Blinde...Nach ein paar Fotos, ging es dann weiter in den Botanic Garden mit wunderschön angelegten Bäumen und Grünflächen (man fühlte sich ganz alleine in dem großen Garten - herrlich) und den Mangrovenwäldern. Und das schönste ist - bislang war alles for free. Kein Eintritt und nichts (okay, das Wheel of Brisbane hätte 15 Aud gekostet, das war uns aber zu teuer).
Hiernach liefen wir wieder zurück ins Stadtzentrum (Queen Street) und nahmen von hieraus den Bus nach Mount Cootah, von welchem man eine fabelhafte Sicht auf ganz Brisbane haben sollte. Wir hatten allerdings Pech, denn der Nebel zug sich noch mehr zu, dass man leider nicht sooo viel sehen konnte, es war aber trotzdem sehr schön dort oben (hier gibt es nur ein Restaurant und ein kleines Cafe - alles überteuert). Da wir allerdings noch 1 Stunde überbrücken mussten, bis der nächste BUs fuhr, gönnten wir uns noch einen Milchshake. =)
Zurück im Stadtzentrum von Brisbane wollten wir uns dann noch Chinatown angucken, jedoch erfuhren wir, dass diese bereits um 17.00 Uhr schließen würden und in einer halben Stunde (es war 16.30 Uhr) würden wir nicht einmal hinkommen. Also beschlossen wir, weil alle auch schon Hunger hatten, unseren Gutschein vom Internationalen Studententag bei Vapiano einzulösen (2 Pizzas/Nudelgerichte/Salate zum Preis von einem). Ich bestellte mir eine Salamipizza und nach meiner Enttäuschung mit der Tiefkühlpizza (die nach nichts geschmeckt hatte), wurde ich diesmal nicht enttäuscht: Es schmeckte super! Ich weiß nicht, wer von euch Vapiano kennt, ich kannte es vorher nicht, da es dies nicht in Hannover gibt, aber in vielen anderen deutschen Städten: Dies ist ein Restaurant, welches aber recht günstig ist (hier circa 9 Euro für eine Pizza und das ist für Australien günstig) und welche vor deinen Augen alles frisch zubereiten: Pizzateig, etc! Allerdings muss man sich alles selbst holen, es gibt keine Bedienung, was ich aber gar nicht schlimm fand.
Da es nun schon stockdunkel draußen war (18.00 Uhr) und in Australien ja auch schon um 18.00 Uhr fast überall die Schotten dicht sind, fuhren wir hieran anschließend nach Hause. Ein Vorteil für mich - ich konnte früh ins Bett - schließlich war am nächsten Morgen schon wieder der Lauftreff um 6.30 Uhr angesagt.
Mein Sonntagmorgen startete dann etwas unerwartet mit dem Weckerklingeln meiner Mitbewohnerin Jodie um 4.40 Uhr. Dieses Mädchen ist echt ein Phänomen für sich! Unglaublich - so hörte ich 20 Minuten lang das Weckerklingeln (ich war einfach zu faul aufzustehen) und dachte dann irgendwann, dass das ja nicht ihr Wecker sein kann, wenn ich sogar davon aufwache und der Wecker direkt neben ihr liegt, dann müsste sie ja schon 3x wach sein. Also rappelte ich mich dann irgendwann aus dem Bett hoch und guckte im Badezimmer und im Wohnzimmer nach, ob eine der Uhren evtl. aus Versehen den Alarm angestellt hatten. Aber nein, es war wirklich Jodies Wecker! Kurz bevor ich dann zu ihr gehen wollte, hörte es aber auf, sodass ich lieber wieder ins Bett ging, als mich mit ihr in eine Diskussion zu verstricken. Das coolste war ja noch als ich später erfuhr, warum sie sich den Wecker gestellt hatte: So dachte ich, dass sie zur Arbeit musste, da sie ja in einer Bäckerei arbeitet, aber nein: Sie wollte einfach früher aufstehen, damit sie vor der Arbeit, wo sie dann um 10 Uhr hingefahren ist, noch was schafft. Hallo?!? Wer kommt denn auf so eine Idee, sich dann den Wecker auf 4.40 Uhr zu stellen?! Crazy!
Nun ja, also hatte ich noch eine weitere Stunde Schlaf, bevor ich dann aufstehen musste und wieder um 6 Uhr loslief nach Southport zum Runners Club. Heute stand ein 5 km Test-Race auf dem Programm, denn viele der Läufer wollten eine Woche später an einem 5 km Lauf teilnehmen. Und irgendwie ist es bei denen Ritual oder aber auch Gewohnheit allgemein, dass sie eine Woche vor solche einem Wettkampf (es ist ein einfacher Volkslauf) solch ein Proberennen veranstalten. Das witzige ist aber, dass sie das echt richtig aufziehen mit Startsignal, abgemessener Strecke mit Turning Point (wo es sogar Getränke in Bechern ausgeteilt gab, wie bei einem richtigen Lauf), Zeitnahme und Rangliste. Es gab sogar eine Siegereherung mit kleinen Preisen für die ersten drei Männer und Frauen. Hätte ich das gewusst, hätte ich mich auch angestrengt...hehe. Stattdessen bin ich nur locker gelaufen, weil ich ja schon 4 km hingelaufen und 9 km zurück laufen wollte.
Zudem gab es nach dem Race auch noch ein BBQ (wer kann bitte sofort nach dem Lauf und um 7.00 UHr morgens ein Bratwürstchen essen?!), aber Gott sei Dank auch wieder einen riesigen Obstteller- voll die Belohnung nach de Laufen, mmh jammi! =)
Ich ließ mich dann auch noch als Mitglied registrieren und zahlte meine 5 Aud Membership, so hatte ich immerhin einen festen Termin, um immer laufen zu müssen. =)
Bei dem anschließenden Sit In sprach ich dann auch noch ein paar Leute an, um Trainingskontakte zu knüpfen und tauschte zum einen mit Yvette, mit der ich letzte Woche bereits gelaufen war, Kontaktdaten aus und zudem noch mit Stephanie, welche auch dieses Jahr zum ersten Mal den Marathon laufen wollte, aber sehr, sehr fit aussah. Des Weiteren sprach ich mit Steve, einem alten, sehr lustigen und netten Mann, der andauerns sagte, dass er noch hart trainiert, um Yvette abzuziehen und anschließend noch mit Kurt, einem alten Mann, der aus Deutschland nach Australien immigriert ist. Es gibt echt verdammt viele Deutsche hier!
Anschließend lief ich also noch die 9 km zurück nach Hause am Strand entlang, sodass ich auf 18 km kam und meinem Ziel, den 42 km immer näher.
Allerdings muss ich sagen, dass es echt hart ist, ohne jegliches Frühstück so lange zu laufen. Ich habe Yvette dann auch noch mal gefragt, ob sie vor dem Laufen etwas isst, aber sie meinte, nur vor richtig langen Läufen. Dann steht sie 4 Stunden vor dem Lauf auf, isst etwas und schläft weiter. Man, das könnte ich gar nicht, aber mal gucken, wie sich meine Gewohnheiten hier noch so ändern, schließlich stehe ich hier auch immer auf, wenn eine 5 vorne steht, was ich in Deutschland ja um keinen Preis machen würde. =) Aber es stimmt schon, später ist es einfach zu heiß und da es aber auch immer früh dunkel wird, aber morgens um 5.30 Uhr hell ist, kann man seinen Tag ja auch einfach verlagern, wobei das natürlich nicht immer so super klappt.
Den restlichen Sonntag verbrachte ich dann wieder auf unserer wunderschönen Terasse und am Pool. Ich musste nur einmal noch los zum Einkaufen - hier nahm ich mir diesmal richtig Zeit und guckte mir alle Produkte an, die Aldi im Sortiment hatte und auch die anderen Läden. Man muss ja wissen, was man wo für welchen Preis kriegt. =) So fand ich auch heraus, dass der Obst- und Gemüseladen echt mit Abstand der günstigste ist und bei meinem Verbrauch an Obst, rechnet sich das echt. Hab ich erst mal Großeinkauf gemacht: Äpfel, Bananen, Weintrauben, Nektarinen, Dragon Fruit, Wassermelone, Pflaumen! Ein Paradies für mich!!! =)
Der Montag verlief recht unspektakulär: Zunächst hatte ich um 12 Uhr (ausschlafen, jiha!) meine Sports Development Vorlesung, die allerdings richtig schlecht war, da unsere Dozentin verhindert war und nur eine Vertretung dort war, die alles sehr runtergerattert hat. Nun ja, stattdessen konnte ich aber ein par soziale Kontakte knüpfen. So unterhielt ich mich ein wenig mit Elliott, dem Franzosen, den ich letzte Woche kennengelernt hatte und Jeff, dem Amerikaner (auch von letzter Woche) und verabredetet mich mit beiden am Dienstag zum BBQ am Studenten Village (Studentenwohnheim), wo beide drin wohnen und es am Dienstag ein kostenloses BBQ gibt.
Abends hatte ich dann noch von 17 Uhr an eine Stunde Tutorium (Sports Development Systems), wo ich nun mit einer Australierin ein Referat halte (die schien aber etwas unfreundlich zu sein und angenervt davon, dass sie mit mir, einer nicht perfekt englisch sprechenden Person, ein Referat halten muss - naja, mal schauen, was da wird). Danach fuhr ich noch zu Sandra zu einem Kurzen Talk und anschließend nach Hause, wo ich bereits Penny, Jodie und Sara antraf, die sich unterhielten und rumkicherten. Also setzte ich mich dazu und Jodie fragte mich gleich, was sie für einen Kuchen backen sollte (sie wollte unbedingt noch backen). Was für ein Luxus! =) Allerdings begann sie erst um Mitternacht damit - Jodie eben. Und am Montagabend läuft hier immer um 20.30 Uhr (da beginnen auch meistens alle Filme) Desperate Housewives. Das konnte ich mir ja nicht entgehen lassen! =) Mädels, ich vermiss euch - alleine gucken ist blöd!
Das war auch witzig, weil ich erst einmal gemerkt habe, wie fixiert man auf die Stimmen der eizelnen Charaktere ist. So könnte ich in der deutschen Version jede Person an ihrer Stimme erkennen, in englisch war das allerdings schon etwas anstrengend, die einzelnen Leute auseinander zu halten. =) Aber nun ja, die sind auch, meine ich, ein wenig hinter den deutschen Ausstrahlungen oder ich habe einfcah schon zu viel vorweg gesehen - kino.to sei Dank! =)
Dienstag hatte ich auch erst wieder um 13 Uhr Vorlesung, sodass ich erst mal ausschlief, mich danach auf die Terasse setzte und endlich mal Peters (mein Vermieter) Bräunungstechnik ausprobierte. Er meinte nämlich, dass ich mich 5 Minuten mit der einen Seite in die Sonne legen sollte, dann umdrehen und weitere 5 Minuten in der Sonne legen sollte und dann aber raus aus der Sonne gehen sollte. Dann würde ich so schön braun werden wie er und wäre auch ein wenig resistenter gegen die Sonne (alles ohne Sonnencreme). Das tat ich dann nach einem Bad im Pool - anders hält man es hier gar nicht in der Sonne aus. Es ist endlich wieder nach dem Regen richtig heiß - immer um die 30 Grad - juhu!
Nach dem Bad im Pool musste ich dann zur Uni. Könnt ihr nun verstehen, warum ich mir wie im Dauerurlaub vorkomme?! Ich habe jeden Tag nur 2-4 Stunden Uni und die meist recht spät und nur 10 Stunden pro Woche insgesamt, dann ist es super warm, ich springe vorher noch mal in Pool...was ist denn das für eine geile Unizeit?! =)
Abends war dann noch das BBQ im Village angesagt. Ich traf mich hierzu um 19 Uhr mit Sandra und wir gingen gemeinsam hin, schließlich ist das BBQ eigentlich nur für die Anwohner gedacht, allerdings wohnen da ja hunderte von Studenten, wer soll denn da wissen, wer dazugehört und wer nicht?!
Angekommen trafen wir noch auf Gosi, Don, Cihan, eine Freundin von Cihan und Jeff. Das BBQ allerdings nutzten wir gar nicht, denn die Bratwürstchen, die es da gab, waren wirklich knallrot und sahen nicht gerade appetitlich aus. Ich hätte eher erwartet, dass die dazu gedacht sind, irgendwelche Hunde zu vergiften. Und sie sollen auch nicht so toll geschmeckt haben. Naja, man muss ja auch nicht alles mitnehmen, was umsonst ist.. =)
Da bei dem BBQ nun nicht wirklich was los war (um 21 Uhr fuhr auch wieder ein kostenloser Bus nach Surfers Paradise zum Party machen), rief ich also Phoebe (Australierin) an, die auch in dem Wohnheim wohnt und sie nahm uns dann mit zu ihren ganzen australischen Freunden. Das war echt cool, weil wir die ganze Zeit englisch reden mussten und es war einfach sooo witzig. Phoebe, Lexie, Nick und Matt waren alle dort und sie waren ein paar Tage vorher zusammen zur Sexpo (einer Sexausstellung in Brisbane) gegangen und ihr glaubt einfach nicht, was die da alles ausgeteilt bekommen haben. Also echt: Ich war zwar noch nie auf solch einer Ausstellung, aber ich glaube, die Australier sind alle allgemein lockerer mit diesem Thema als die Deutschen - alter, was wir für Stories gehört haben. =)
Am Mittwoch Morgen hatte ich mich dann mit Yvette zum Laufen verabredet. Gott sei Dank konnte ich sie dazu überreden, dass wir beide erst um 6.00 Uhr loslaufen wollten und uns dann in der MItte treffen würden (sie wohnt etwa 2,5 km entfernt von mir). Gesagt - getan: Also machte ich am Morgen einen 13 km Lauf mit Yvette (ich hab rausgefunden, dass sie 40 Jahre alt ist, so sieht sie aber noch gar nicht aus!) und sie zeigte mir alle möglichen Orte und Laufwege. Allerdings muss ich sagen, dass es immer noch so war, dass die Australier zwar sehr viele kleine Parks haben, aber da braucht man nur 3 Minuten um einmal rum zu laufen und sie deswegen echt sehr viel auf Straßen und Asphalt laufen. Der Lauf war echt super. Yvette ist echt eine richtig, richtig Liebe. Hatte ich voll Glück, dass ich sie kennengelernt habe, denn sie schleppt mich nun zu allen Sportevents mit und fragt mich immer, ob ich hier oder da mit ihr laufen möchte. =)
Trotzdem frage ich mich immer noch, wann die Australier überhaupt schlafen, weil Yvette nun auch jeden Abend bei einem Dinner eingeladen war, aber um 5.30 Uhr trainieren wollte...
Anschließend musste ich mich dann schon fast etwas beeilen, um zur Uni zu kommen (Yvette läuft ja auch immer vor der Arbeit) und nachdem ich gerade geduscht hatte, hatten wir nun sogar eine Praxiseinheit. Draußen in der prallen Sonne - alter, so doll habe ich noch nie in meinem Leben geschwitzt, glaube ich. =)
So stellte uns unser Dozent die verschiedenen Arten zu Coachen (dominant, kooperativ und offen) vor und wir mussten anschließend immer sagen, was uns daran gut bzw. schlecht gefallen hatte (am Beispiel Basketball). Hiernach sollten wir dann noch am eigenen Körper erfahren, wie wir körperlich beeinträchtigte Personen in den Sport integrieren können. So spielten wir Basketball mit einem Arm, einem zugekniffenen Auge oder einem Bein. Hat echt sehr viel Spaß gemacht. Da der Kurs früher vorbei war, schlug ich dann noch meine Zeit bis 11 Uhr, wo ich mich mit Sandra, Nannette und Annika traf, um mich in die Sport Clubs einzutragem, damit tot, dass ich mich mit Daniel (der ebenfalls auf seinen nächsten Kurs wartete), einem australischen Rugby League Spieler aus meinem Kurs, unterhielt. Das ist echt ein super netter und lustiger Typ.
Um 11 traf ich mich dann mit den andern und wir schauten uns die Angebote der einzelnen Sport Clubs an. Dies war wieder so aufgebaut, dass die einzelnen Clubs (ich glaube, die waren alle private Clubs und haben nichts mit der Uni gemeinsam) Stände aufgebaut hatten und um Mitglieder warben. Und wie konnte es auch anders sein - man musste wieder für alles bezahlen. Manches kostete mehr, manches weniger. Badminton beispielsweise musste man 10 Aud bezahlen, um Mitglied zu werden und dann für jedes Mal Spielen 4 Aud. Als Nicht-Mitglied musste man pro Spiel 7 Aud zahlen. So gab es auch viele Sportarten, die mich wirklich interessiert hätten, wie beispielsweise Rugby, Baseball, Netball, Kanu Polo, etc. (was ich alles in der deutschen Uni schon mal angeschnitten hatte und was total cool war), aber ganz im ernst, ich hatte einfach keine Lust schon wieder überall Geld zu bezahlen, um Mitglied zu werden. Außerdem hatte ich ja nun schon so viel mit meinem Laufprogramm zu tun, da würde ich sowas sicher gar nicht mehr alles schaffen, wenn man mal realistisch bliebe. Zur Not konnte ich sicher immer noch als Nicht-Mitglied zu einem höheren Satz einmalig teilnehmen. Aber in den Tauch-Club (5 Aud zur Mitgliedschaft und 385 Aud für die Open Water Diving Licence) gab ich dann trotzdem aus sowie 25 Aud für den Surfclub, worin eine kostenlose 2 Stunden-Surfstunde sowie kostenloses BBQ und Informationen rund ums Surfen enthalten war (dies war ein echt gutes Angebot, denn normalerweise kostet solch eine Surfstunde allein 55 Aud).
Der Diving-Typ sicherte Sandra und mir dann auch noch zu, dass wir zunächst einmal bei ihm im Pool das Tauchen kostenlos ausprobieren konnten, ob es uns überhaupt gefällt, bevor wir die 385 Aud bezahlen, was ja eine Stange Geld ist, wobei man wiederum sagen muss, dass das auch ein sehr gutes Angebot ist. Woanders, z.B. am Great Barrier Reef ist dies teurer. Hierzu gehört aber noch, dass man eine ärztliche Untersuchung durchführt, die wiederum etwa 70 Aud kostet - teurer Spaß, aber man muss sich ja auch mal was gönnen... =)
Anschließend gingen wir noch zum Fitnessstudio und erfuhren, dass in der nächsten Woche alle Kurse (Yoga und was ich so geil finde: Body Pump oder Body Attack) umsonst sind. Da werden wir dann sicher auch mal hingucken. Zudem organisierte uns Sandra noch zwei Gutscheine für eine kostenlose Aqua Jogging Stunde - gut gemacht, meine Liebe! =)
Nach dem Einschreiben fuhr ich dann mit dem Rad nach Hause, Sandra noch kurz zur Australia Fair und anschließend zu mir, um mal zu sehen wie ich wohne. Da es Mittagszeit war, kochten wir uns dann noch lecker Tortellini mit Pesto und anschließend gönnten wir uns ein leckeres Eis auf unserer Terasse.
Da Sandra noch nie in einem Aldi Markt hier war und ich eh noch einkaufen musste, fuhren wir beide dann noch zu dem Aldi, der bei mir um die Ecke ist (1,5 km). Der Bus war allerdings so spät (20 Minuten zu spät), dass wir uns total abhetzen mussten und ich gerade noch so den Bus zurück bekam (meiner war ein bisschen zu spät, ich dachte schon, ich muss laufen), ihrer kam aber einfach mal 40 Minuten später. Super, dass wir uns so beeilt hatten!
Abends wollte Jodie mich dann noch überreden, dass ich mit ihr und ihren Freunden in einen Club gehen sollte. Da ich am nächsten morgen aber wieder um 6 Uhr mit Yvette verabredet war, wollte ich nicht mit. Jodie wollte sich dann noch 15 Minuten hinlegen und ich sollte sie wecken, was ich auch versuchte. Aber wie Penny schon sagte, es war echt unmöglich. Ich schüttelte sie bestimmt 5 Minuten, bis sie wach war. Aber daran konnte sie sich heute morgen nicht mehr erinnern und sie schlief wohl auch wieder ein und ging dann nicht mehr zur Party. Man, ich dachte immer, ich hätte nen tiefen Schlaf... Ich dachte echt, sie würde mich verarschen, als sie nicht wach werden wollte. =)
Heute morgen (Donnerstag) traf ich mich dann mit Yvette zum Schwimmen an einem See, welcher vom Nerang River gespeist wird und demnach immer frisches Wasser enthält, aber angeblich durch Gitterstäbe abgetrennt ist vom Fluss. Denn in dem Fluss wimmelt es scheinbar nur so von Bull-Sharks, die recht aggressiv sind und weshalb man bloß nicht im Fluss baden soll (wie gesagt, die meisten Hai-Angriffe passieren im Fluss und nicht am Strand). Yvette erzählte mir, dass ein Freund von ihr vor ein paar Jahren im Fluss geschwommen ist und von einem Bull-Shark angegriffen wurde und immer noch eine Bissspur im Rumpf hat. Ja schön...ich hoffe mal, sie irrt sich nicht! Aber gut, da waren echt soo viele Schwimmer und sie meinte am Wochenende sind dort auch immer sehr viele Familien und da sei noch nie etwas passiert.
Ich lief also die 4,5 km zum See, Yvette brachte mir ein Handtuch mit und brachte mich anschließend mit dem Auto nach Hause. Aber ich muss sagen, ich war nun nicht so begeistert von dem See (ca. 150 m lang). Erst einmal muss ich gestehen, dass ich doch voll der Schisser war und immer dachte, ich werde gleich vom Hai gebissen und zum andern war das Wasser einfach so modrig, dass man eine Sicht von 1m ungefähr hatte, was ich ja auch nicht so mag und zudem merkte ich erst danach, wie modrig ich eigentlich stank, dass ich mich erst mal schön unter der Dusche abschrubbte. Also ich muss sagen, ich bevorzuge doch klares Wasser, aber gut, war ne gute Erfahrung.
Nach der säubernden Dusche legte ich mich dann erst mal wieder ins Bett und schlief noch mal 4 Stunden, hehe...Das super Wetter lockte mich dann aber doch wieder raus, sodass ich den Rest meiner Zeit auf der Terasse beim Pool verbrachte. Ich konnte mich echt gar nicht aufraffen, dann noch einmal um 17 uhr für drei Stunden zur Uni zu fahren. Aber ich muss gestehen, diesmal war der Kurs um einiges besser als in der letzten Woche. Der Dozent war super nett diesmal, gar nicht mehr so bestimmend und es hat echt Spaß gemacht. So haben wir zunächst etwas über Sport in australischen Schulen gehört, wobei ich sagen muss, dass ich nicht so viel verstanden habe, weil es ja doch ein recht komplexes Thema ist und so kurz und knapp abgehandelt, klärten sich eben nicht alle Fragen, die ich hatte. Anschließend wurden noch zwei Referate (über Extremsport im Schulsport und Sport in andern Ländern) gehalten, wo ich wieder einmal gemerkt habe (die meisten Studieren Grundschullehramt), dass wir in Deutschland doch so einiges lernen. So nimmt dieses Seminar einen Abriss aus allen möglichen Themen, wo wir in Deutschland ein ganzes Seminar drüber gehabt haben. Auch studieren die Australier nur 4 Jahre, wir hingegen 5. Und in Australien ist es so, dass sie mehr Fächer unterrichten als wir (wir haben 2 und die haben, glaube ich, 4 oder sogar noch mehr). Die Referate waren aber echt richtig lustig und gut gemacht. Schon mal ein hoher Standard für die folgenden gesetzt. Oh Gott, davor grauts mir ja auch schon richtig...ein Referat auf Englisch zu halten,au weia!
Nach dem Kurs wollte ich dann eigentlich noch zu Annika zum BBQ fahren, das viel dann aber leider buchstäblich ins Wasser, weil es regnete - next time!
Ja und nun bin ich wieder schon voll müde. Irgendwie hab ich auch nen komischen Schlafrhythmus, mit dem früh aufstehen/lang schlafen. Ich überlege noch, ob ich morgen mit Yvette und ihrer Freundin wieder früh um 6.00 Uhr laufen gehe. Aber sie machen morgen 20 Minuten Intervalltraining, wo sie 8 Sekunden schnell und 12 Sekunden langsam laufen (haben das Programm auf ihrem Ipod und laufen danach) und das klingt für mich ein bisschen langweilig. Naja, mal schauen...
Gute Nacht erst einmal! :-*

Sonntag, 7. März 2010

The Australian Way of Life

Da ich ja nun schon einige Zeit hier lebe und in das australische Leben eingebunden bin, möchte ich euch nun mal ein bisschen was über die Eigenheiten, aber auch Besonderheiten der Australier erzählen.
Zunächst einmal muss ich sagen, dass der Großteil der Australier wirklich sehr, sehr nett und hilfsbereit ist. Und auch, wenn das australische Bussystem - wie ich schon berichtet habe - sehr verwirrend ist, kommt man doch immer an seinem Ziel an (früher oder später), was nicht selten an der großen Hilfsbereitschaft der Busfahrer liegt. So fragt fast jeder dritte Fahrgast, ob dies der richtige Bus nach ... ist und die Busfahrer sind immer sehr hilfsbereit und bemüht, den Kunden so gut wie möglich zu beraten. Und auch im Supermarkt gibt es extra einen Angestellten, der am Eingang steht und den Kunden einen schönen Tag wünscht ("Hi, how are you?"). Aber auch auf der Straße ist es nicht unüblich, einfach mal an einer roten Ampel oder im Vorbeigehen angesprochen zu werden, wofür man in Deutschland eher kritische, verwirrte Blicke erntet. Ich weiß nicht woran es liegt - viele Australier selbst sagen sogar an dem guten Wetter - aber die Atmosphäre in Australien ist deutlich freundlicher und entspannter, ganz nach dem Lieblingsspruch der Australier "Don't worry!". So habe auch ich mich bereits zu dieser entspannten Lebenseinstellung hinreißen lassen. Gut - die Uni hat diese Einstellung (leider) nicht, sodass man hier schon sehen muss, dass man pünktlich und vorbereitet erscheint, aber in allen anderen Lebenslagen kommt man so echt stressfreier und entspannter durchs Leben.
Auch die Sportler habe ich mittlerweile nun kennen gelernt. So muss man wirklich sehr früh aufstehen, um ein paar Läufer zu sehen, da diese hauptsächlich nur morgens laufen (zu einer unmenschlichen Zeit - vor 7 Uhr auf jeden Fall). Das schöne Wetter hat eben auch seine Nachteile. Ich war eben gerade im Dunkeln laufen und habe nur einen einzigen anderen Läufer getroffen, wohingegen man morgens um 6.00 Uhr haufenweise Läufern begegnet. Es ist hier also doch so, dass die meisten morgens und nicht abends nach Sonnenuntergang Sport treiben.
Allgemein nimmt die Anzahl der Personen auf der Straße nach Einbruch der Dunkelheit (so gegen 18.30 Uhr) deutlich ab. So fahren zwar noch hin und wieder Autos vorbei, aber Fußgänger oder Radfahrer sieht man bis auf einzelne Ausnahmen gar nicht mehr. Aber komischerweise ist auch früh morgens, außer den Sportlern, wenig los auf den Straßen. Der Trubel beginnt erst so ab 8.00 - 9.00 Uhr.
Apropros Fahrrad: Mittlerweile weiß ich auch, warum eigentlich jeder Australier ein Auto besitzt und dieses auch fast ausschließlich nutzt. Natürlich zum einen auf Grund der langen Distanzen in Australien und das Bussystem in Australien ist wirklich sehr schlecht (wie ich schon mehrmals berichtete habe), zum andern muss man aber auch sehen, dass Fahrrad Fahrer in Australien eher verachtet werden bzw. den Autofahrern untergeordnet sind. So genießen sie nicht wie in Deutschland ale möglichen Vorfahrtsrechte, sondern bis auf wenige Ausnahmen müssen die Fußgänger und Radfahrer immer für Autos anhalten und diese zuerst passieren lassen. Dies war mir zu Beginn nicht wirklich klar, sodass ich mehrmals knapp einem Zusammenstoß entgangen bin und böses Hupen geerntet habe. Eigentlich nur beim Zebrastreifen müssen die Autos für die Fußgänger oder Radfahrer halten. Zudem muss beim Fahrrad fahren auch immer ein Helm getragen werden, ansonsten kann man auch hier mit hohen Bußgeldern rechnen.
Neben dem Transport ist natürlich das Essen noch eine wichtige Angelegenheit: So findet man durchaus andere Produkte in den Supermarkten als in Deutschland, angefangen beim Fleisch: Kängaroo, Strauß, Krokodil und solche exotischen Exemplare. Auffällig ist, dass es sehr viel Fertigprodukte zu kaufen gibt - solche, die man nur noch auftauen muss oder wo man Wasser hinzugießen muss. Und auch die Größenverhältnisse (Volumen) der Lebensmittel sind um einiges größer als in Deutschland. So kann man zwar kleinere Protionen (z.B. 1l Milch) kaufen, gängig und damit auch preisgünstiger sind allerdings 3l Kanister. Und dies ist bei nahezu allen Lebensmitteln der Fall: Riesen-Pakete an Fleisch, 8er Pack Joghurt, alles riesige Getränkekanister, 5 kg Tüten Chips, etc. Das ist schon verrückt. Und auch wenn man eigentlich das Gefühl hat, dass die Australier sich sehr ungesund ernähren, muss man doch zugeben, dass die meisten einen Traumkörper haben. Irgendwas stimmt doch hier nicht...tztztz... =)
Allerdings habe ich auch festgestellt, dass die Australier sehr häufig die sogenannten Food Courts nutzen, die man in jedem größeren Einkaufszentrum über eine ganze Etage findet. So ist das Essen hier nicht unbedingt günstig, aber die meisten Australier gehen auswärts Mittagessen. Und auch die Smoothie/Juice und Kaffee Take-Away Shops erfreuen sich großer Beliebtheit, obwohl ein Smoothie alleine 6 Aud kostet. Bislang habe ich es nicht probiert, aber ich denke, dass werde ich noch einmal tun.
So gibt es zwar auch ein paar Bäcker in den großen Shoppingcentern, die auch dunklere Brote verkaufen, aber normalerweise wird in Australien wie auch in England eher weiches, helles Brot bevorzugt. Meistens sieht es aus wie Toastbrot und fühlt sich auch so an - die Australier essen dies so, wenn man es toastet, ist es auch für uns Deutsche okay. =) Das Brot und eigentlich fast alles andere auch wird im Kühlschrank oder im Gefrierschrank gelagert (eigentlich packen sie alles in den Kühlschrank, bis er voll ist). Dies liegt daran, dass besonders das Brot sehr schnell schimmelt durch die Hitze, die Feuchtigkeit und den Inhaltsstoffen. Und auch schmeckt alles ein wenig anders (Milchprodukte und Fleisch), aber ich muss sagen, dass ich mich mittlerweile schon dran gewöhnt habe und es mag.
Des Weiteren muss ich sagen, dass Australien, soweit ich das beurteilen kann, sehr sauber ist. Man sieht fast nirgendwo Müll rumliegen, es gibt viele kleine Parks, Bäume und Wiesen, die meist gemäht sind und nirgendwo ist Hundekot. Das liegt daran, dass die Australier die Ausscheidungen ihres Hundes immer wegmachen müssen. So müssen Hunde auch immer an der Leine geführt werden, ansonsten muss man Strafe zahlen (meine Vermieterin hat 3 Hunde und hatte diese einmal nicht angeleint und musste 150 Aud pro Hund Strafe zahlen). Nur in ausgezeichneten Dog-Parks dürfen Hunde frei rumlaufen, der Kot muss trotzdem eingesammelt werden.
Mülltrennung wird wohl auch nur in Deutschland so kompliziert betrieben. Gut, immerhin trennt man hier zwischen "Plastikflaschen + Altpapier" und "restlicher Müll", aber ob das nun eingehalten wird oder nicht, interessiert letztendlich auch niemanden.
Aber nicht nur die Mülltrennung scheinen die Australier nicht so ernst zu nehmen, sondern auch die Energieverbrauchung beim Benutzen der Klimaanlagen. So kann es noch so schön warm draußen sein, in allen Gebäuden ist die Klimaanlage so aufgedreht, dass man im T-Shirt anfängt zu frieren. Und auch jede Wohnung verfügt über mehrere Ventilatoren. Eine Heizung besitzen die meisten Wohnungen/Häuser aber nicht. Warum auch, wenn es nie unter 20 Grad kalt wird... =)
Allerdings beim Wasser sind die Australier sehr sparsam und dies ist ihnen auch sehr wichtig. So hängen überall immer Hinweisschilder, sparsam mit dem Wasser umzugehen, nur 4 Minuten Duschen zu können, etc.
Was auch typisch australisch ist, ist die Kombination aus kilometerlangem, traumhaften Strand sowie Wolkenkratzer am Strand. So habe ich erfahren, dass diese Häuser nur selten Hotels sind, sondern meist Appartements darstellen, die sich viele Australier kaufen, um eine schöne Aussicht zu haben. Ich kann dies immer nicht nachvollziehen - ich würde ein schönes Einfamilienhaus vorziehen, aber gut, aus dem 30. Stock hat man sicherlich auch ne wunderbare Sicht.
Ja und zuletzt noch ein paar Typs für Reisende nach Australien zum Thema Handy und Bankkonto. So habe ich mir zunächst überlegt gehabt, ein australisches Bankkonto zu eröffnen. Dieses ist mit meinem jetzigen DKB Konto, wo ich weltweit umsonst Geld abholen kann so oft ich möchte, überflüssig geworden. Die Miete muss ich nämlich auch in bar zahlen. Ich rate aber jedem sich ein Konto bei der DKB Bank einzurichten. Ich habe bislang nie lange nach einem Automaten hier in Australien suchen müssen (die Australier sind auch so Kreditkarten-Junkies, die machen alles mit ihrer Kreditkarte), sondern konnte jeden nutzen (es muss ein Visa-Zeichen drauf sein, das ist es aber nahezu immer). Ansonsten kostet es als Student aber auch nichts, einen australischen Bank-Account zu eröffnen. Die großen australischen Banken sind Westpac (Partner der Deutschen Bank), ANZ, NAB, ...
Zum Thema Handy (einen Festnetzanschluss habe ich nicht, kann ich also nicht drüber berichten): Ich habe mir eine Vodafone Simkarte für 10 Aud gekauft (das wurde aber als Guthaben draufgeladen) und anschließend 29 Aud draufgeladen. Läd man nämlich genau 29 Aud auf sein Prepaidhandy, so bekomt man 150 Aud gutgeschrieben. Das passiert aber nur, wenn man GENAU 29 Aud drauflädt. Man kann auch andere Anbieter nehmen, aber da die meisten Australier Vodafone haben, habe ich dies auch gewählt (SMS ins In- und Ausland 28 Cent, Telefongespräche im Inland 89 Cent plus 39 Cent Verbindungsgebühr, Telefongespräche im Ausland 68 Cent plus Verbindungsgebühr). Ein anderer Anbieter wäre beispielsweise Optus, welche 20 Cent für internationale SMS und 25 Cent für nationale SMS erhebt sowie 40 Cent pro Minute für australische Gespräche (plus 25 Cent Verbindungsgebühr) und 24 Cent für Gespräche nach Deutschland (plus 20 Cent Verbindungsgebühr). Hier weiß ich allerdings nicht, ob man wie bei Vodafone so viel Guthaben geschenkt bekommt, deswegen rentiert sich eben Vodafone. Das Guthaben verfällt nach einem Monat, aber man kann wirklich viel telefonieren und SMS schreiben, muss nicht sparen und verbraucht das Guthaben in ungefähr einem Monat.
Und ein letzter Tipp, wo ich erst mal voll ins Fettnäpfchen getreten bin: Hier in Australien ist es unhöflch, wenn man Menschen nach 21 Uhr anruft. Dies sollte man wirklich nur bei guten Freunden oder der Familie machen. Wohingegen - zumindest ist dies meine Ansicht - in Deutschland 22 Uhr die Grenze ist.
Morgen werde ich hoffentlich ein bisschen mehr von meinem Wochenende und der letzten Zeit berichten, nun bin ich aber so müde, dass ich erst einmal schlafen gehe. Ich wünsche euch in Deutschland aber noch einen schönen Tag! =) (komisch dies zu sagen, wenn man selbst ins Bett geht...)
Gute Nacht!