Samstag, 27. Februar 2010

Umzug in die neue Wohnung und Orientation Week

So, nun habe ich bereits die Orientation Week hinter mir (Montag - Freitag) und bin in meine neue Wohnung eingezogen.
Am letzten Abend habe ich im Hostel noch ein paar sehr nette deutsche Studenten kennen gelernt, die allerdings an einer anderen Uni in Southport studieren. Mit diesen hatte ich noch einen sehr netten Abend auf dem Balkon von unserem Hotel. In deren Verzweiflung - da sie absolut keine Wohnung finden konnten - haben sie mir dann noch ausgerechnet, wieviel Geld ich pro Tag bis zum 30.06. (Ende des Semesters) zahle. Man glaubt es kaum, aber wir kamen mit Studiengebühren, Flug, Versicherung, Papiere, Beglaubigungen, etc. auf 5,20 Euro pro Stunde und darin waren nicht einmal Essenskosten bzw. Buskosten oder anderes Entertainment eingerechnet. Das ist wirklich unglaublich, wenn man sich vorstellt, dass man jede 10 Minuten einen Euro aus dem Fenster wirft - egal ob man Spaß hat, sich langweilt oder schläft. However!
Ich wohne nun schon seit Mittwoch hier und es gefällt mir echt richtig, richtig gut. Marianne und Penny (eine der beiden Chinesinnen, 27 Jahre) haben mich am Mittwoch um 10.00 Uhr von meinem Hostel abgeholt und mich dann zu unserer neuen Wohnung gefahren. Da habe ich dann auch gleich Jodie, meine zweite Mitbewohnerin kennen gelernt. Die beiden sind wirklich sowas von lieb zu mir. Jodie (fast 22 Jahre) hat mir auch gleich Essen angeboten und mich gefragt, ob sie mir etwas chinesisches Kochen soll und mit Penny kann man echt sehr gute Gespräche führen. Witzigerweise geben sich hier alle Chinesen westliche Namen, da sie der Meinung sind, dass wir Nicht-Asiaten uns ihre richtigen Namen sowieso nicht merken können. Wo ich zugeben muss, dass das meistens wohl auch richtig ist, denn ich habe nach einer Sekunde ihre richtigen Namen auch wieder vergessen... =) Aber immerhin geben sie sich westliche Namen, die immerhin mit demselben Anfangsbuchstaben beginnen wie ihr richtiger Name. Penny meinte aber auch, dass es hier zu Beginn sehr schwer gefallen war, sich nicht-asiatische Namen zu merken, sie sich nun aber dran gewöhnt hat.
Angekommen in der Wohnung habe ich mich also erst mal häuslich eingerichtet und konnte endlich meine Riesentasche auspacken (juhu - ich lebe nicht mehr aus der Tasche! =)), danach bin ich gleich mit Marianne zum großen Shopping-Centre hier in der Nähe gefahren, wo es auch Aldi gibt. Nach der letzten Woche, wo ich immer nur so wenig Lebensmittel wie möglich gekauft hatte, da ich im Hostel nur einen sehr kleinen Platz im Kühlschrank zuteil hatte, machte ich nun einen Großeinkauf. Total cool, was es hier alles für Säfte, Obst, aber auch Waschpulver gibt. So habe ich mich erst mal mit sehr vielen - für Deutschland ungewöhnlichen - Sorten eingedeckt: Passionfruit Waschpulver (ich habe noch zwischen diesem und Tropical geschwangt), alle möglichen exotischen Säfte, Wassermelone, Mango, Kiwi, Weintrauben, Aprikosen, und und und...
Das war schon echt ein Paradies für mich! Und man muss dazu sagen, dass Aldi echt um einiges günstiger ist als viele andere Supermärkte, wie zum Beispiel auch Coles und Woolworth. Anschließend bin ich mit Marianne noch durch das ganze Shopping-Center gelaufen und sie hat mir noch Insider-Tipps gegeben, wo ich was günstig bekomme, was ich wo finde, etc. Das war echt richtig super. Zudem hat sie mir angeboten, da sie sowieso jeden zweiten Tag dorthin zum einkaufen fährt, mich mitzunehmen, wenn ich viel zu tragen habe. Ihr merkt, die Familie ist wirklich sehr, sehr nett und ich fühle mich schon ein wenig heimisch hier.
Nachdem wir dann wieder nach Hause gefahren sind und ich kurz alle Sachen eingeräumt hatte, bin ich mit Marianne noch einmal los zu einem Sportladen. So hatten sie ja ein Rad für mich bereit gestellt, das einzige Problem war nur, dass der Vormieter (ein Columbier), welcher das Rad benutzt hatte, eine Acht ins Hinterrad reingefahren hatte. Da Marianne und Peter aber keine 50 Aud für ein neues Hinterrad ausgeben wollten (ich wollte es ja eigentlich kaufen, aber das wollten sie mir nicht zumuten), wollten wir nun also zu dem Sportladen fahren und gucken, ob man den Reifen noch irgendwie reparieren konnte. Peter hatte sich bereits erkundigt und ihm wurde gesagt, dass die Reperatur, wenn sie denn möglich wäre, so zwischen 15 - 20 Aud kosten würde. Allerdings meinte Peter, dass ich hingehen sollte, da dort ein junger Mann arbeitet und ich es wohl günstiger kriegen konnte. Nun ja...da ich das Rad ja haben wollte, musste ich nun also mein Glück versuchen. Marianne fuhr mich demnach mit dem verbeulten Hinterrad zu dem Sportladen und wartete draußen. Der Mann war wirklich sehr, sehr nett und meinte zwar schon, dass der Reifen schon sehr krass verbogen wäre, er aber probieren würde, noch etwas zu reparieren. Nach 20 Minuten Arbeit meinte er dann, dass er sein bestes gegeben hätte und der Reifen auch wieder ganz gut sei, aber immer noch etwas eiern würde, jedoch für die 4 Monate, die ich das Rad nutzen wollte, noch völlig ausreichend wäre. Auf meine Frage, was ich denn dafür bezahlen sollte, meinte er nur "No worries!". Keine Ahnung, ob das hier in Australien immer so ist, aber gut, mir gefällt es! =)
Tja und am Abend hatte ich dann noch ein lustiges Gespräch mit Penny. So muss ich zunächst vorwegnehmen, dass ich Penny und Jodie wirklich beide sehr gerne mag, sie aber vollkommen unterschiedlich sind. So ist Penny total die Ordnungsfanatikerin und es muss alles tip top sauber sein und nichts darf rumliegen und Jodie hingegen lässt immer alles stehen, vergisst den Ofen auszumachen (ich hab es letztens voll qualmen sehen und alles war verbrannt) und ist einfach sehr chaotisch. Dadurch kommen die beiden auch immer sehr oft in Konflikt miteinander. Mich stören beide Extrema nicht so sehr, so finde ich zwar auch, dass es generell sauber sein muss, aber ich räume nun auch nicht immer alles sofort weg, sondern auch manchmal erst am nächsten Tag. Nun ja, das witzige an dem Abend war, dass Jodie sich wieder einmal viel zu viel zu essen gemacht hat (ihr glaubt auch nicht, was die an Essensvorräten für nur eine Person haben - alle Essensschränke und der Kühlschrank sind proppe-voll, unglaublich), dann die Reste stehen gelassen hat und einfach eingeschlafen ist (um 21 Uhr). Penny fand das wieder alles gar nicht witzig, wollte sie dann aufwecken, aus dem Bett zerren, etc., aber Jodie hat sich gar nicht geregt. Das war echt witzig! =) Nun ja, die beiden haben nun schon 1 1/2 jahre zusammen gelebt und joa, sind sich wohl auch schon des Öfteren auf die Nerven gegangen. Dies ist auch der Grund, warum Penny nun heute (Samstag) auszieht. Das hatte ich auch vor ein paar Tagen falsch verstanden - nicht Jodie zieht aus, sondern Penny. Allerdings zieht sie nur zurück in ein Zimmer bei unseren Vermietern, wo sie früher auch schon mal gelebt hat, als sie bei denen House-Staying gemacht hat. Sie meinte einfach, dass sie nur noch darauf wartet, ihren australischen Pass zu bekommen (wahrscheinlich Ende März) und dann will sie wieder zurück nach China und in den letzten Wochen will sie sich nicht über Jodie ärgern müssen, was ich verstehe.
Die Orientation Week war eher nur ein Orientation Day, muss man sagen, denn es gab nur eine Informationsveranstaltung am Montag, die circa 1 Stunde andauerte. Hier wurde allerdings auch nichts weiter relevantes besprochen, sondern wir internationale Studenten wurden nur wieder einmal davor gewarnt, uns gut mit Sonnenmilch einzucremen, nur in den vorgegebenen Badebereichen zu schwimmen, keine Getränke von Fremden anzunehmen, bla bla... Es wurde uns also nichts wirklich Neues mitgeteilt. Zuvor ging ich mit ein paar andern Studentinnen aus Deutschland (ich muss hier noch einmal sagen, dass ich mir nicht ausschließlich deutsche Freunde suche, sondern es einfach echt super viele deutsche internationale Studenten gibt und wir die "Locals" ja noch gar nicht kennenlernen konnten, da wir bislang nur Veranstaltungen für internationale Studenten besucht hatten) in die Bücherei und informierte mich ein wenig über deren Vorgehen. Anschließend an die Informationsveranstaltung wurde dann noch ein 3 stündiges Meet and Greet in der Unibar mit einem kostenlosen Getränk organisiert.
Am Dienstag Morgen musste ich das erste Mal richtig früh aufstehen, denn ich musste bereits um 8.30 Uhr an der Uni sein, um eine der beliebten GoCards zu bekommen (Busfahrkarte, die normalerweise für Studenten 5 Aud kostet, die wir aber mit 10 Aud Guthaben bekommen haben). Hierfür verabredete ich mich mit Christian, welcher ebenfalls deutsch war und im selben Hostel wie ich lebte. Folglich fuhren wir zusammen zur Uni und lernten bereits unterwegs noch zwei andere Deutsche kennen: Chian und Don. Da diese beiden zusammen auf Wohnungssuche waren und Christian auch noch eine Wohnung benötigte und ich schon eine hatte, machten sich die drei auf dem Weg zum Student Guild und ich zur Ausgabe der GoCards. Das witzige ist echt, dass du sehr schnell und einfach hier Leute kennenlernst - so lernte ich in der Warteschlange Gosi und Aja kennen (auch deutsch).
Mit ihnen verbrachte ich dann auch noch den Rest des Tages. So saßen wir bei der Uni auf einer Bank und unterhielten uns, als uns ein weiteres Mädchen ansprach, die allerdings halb Australierin, halb Deutsche war (in Australien geboren, mit 3 Jahren nach Deutschland gezogen und dort 15 Jahre gelebt und dann wieder zurück nach Australien gezogen; die Mutter ist Deutsche, der Vater Australier). Ihr Name war Nicole und sie war so lieb uns besser für das Unileben vorzubereiten und uns den Campus zu zeigen. So machten wir mit ihr den ersten wichtigen Halt auf einem Business Stall, was so viel wie eine Ausstellung unterschiedlicher Unternehmen ist, die eben auch mit Werbegeschenken locken, etc. Das witzige hier war aber, dass hier fast nur Nightclubs vertreten waren, die mit kostenlosem Eintritt warben. Das einzige, was man hierfür tun musste, war, überall seinen Namen und seine E-Mail Adresse zu hinterlassen. Nicole riet uns sehr dazu möglichst alle Karten zu bekommen, da in den meisten Clubs ein Eintritt von 20 Aud verlangt wird. Gut zu wissen... =)
Danach zeigte uns Nicci dann den Campus. Glücklicherweise erhielt sie auch noch von einem Freund den Tipp, dass das Arts Institute heute eine besondere Eröffnungsfeier für ihre Studenten hatte, wo es free lunch gab. So reihten wir uns artig mit in die Schlange ein und erhielten nun schon zum zweiten Mal etwas geschenkt (ansonsten muss man ja alles bezahlen): Ein Wrap von Subways, Cookies und Wasser. Sehr genial!
Nach der Campustour und einer weiteren Büchereiführung durch Nicci hatten wir von Uni nun erst mal genug und entschieden uns Shoppen zu gehen. Also fuhren Gosi, Aja und ich zur Australian Fair. Auf dem Weg dorthin lernten wir eine Norwegerin namens Camilla kennen, mit welcher wir dann durch die Läden zogen. Oh mann, ich frage mich nun schon, warum ich so viel Gepäck mitgenommen habe! Hier gibt es echt sooo schön Klamotten! Und auch wenn in Australien alles teurer ist: Lebensmittel, Wohnen, Aktivitäten, Weggehen, Alkohol, etc. Neben dem Benzin gibt es noch eine Sache, die echt billiger ist: Klamotten und Schuhe!!! Ein Paradies für alle Frauen! Zudem bekommt man bei den Klamotten gleich ein richtiges Beach-Feeling - ich hatte an dem Tag zwar noch nichts gekauft, weil ich noch abwarten wollte, bis ich in die neue Wohnung umziehe, aber bald ist es definitiv so weit... =)
Am Donnerstag lebte ich mich dann zunächst erst einmal so richtig in die neue Wohnung ein, hatte noch ein paar Unterhaltungen mit meinen Flatmates und meinen Vermietern, bis ich dann abends zur Unibar gefahren bin, mich dort mit Aja, Gosi und Nicci getroffen habe und zum kostenlosen Unikino mit kostenloser Pizza und Getränken gegangen bin. Als Film lief Hangover - sehr witzig. Das war echt ein schöner Abend...
Freitag stand dann noch als "großes Event" die Beach-Party auf dem Programm. Diese sollte von 19-24 Uhr in der Unibar stattfinden. Ja, ihr habt richtig gehört - 19 bis 24 Uhr. Da hier die Schüler bereits mit 5 Jahren eingeschult werden, sind viele Studenten in ihrem ersten Jahr noch nicht volljährig, was bedeutet, dass sie nicht länger draußen bleiben dürfen als Mitternacht. Nun gut, da nun einmal die Beach-Party so früh beginnen sollte, traf ich mich also schon um 16.30 Uhr bei Sandra (auch deutsch) zum Vortrinken. Zuvor musste ich allerdings noch einmal zum Student Guild um meine Membership zu beantragen. Das Student Guild kümmert sich um alle sozialen, kulturellen und sportlichen Aktivitäten rund ums Studium. Eine Mitgliedschaft hier kostet für ein halbes Jahr 55 Aud und bietet eben kostenlosen Eintritt zu allen Parties des Student Guild, vergünstigte Bücher, vergünstigtes Essen in der Cafeteria (die ist übrigens sehr schlecht - es trieft nur so von Fett: ich sehne mich nach unserer Mensa, glaubt ihr das?!) und und und...
Bevor ich allerdings zu Sandra konnte, musste ich noch mal einen Stopp bei einem Bottle Shop machen. In Australien ist es nämlich so, dass alle alkoholischen Getränke ausschließlich in sogenannten Bottle Shops verkauft werden. Und hier wird sehr streng kontrolliert, dass auch nur diejenigen reinkommen, die über 18 Jahre alt sind. Erschreckenderweise ist der Alkohol noch teurer als erwartet. Da ich ja kein Wein-, Sekt- oder Biertrinker bin, musste ich also 14 Aud für eine Flasche Malibu Nachmache bezahlen (statt 28 Aud).
Nachdem wir also vorgetrunken hatten bei Sandra und ich x-Mal im Kickern gegen ihren Mitbewohner Jace (Australier) verloren hatte, machten wir uns also auf dem Weg zur Beach-Party. Hier wird das Auto fahren scheinbar etwas lockerer genommen, denn Jace fuhr uns trotz einiger Drinks zu der Party und auch meine beiden Mitbewohnerinnen fahren beide ohne Führerschein.
Auf der Party wurde ich dann von der australischen Partymentalität doch etwas überrascht. Zum einen gab es, was ich nicht erwartet hättet, sehr, sehr viele Security-Guards, welche alle zwei Meter standen und auch sehr konsequent waren. Zudem musste wirklich jeder (!) seinen Ausweis vorzeigen und zudem durfte man auch nie einen Drink mit nach draußen nehmen. In Australien ist das Trinken in der Öffentlichkeit nämlich strikt verboten und jeder, der es dennoch tut, z.B. am Strand, muss 200 Aud Strafe zahlen.
Die Party-Outfits der Australier waren aber sehr witzig, wenn auch doch teilweise etwas merkwürdig. So kamen viele Frauen, aber auch Männer in Badebekleidung (Bikini, Shorts und Oberkörper frei), mit Lifeguard-Shirts, angemalt, Bastrock, etc. Allgemein kann man sagen, dass der australische Kleidungsstil doch sehr freizügig ist und auch die Trinkfestigkeit sehr weit unten liegt. So waren nahezu alle hackedicht. Was mir jedoch etwas zuwider war, war, dass die Männer einen eher wie Frischfleisch als wie eine eigenständige Persönlichkeit mit freiem Willen behandelt haben. So wurde ich von einem Typen einfach an ihn ran gezerrt, ein Mädchen schubste mich gegen einen andern Typen, mit dem ich tanzen sollte, etc. Alles etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man nicht aus dieser Kultur kommt. Aber es lässt sich schon gut feiern mit den Australiern. So lernten wir hier auch Jace australische Freunde kennen, dessen Namen ich allerdings schon wieder vergessen habe. Und das coole: Sie können surfen! Ich hoffe mal, dass sich da noch eine Beziehung aufbaut, hehe... =)
Joa, das wars erst mal von den letzten Tagen. Vom Wochenende berichte ich euch dann morgen, da ich total müde bin, es schon fast 23 Uhr ist und ich morgen um 5.45 Uhr raus muss, um einer Laufgruppe um 6.30 Uhr beizuwohnen...irgendwo muss das heiße, tolle Wetter ja seine Nachteile haben... =)
Ich drück euch ganz doll und sende euch 1000 Küsschen! :-*

Samstag, 20. Februar 2010

Reise, Ankunft und die ersten Tage in Australien

Hey Leute,
nun sind schon 3 Tage in Australien rum und ich habe mich immer noch nicht gemeldet. Es gab einfach so viel zu tun in den ersten Tagen. Aber von Anfang an...
...am Dienstag, den 16.02.2010 war es nun endlich so weit. Nun hieß es für mich: Die Koffer schnappen und auf nach Australien. Mama und Ingo brachten mich um 8.00 Uhr zum HBF Hannover (danke!) und um 8.41 Uhr musste ich dann auch von den letzten Menschen, die ich sehr liebe, für ein halbes Jahr Abschied nehmen. Julia hatte mich ja noch am Montag Zuhause besucht. Hab dich ganz lieb, Süße! :-* Vielen, vielen Dank für dein Abschiedsgeschenk, ich vermiss dich total (musste ohne dich Mc Flurry essen)!
Beinahe hätte ich aber den Zug verpasst, da wir so im Arbeitsverkehr steckten und Mama mich erst 7 Minuten bevor der Zug fuhr, rauswerfen konnte und dann noch das Auto parken musste (ich dachte da schon, dass ich sie nicht mehr zum Tschüss sagen am Gleis sehe, sie hat es dann erstaunlicherweise aber doch noch geschafft).
Von nun an war ich auf mich alleine gestellt. Ein komisches Gefühl, aber irgendwie konnte ich es immer noch nicht so richtig begreifen, dass ich euch alle nun über ein halbes Jahr nicht sehen würde...
Die Bahnfahrt verlief war langweilig wie immer. Zuerst dachte ich schon, ich werde gleich aus dem Zug geworfen, weil ich zuerst mein Ticket nicht finden konnte, aber dann durfte ich doch bis zum Frankfurter Flughafen mitfahren.
Hier konnte ich nun mein riesiges Gepäck (eine riesen Reisetasche mit Zuhause gewogenen 34 kg und 4 Handgepäckstücke) durch den gesamten Flughafenbereich bis zum Schalter von Emirates schleppen. Ein Glück hatte die Reisetasche Rollen, sonst wäre das gar nicht gegangen. Am Schalter von Emirates hielt ich dann noch einmal kurz die Luft an, als ich meine Tasche auf das Band stellen musste, schließlich durfte ich nur maximal 32 kg mitnehmen. Aber ich wollte mir bloß nichts anmerken lassen, dass ich zu viel Gepäck mit hatte...cool bleiben! Komischerweise zeigte die Waage hier nur 31 kg an...Das war ja noch voll im Rahmen.
Die restliche Zeit (ich musste 3 Stunden vorher am Flughafen sein) verbrachte ich damit, meine 1 Liter Flasche Wasser auszutrinken und danach dauernd auf Toilette zu laufen...geile Beschäftigung sag ich euch, vor allem, weil ich ja noch 4 Taschen Hangepäck hatte und die immer mit mir zusammen in die Toilette quetschen musste.
Um 14.25 Uhr ging es dann endlich los. Ich sollte nun endgültig Deutschland den Rücken kehren und abfliegen. Das Emirates Flugzeug rollte auf die Startbahn und wärmte schon mal seine Turbinen auf. Aber dann wurden wir doch noch einmal zurück gerufen: Irgendwas sei uns bereits hier vom Flugzeug abgefallen. Also musste dies alles noch einmal gecheckt und repariert werden, was bedeutete, dass wir noch eine Stunde im Flugzeug warten mussten. Natürlich war es nicht das angenehmste die zwei Stunden im Flieger eingequetscht zu verbringen, allerdings hätte ich in Dubai sowieso noch drei Stunden Aufenthalt gehabt und so wurde dieser wenigstens verkürzt.
Nach der Verspätung ging es dann aber los gen Dubai. Der Flug dauerte 6 Stunden und ich war wirklich vollum mit Emirates zufrieden. Das Essen war zwar schlecht wie immer, aber die Crew war sehr nett, es gab reichlich zu trinken, man konnte aus verschiedenen Menüs wählen und ich hatte einen super Platz: Am Fenster in einer 2er Reihe. Meine Sitznachberin hieß Katharina und war 25 Jahre alt. Sie war auf dem Weg nach Peking mit einem Freund (Abelo), wo sie ihre Eltern besuchte, denn diese lebten da schon viele Jahre und sie hatte dort auch ihre Jugend und Schulzeit verbracht und war erst wieder zum Studieren zurück nach Deutschland gekommen. Demmnach bot sich uns natürloch viel Gesprächsstoff und der Flug ging sehr schnell vorbei.
In Dubai angekommen verabschiedete ich mich von Abelo und Katharina und machte mich bereits auf die Suche nach dem nächsten Gate, denn wir hatten so viel Verspätung, dass ich bereits wieder einchecken musste. Der Dubaier Flughafen ist aber wirklich sehr elegant gebaut: Überall glitzert es und alles ist aus Marmor. UND es gibt ganz viele bequeme Stühle, Liegen, WLan und Steckdosen für Laptops, etc und Gebetsräume (ne Mama...). Allerdings hatte ich für all das ja keine Zeit.
Angekommen am Gate wunderte ich mich ein bisschen, dass für das gleiche Gate mit derselben Flugnummer und Abflugzeit ebenso ein Flug nach Singapur aufgelistet wurde. Von einem Zwischenstopp in Singapur wusste ich bis dahin nämlich noch nichts. Nun ja...dann war dies eben so. No worries! =)
In diesem Flug, der insgesamt 16 Stunden (mit kurzem zwangsweisen Ausstieg in Singapur) dauerte, saß ich neben einer Brasilianerin in meinem Alter (wieder am Fenster mit 2er Sitzen), die ebenfalls nach Australien wollte und bereits seit 3 Tagen unterwegs war...oh mein Gott! Hier beschäftigte ich mich hauptsächlich damit, alle möglichen Filme zu gucken (hab 4 Stück geschafft :-)), zu schlafen oder eben mich zu unterhalten.
Nach bereits 31 Stunden und 45 Minuten Reisezeit (Di, 8.00 Uhr bis Mi, 15.45 Uhr) kam ich dann endlich in Brisbane an. Nachdem ich auch hier alle Sicherheitskontrollen passiert hatte (ich musste meine Salami abgeben, aber durfte Kekse und Tee behalten), war ich also endlich wirklich in Australien, 0.45 Uhr Ortszeit.
Abgeholt werden sollte ich von der Uni. Allerdings fand sich bei dem verabredeten Treffpunkt niemand. Immerhin warteten noch etwa 6 andere Studenten auf den Airport Pick up, allerdings wollte keiner zu meinem Campus, dem Gold Coast Campus. Nach etwa einer Stunde erschien dann auch endlich ein Mann von der Uni, der mir allerdings mitteilte, dass er mich nicht mit zu meinem Campus mitnehmen würde, sondern nur alle andern zu ihren (direkt in Brisbane) und ich noch auf eine andere Frau warten musste.
Was sollte ich anderes machen?! Also hieß es weiter warten... Als die Frau dann endlich kam, erzählte sie mir, dass wir noch auf einen andern Studenten warten mussten, der wohl auch in dem Flieger gesessen haben musste (naja, nach 2 Stunden hätte er ja mal rauskommen können...ich glaubte nicht mehr daran). Schlussendlich war es dann auch so, dass wir irgendwann abfuhren, jedoch mit einer arabischen Familie im Gepäck, die wir bei einem Hotel abliefern sollte. Das Problem hierbei war, dass die Familie sich kein Hotel gemietet hatte und um 3.00 Uhr nachts ein offenes und freies Hotel in Brisbane zu finden, stellte sich als nicht so einfach heraus. So waren fast alle Hotels restlos ausgebucht. Aber eins fanden wir dann doch noch, welches das Zimmer eigentlich vermietet hatte, die Bucherin allerdings nicht aufgetaucht war.
Also konnten wir nun endlich zur 80 km südlich von Brisbane gelegenen Ostküste fahren. Oh mann, das Verkehrssystem in Brisbane ist sicherlich nicht so schlimm wie in der Türkei, aber die Australier fahren auch nicht wie wir Deutschen: Überholt wird, wo frei ist und ich habe auch schon ein paar Mal die Autos schon zusammenstoßen sehen - keine Ahnung, wie sie es ohne zusammen zu stoßen geschafft haben... :-)
Um 3.30 Uhr Ortszeit (Brisbane ist 9 Stunden voraus zu Hannover, also 18.30 Uhr in Hannover) und 34 Stunden und 30 Minuten errreichten wir dann endlich meine erste Unterkunft in Southport, Gold Coast. Ich hatte mich für diese Nacht sehr teuer in das Trekkers Backpackers in ein Einzelzimmer eingemietet (eigentlich war es ein Dreibettzimmer, ich musste aber alle drei Personen zahlen, weil die Einzelzimmer in Australien genauso teuer sind), weil ich keinen mitten in der Nacht aufwecken wollte. Also zahlte ich für 5 Stunden Schlaf (ich musste um 10.00 Uhr auschecken) 60 Euro.
Am nächsten Morgen (Donnerstag) zog ich dann in die 200m entfernte Unterkunft an der 69 Queen Street: Student Arrival Accomodation Centre. Von außen sah das ganze echt gut aus (für eine Woche im 2 Bett Zimmer 170 Aud) und auch von innen waren die Räumlichkeiten nicht schlecht. Allerdings lässt das Publikum und die Atmosphäre hier sehr zu wünschen übrig. So dachte ich natürlich bei dem Namen der Unterkunft, dass hier überwiegend Studenten und Travel & Work Menschen sind. Das Publikum ist aber komplett gemischt und Studenten findet man hier fast gar nicht. Zudem war das Internet, was im Internet noch großartig als umsonst angekündigt wurde, natürlich nicht umsonst und somit durfte ich noch mal 10 Aud (circa 7 Euro) für 24 Stunden Internet zahlen. Total ätzend. Und auch die Rezeption ist sehr, sehr unfreundlich. Ich erhielt erst am 3. Tag ein Kissen und nun weiß ich natürlich auch, warum ich die Miete im voraus zahlen sollte (was in Hostels in Australien eher unüblich ist). Andernfalls wäre ich schon längst geflüchtet...Gestern Abend beispielsweise wurde ich von so einem völlig besoffenen Mann namens Paul, der schon so zwiscehn 35 - 40 ist und arbeitet, aber weil es scheinbar einfacher ist, in einem Hostel wohnt, angelabert als ich in der Gemeinschaftsküche war und mir etwas zu essen machen wollte. Jedes zweite Wort hierbei war "fucking", "motherfucking" oder "bullshit". Zudem lief er mir immer hinterher, wollte mich anfassen, etc, sodass ich schlussendlich mein Essen genommen habe und auf mein Zimmer gegangen bin. Dies darf man zwar eigentlich nicht, aber ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten. Aber es gibt auch ein paar nette Leute: So traf ich Sarah, die ihren Master in Sport hier macht oder ein Ehepaar aus Neuseeland, mit welchen ich mich sehr oft und lange unterhalten habe und von welchen ich sehr, sehr viele hilfreiche Tipps bekommen habe.
Mein Zimmer teile ich mir mit einer Engländerin namens Sharlett. Sie ist eigentlich sehr nett, nur ein bisschen komisch. So studiert sie wohl an der Kunstakademie hier, sitzt aber den Großteil des Tages in unserm Zimmer und guckt sich Filme auf dem Laptop an, skypt oder schläft mit zugezogenen Vorhängen im Dunkeln und in einer Bullenhitze, weil sie nie das Fenster aufmacht, aber immer schön den Ventilator laufen lassen. Das hab ich heute erst mal alles geändert, als sie nicht da war.
Das Wetter hier ist fabelhaft: Immer so um die 28 Grad, sonnig. Nur am Abend regnet es häufig, dann aber auch nur, wenn es dunkel ist, von daher stört es nicht wirklich.
Am Donnerstag war ich dann gleich noch an der Griffith University: Das Busnetz hier ist der Horror. Es gibt hier nicht so schöne Pläne, wo die Busse langfahren, sodass man, wenn man keine Ahnung hat, ganz schön verloren ist. Es gibt auch einen Fahrplan, aber der stimmt meist auch rein gar nicht.
Allerdings sind die Busfahrer hier super nett und hilfsbereit, sodass man immer einfach erst mal in den Bus einsteigt, sagt, wo man hin will und dann meist die Busnummer gesagt kriegt.
Sowieso ist alles hier viel lässiger. Ganz nach dem Motto "No worries, mate!". Man selbst wird dadurch auch gleich viel entspannter und ausgeglichener.
Die Griffith University habe ich dann also auch gefunden und mich dort erst einmal gründlich über das weitere Vorgehen informiert und meine Student ID bekommen, mit welcher man viele Vergünstigungen bekommt (Busfahrt z.B. nun nur noch 1,70 AUd, statt 3,40 Aud). Allgemein muss man sagen, dass die Betreuung der Auslandsstudenten sehr gut war. So gibt es im Informationsschalter extra zwei spezielle Schalter für Internationale Studenten und es wurden auch extra andere bereits fertige internationale Studenten als Hilfe eingesetzt, die individuelle Fragen beantwortet haben. Das hab ich natürlich gleich genutzt und somit auch viele Insidertipps erhalten. Das war echt sehr, sehr nützlich, schließlich hatten diese Studenten ja bereits alles hinter sich, was nun auf mich zukam.
Hier lernte ich auch noch zwei Sportstudentinnen aus Deutschland kennen (aus Köln), welche allerdings andere Kurse als ich belegten.
Beim Student Guild warf ich dann noch einen Blick auf das Schwarze Brett, welches alle Wohnungsannouncen hat und fuhr danach noch zum Einkaufen. Das Australia Fair, ein riesen Einkaufszentrum mit Klamottenläden, Buchladen, Supermärkten, Food-Places, etc., ist nämlich ungefähr nur 500 m von meiner jetzigen Unterkunft entfernt. Und auch eine Handykarte besorgte ich mir (denkt an den Reisepass! ich musste extra zurücklaufen...). Meine Nummer: 0406160888 - wenn man nach einer Billigvorwahl sucht, kann man mich sogar für 5 Cent anrufen! =)
Das witzige ist hierbei, dass für mich Inlandsgespräche mehr kosten als Auslandsgespräche...sehr misteriös!
Da dieses Hostel, wo ich momentan noch wohne, wie gesagt, mir gar nicht gefällt und ich mich überhaupt nicht wohl fühle, habe ich dann gleich Donnerstag Abend damit begonnen, Wohnungsanzeigen zu lesen. Realestate (als Zeitschrift oder im Internet), die Internetadresse der Uni sowie das Schwarze Brett der Uni haben hier sehr geholfen, sodass ich bereits am Freitag Mittag meine erste Wohnungsbesichtigung hatte.
Nicht nur, dass ich bereits voll der Schisser beim Anrufen war (schließlich ist es noch mal was anderes, sich am Telefon oder mit Augenkontakt zu verständigen), hatte ich auch voll Angst vor den Besichtigungen. So hatte ich schon total die Horrorgeschichten bei der Wohnungssuche gehört...(dreckig, abgewrackt, kleine Krabbeltierchen, etc.). Aber nun gut...ich musste irgendwas finden...
Also machte ich gleich den ersten Besichtigungstermin am Freitag um 14.00 Uhr ab.
Am Freitag machte ich mich dann zu Fuß auf den Weg zu dem 3,5 km entfernten Haus, welches in der 22 Harran Street liegt. Ich zählte bereits in der Harran Street die Häuser "Bitte lass es nicht dieses sein!". Aber ich wurde nicht enttäuscht. Das Haus sah bereits von außen sehr modern und ordentlich aus.
Und auch der Inneneindruck täuschte nicht. Alles sehr sauber! So gibt es ein großes Haus, wo das Ehepaar drin lebt und eine abgeteilte Wohnung mit eigenem Eingang, etc. wo bereits zwei Chinesinnen drin wohnen und ich ein Zimmer bekommen sollte. Die eine Chinesin wird aber bald abreisen und die andere lebt sogar schon seit 5 Jahren in Australien und beide sprechen sehr gut Englisch. Die Zimmer sind zwar ein wenig klein, aber sehr gut ausgestattet: Sehr viele Schränke, Bett, Schreibtisch, Spiegel, etc. Und auch die Küche enthält alles, was man nur brauchen könnte: Kleiner Ofen, großer Ofen, Mikrowelle, riesiger Kühlschrank, extra Eisschrank, Wasserkocher, Herd, ... Und im Gemeinschaftsraum findet sich ein großer Flachbildfernseher samt DVD Player. Es gibt extra neu aufegrüstetes Internet, etc... Und den Pool und die Sauna, die ebenfalls auf dem Grundstück sind, darf ich auch nutzen.
Das Haus gehört einem jüngeren Rentnerehepaar mit drei Hunden und einer Katze. Die Frau, Marianne, kommt aus Finnland, lebte dann 20 Jahre in Südafrika und nun seit 26 Jahren in Australien. Der Mann, Peter, ist gebürtiger Australier. Beide waren sehr, sehr nett. Ich unterhielt mich nach der Wohnungsbesichtigung noch 2 Stunden mit ihnen und wurde dann von Marianne sogar noch zu meinem Hostel zurückgefahren.
Ich konnte also gar nicht verstehen, was die ganzen andern für Schrottbuden gesehen hatten. Für 130 Aud pro Woche lag dieser Raum auch sogar noch im unteren Preisbereich. Eventuell war die Lage für manche Studenten eher abschreckend: 5 km zur Uni und 5 km zum Surfers Paradise, aber gerade dies wollte ich, zumal ich von Marianne auch noch ein Fahrrad mit Helm (in Australien ist Helmpflicht) erhalten werde.
Ja, was sollte ich also machen? Gleich zusagen?! Oder doch noch mal vergleichen, schließlich hatte ich ja noch keinen Vergleich gesehen...
Also guckt ich mir sofort im Anschluss noch 2 andere Häuser (nur von außen, aber das genügte vollkommen) an. Diese waren wirklich sowas von schrottig und ich hätte nicht mal gedacht, dass da irgendein Obdachloser drin schlafen konnte. Das Haus war kurz vorm einstürzen. Also sagte ich Peter und Marianne zu.
Nur leider konnte ich noch nicht sofort einziehen, da ich ja bereits bis Mittwoch das andere Hostel bezahlt hatte.
Heute morgen um 10.00 Uhr (Samstag) bezahlte ich dann bereits die erste Rate (in Australien ist das alles etwas lässiger mit der Miete, es wird meist in Wochenmieten gezahlt und bar) und habe somit meine Wohnung sicher. Nachdem ich wieder knapp 2 Stunden mit den beiden geredet hatte, begab ich mich dann zu Fuß zum Surfers Paradise (5 km). Der Strand ist wirklich cool und die Wellen erst. Traumhafte Wellen und auch echt viele. Allerdings war das Meer heute sehr rauh, sodass man kaum Surfer sehen konnte und auch das Baden war nur eingeschränkt erlaubt. Sobald man zu tief reinging, wurde man wieder herausgerufen.
Dort verbrachte ich also meinen Nachmittag und wanderte dann zurück zu meinem Hostel die ganze Zeit entlang am Strand (auch Main Beach). Da ich aber in der Sonne eingeschlafen bin, habe ich nun einen mega Sonnenbrand, trotz Sonnencreme 30+. Nun ja, muss ich mir noch überlegen, was ich morgen so mache...hehe... =)
Auf dem Rückweg zum Hostel zeigte sich dann noch meine soziale Ader. Ein Australier hatte seine Geldbörse verloren und fragte mich nach Geld für den Bus. Also hilf ich mal aus.
Nun ja...was gibt es sonst noch so zu sagen: Nach meiner anfänglichen Frustration bin ich nun echt zufrieden. Noch besser wird es sicher, wenn ich in meiner Wohnung dann bin und wenn die Uni losgeht und man endlich mal Leute kennenlernt. Joa, ansonsten ist alles recht teuer hier: Lebensmittel, Wohnung, etc und die Geschäfte haben auch immer nicht lange auf: Klamottenläden bis 17 Uhr und Supermärkte in der Woche bis 21 Uhr, am Wochenende bis 18 Uhr (dafür aber auch sonntags von 9 - 18 Uhr).
Ich freu mich über Nachrichten von euch. Wie ist es denn so in Deutschland? Gibt es irgendwelche spektakulären Neuigkeiten?
Liebste Grüße aus der Sonne!

Sonntag, 14. Februar 2010

Die letzten Tage in Deutschland

Nun ist schon Samstag und es verbleiben nur noch 3 Tage bis zu meinem Abflug nach Brisbane, Australien. Es ist echt krass, wie schnell die Zeit vergeht. Mir kommt es so vor, als wenn letzte Woche erst das Semester mit all den Klausuren zu Ende gegangen ist.

Aber in den zwei Wochen nach Semesterende ist auch schon richtig viel passiert: Ich war mit meiner Mutter, meinem Bruder und meinem Hund Lara bei unserer Familie an der Nordsee, danach war ich gleich noch mit Ingo zwei Tage in Köln und dann war am Freitag, den 5.02.2010 ja auch noch meine Abschiedsfeier.

Die Feier war echt super. Hier habe ich noch einmal gemerkt, dass ich echt richtig coole Freunde habe (so doof es auch klingt) und ich euch alle sehr vermissen werde, da bin ich mir sicher.
Das Fotokissen sowie das Fotoalbum und auch das Frühstücksbrett, was ihr mir geschenkt habt, werden mich in Down Under sehr oft an euch erinnern. Ihr dürft mich natürlich auch alle gerne besuchen kommen. Ich studiere ja an der Gold Coast an der Griffith University, direkt am Surfers Paradise – wenn das kein Anreiz ist. =)

Ja und dann war da ja noch all der Bürokratie-Kram, der für das Auslandssemester organisiert werden musste und dies ist nicht wenig. Ich rate echt jedem, der ein Auslandssemester machen möchte, sich wirklich frühzeitig darum zu kümmern. Es klappt zwar meistens alles immer noch irgendwie und die australische Universität ist auch wirklich sehr bemüht, uns ausländische Studenten zufrieden zu stellen und hilft uns, wo sie nur kann, aber man erspart sich durch eine rechtzeitige Planung doch allerlei Stress.

So habe ich mein Visum erst eine Woche vor meinem Abflug beantragt (per Internet). Eigentlich benötigt die Ausstellung auch in der Regel nur zwei Tage, allerdings sollte man kurz vor dem Semesterstart durch die hohe Nachfrage bis zu zwei Wochen einrechnen. Gut, die Zeit hatte ich eben nicht mehr und musste also darauf hoffen, das Visum noch rechtzeitig vor Abflug zu erhalten. Als Problem stellte sich auch noch heraus, dass meine Reisepass-Nummer angeblich kein international gültiges Format hatte. Ich weiß immer noch nicht, warum dies angezeigt wurde, aber die Visumsausstellung ging dann wirklich sehr schnell und zwei Tage später hatte ich das Visum in der Tasche, puh!

Auch in die Kurse, die im Internet schon alle als belegt angezeigt wurden, wurde ich von der Griffith University noch mit hineingetragen. So belege ich nun Sports Coaching (ein Kurs, der sich mit der Trainingslehre, speziell im Bereich Leistungssportler beschäftigt), Mathematics Education (Mathedidaktik), Sports Coaching in Theorie and Practise (Trainingslehre im Bereich des Schulsports) und Sport Development Systems (befasst sich mit der Entwicklung des Sports in Australien).

Und auch der Flug, die Bahnfahrt nach Frankfurt und die Reisekrankenversicherung (für den Reisezeitraum nach dem Studium, während des Studiums bin ich über die Uni, die OSHC, versichert) wollten geplant werden. Hier bietet sich Sta Travel an. So gibt es bei diesen spezielle Tarife für Studenten, Referendare, Personen unter 26, aber auch Lehrern bei den Flügen und auch die Auslandskrankenversicherung war, meiner Meinung nach, mit Abstand die beste und günstigste.

Ich habe mir dann noch ein Hostel für die erste Woche gebucht, wo ich dann hoffentlich in der Zeit eine schöne WG oder ähnliches finden werde. Die Studentenwohnheime sind in Australien nämlich richtig überteuert. So bezahlt man in Australien Wochenmieten, welche an der Gold Coast für ein Zimmer in einer WG so zwischen 120 – 160 AUD liegen. Für ein Zimmer im Studentenwohnheim bezahlt man hingegen circa 200 AUD oder mehr. Hier bietet es sich an bei www.hostelworld.com oder www.reisebine.com zu suchen. Und auch hier lief natürlich nicht alles sofort glatt: So komme ich am 18.02. nachts um 0.45 Uhr in Brisbane an (Abflug am 16.02.) und werde von der Griffith University abgeholt. Was man nun aber wissen muss, ist, dass die Gold Coast noch einmal 80km südlich von Brisbane liegt und ich somit ein Hostel finden musste, welches mich um circa 3.00 Uhr nachts aufnimmt. Das war erst mal nicht so einfach, hat nun aber auch geklappt. Das einzige Manko ist, dass ich hier ein Einzelzimmer buchen wollte, um mitten in der Nacht nicht so viele Leute aufzuwecken. Allerdings gibt es in vielen Hostels aber kein Einzelzimmer und somit musste ich ein Dreibettzimmer buchen (bezahle aber auch dummerweise den Preis für drei Personen). Zudem ist der Check Out schon um 10 Uhr morgens. Geil, bezahle ich also sau viel für nicht mal 7 Stunden Schlaf…

Naja, aber in der nächsten Unterkunft kann ich immerhin eine Woche bleiben und die ist ungefähr genauso teuer für eine Woche wie die erste Nacht (allerdings im 4-5 Bett Zimmer).
Gerade bin ich mit Ingo und meiner Trainingsgruppe vom TuS Bothfeld, welche ich jahrelang in Leichtathletik trainiert habe, im Harz. Schön noch ein Abschiedswochenende so kurz vor dem Abflug mit Rodeln, Spiele spielen, Schlittschuhdisko, Schwimmbad, etc. Eigentlich wollten wir ja auf den Brocken wandern, dieser wurde allerdings durch den vielen Schnee gesperrt und eine Unwetterwarnung herausgegeben. Boah, hier liegt so viel Schnee. Da kann man sich gar nicht vorstellen, dass man nächste Woche bei 30 Grad bruzzelt, hehe. Aber Sonne ist mir meistens lieber.

Joa, so sieht der Stand der Dinge erst einmal aus. Ich habe mir nun auch endlich einmal einen Skype Account eingerichtet, unter dem ihr mich erreichen könnt: s-i-n-a-86, ansonsten habe ich natürlich auch noch ICQ, studivz, E-Mail, etc…

Australien ist ja nicht komplett aus der Welt! =)